Red Princess - Die Suche nach...

By RealNez

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Ein Land, das ganz anders ist als alle anderen. Die Bürger untergeordnet in Farben, wovon die Farbe Rot regie... More

Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
Kapitel 71
Kapitel 72
Kapitel 73
Kapitel 74
Kapitel 75
Kapitel 76
Kapitel 77
Kapitel 78
Kapitel 79
Kapitel 80
Kapitel 81
Kapitel 82
Kapitel 83
Ende

Kapitel 9

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By RealNez

Belle

»Ihr seid zurück.«, murmelte die alte Dame in seine Schulter ehe sie sich trennten. »Und ihr habt Besuch mitgebracht.«, stellte sie fest.

Unbehaglich trat ich von einem Fers auf den Anderen. Wieder erinnerte ich mich daran, dass ich noch keine hundertprozentige Vergewisserung hatte, nicht als die rote Prinzessin hergebracht worden zu sein. Mia würden sie bestimmt verschonen, aber mich? Jede Sekunde, die ich hier verbachte war gefährlich.

»Jack hat mich hergeschickt. Sie sollen für eine Nacht hier übernachten. Ich werde vor der Tür Wache halten.«

Sie nickte und hinterfragte nicht. Ohne zu zögern, ließ sie Feinde ins Haus.

Pherb trat zur Seite und gab uns mit einer wegbewegenden Handgeste zu verstehen, dass wir vor ihm eintreten sollten. Ich seufzte und trat hinter Mia ein. Beth, die alte Dame, hielt uns die Tür auf. Schließlich führte sie uns ins Wohnzimmer, schätzte ich an der Couch, und verließ den Raum kurz, ließ uns alleine zurück. Mia war die erste die sich auf der Couch niederließ, aber ich zögerte. Einige Federn traten schon aus der alten Couch hervor. Ich wollte mir nicht vorstellen was dieses Möbelstück schon alles berührt hatte. Ich verkniff mir einen Kommentar, biss mir auf die Innenwangen und nahm ganz am Rand Platz. Mia schien nichts von meinem Zögern bemerkt zu haben, denn sie beachtete mich nicht. Und als dieser Pherb eintrat, folgte Beth ihm direkt.

»Hast du schon etwas gegessen? Wann seid ihr gekommen?«, fragte Beth Pherb, der sich an den Esstisch setzte, schräg zur Gastgeberin.

Wieder glitt mein Blick zu Mia. Sie war mit ihren Händen im Schoß beschäftigt, als würden diese ihr gerade erzählen wie sie wieder alles rückgängig machen konnte. Frustriert schnaubte ich in mich hinein und wandte mich ab. Wenn wir mal die Möglichkeit bekamen unter vier Augen zu reden, würde ich sie als Erstes fragen was mit ihr los war.

»Wir sind erst vor nicht mal zehn Minuten angekommen.«, beantwortete er ihre Frage und fuhr sich müde über das Gesicht.

»Ich bereite dir was Kleines zu und dann gehst du erstmal schlafen.«

»Nein, ich muss hier aufpassen und sorgen, dass die zwei nichts anstellen.«, nickte er in unsere Richtung.

Beth lächelte leicht. »Dafür haben wir genug Leute draußen, denkst du nicht? Und was sollen zwei zierliche Mädchen schon groß anrichten?«

Ich rümpfte die Nase. Das war sexistisch. Sie würden schon sehen was ein zierliches Mädchen alles anstellen konnte.

Die Dame verschwand und kam nach nicht mal fünf Minuten mit einem ganzen Tablett zurück. Sie stellte ein Teller vor Pherb ab und kam dann in unsere Richtung, um uns beiden auch jeweils ein belegtes Brot zu reichen. Überrascht riss ich die Augen auf und mein Magen knurrte wie auf Knopfdruck als ich das Brot dankbar entgegennahm. Auch Mia rührte sich endlich und öffnete tatsächlich den Mund: »Danke Ihnen vielmals.«

»Danke sehr.«, fügte ich ebenso hinzu.

