Kapitel 9

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Kylan


"Wollt ihr ein Foto?" Chris sah lachend zu den drei Mädels zwei Tische weiter von uns. Als ich vorhin gesehen hatte, dass Alana an dem Tisch saß und dann noch ihre Reaktion auf uns sah, musste ich mich mehr als nur zusammenzureißen. Ich glaub sie hielt wirklich nicht viel von uns. Aber hey, immerhin hatte sie schon mal zugegeben, dass sie unsere Musik nicht schlecht fand. Das war ein Anfang.

Leslie und das andere Mädchen sprangen begeistert auf und kamen zu uns, während Chris Alana einen fragenden Blick zuwarf. "Du nicht?" "Ich verzichte dankend." Ein Grinsen huschte über mein Gesicht, das aber verschwand als ich sah, wie mich Alana skeptisch musterte. Wenn sie jetzt checkte wer ich war, würde sie mich hassen und mein kleines Geheimnis vielleicht sogar der ganzen Schule verraten. Zwar traute ich ihr das nicht wirklich zu, aber dennoch kannte ich sie erst seit ein paar Tagen und wusste nicht wie ich sie einschätzen musste.
"Kannst du dann wenigstens das Foto machen?" Leslie steckte Alana ihr Handy entgegen welche schließlich seufzend aufstand und zu uns kam. Chris und ich nahmen die beiden Mädels in unsere Mitte, grinsten in die Kamera und warteten darauf, dass Alana abdrückte.

Eigentlich hatten Chris und ich nur geplant schnell einen Kaffee zu trinken und für den Rest ein paar Donuts zu kaufen und dann wieder zurück ins Studio zu gehen. Allerdings hatten wir nicht unbedingt damit gerechnet auf Fans zu treffen. Der Shop hier war etwas abgelegen und um diese Uhrzeit nicht sonderlich gut besucht. Deshalb war ich auch umso überraschter, dass wir tatsächlich auf die drei trafen.
Leslie und das andere Mädchen hatten uns mehr oder weniger in ein Gespräch verwickelt, während Alana wieder hingesessen ist und sich einzig und allein auf ihr Handy konzentrierte. Die Kleine hatte ja wirklich keinen Bock auf uns.

Chris unterhielt sich gerade mit den beiden Mädels über das Konzert nächste Woche. Ich hingegen ging zu Alana Tisch und setzte mich ihr grinsend gegenüber. Keine Ahnung was mich dazu getrieben hatte, oder ob ich so unbedingt auffliegen wollte, aber Alana faszinierte mich. Als Liam und auch als Kylan. Irgendwie war es lustig, dass sie zu jemandem der mehr als  unbeliebt war total offen und nett ist und dann aber so reagiert, wenn jemand berühmtes vor ihr steht.

Wie in Zeitlupe richtete sich ihr Blick von ihrem Handy auf und sah auf mich. "Ist was?" "Darf ich dir keine Gesellschaft leisten?" Ihre vollen Lippen verzogen sich zu einem genervten Ausdruck. "Ich wüsste nicht welchen Grund du dazu hast. Wenn du mich jetzt entschuldigst, ich muss telefonieren. Wäre nett wenn du deinen beiden Fans da drüben sagen könntest, dass ich draußen warte." Und damit erhob sie sich und hielt ihr Handy ans Ohr. Kurz bevor sie den Shop verließ hörte ich sie noch ein 'Hey Dylan' murmeln und dann war sie verschwunden.
Wow, ich glaube das war tatsächlich der erste Korb den ich bekommen hatte, seit wir unseren Durchbruch hatten. Und davor hab ich zugegebenermaßen auch nicht all zu oft eine Abfuhr kassiert.

Etwas in meinem Stolz gekränkt rückte ich meine Mütze zurecht und ging zu den anderen zurück. Wenigstens wusste ich jetzt, dass Alana wirklich nicht danach ging wie beliebt jemand war oder was für einen Status er besaß.

Wir könnten wirklich gute Freunde werden. Vorausgesetzt ich würde sie nicht permanent anlügen. Irgendwie hatte ich deswegen wirklich ein schlechtes Gewissen. Alana war die einzige die sich wirklich mit mir als Liam abgab. Mal abgesehen von Leslie, die aber vermutlich auch nur mit mir redete weil Alana ihre Freundin war.

"Wo ist Alana?" Das rothaarige Mädchen sah sich hektisch um. Wahrscheinlich hatte sie Angst Alana hätte ihre kleine Drohung von vorhin wahr gemacht und hätte sich verzogen. Irgendwie würde ich ihr das sogar zutrauen. "Ich soll euch von ihr ausrichten, dass sie draußen wartet.", schmunzelte ich. Überrascht sahen mich die beiden Mädchen an. Hatten die zwei überhaupt bemerkt, dass ich gerade bei ihrer Freundin war?

"Sag mal Ky, hast du gerade 'nen Korb von der Kleinen kassiert?" Chris grinste belustigt an.

Danke auch.

_ _ _ _

Völlig übermüdete trottete ich den anderen durch den Flughafen von Los Angeles hinterher. Tony und noch zwei andere unserer Bodyguards versuchten uns so gut wie möglich die Paparazzi vom Leib zu halten. Die konnten einem aber auch wirklich auf den Sack gehen.
Es war Samstagmorgen, kurz nach 7.00 Uhr und diese scheiß Reporter hatten nichts besseres zu tun als uns auf die Nerven zu gehen. Ich hatte die ganze Woche nicht ausschlafen können und nicht einmal am Wochenende hatte ich die Chance dazu. Traurig aber wahr.

Kaum hatten wir das Gebäude verlassen schob ich meine Sonnenbrille auf die Nase und kämpfte mir zusammen mit den anderen einen Weg zu unserem Van frei. Total geschafft stieg ich in den Wagen ein und ließ mich auf einen der Sitze fallen. Heute Abend war eine Preisverleihung bei der wir auftreten würden und nominiert waren wir auch in ein paar Kategorien.

So viel ich wusste waren wir jetzt auf dem Weg zu einem Interview, dann zum Soundcheck, danach noch mehr Interviews, dann ein Fotoshooting und heute Abend dann die Verleihung. Keine Ahnung wie ich den Tag heute überleben sollte.
Ich lehnte meinen Kopf an die kalte Scheibe und schloss meine Augen. Gott, dieses Doppelleben war zu anstrengend. Besonders für jemand so faules wie mich.

Ich musste an die Serie denken, die ich früher immer mit meiner kleinen Schwester schauen musste. Hannah Montana, das Mädchen das ein Doppelleben führte. Damals hatte ich mich immer darüber lustig gemacht, dass sowas doch auffallen würde und total unrealistisch war. Von meiner Schwester hatte ich dann immer eine Standpauke bekommen, dass das sehr wohl möglich war. Wer hätte gedacht, dass das kleine Biest irgendwann recht damit haben würde.

Es dauerte eine ganze Weile bis der Van wieder anhielt. Zwischendurch standen wir noch im Stau, weshalb wir jetzt auch recht spät waren, aber dennoch in der Zeit lagen. "Jungs, schwingt eure faulen Ärsche aus dem Van. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit." "Man Scooter, chill mal. Es ist zu früh für so einen Stress." Stumm pflichtete ich Alex bei, der gerade vor mir aus dem Wagen hüpfte. Samstagmorgen, knapp 8.00 Uhr, und eine Horde voller Morgenmuffel. Beste Voraussetzungen für die Morningshow in der wir gleich auftreten sollten.

 Beste Voraussetzungen für die Morningshow in der wir gleich auftreten sollten

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09.12.2017

Tag 9 des Adventskalenders

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