Fußball Oneshots (5) || boyxboy

valentinstag [ł. piszczek × m. schmelzer]

Widmung: \
Pairing: Łukasz Piszczek x Marcel Schmelzer
Geschrieben am: 13.02.21
Wörter: 2.880
Satz: \
Sonstiges: ein OS zum Valentinstag
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Marcel POV

Ich wusste genau zwei Dinge über Lukasz Piszczek, bevor er mir 2010 das erste Mal vor die Augen trat.

Zwei Dinge:

Er war schüchtern.

Er war es wert.

Mit mehr Informationen über seine Personalie hatte Kuba uns damals nicht ausgestattet. Nur diesen einen Satz hatte er gesagt: „Er ist zwar schüchtern, aber es ist es allemal Wert mit ihm Geduld zu haben"

Ich hatte es noch vor Augen. Ein stürmischer Sommertag, die Sonne hinter dunklen, schweren Wolken verborgen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie unter ihrem Gewicht nachgeben und ihren Regen über uns entladen würden. Nuris und meine größte Sorge war: Hoffentlich nicht während des Trainings. Was Wetter anging, war Jürgen gnadenlos. Im Schutz der kleinen Überdachung störte ihn ein Regenschauer auch nicht wirklich, dementsprechend konnte er unser Leid nicht nachvollziehen. Also bitte lieber Gott: Warte mit dem Regen noch etwas.

„Hast du eigentlich auch Kontakt mit Robert oder nur mit Lukasz? Ich meine, ihr beide habt doch Kontakt, oder?", erkundigte sich Nuri neugierig, der immer jeden filzte, der Kontakt mit den Neuzugängen hätte. Oftmals sagte ich ihm, dass er sich nur zu gedulden brauchte, schließlich war es nicht mehr mehr als eine Frage von Tagen, bis Robert und Lukasz offiziell Teil der Mannschaft sein würden, aber Nuri war in dieser Hinsicht, wie von einer Wespe gestochen. Er wollte es jetzt wissen.

„Ich habe mit Lukasz fast alle U-Mannschaften durchgemacht, ich würde glatt sagen, er ist einer meiner engsten Freunde!", stimmte Kuba Nuri zu und wischte sich dabei sein Pony zur Seite, dass quer über seiner Stirn lag. Zu dieser Zeit waren Kuba und ich noch stolz auf unsere Langhaarfrisuren gewesen...

„Aber mit Robert habe ich nicht sonderlich viel Kontakt. Aber er war immer sehr nett, ihr werdet ihn definitiv mögen, der wird sich gut einbauen!", fügte Kuba noch hinzu, mit seiner typisch erwachsenen Stimme, die er immer hatte, wenn er über die Nationalmannschaft sprach – so eingefleischt war seine Stellung als Kapitän.

„Und Lukasz wird sich nicht einbauen, oder wie?", lachte Neven und brachte damit auch vorrangig Nuri und Mats zum Lachen. Ich schwieg, da mir sofort dieser besondere Ausdruck in Kubas Augen auffiel. Fast schon traurig würde ich es nennen, mitleidig passte vielleicht sogar besser.

„Naja..", begann er und rieb sich den Nacken: „Lukasz ist schüchtern"

„Ein Hoch darauf, dann kann er ja mit Neven reden. Die beiden werden in Schweigen verweilen!", klatschte Nuri begeistert in die Hände, was Neven lediglich mit einem empörten Schnauben kommentierte. Ich schmunzelte, schwieg aber weiterhin.

„Neven ist dagegen ein Leichtgewicht. Neven hat sich schnell eingelebt, Lukasz ist richtig schüchtern, richtig, richtig, richtig schüchtern", wiederholte Kuba und mit jedem richtig wuchs meine Neugier Lukasz endlich kennenzulernen. Mich faszinierten schüchterne Menschen oder viel mehr, wenn sie ihre Schüchternheit abwarfen. Es war jedes Mal, als würde ein Schmetterling aus seinem Kokon schlüpfen, wenn sie ihren gesamten Charakter entfalteten. Man selbst fühlte sich dann immer besonders, weil man derjenige war, dem sie sich zeigten. Es war bei Neven so gewesen und bei tausend anderen Personen.

„Er ist zwar schüchtern, aber es ist es allemal Wert mit ihm Geduld zu haben, also gebt ihm bitte eine lange Chance!", fügte Kuba hinzu und sein trauriger Ausdruck wurde von einem warmen Lächeln ersetzt, das bewies, dass Lukasz es wirklich wert sein musste ihm eine Chance zu geben.