Kapitel 12 ~Du bist im Fernsehen!

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Ich ging langsam die Treppe nach unten und rief: "Mum?"

"Ich bin in der Küche, Schätzchen", rief sie zurück und ich machte mich auf den Weg dorthin. Ich betrat die Küche und sah meine Mum am Esstisch sitzen. Als sie mich bemerkte, fing sie an, wie ein Honigkuchenpferd zu grinsen. Ich sah sie fragend an, doch sie grinste weiter und wies mich dazu an, mich gegenüber von ihr hinzusetzen. Ich folgte dieser stummen Bitte und sah sie abwartend an. Nach einer gefühlten Ewigkeit erklärte sie: "Es freut mich sehr, dass du so einen tollen Freund hast, Kylie, und dass du endlich über deinen Ex hinweg bist. Aber du weißt, wenn ihr... nunja... intim werden wollt, dann-"

"Oh mein Gott, Mum!", unterbrach ich sie, um weitere Peinlichkeiten zu vermeiden, "So ein Gespräch will ich jetzt echt nicht führen! 1. Chris ist nicht mein Freund!

2. Ich bin schon lange über meinen Ex hinweg! Und am Allerwichtigsten: 3. WIR HATTEN NICHT DAS VOR WAS DU DENKST! Wir haben uns gegenseitig mit Kissen beworfen und dann bin ich auf das Bett gefallen und er auf mich!"

Ihr Lächeln verschwand kurz, da ich sie vermutlich mit meinem Rumgeschrei überrascht hatte, aber noch ein paar Sekunden fing sie wieder an zu lächeln und sagte spöttisch: "Jaja klar. Aber wenn du und dein 'Nicht-Freund' das nächste Mal 'eine Kissenschlacht' machen wollt, dann sperre doch bitte deine Tür zu, ja?"

Sie zwinkerte mir noch zu und ging dann aus dem Raum. Ich legte meine Kopf auf die Tischplatte und seufzte. Sie hatte mir nicht geglaubt. Ja okay, es klang etwas unrealistisch, dass er bei einer Kissenschlacht auf mich fiel, aber trotzdem, es war ja so gewesen! Ich schlug meinen Kopf ein paar Mal leicht gegen die Tischplatte. Wieso muss mein Leben nur so kompliziert sein?!

"An deiner Stelle würde ich das lassen, Blondi. Sonst gehen die wenigen Gehirnzellen auch noch kaputt", sagte jenand hinter mir. Mein Kopf schoss herum und ich sah einen schmunzelnden Jake in der Tür stehen.

"Vielen Dank für den Tipp, Schwachkopf!", zischte ich, stand auf und stolzierte ins Wohnzimmer. Dort angekommen warf ich mich auf die Couch und schaltete den Fernseher an. Ich schaltete auf einen Sender und rief dann gespielt aufgeregt: "Jake komm schnell! Du bist im Fernsehen!"

Er kam angerannt und schrie: "Was?!Wo?!" Ich wies auf den Fernseher und begann zu lachen. "Siehst du, da, der Pavian mit dem besonders fetten Arsch!", brachte ich zwischen den Lachern hervor. Jake sah mich ziemlich wütend an und mein Lachen wurde allmählich weniger. "Ha-ha", sagte er sarkastisch und stapfte die Treppe hoch. Ich rollte mit den Augen. Manchmal war er echt ein Mädchen! Er war ziemlich schnell beleidigt und schmollte dann immer so, wie eine 4- jährige.

Ich verfolgte noch ein wenig irgendeinen Spielfilm, bis mir etwas einfiel. Damian! Er war heute ja gar nicht in der Schule gewesen! Schnell schrieb ich ihm eine Nachricht:
Hi Damian
Wieso warst du heute nicht in der Schule? Geht's dir gut? Bitte melde dich:*
Kylie

5 Minuten später kam folgende Nachricht:
Hi Kylie
Tut mir leid, mir geht's nicht so gut :/
Damian

Oje, der Arme!

Schnell schrieb ich zurück:
Schick mir deine Adresse. Ich kümmere mich schon um dich :p

Damian schickte mir seine Adresse und ich schnappte mir schnell meine Tasche und lief dann nach unten. "Ich bin noch weg!", rief ich zu niemand bestimmten und verschwand dann aus der Tür. Damian wohnte nur ein paar Straßen weiter, deshalb ging ich zu Fuß zu ihm.

Als ich vor seinem Haus stehen blieb, staunte ich nicht schlecht. Ich hatte mit so einem riesen Haus gerechnet, mit Springbrunnen in der Auffahrt und einem Pool im Garten. Aber es war genau das Gegenteil. Das Haus war klein aber fein.

Ich ging zur Tür und klingelte. Kurze Zeit später, waren Schritte im Haus zu hören und die Tür wurde geöffnet. Was ich dann sah, erschreckte mich ziemlich...

The Bad Boy next doorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt