Kapitel 57 ~ Gummibärchenbänder

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3 Wochen später...

"Nein! Du musst dein Gewicht weiter nach vorne verlagern, sonst fällst du rückwärts um!", rief mir Zac vom Strand zu.

Pff.. witzig. Ich stand gerade auf einem Anfängerboard auf dem Meer und sollte versuchen, die kleinen Wellen nah am Strand, zu überwinden ohne ins Wasser zu fallen. Das war eindeutig leichter gesagt als getan, da ich ständig das Gefühl hatte nach vorne umzukippen.

Und wenn ich mich jetzt noch weiter nach vorne beugen würde, würde meine Nase mit hundertprozentiger Sicherheit mit dem Board Bekanntschaft machen und darauf war ich wirklich nicht scharf!

"Ich kann nicht!", schrie ich zurück, "Dann falle ich um."

Während ich mit ihm redete, versuchte ich verzweifelt mich nicht von den kleinen Killerwellen umwerfen zu lassen. Was musste das Meer auch so unberechenbar sein!

Zac schüttelte mit zusammengezogenen Augenbrauen den Kopf und stapfte mit großen Schritten ins Wasser. Als er bei mir angelangt war, ging ihm das Wasser bis zur Brust und er hielt mein Brett fest, als eine etwas größere Welle kurz vor uns brach. Diese Welle war zwar nur um drei bis vier Zentimeter größer als die Vorherigen, aber das reichte aus um mich den Halt verlieren zu lassen, sodass ich rückwärts vom Board fiel.

Ich tauchte mit einem lauten Platschter ins Wasser ein und knallte mit meinem Hintern auf den Meeresgrund. So ein Mist! Ausgerechnet dann, wenn Zac genau vor mir stand, musste ich runterfallen!

Da mir der Sauerstoff allmählich knapp wurde, drückte ich mich mit meinen Füßen am Boden ab und füllte meine Lunge schnell mit Luft, sobald mein Kopf die Oberfläche erreicht hatte.

Als ich meine Augen öffnete, stand Zac direkt vor mir und sah mich mit seinem Ich-hab-es-dir-ja-gesagt-Blick an. Ich verdrehte die Augen, ignorierte ihn und zog das Surfbrett an der Schnur, die mein Fußgelenk mit dem Brett verband, wieder zurück. Wenn er jetzt auch nur irgendwas in der Richtung, 'Ich hab's dir gesagt ', sagen würde, dann würde ich ihn verprügeln!

Zu seinem Glück schwieg er lediglich und sah mich mit dieser seltsamen Maske an. Ohne ein Wort, drehte er sich um und stapfte Richtung Strand. Na ganz toll! Und was sollte ich jetzt machen?

Wir übten mittlerweile seit drei Wochen und es machte oft unglaublichen Spaß, da er fröhlich und witzig war und mit mir Geduld hatte. Doch dann gab es wieder Moment, wie diesen eben, in denen er sich verschloss und zu einem genervten Eisklotz wurde. Dann war das Training die Hölle! Er maulte mich die ganze Zeit an oder ignorierte mich einfach völlig...

Kurz bevor er komplett aus dem Wasser gestiegen war, drehte er sich nocheinmal zu mir und knurrte: "Du wirst nie etwas lernen, wenn du nicht das tust, was man dir sagt!"

"Ich würde vielleicht das tun, was du sagst, wenn du nicht ständig so feindselig wärst!", fauchte ich zurück und drehte mich von ihm weg, in Richtung der untergehenden Sonne, die in einem kräftigen Blutrot schimmerte.

Ich hörte wie er wieder in meine Richtung durch das Wasser trampelte und einige Meter von mir entfernt stehen blieb. "Hör auf, Kylie! Hör auf mein Verhalten zu verurteilen, ohne meine Gründe zu kennen!", erwiderte er wütend und wollte gerade wieder in Richtung Strand abrauschen, als ihn meine Stimme zum Stehenbleiben veranlasste: "Ich kenne deine Gründe, okay?! Ich erinnere mich an dich, Sam !"

Mit diesen Worten wirbelte ich herum und sah in Zac's geschocktes Gesicht. Seine Augen waren weit aufgerissen und pure Hoffnung und Überraschung spiegelten sich darin. "Du... du weißt wieder wer ich bin?", hackte er ungläubig nach und verharrte weiterhin in seiner Starre.

Ich lief so schnell es durch das Wasser eben ging zu ihm und stellte mich direkt vor ihn. "Ja", sagte ich, "Sobald mir meine Mutter deinen zweiten Vornamen genannt hatte, wusste ich sofort wieder wer du bist. Mein bester Freund, seit dem Babyalter und natürlich mein Verlobter in der 3.Klasse."

The Bad Boy next doorWhere stories live. Discover now