Kapitel 26 ~Mr. Nice-Driver

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An diesem Schultag passierte sonst nichts nennenswertes. Ich langweilte mich im Unterricht und traf mich in den Pausen mit Damian und Mia.

Damian war nach der ganzen Tyler- Geschichte noch fürsorglicher und wurde zu einem richtig guten Freund. Mia konnte und wollte ich von dem Ganzen nichts erzählen, ich wollte sie da einfach nicht mit reinziehen.

Nach Unterrichtsschluss ging ich auf den Parkplatz und setzte mich, nachdem ich Jakes Auto nirgendwo fand, auf eine Bank. Er würde vermutlich nur schnell tanken oder so.

Als nach weiteren 5 Minuten immer noch keine Spur von Jake oder seinem Wagen auftauchte, wurde ich allmählich wütend. Hatte er mich etwa vergessen?! Ich rief ihn mehrere Male an, doch er nahm nie ab.

Ich wollte für ihn schwer hoffen, dass etwas sehr wichtiges dazwischen gekommen war, sonst konnte er sich auf was gefasst machen. Es war ja nicht schlimm, wenn er mich mal nicht mitnehmen konnte, aber dann sollte er mir doch gefälligst Bescheid geben!

Genervt begab ich mich auf den Weg nach Hause. Jetzt durfte ich ewig weit Heim laufen. Welch' eine Freude. Man beachte den Sarkasmus.

Ich lief ein paar Straßen weit und schon hatte ich keine Lust mehr. Musste Jake mich unbedingt vergessen?!

Gefühlte 100 km weiter hörte ich plötzlich ein Hupen und ich drehte mich zu der Geräuschquelle. Neben mir fuhr ein weißer BMW X5 und ein fremder Mann, den ich ein paar Jahre älter schätzte als mich, saß am Steuer. Was wollte er denn jetzt?

Ich sah in fragend an und er grinste nur und sagte: "Komm steig ein. Ich nehm' dich mit!" Ich würde garantiert nicht zu irgendeinem Fremden ins Auto steigen! Zum Schluss war er ein Massenmörder oder so!

Schließlich sagte ich mit einer Baby-Stimme: "Meine Mami hat mir verboten bei Fremden mit ins Auto einzusteigen."

"Und jetzt verpiss dich!", fügte ich mit normaler Stimme energisch hinzu.

Er betrachtete mich amüsiert, lehnte sich dann nach hinten und erklärte lachend: "Wow. Sie ist genauso wie du sie beschrieben hast."

Ich sah in verwirrt an. Mit wem zum Teufel redete er?! Ahhh. Vermutlich saß jemand auf der Rückbank. Ich versuchte durch die abgedunkelten Scheiben etwas zu erkennen. Fehlanzeige! Man sah noch nicht mal Umrisse.

"Wer hat mich genauso beschrieben?", fragte ich misstrauisch. Der Fremde lächelte und dann schwang eine der hinteren Türen auf. Mia stieg grinsend aus und sagte: "Ich."

"Aha okay. Und wer ist Mister Nice-Driver?", hackte ich nach.

Mia kam einen Schritt näher und stellte uns vor. "Kylie, das ist mein Bruder Zac. Zac, das ist meine Freundin Kylie."

"Freut mich, Kylie. Ich hab' schon viel von dir gehört.", erklärte er freundlich.

Er hatte schon viel von mir gehört? Na toll und ich wusste bis vor ein paar Minuten noch nicht mal, dass er exestierte.

Ich lächelte und sagte: "Freut mich auch, Zac. Ich wünschte ich könnte das gleiche sagen." Bei meinem letzten Satz warf ich Mia einen anklagenden Blick zu und sie hob abwehrend die Hände. Tolle Freundin! Erzählte mir noch nichtmal, dass sie einen Bruder hatte.

Zac schmunzelte und bot an: "Da ich ja nun kein Fremder mehr bin, können wie dich ja nach Hause fahren."

Ich nickte und erwiderte: "Ja gerne."

Mia strahlte und setzte sich wieder auf die Rückbank. Ich rollte mit den Augen, setzte mich auf den Beifahrersitz und schon fuhr Zac los.

Ich musterte ihn von der Seite. Er hatte hochgegelte, schokobraune Haare, dunkelbraune Augen und war recht muskulös. Irgendwie kam er mir bekannt vor...

The Bad Boy next doorWhere stories live. Discover now