Kapitel 74

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Bryces p.o.v

vor einer Stunde

"HALT!" schrie mein Vater und richtete die Waffe auf Sky. Sie erstarrte vor Angst und ich schoss in die Luft um ein Ablenkungsmanöwer zu starten. Blitzschnell ergriff sie die Flucht während mein Vater mich erblickte und grinste.

"Ahh mein Sohnemann"

Aber anstatt seine Waffe zu senken richtete er sie auf mich.

"Ich habe dir in deinem ganzen Leben nur eine Aufgabe gegeben Bryce Mattias Eleanor Hunter."

"Ich hasse meinen ganzen Namen" zischte ich erbost aber er fuhr unbeirrt fort.

"..Sky West als Zugang zur UNG zu benutzen. Und vielleicht hätten mir schon klar werden sollen dass du es nicht in dir hast EINEN AUFTRAG vernünftig zu erfüllen nachdem du Corinne nicht umbringen konntest. Aber du weißt ja wie es heißt, die väterliche Liebe verblindet und verblödet."

„Erzähl du mir nichts von väterlicher Liebe" sagte ich wütend.

„Ach Bryce Mattias Eleanor Hunter-"

„HÖR AUF DAMIT" brüllte ich

„- eines Tages wirst du verstehen wieso ich so handele wie ich handele. Dann wirst du auch etwas von Ehre und Pflicht verstehen, da dir diese Begriffe gerade offenbar fremd sind."

Jeder seiner Worte traf mich wie ein Schlag in die Magengrube.
Der eine Mann der mich mein ganzes Leben kontrolliert hat.

„Naja, corinne war ein Fehlschlag. Ich hätte ihn dir verziehen aber nein, du musstest ja genau so weitermachen. Sky West zu verlieren ist eine Dummheit gewesen, aber dass sie uns direkt zum Hauptquartier der UNG brachte hätte alles retten können. HÄTTE. Aber auch das musstest du mir ja vermiesen. Du hättest Brendon umbringen können. Du hättest Sky umbringen können. Du hättest zumindest beim Versuch STERBEN KÖNNEN und deine Loyalität beweisen aber nein nein nein, der liebe Bryce hat natürlich wieder ganz seine eigenen Pläne im Kopf und verschanzt sich mit seiner kleinen Liebhaberin in einer Waldhütte. IN EINER WALDHÜTTE" kreischte er und sein Gesicht war purpurrot angelaufen.

„Sie hat mein Leben gerettet" erwiderte ich steif da ich wusste es hat eh keinen Zweck mein Vater versteht es sowieso nicht.

„Das ist doch alles Schwachsinn. So hab ich dich nicht großgezogen."

„DU HAST MICH NICHT GROSSGEZOGEN" platzte es aus mir heraus. Seine selbstgefällige und arrogante Art trieb mich zur Weißglut.
„Du hast mir immer eingeredet die Mafia wäre meine Familie. Verbrechen, Morde, Drogen, DAS ist die Mafia. Ein zwölf jähriger Junge der immer eine Waffe bei sich trägt ist die Mafia."
Meine Stimme zitterte da ich mich das erste mal gegen meinen Vater auflehnte und das erste Mal die Wahrheit aussprach.
„Ein Junge dessen Vater nie für ihn da war. DU warst nie für mich da. Du bist schuld an allem. AN ALLEM! Ich hätte ein normales Leben haben können. Ich wollte das alles nie, ich wollte nie Teil dieses Lebens sein!"

„Und doch hast du alles getan um ein Teil zu werden. Erinnerst du dich nicht mehr an unsere Gespräche? Deine Bestimmung ist es Mafia Boss zu werden. Du hast selbst gesagt das ist dein größter Traum."

„Das war bevor ich ein alternatives Leben kennengelernt habe!"

„Du meinst, bevor du sie kennengelernt hast" sagte er abfällig.

„... das ist doch unwichtig."

„Du hast recht. Es ist unwichtig wieso du den richtigen Pfad verloren hast. Denn dass du ihn verloren hast reicht für das, was ich tun muss."

Mein Blick fiel auf die Waffe, die immer noch auf mich gerichtet war und ich musste plötzlich lachen.

„Das ist also dein Fazit? Du musst deinen eigenen Sohn umbringen dessen Leben du ruiniert hast?"

„Ich habe keine Wahl, denn im Gegensatz zu dir bin ich vertraut mit dem Ehrenkodex und wir wissen beide, was mit Verrätern der Mafia passiert."

„Verräter?? Weil ich nicht einfach Leute getötet habe weil es grade in deinen komischen Plan passt? Du bist doch völlig irre!! Was hat es überhaupt mit deiner komischen Obsession mit der UNG auf sich?!! Warum sind die so banale Sachen wichtiger als deine eigene Familie, dein Sohn, deine Frau-"

„ERWÄHN NICHT DEINE MUTTER!"

„UND OB ICH SIE ERWÄHNE!!! Ich weiß dass du sie geschlagen hast. Ich weiß dass du sie betrogen hast. Und ich weiß dass sie wegen deinen illegalen Machenschaften umgekommen ist!!"

Das erste mal schwieg er endlich. Mir brannten die Tränen der Wut in meinen Augen.

„Diese mafia scheisse ist nur ein weg um dein Ego aufzupeppen hm? Dafür was für ein erbärmliches Würstchen du wirklich bist. Dafür dass du ein Versager bist."

Mit einer ruckartigen Bewegung schlug ich ihm die Waffe aus der Hand und zückte meine eigene die ich ihm an den Schädel drückte.

„Das wirst du dich nicht trauen. Du bist jämmerlich, du hast es nie in dir gehabt."

„Ich bin vielleicht kein eiskalter Killer" sagte ich schniefend.
„Aber du sagst es selbst, du hast keine Wahl und auch ich habe keine. Ich will endlich frei sein. Und wenn du mir eins beigebracht hast, dann dass man sich selbst immer über andere stellt, koste es was es wolle. Ich werde niemals frei sein wenn ich das nicht tue. Vielleicht erfüllt sich ja jetzt endlich dein Traum, dass ich deinen Platz einnehme."

Ich schloss kurz meine Augen und sammelte Kraft.
„Das ist für mom."
Dann drückte ich ab.

Bad Mafia BossWhere stories live. Discover now