Kapitel 34 ~(K)ein normaler Schultag

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Kurz bevor ich das Schulgelände betrat, blieb ich kurz stehen, weil mein Handy anzeigte, dass ich eine Nachricht bekommen hatte.

Sie war von Jake und darin stand:

Wo bist du, Kylie?!

Ich antwortete:

In der Schule. Ich bin gelaufen.

Er war online und hatte die Nachricht gelesen, schrieb aber trotzdem nicht zurück. Ignorierte mich hier einfach! So ein Depp!

Verärgert betrat ich das Schulgelände und ging zu Damian und Mia, die auf einer Bank saßen. Man konnte schon von Weitem erkennen, dass die Chemie zwischen den Beiden stimmte. Sie lachten viel und unterhielten sich angeregt.

Ich war so mit mir selbst beschäftigt gewesen, dass ich gar nicht bemerkt hatte, wie perfekt die Beiden zu einander passen würden. Ich nahm mir fest vor, mich wieder mehr auf meine Freunde zu konzentrieren und Damian mit Mia zu verkuppeln.

Bei ihnen angekommen, setzte ich mich neben Damian und sagte zu den Beiden: "Hi. Na wie läufts?"

Sie schienen mich gar nicht zu bemerken, denn sie redeten einfach weiter. War heute 'Kylie-Ignorier-Tag' oder was?! Wenn mich so keiner wahrnahm musste ich halt andere Geschütze auffahren!

Ich sprang wieder auf, legte meine Hände auf Damians Augen und fragte in einer hohen Bitchstimme: "Wieso ignorierst du mich, Damiboy?"

Mias Blick schoss zu mir und sie sah kurz ziemlich wütend aus, doch als sie erkannte wer ich war, wechselte ihr Blick ins Amüsierte und ihr Mundwinkel schossen in die Höhe.

Damian stöhnte währendessen extrem genervt auf und knurrte: "Wer auch immer du bist, nimm' deine beschissenen Hände von meinem Gesicht und verkriech' dich wieder in das Loch, aus dem du gekommen bist!"

Ich musste mir ein Lachen unterdrücken. Es schien Damian ziemlich zu stören, dass ich ihn und Mia unterbrochen hatte. Es gab also vielleicht eine Chance die Beiden zusammen zubringen, auch Mias anfangs wütender Blick, versprach Chancen.

Ich nahm meine Hände von seinen Augen und tadelt ihn in normaler Stimme: "Das ist aber keine besonders freundliche Art mit seiner besten Freundin umzugehen."

Er drehte dich zu mir, sah mich verblüfft an und lachte dann laut los. Auch Mia prustete los und ich stieg mit ein. Damian packte mich, setzte mich zwischen sich und Mia auf die Bank und sagte dann mit väterlicher Stimme: "Tut uns leid, wir wollten dich nicht ignorieren. Wir haben dich doch lieb." Mia nickte und streichelte mir, wie eine Mutter, über den Kopf. Ich spielte einfach mit und erklärte, wie ein kleines Kind: "Gut. Kylie hatte schon Angst, dass Mami und Papi sie nicht mehr wollen."

Jetzt brachen wir wieder alle in Gelächter aus und kriegten uns erst wieder, als sich ein Schatten über uns legte.

Serena hatte sich vor uns gestellt und bat mich: "Kann ich kurz mit dir reden, Kylie?"

Verwirrt nickte ich und folgte ihr. Sie blieb ein paar Meter von meinen Freunden entfernt stehen und sagte: "Sorry wegen gestern. Das war nicht sehr nett von mir. Was hältst du von einem Neuanfang?"

Ich sah sie erstaunt an. Serena wollte einen Neuanfang?! Sie plante doch irgendetwas.... Aber um das herauszufinden, musste ich dieses falsche Spiel erstmal mitspielen. Also erklärte ich: "Ein Neuanfang hört sich super an." Sie quietschte auf, fiel mir um den Hals und erwiderte: "Das freut mich so Kylie. Ich muss mich ja schließlich mit meiner zukünftigen Schwägerin verstehen."

Bei dem letzten Satz musste ich mir einen Kotzanfall unterdrücken. Sie und meine zukünftige Schwägerin!? Würg! Aber nun wusste ich wenigstens woher der Wind wehte. Sie wollte sich mit mir vertragen, damit die Chancen für sie und Jake besser standen.

Serena löste sich wieder von mir, winkte mir noch zum Abschied und verschwand dann im Schulhaus.

Ich schüttelte noch einmal leicht meinen Kopf und machte mich auch auf den Weg ins Schulhaus. Alle strömten langsam in Richtung Klassenzimmer, da der Unterricht bald beginnen würde. Mia und Damian standen am Eingang und warteten auf mich.

Ich war gerade ungefähr in der Mitte des Schulhofes angelangt, als ich am Handgelenk festgehalten und umgedreht wurde. Vor mir stand Chris und grinste mich an. Ich lächelte ebenfalls und kam ihm noch etwas näher. "Guten Morgen, Süße", hauchte er und zog mich noch mehr zu sich. Ich legte meine Arme um seinen Hals und küsste ihn sanft. Dann entfernte ich meine Lippen wieder ein wenig von seinen und flüsterte: "Morgen."

"Daran könnte ich mich gewöhnen", gab er zu und legte seine Lippen noch einmal auf meine. "Ich auch", schmunzelte ich und löste mich langsam von ihm.

Sobald ich meinen Blick von Chris entfernte, wurde ich nervös. Um uns herum hatte sich die ganze Schule in einem Kreis versammelt und starrte uns mit großen Augen und aufgeklappten Mündern an. Chris schien meine Nervosität zu bemerken, denn er griff nach meiner Hand und strich beruhigend darüber. Dann erklärte er laut: "Kylie und ich sind zusammen."

Die meisten fingen jetzt an zu grinsen und setzten ihren Weg ins Schulhaus fort. Ich beruhigte mich wieder ein wenig und lächelte Chris an. Er strahlte zurück und zog mich in Richtung Schulhaus.

Kurz bevor wir das Gebäude betraten, drehte ich mich nocheinmal um, da ich mich beobachtet fühlte. Auf dem Parkplatz stand Jake an seinen Wagen gelehnt und starrte emotionslos in unsere Richtung. Als sich unsere Blicke trafen, durch fuhr mich ein Schauer. Ich hatte noch nie so viel Kälte in einem Blick gesehen...

The Bad Boy next doorΌπου ζουν οι ιστορίες. Ανακάλυψε τώρα