Mein erster Gedanke war: GIFT! Aber ich spürte regelrecht wie mein Magen sich zusammenzog und laut nach Nahrung schrie. Also betete ich, dass man uns nichts untergemischt hatte nahm einen großen Bissen. Wohltuend schloss ich die Augen während ich kaute. Verdammt, ich wusste gar nicht wie sehr ich Hunger hatte bis ich endlich etwas bekam. Später stellte sie uns auch zwei Gläser Wasser her.

Ich liebte diese Frau!

Als wir fertig waren, verschwand Pherb und Beth fragte uns nach unseren Namen. Das war das erste Mal, dass Mia mich endlich ansah. Ich fing lautstark das Husten an. 

Sie wartete gar nicht erst darauf, dass ich mich wieder einfing und stellte sich leise vor: »Ich heiße Mia«

Ich fasste mich wieder und räusperte mich. »I-Ich bin...« Plötzlich fielen mir keine Namen ein, als gäbe es auf dieser weiten Welt nur meinen. Überfordert versuchte ich mir eins zusammen zu reimen. Letztendlich presste ich »Belle« hervor. Doch augenblicklich bereute ich meine Entscheidung, welche eher einem Reflex glich. Ich wollte gerade nichts lieber als mir auf die Stirn klatschen! Wie dumm war ich?! Was wenn mein Name längst durch die Villa durchgesickert war? Dumm, dumm, dumm! So dumm!

Die Lippen formte ich zu einem Schlitz während ich die Hände nervös knetete. »E-Eigentlich heiße ich Bella«, versuchte ich mich zu retten. »aber Freunde nennen mich Belle.« Als ob es das retten konnte!

»Nun, das ist ein wirklich sehr schöner Name.«, lächelte sie mich herzlich an.

Meine Augenbrauen schossen automatisch in die Höhe ehe ich wieder zu Sinnen kam und auch sie nach ihrem Namen fragte.

»Elizabeth, aber meine Freunde nennen mich Beth.«

Ich zwang mir ein Schmunzeln auf. 

»Ihr arbeitet also für die rote Familie?« Unsere Namen und jetzt unsere Position...

Mia nickte abwesend während bei mir alle Alarmglocken losgingen. Es war eine gute Taktik: In einer harmlos wirkenden Unterhaltung Informationen aus den Gefangenen ergattern. 

»Seit wann? Ihr seht noch sehr jung aus.« Unser Alter...

»Nicht lange.«, log ich schnell. Vielleicht einen Ticken zu schnell. Mist. 

»Ich verstehe nicht, wieso wir hier sind. Wir haben doch nichts getan.«, fügte Mia schüchtern hinzu. In diesem Moment sah sie so zerbrechlich aus. Ihre Schultern ängstlich hochgezogen, die Hände nervös ineinander gefaltet, die Beine eng zusammen gepresst und die Augen groß auf Elizabeth gerichtet.

Die Farblose seufzte bei dem Anblick, aber schwieg für eine Weile. Doch sie blieb nicht lange ruhig: »Bill wollte mit Arbeitern der Villa reden.«

Also waren sie doch hinter Informationen her! Aber welche? Was genau wollten sie denn erfahren? Etwas über meinen Vater, über die Regierung oder über mich? Fakt war, dass ich hier weg musste. Und das so schnell wie möglich!

»Man wird euch morgen zu ihm bringen, er wird euch Fragen stellen. Sagt einfach was ihr wisst und das war's.« Versuchte sie uns gerade zu beruhigen oder uns anstiften zu reden? Letzteres traf eher zu, wenn man annahm, dass sie eine Farblose war und diese einfach hinterhältig waren.

Elizabeth versuchte eindeutig eine freundliche Unterhaltung zu täuschen, aber vielleicht konnte ich dies auch ausnutzen, um meine eigene Neugier zu stillen?

»Wer ist dieser Bill?«

Ich erntete einen verwunderten Blick. »Das ist unser Anführer, der oberste Befehlshaber der Farblosen.«

Verwirrt blinzelte ich. »Und wer ist dann dieser Jack?«

Gut möglich, dass ich gerade den Bogen überspannte, aber tatsächlich fing sie an nervös zu werden. Sie schwieg und schluckte schwer bevor sie mir antwortete: »Er ist unser Anführer.«

Das verstand ich jetzt nicht. Wer war nun der Anführer? Jack oder Bill?

