. . _ _ _ krasse Übersetzer und dumme Worte

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"....Und haltet euch von der Küche fern. Zu eurem eigenen Wohl. Hey äh, klopf klopf?" Ich streckte vorsichtig den Kopf durch die Wohnzimmertür.

Sherlock saß in seinem geliebten Sessel und war in ein Gespräch mit der britischen Regierung höchst persönlich vertieft. John hatte bis eben noch auf seinem Computer getippt, sah uns nun aber sehr überrascht an.
Die Fenster der Wohnung waren immer noch mit Holzplatten abgedeckt, sodass nicht sehr viel Licht den Raum erhellte. Vermutlich gut so.

„Nein, Mycroft. Ich bin beschäftigt. Oder sind dir die 23 Schüler und drei Lehrer nicht aufgefallen?" Sherlocks Gesichtszüge spiegelte Triumph wieder.
Mycroft wandte den Kopf nicht mal ansatzweise in unsere Richtung.
„24 Schüler und zwei Lehrer, Bruderherz."

„Digga, wie hat der das gemacht?" kam es gedämpft von hinten. „Ich wandte mich kurz in die Richtung und rief: „Denkvermögen und eine unwahrscheinlich große Aufmerksamkeitsspanne. Easy Peasy."
Dann richtete ich mich and die beiden Genie-Brüder.
„Ich störe wirklich ungern, Myc- Mr. Holmes der ältes-ältere, aber tatsächlich besteht im Moment keine akute Gefahr bezüglich der Bruce-Partington-Pläne. Neben den Anschlägen sind wir jetzt nämlich das größte Problem Englands."
„Da hast du es, selbst sie sagt es. Und sie sollte es doch wissen, wo sie doch die Serie gesehen hat."

Jetzt schaltete sich ein über alle Maßen verwirrter John ein. „Was ist hier eigentlich los? Es stehen knapp dreißig Menschen in unserem Flur, eine davon weiß über irgendwelche Pläne Bescheid, von denen sie offensichtlich nichts wissen sollte was für eine Serie hat sie bitte geschaut? Kann mir das mal jemand erklären?"

„Läuft das hier immer so ab?" flüsterte da irgendwer hinter mir. Ich hmhte einmal und schritt dann entschlossenen Schrittes vollständig in den Raum.
„Also Jawn, was Sherlock damit meint, ist die Tatsache, dass ihr drei in meiner - unserer - Welt nicht existiert. Ihr seid fiktive Charaktere, die von Sir Arthur Conan Doyle im Jahr 1886 erfunden wurden, in vier Romanen und 56 Erzählungen eure Abenteuer am Ende des 19. Jahrhunderts erleben und bis in die heutige Zeit weltberühmt sind. Es wurden zahlreiche Filme und auch mehrere Serien über euch gedreht und zwei Serien spielen eben im 21. Jahrhundert. Eine in Amerika, glaub ich und eine eben hier. Also ‚hier' im Sinne von hier." Ich deutete auf den Fußboden. „Mit euch. Und ich habe diese Serie gesehen. Auf deutsch und auf englisch. Mehrmals. Ich weiß im Grunde alles über euch."
Mein Blick traf den von Mycroft und ich konnte förmlich seine Gedanken hören.
Eurus. Victor.
Ihm musste mein beinahe-Fahler mit ‚Mr. Holmes der Älteste' aufgefallen sein.

„So. Da ich aber keine Leben unnötig aufs Spiel setzten will, werde ich kein Wort über die Zukunft verlieren. Denn wir befinden uns erst am Ende von Staffel eins. Da haben wir noch ungefähr 900 von 1170 Minuten Spielzeit von vor uns. Wobeiiii, wenn man das mit dem Jet genau nimmt....Hm, doch - zählt als Spielzeit."
Watson sah aus, als würde er gleich umkippen.
Mycroft sah....wie immer aus und Sherlock murmelte: „Interessant."
„Was is interessant?" fragte ich, um die Stimmung etwas aufzulockern.
„Du sagtest, du hast die Serie Ausführung deutsch und englisch geschaut, was darauf schließen lässt, dass ihr aus einem deutschsprachigen Land kommt. Dennoch sprecht ihr fließend englisch, also muss es eine Art Translator geben, der zum besseren Verständnis in die jeweilige Muttersprache übersetzt."

Ich machte große Augen. „Da bin ich ja noch garnicht drauf gekommen, ey das is ja eeeecht krass! Aber schon auch irgendwie schade, denn ich mag eure echten Stimmen mehr als eure Syncronstimmen und-"
Ich wollte noch weiter faseln, wurde aber durch Mrs. Hudson unterbrochen, die sich beklagend die Treppe hinauf kam und nun ebenfalls im Wohnzimmer stand.
„Ich bin nicht Ihre Haushälterin, aber Sie haben ja wohl nicht die nötigen Manieren, Ihren Gästen Tee wenigstens anzubieten, also muss ich das wohl überneh-"
AHHHH!"

(9)(D)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt