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Der Montag naht heran und Luther schluckt bevor er die Eingangshalle der Schule betritt. Auf dem Flur sucht er eine Weile nach seinem Schließfach. Er ist zwar jetzt schon eine knappe Woche an der Schule, aber hat sich immer noch nicht richtig eingelebt und wenn er ehrlich ist, fühlt er sich auch nicht gerade sehr wohl.

Endlich findet er den Spind, den er schon so lange gesucht hat und als er seine Kombination zurecht dreht und das Schließfach aufspringt, hört er, wie in seiner Nähe über ihn getuschelt wird. Er hört seinen Namen und es scheint, als sei das Gespräch über ihn nicht gerade negativ, also fasst Luther es als Kompliment auf und grinst vor sich hin.

„Luther?“, räuspert sich eine Mädchenstimme neben ihm und der Neue schaut sich um und sieht Arina, die grinsend vor ihm steht.

„Hi, wie geht’s?“, fragt Luther leicht nervös. Arina scheint zwar nett zu sein, aber er hat Angst, dass sie seine Zeichen falsch versteht.

Arina hat ihre Arme hinter dem Rücken, schwenkt leicht ihren Oberkörper hin und her und grinst ihn an. „Wir haben jetzt zusammen Mathe.“

Er nickt. Ach ja, er wollte sich ja umsetzen und neben dem netten Mädchen Platz nehmen.

In der Klasse packen alle ihre Sachen heraus und Luther unterhält sich leise mit Arina, da er sowieso alles schon auf seiner Schule in England hatte und Arina den Unterricht nicht zu brauchen scheint. Sie wirkt allgemein sehr intelligent.

„Hast du Geschwister?“, flüstert sie leise.

Luther schüttelt den Kopf. „Nein, aber ich stelle mir vor, dass es lustig sein muss, wenn man welche hat.“

Arina lächelt verträumt.

„Und du? Hast du Geschwister?“, fragt Luther aus Höflichkeit zurück. Arina und er sind erst beim Smalltalk. Sie kennen sich jetzt zwar schon fast eine Woche und haben vor dem Spiel miteinander geredet, aber so wirklich kennen, tun sie sich noch nicht.

„Ich habe einen kleinen Bruder. Daniel. Er geht auch hier zur Schule.“

Luther nickt und sieht zur Tafel, um Interesse zu heucheln. „Wie alt ist er?“

„Fast siebzehn.“

„Verstehe...“

Arinas Stimmlage ist rasant umgeschwenkt und plötzlich klingt sie eher traurig und bedrückt.

„Ist etwas nicht in Ordnung?“ Luther runzelt die Stirn und sieht Arina dabei zu, wie sie abwesend auf das nicht bearbeitete Arbeitsblatt vor sich blickt.

„Er verhält sich in letzter Zeit sehr komisch. Aber ich denke, ich kann dir das nicht hier erzählen. Es könnten zu viele hören. Du könntest mich aber mal besuchen kommen. Also rein freundschaftlich.“ Arinas Blick schweift wieder hoch in Luthers Richtung, welcher nickt. „Klar komme ich dich mal besuchen.“

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„Entschuldigung“, murmelt Daniel und will sich an dem Typen vor ihm vorbei quetschen.

„Warte“, sagt dieser jedoch und greift ihn sachte am Handgelenk.

Daniel schaut nach oben, um in ein Gesicht zu blicken, was ihm ein bisschen bekannt vorkommt. Aber nur ein bisschen. Und auf einmal merkt er, wer das sein muss, weil seine Freundinnen ihn schon ausführlich beschrieben haben.

„Was denn?“, stottert Daniel unsicher.

„Du hast was fallen lassen.“ Der Neue beugt sich nach unten, lässt Daniels Handgelenk los und gibt ihm seinen Taschenrechner wieder.

Daniel nickt stumm und quält sich noch ein „Danke oder sowas“ heraus, bevor er in die andere Richtung verschwindet und zu seinem Schließfach läuft.

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Daniel sitzt erst allein am Mittagstisch und ist wieder total fertig wegen des Sportunterrichts, den er vorher über sich hatte ergehen müssen. Er nippt an seiner Wasserflasche, stochert im Essen umher und dreht sich in alle Richtungen der Cafeteria. Er wartet auf Annie und Clara oder vielleicht Arina, aber jetzt gerade ist noch keine zu sehen.

Schließlich sieht er, wie die drei Cheerleaderinnen in die Halle gehetzt kommen und sich ans Ende der Essensschlange stellen. Daniel beobachtet, wie sie sich unterhalten und bemerkt, dass Annie und Clara auf Arina einreden, die betrübt zu sein scheint. Daniel hebt eine Augenbraue. Nur zu gerne wüsste er, was die beiden seiner Schwester erzählen.

Diese schüttelt immer wieder den Kopf, schaut nach unten und scheint sprachlos. Daniel rutscht abwartend auf seinem Stuhl herum und fängt langsam an, sich das ekelhafte Gemüse, das das Essen der Cafeteria zu bieten hat, herunterzuschlucken.

Es dauert eine Weile bis die drei Mädchen dran sind mit ihren Bestellungen und noch länger, bis Annie und Clara Daniel erblicken und ihm zu lächeln. Arina hingegen stiehlt sich an ihrem Tisch vorbei zu ihren Freunden aus ihrem eigenen Jahrgang.

Mit seinem Blick folgt Daniel ihr und bemerkt, dass außer ein paar anderen gewohnten Gesichtern nun auch der Neue, dieser Luther, an ihrem Tisch sitzt.

Viel hat er ja noch nicht mit ihm geredet, aber Daniel kann schon mal sagen, dass sein britischer Akzent eindeutig ist.

„Wo starrst du hin, Danieleinchen?“, neckt Annie kichernd.

„Ich hab mir nur den Neuen angeschaut“, meint Daniel ehrlich.

Die beiden Mädchen an seinem Tisch tauschen einen wissenden Blick.

„Er sieht gut aus, oder?“

„Was weiß ich, Clara“, gibt Daniel seufzend und leicht genervt als Antwort.

„Also deine Schwester und er scheinen sich ja echt gut zu verstehen“, merkt Annie an.

Daniel nickt. „Mag sein.“ Dann kaut er angewidert auf dem Stück Brokkoli herum und linst noch einmal herüber an den Tisch seiner Schwester.

Luther und sie sitzen nebeneinander, tauschen intensive Blicke und scheinen eine Menge Spaß miteinander zu haben.

„Ich meine, ist doch schön für sie. Arina hatte lange keinen Freund mehr.“

Clara nickt, ist jedoch über Daniels Aussage irritiert. So sieht es jedenfalls aus.

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Ja, bald geht die "Action" los, versprochen. :DD

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