Sie schien meine Gedanken zu lesen, aber ignorierte diese, indem sie aufstand. »Es wird schon spät, ihr solltet euch ausruhen. Es wartet ein langer Tag auf euch. Ich gehe Pherb holen.«

Sobald sie das Zimmer verließ, drehte ich mich zu Mia. »Sie verhält sich komisch. Ich bin mir sicher, die verschweigt uns Einiges!«, flüsterte ich.

Mein Gegenüber atmete tief aus und sah mich müde an. »Ich will nur schlafen, Miss.«

Ihre Formalität überraschte mich angesichts unserer Situation.

»Du musst nicht formal bleiben, Mia. Nenn mich einfach Belle.«

»Das wollten Sie noch nie.«

»Jetzt will ich es aber. Und hör auf mich zu Siezen bevor das noch jemand mitbekommt!«

»Tut mir leid.«

Ich seufzte, aber schüttelte den Kopf. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt. »Wir müssen hier weg. Und das so schnell wie möglich. Morgen wollen sie uns zu ihrem Anführer - oder wem auch immer - bringen. Und wenn wir ihnen nicht die gewünschten Informationen geben können, werden sie uns foltern!« Allein beim Aussprechen durchzuckte mich ein eiskalter Schauer.

Auch ihre Augen wurden leicht größer. Aber sie schüttelte den Kopf. »Wenn wir fliehen, werden sie uns finden. Wir wissen nicht einmal wo wir sind. Und wenn sie uns gefunden haben, dann... dann-«

»Das werden sie nicht!«, funkte ich schnell dazwischen, denn ich wollte nicht, dass sie es aussprach. Ich wollte mir nicht ausmalen, was sie uns antun würden.

Hoffnungslos schüttelte sie den Kopf. »Ich will nicht.«

»Aber Mia-«

Die Tür, welche geöffnet wurde, unterbrach unser Gespräch. Pherb trat ein und wies uns an, ihm zu folgen. Widerstandlos folgten wir ihm in ein anderes kahles Zimmer. Auf dem Boden lagen zwei Decken und zwei Kissen, aber wo waren die Betten?

Der Raum war finster, das kleine Fenster war mit Gittern gesperrt und erschwerte somit einen möglichen Fluchtversuch. Ansonsten hatte das Zimmer nur einen kleinen Abstelltisch mit einer Vase und eben die zwei Decken auf dem Boden. Mehr nicht. Was für ein Raum war das hier überhaupt?

»Ihr bleibt heute hier. Morgen werden wir euch was Anderes finden.« Mit diesen Worten schloss er die Tür und sperrte ab. Er sperrte ab!

»Hey, wo sind die Betten?!«, rief ich laut hinterher, aber blieb unerhört.

Unglaubwürdig drehte ich mich zu unserem Schlafplatz und könnte weinen. Das war der reinste Albtraum. Wie sollte ich von einem fantastischen superteuren Boxspringbett zu einem kahlen Boden wechseln?! Das war doch kaum zu glauben! Behandelte man so Menschen? Selbst im Gefängnis bekamen die Häftlinge Betten und menschenwürdige Lebensverhältnisse! Und wir waren keine Häftlinge oder Kriminelle. Das waren sie, sie waren kriminell! Nicht wir! Wir verdienten das hier nicht.

Doch Mia schien es weniger auszumachen. Denn sie zog sich die lange Jacke aus, legte sich auf diese und zog sich die Decke bis zum Kinn. »So schlimm ist das gar nicht.«

Pah! Leise vor mich hin murmelnd tat ich es ihr gleich und lag in der nächsten Minute neben ihr auf dem kalten Boden. Morgen würde ich entweder an der schlimmsten Erkältung der Welt oder an den schlimmsten Rückenschmerzen sterben. Oder an beidem.

Wir nutzten noch diese Zeit, in der wir nicht überschattet wurden, um uns über das, was wir sagen werden, zu einigen. Ich wollte noch über Anderes reden, aber Mia blockte ab. Ich wollte über das alles hier und wie wir wieder aus der Sache entkamen reden, aber nicht nur ihr, sondern auch mir fielen die Augen schnell zu und wir drifteten ins Land der Albträume.

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