. . . . _: Boooooring

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Schreibt er uns gleich ne SMS? Oder ruft er an? Aber wie will er das machen? Kriegt er unsere Nummern heraus? Existieren wir überhaupt in diesem Universum!? Joke.... Entschuldige, Quinn. Aber überleg doch mal!

Der Dialog zwischen den beiden ging noch eine Weile so weiter, aber ich hörte nicht mehr zu, sondern schrieb an den Geschehnissen weiter die so bisher passiert waren. Ich hatte mir beim letzten Mal vorgenommen, den Versuch zu wagen, immer Up-To-Date zu bleiben.
Abgesehen davon war ich nach meiner Audienz zurück ins Haus gekehrt und hatte mich unauffällig unter in das bunte Treiben in 221b gemischt.
So saß ich nun auf Feli's Schoß (nein, das stört David nicht wirklich, weil wir das schon vor seiner und Feli's Beziehung gemacht haben - Ja, Feli und ich pflegen eine dieser besonderen Freundschaften, in denen sowas nicht seltsam ist, aber nein, wir beide waren niemals zusammen) und brachte wieder mein Leben zu Papier. Etwas Besonderes würde sowieso erst später passieren, von daher konnten wir erst einmal Blau machen.
Mickey hatte mich noch nicht kontaktiert, aber es konnte sich nur noch um Min-

"Ah!"
Ein laszives Stöhnen hallte durch den Raum und wurde zum Glück teilweise durch die Masse gedämpft.
Trotzdem sah mich mein Umfeld skeptisch an und einige Augenbrauen fuhren fragend nach oben.
"Klärt sich in einem Monat oder so. Ich weiß nicht genau, wann Staffel zwei spielt - ich muss dringend nochmal Abominable Bride gucken" nuschel-rief ich und sah auf die Nachricht, die ich soeben erhalten hatte.
‚Wesley Euston Hotel and Conference Venue ~ MH'

„Ich glaub, wir haben ne Bleibe, Freunde."

~Ω~

London ist ein so wunderschöner Ort. Straßen, Hochhäuser, Menschen und Mittendrin 26 Verrückte! Besser geht es nicht!
Die Lehrer, Sherlock und ich hatten die Abmachung, dass sobald Sherlock die Bruce-Partington-Pläne in den Händen hielt, er uns informieren würde. Bis dahin hatten wir jedoch noch viel Zeit, also beschlossen Herr Pror und Frau Waldeit - auf Drängen der halben Klasse - dass wir in Kleingruppen London erkunden durften. Durch dieses Tür-Gelatsch-Ding waren wir mittlerweile bei einem Altersdurchschnitt von 16 Jahren und deshalb war das auch in Ordnung.
Sehr zum Leidwesen von Feli und Sofia sollten wir uns in acht Dreiergruppen aufteilen und so zerrte ich sie kurze Zeit später durch London.
Dank meiner Hobbylosigkeit, dem Fakt, dass ich vor zwei Monaten ein eigenes iPad bekommen hatte und der Tatsache, dass ich mir Fandom-Angelegenheiten gut merken konnte, führte ich sie über eine fest eingeprägte Route zur Marchmont Street, dann in die Sebastian Street, anschließend zum Tower Hill, um dann über die Tower Bridge hinüber zur Westminster Bridge Road und zur Marlborough Road zu gelangen.
Kurz um: zum Buchladen ‚Gay's the Word' aus dem Film ‚Pride', zum Haus aus dem einen MorMor OS, dem Tower of London - die Kronjuwelenausstellung sieht tatsächlich so aus, wie in der Serie, anders als in unserer Welt- dann London Eye, Elisabeth Tower und St. James Palace. War ziemlich anstrengend für die beiden.
Ich schlief mittlerweile auch ziemlich unregelmäßig, weil ich einfach kaum Müdigkeit verspürte und zu aufgeregt war, um runterzukommen. Natürlich hatte ich mit dem Gedanken gespielt, mir mal Sherlock's Nikotin-Pflaster zu krallen, aber ich ließ es dann doch, weil ich Sorge hatte, es könnte mich in einen weiteren Abgrund stürzen; den mit den Drogen.

Aber richtig spannend wurde es erst, als dann irgendwann endlich Johns Nachricht eintraf. Sie hatten den USB-Stick gefunden.
Zu diesem Zeitpunkt saßen wir gerade beim Abendessen im enorm großen Speisesaal des Hotels.
Als Frau Alice auf meinen Tisch zukam und meinte: „Hannah, John hat geschrieben." sprang ich auf, fegte dabei aus Versehen meine Teetasse vom Tisch und stürmte die vielen Treppenstufen hinauf zu dem Zimmer, welches ich mir mit Feli teilte. Ich riss meine Jacke vom Stuhl, holte mein Handy aus dem Zimmer-Safe und sprintete die Treppe wieder hinunter.
Leider oder zum Glück - wer weiß - fiel mir auf der Hälfte ein, dass ich mein Handy vielleicht lieber im Safe hätte lassen sollen, wenn ich an seiner Existenz hinge, also wieder Treppe rauf, Zimmer auf, Safe auf, Handy rein, Safe zu, Raum zu, Treppe runter.
Völlig aus der Puste kam ich unten an, machte nur kurz am Speisesaal halt, rief durch die offene Tür: „Das Spiel hat begonnen, wir sehen uns dann irgendwann!" und rannte dann an den Hotelangestellten vorbei, die mich freundlich auf die Richtlinien des Hotels hinweisen wollten und raus aus dem Gebäude, die Straße hinunter und auf das Haus mit der Aufschrift 221b zu.

Nach dem letzten Sprint - die Treppe zur Wohnung hinauf - bat ich röchelnd um ein Glas Wasser, welches ich auch in einem Zug leerte.
„Jawn, du musst mich mitnehmen, wenn du heute Abend weggehst." brachte ich dann immer noch schwer atmend zu Stande.
Das war dann auch das letzte, an das ich mich erinnern konnte, bevor alles schwarz wurde.

(9)(D)Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora