10. Gespräch im Krankenhaus ✔

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Am nächsten Morgen wurde ich von dem nervigen Ton meines Handyweckers geweckt. Blind schlug ich auf dem Nachttisch herum, auf dem auch mein Handy lag. Als der Wecker jedoch einfach nicht verstummte, machte ich widerwillig meine Augen auf und schaltete den Wecker aus.

Leise schlich ich aus dem Zimmer um Rezo nicht zu wecken. Er war gestern total fertig. Er machte sich wirklich Sorgen um Ju. 

Ich schaute kurz in Rezos Zimmer. Ich sah nur seine Blauen Haare, die unter der Decke hervorlugten. Leise schloss ich die Tür und ging ins Bad.

Ich ging aus dem Haus und hörte wie die Tür hinter mir ins Schloss fiel. Regen lief über mein Gesicht und tropfte meine Kleidung herunter. Ich streckte mein Gesicht in den Himmel und konzentrierte mich auf die Regentropfen in meinem Gesicht. Es war erfrischend und lenkte mich ab. Im Regen lief ich bis zur Haltestelle.

Erschöpft ließ ich mich in der Bahn auf einen Platz sinken. Ich nahm mir einen Platz der relativ weit hinten war. Ich wollte alleine sein. Depressiv blickte ich aus dem Fenster. Ich Machte mir stake Vorwürfe wegen Ju. Heiße Tränen tropften mir in den Schoss. Ich war froh das ich eine Bahn früher genommen hatte. So begegnete ich keinem meiner Klassenkameraden. Erschöpft ließ ich meinen Kopf an die Fensterscheibe sinken. Ich schloss die Augen und lauschte dem Regen, wie er leise gegen die Fensterscheibe prasselte. 

In der Schule ließ ich mich im Foyer auf eine Bank sinken und vergrub mein Gesicht in den Händen.

"Bist du okay?" Bitte nicht! Ich schaute auf und blickte direkt ins Gesicht von der Oberzicke Milena. 

(👆Milena)

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(👆Milena)

Ich gebe zu, sie ist hübsch. Aber sie hat mich immer gemobbt, weil ich Asiatin bin. Außerdem, sagen die anderen Mädchen, wäre sie neidisch auf mein Aussehen. Seitdem sie weiß, dass ich Jus Schwester bin, versucht sie krampfhaft meine Aufmerksamkeit zu bekommen. Doch ich lehne alle ihre Freundschaftsangebote ab. 

"Bis auf das fast meine ganze Familie tot ist, mein letztes, mir nahe stehendes Familienmitglied gerade im Krankenhaus am verrecken ist und ich kaum noch schlafe sondern nur noch am heulen bin, Ja." Antwortete ich bissig 

"Woh chill. Ich habe nur gefragt." Melanie rutschte ein bisschen weg und hob schützend ihre Hände, als würde ich sie jeden Moment schlagen. "Tschuldigung," nuschelte ich. "Ich bin nur total am Ende." "Ich verstehe das. Melanie legte einen Arm um mich. Doch ich stieß ihn weg. "Wieso schießt du denn jetzt so gegen mich?" Fragte sie. "Vielleicht weil du mich damals gemobbt und die ganze Klasse gegen mich gehetzt hast." Antwortete ich ihr ehrlich. Damit stand ich auf und ließ sie einfach sitzen.

Ich fieberte die ganze Zeit dem Ende des Unterrichts zu.

Als es endlich klingelte, waren meine Sachen schon lange gepackt. Ich sprang auf und rannte aus dem Raum. 

In der Bahn ließ ich mich auf einen Platz sinken. Ich konnte es kaum erwarten Ju wieder zu sehen. Ich hatte ihn zwar vorgestern das letzte mal gesehen. Aber ich konnte inzwischen nicht mehr ohne ihn. Er war die Person, die mir am allerwichtigsten war. Und ich brauchte meine tägliche Ju Basis.

Mein Bruder Julien BamWhere stories live. Discover now