Red Princess - Die Suche nach...

By RealNez

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Ein Land, das ganz anders ist als alle anderen. Die Bürger untergeordnet in Farben, wovon die Farbe Rot regie... More

Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
Kapitel 71
Kapitel 72
Kapitel 73
Kapitel 74
Kapitel 75
Kapitel 76
Kapitel 77
Kapitel 78
Kapitel 79
Kapitel 80
Kapitel 81
Kapitel 82
Kapitel 83
Ende

Kapitel 32

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By RealNez

Jack

»Entschuldigen Sie? Kann ich Ihnen irgendwie weiterhelfen?«, tippte mich ein Mann im Kittel von hinten an. Bella bemerkte es nicht und lief bereits auf das nächste Zimmer zu.

Scheiße! Musste das jetzt sein?!

Schnell setzte ich ein übertriebenes Lächeln auf und hoffte inständig, dass ich ihm heute nicht das Genick brechen musste. Das Geräusch welches dabei entstand ekelte mich irgendwie an. Und erschießen konnte ich ihn etwas schlecht in einem Krankenhaus, wo wir doch unentdeckt bleiben sollten.

»-das freut uns wirklich sehr!«, beendete der Mann seinen Satz und ich hatte keinen blassen Schimmer, was er da eigentlich von sich gegeben hatte.

Als ich aus dem Augenwinkel Bella erkannte, trat ich ein wenig zu Seite und gab ihr ein kleines Handzeichen, dass sie auf mich warten und auf keinen Fall alleine rein gehen sollte.

Verstanden nickte sie und... und öffnete die Tür?! Fuck! Was hatte sie verstanden?! Was gab es an diesem kurzen Zeichen falsch zu verstehen?!

Kurz schloss ich die Augen und fuhr mir mit der Hand über das Gesicht, um meine Gefühle zu beherrschen und den blöden Arzt abzuschütteln.

Dann als ich sie wieder öffnete, nickte ich entschlossen mit dem Kopf. Das würde später Konsequenzen für Bella geben! Auf jeden Fall konnte-

»Es ist mir eine Ehre, Sie kennenzulernen, Dr. Henderson! Die Anderen werden auch begeistert sein!«

Henderson? Rasch warf ich einen Blick auf das Namensschild an meinem Kittel. Dr. Henderson. Und jetzt? Verwirrt räusperte ich mich. »Wie bitte?«

»Sie sind doch hier, um für unsere jungen Assistenzärzte eine Rede zu halten, oder nicht?«

Sprachlos starrte ich ihn an. Was zum-

»Wir hatten gestern eigentlich einen Anruf erhalten gehabt, dass sie aufgrund eines Notfalls absagen müssen, aber es freut mich, dass Sie es doch geschafft haben heute zu kommen.«

»Ich-«

»Sie brauchen sich keine Sorgen zu Ihrer Präsentation machen. Wir haben alles vor einer Woche vorbereitet gehabt. Ich rufe nur schnell unten im Lehrsaal an, dass sie alles herrichten und sich versammeln bis wir kommen. Warten Sie nur schnell hier!«, verschwand er auch schon bevor ich ihm das Genick brechen und ihn davon abhalten konnte.

Fuck! Ich würde auffliegen! Wir mussten so schnell wie möglich hier weg! Ich musste zu Bella!

Schnell sah ich nochmal nach dem Arzt, der in einem anderen Raum telefonierte und mich nicht sehen konnte. Ich suchte nach der Tür, hinter der die Violette vorhin verschwand und drückte diese ohne zu klopfen auf.

»Wir müssen los!«, kam es aus mir ehe ich das Szenario vor mir registrierte.

Bella und eine Blaue mit blonden Haaren in ihrem Alter saßen gemeinsam auf dem Bett und weinten. Konnte dieser Tag eigentlich noch schräger werden?

»Was soll das hier sein? Kennt ihr euch?!«

Beide warfen sich undeutliche Blicke zu und schüttelten schnell den Kopf. Bella sprang daraufhin sofort auf die Beine und gesellte sich neben mich.

»E-Es ist nur so...« Sie wischte sich die Tränen weg, die unkontrollierbar aus ihren großen Augen flossen. »Sie ist krank.«

Unglaubwürdig zog ich die Augenbrauen hoch. »Man ist ja nicht im Krankenhaus weil man gesund ist.«, verdrehte ich die Augen. Wir hatten größere Probleme als eine kranke Patientin.

