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L O U I S

"Du magst sie, oder?"

Liam stand in meiner Küche vor dem geöffneten Kühlschrank und suchte nach was Essbaren.

"Du weißt, dass das mein Kühlschrank ist, oder?", entgegnete ich genervt. Ich hatte keine Lust auf seine dämlichen Fragen. Ich wusste nicht einmal, was er hier machte.

"Ist mir egal, ich hab Hunger.", hörte ich ihn antworten, als ich ein Schluck von meinem Bier nahm. Ich beobachtete ihn still eine Weile lang, wie er in meinem Kühlschrank rumwühlte, bevor er ihn verärgert zuschlug.

"Du solltest mal wieder Einkaufen gehen.", war das nächste was er sagte, während er mir das Bier aus der Hand nahm und ein Schluck draus trank.

Gerade als ich ihn anfahren wollte, hob er eine Hand, schluckte mit zusammengekniffenen Augen das Bier runter und fing wieder an zu sprechen. "Nein, jetzt ehrlich mal. Du magst sie, oder?", wackelte er dämlich mit seinen Augenbrauen. Er ging mir so auf die Nerven.

Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete ich ihn still. Dann drehte ich mich einfach um und ließ ihn alleine in der Küche stehen, während ich ins Wohnzimmer ging und mein T-shirt wieder überzog. Meine Scheiße hatte ihn einen Dreck anzugehen. Auch wenn er vielleicht der einzige war, der sich für meine Scheiße interessierte. Und ein siebzehnjähriges Mädchen. Wenn sie nur wüsste, dass ich ihr die Kehle durchschneiden sollte... Sie würde kein Wort mehr mit mir wechseln. Ob ich das gut fand oder nicht, wusste ich nicht.

"Das war Antwort genug. Du magst sie wirklich." Seine nervige Stimme ertönte hinter mir und als ich mich umdrehte, war ein dummes Grinsen auf seinem Gesicht gepflanzt.

"Halt die Fresse, Payne. Was machst du überhaupt hier?", fragte ich, um vom Thema abzulenken.

"Eigentlich geht dich das gar nichts an.", erwiderte er, woraufhin ich die Augenbrauen hochzog.

"Willst du mich verarschen? Du bist in meiner Wohnung."

Er zog die Augenbrauen zusammen und sah sich um. "Oh. Verdammt, ich hänge schon so viel bei dir rum, dass ich denke, das hier wäre meine Wohnung." Schulterzuckend lachte er.

Ich verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. "Dann häng woanders rum.", meinte ich, als ich mich an ihm vorbeidrängte und meine Autoschlüssel schnappte.

"Nett. Hey, wo willst du hin?", fragte Liam, als ich die Klinke der Haustür in der Hand hatte.

"Geht dich nichts an."

Er stöhnte genervt auf, woraufhin ich mich noch mal zu ihm umdrehte. "Kannst du nicht einmal Klartext reden?"

Ich musterte ihn mit ausdrucksloser Miene. Er kannte die Antwort. "Nein."

Er verdrehte die Augen und lehnte sich an die Graffiti besprühte Wand. "Wie auch immer. Sei bis zehn wieder hier, wir müssen noch zu Jace."

Ich zog eine Augenbraue hoch. "Bist du jetzt mein fucking Vater? Ich entscheide wann ich wieder hier sein will."

"Louis, ich meins Ernst. Wir können uns keine Scheiße mehr erlauben, das weißt du.", antwortete er ernst.

Verdammt, er hatte recht. Aber ich wollte es ihm nicht zeigen, trat aus der Tür hinaus und schlug sie hinter mir zu, ohne ihm irgendeine Antwort gegeben zu haben. Er sollte sich lieber um seinen eigenen Scheiß kümmern.

Ich lief die vielen Treppenstufen nach unten und trat an die frische Luft. Es war zwar Arschkalt und ich stand nur im T-shirt draußen, aber ich gab einen Fuck darauf. Ich saß gleich sowieso im Auto, auch wenn ich viel lieber Motorrad gefahren wäre.

Danger ↣ l.tWhere stories live. Discover now