»Nein, sie-«

»Scheiß drauf! Der Arzt-«

Und bevor ich es sagen konnte, öffnete sich die Tür und da stand der sehr gut gelaunte Mann mit noch heilem Genick von vorhin. »Da sind Sie ja! Ich dachte schon, Sie hätten das Weite gesucht!«

Ich brachte nur ein schwaches Lächeln hervor.

»Ich bringe Sie zur Halle, kommen Sie!«, lächelte Dr. Jonathan Hahn mich freundlich an. Von der Seite erntete ich einen verwirrten Blick von Bella.

Ich sah sie an, und versuchte ihr mit meinen Augen irgendwie klarzumachen, dass sie sich was einfallen lassen sollte, um uns hier raus zu bringen.

Und sie verstand zu meiner Überraschung. Das dachte ich zumindest, bevor sie wissend nickte und den Mund öffnete: »Darf ich mitkommen?«

... Ich hatte keine Worte für sie. Stammte sie vom Mond?

»Natürlich! Wenn sie gerade kein Dienst haben, können Sie sich gerne zu den Assistenzärzten ins Publikum dazusetzen!«

Das durfte doch wohl nicht wahr sein! Jetzt blieb mir tatsächlich keine andere Wahl als ihn loszuwerden.

Diesmal setzte ich ein echtes Lächeln auf. »Na dann, wir wollen doch nicht zu spät kommen!«

Bevor wir das Zimmer endgültig verließen, erwischte ich Bella noch dabei, wie sie der Patientin etwas zu flüsterte. Aber ich ignorierte es vorerst. Darum würde ich mich später kümmern. Eins nach dem Anderen.

Der Blaue führte uns zu den Aufzügen und erklärte uns die ganze Zeit an welchen Projekten das Krankenhaus zurzeit arbeitete. Alles irrelevante Info für mich. Ich musste nur wissen, wo sich das Abteil für Farblose befand. Mehr nicht.

Als wir dann endlich im Aufzug waren, nutzte ich die Chance, ihn zu unterbrechen und nachzufragen. »Was machen Sie mit verletzten Farblosen?«

Dr. Hahn hielt mitten im Satz inne und schien erst überrumpelt mit meiner Frage. Aber in seinen Augen sah ich bereits die Antwort. Er konnte es mir nicht sagen.

»Nun, Dr. Henderson, Sie müssen verstehen das ist streng vertraulich. Das kann ich ihnen daher so nicht sagen, tut mir leid.«

Ich hätte weiterfragen können und ihn langsam zum Reden bringen können, aber nach so langer Schlaflosigkeit und bei so einem großen Zeitmangel hatte ich weder die Geduld, noch die Nerven dafür. Also schlug ich auf den Stop-Knopf und brachte den Aufzug mit einem großen Ruck zum Stehen.

Die Anderen erschraken gleichzeitig. Ich packte den Doktor am Kragen und wiederholte mich - diesmal bedrohlicher. »Wo behandelt ihr Farblose?!«, knurrte ich.

Die Augen des Mannes wurden groß und er schnappte schwer nach Luft als er mein schwarzes Armband sah, welches durch meinen verrutschten Ärmel zum Vorschein kam. Gut so. »I-Ich- Sie-Sie... Wie k-kann das sein?«, stotterte er ängstlich.

Ich drückte ihn fest gegen die Aufzugtüren und brachte ihn zum Schweigen. Auch Bella schnappte entsetzt nach Luft und verdrückte sich in eine Ecke, um von dort aus zuzusehen.

»Rede.«

»Wenn ich Ihnen das verrate, werde ich entlassen!«

»Keine Angst. Wenn du es mir nicht verrätst, wirst du sterben bevor du entlassen werden kannst.«, erwiderte ich trocken. »Die Entscheidung liegt ganz bei dir.«, fügte ich noch schulterzuckend hinzu.

Er zögerte. Ich verlieh dem ganzen noch mal mehr Druck, in dem ich ihn wie einen nassen Sack zu Boden fallen ließ und mit einem Mal meine Waffe zückte.

»OKAY!«, rief er panisch. Sein Kopf war bereits knallrot und Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Er atmete nochmal tief ein und seufzte vergeblich. »Im Keller.«

»Genauer.«, beharrte ich sofort.

Der Arzt sah mich aus großen Augen an, ehe er sich den Schweiß von der Stirn wischte und auf einen Aufzugknopf schaute. EF. Dort hatten sie also Matt verschleppt?

»Haben Sie dafür Zutrittserlaubnis?«, rührte sich die Violette wieder.

Der Blaue sah sie an, dann sah er mich an und langsam, ganz langsam als ob er sich nicht sicher war ob er nun lügen oder die Wahrheit sagen sollte, nickte er mit dem Kopf.

»Okay, her mit dem Schlüssel.«, streckte ich meine Hand nach dem verlangtem Gegenstand aus, aber er ließ mich warten.

Heute konnte ich keine Geduld oder Gnade zeigen, also entlud ich die Waffe und richtete sie entschlossen auf ihn. Mir war das scheißegal. Ich konnte seine Leiche höchstpersönlich nach dem Schlüssel abtasten, wenn es sein musste.

»Mein Armband! Das ist der Schlüssel!«, streckte er sein rechtes Handgelenk in die Höhe. »B-Bitte tut mir nichts. Ich bringe euch hin.«

Ich steckte die Waffe wieder in meinen Hosenbund und zog den Mann am Kragen auf die Beine. »Mach schon«, brummte ich.

Er verstand augenblicklich und hielt sein Band in den Scanbereich und drückte gleichzeitig auf den jeweiligen Knopf nachdem er die Stop-Taste erneut betätigte um weiter zu fahren.

Die Aufzugmusik spielte wieder ab und ungeduldig standen wir drei nebeneinander und starrten die Aufzugtüren an. Ich spürte förmlich wie Bella zitterte, aber die Hände zu Fäusten geballt hatte sobald sie meinen Umgang mit dem Blauen miterlebt hatte. Der Arzt hingegen zappelte schlimmer als ein kleiner Fisch an Land.

Ich tippte unaufhaltsam mit dem Fuß auf den Boden, versuchte die nervtötende Musik auszublenden und atmete erleichtert auf als die Aufzugtüren endlich aufsprangen. Der Blaue schluchzte neben mir auf. Ich griff nach seinem Arm und zerrte ihn raus in den Gang, der sich uns nun bot.

»Denken Sie daran, dass ich bewaffnet bin«, flüsterte ich dem Arzt bedrohlich zu, behielt ihn ganz nah an mir während wir die ersten Schritte raustraten. »Bringen Sie mich zu dem Farblosen, der vor drei Tagen hier festgenommen wurde. Er war schwer verletzt.«

Kaum erkennbar nickte er und führte uns den lang gestreckten Gang entlang. Bis jetzt hatte ich noch niemanden entdeckt. Es herrschte allgemein eine sehr stille und dunkle Atmosphäre hier. Es war dunkler als der Rest des Krankenhauses, was größtenteils daran lag, dass wir uns im Keller ohne Fenster befanden. Aber auch die Räume, an denen wir vorbeistreiften, waren nicht gut beleuchtet. Hier und da entdeckte ich kleine Blutflecken, weswegen ich mich fragte, wie man Farblose behandelte oder ob das auch wirklich ein Ort zum heilen war. Das bezweifelte ich und diese Zweifel bestätigte sich als ich auch Fesseln neben den Krankenhausbetten und Stühlen, genauso wie mehrere chemische Gefäße bemerkte. Automatisch knirschte ich die Zähne und war drauf und dran diese aufkeimende Wut an diesem Arzt auszulassen.

»Was ist das für ein Ort?«, flüsterte die Violette entsetzt als auch sie die große Blutlache entdeckte, die zu ihren Füßen lag. Es kam aus dem geschlossenen Raum.

Wut brodelte in meinem Blut. Wenn Matt hier war und sie ihm was getan hatten, dann konnten mich auch keine Horde von Wachleuten aufhalten, diesen Ort dem Erdboden gleichzumachen. Ohne groß nachzudenken, öffnete ich diese geheimnisvolle Tür, aus der der widerwärtige metallische Gestank von Blut am stärksten hervorquoll. Ich drückte sie auf und fand zwei Ärzte und eine Krankenschwester an einem gefesselten Farblosen stehen, der die Quelle dieser enormen Blutpfütze war. Erschrocken drehten sich alle Anwesenden in meine Richtung, doch ich hatte nur Augen für den "Patienten", wohl viel mehr dem Folterexperiment. Es war ein junger Mann, dessen Augen geschlossen waren und auch am Monitor zeigte sein Herz keine Regung. Ich verstärkte meinen Griff um den Türknauf und richtete nun meinen Blick auf die sogenannten Ärzte, die angeblich ein Eid abgelegt hatten, jedem in Not zu helfen. Statt sie zu foltern und ermorden.

»Wer sind Sie? Wie können Sie es wagen einfach reinzuplatzen?! Das ist unerhör-«

Und da war es um mich geschehen als ich die Tür hinter mir zuknallte und einen großen Schritt ins Zimmer wagte. Direkt auf den sprechenden Arzt zu.

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