Red Princess - Die Suche nach...

By RealNez

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Ein Land, das ganz anders ist als alle anderen. Die Bürger untergeordnet in Farben, wovon die Farbe Rot regie... More

Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
Kapitel 71
Kapitel 72
Kapitel 73
Kapitel 74
Kapitel 75
Kapitel 76
Kapitel 77
Kapitel 78
Kapitel 79
Kapitel 80
Kapitel 81
Kapitel 82
Kapitel 83
Ende

Kapitel 5

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By RealNez

Belle

Menschen, die vor Kurzem noch mit Gemüse verhandelten, schmissen sich schreiend zu Boden und versuchten vergeblich ihre Kinder ins Sichere zu ziehen, sich hinter Theken zu verstecken und zu fliehen. Auch ich erschrak von dem plötzlichen Knall. Es war eine Pistole, das war sicher, aber wer hatte sie abgefeuert? Sofort wurde ich von Shane zu Boden gerungen und hinter eine Theke gezerrt. Seine Waffe war längst gezückt. Und als er gezielt auf etwas schoss dämmerte es langsam bei mir. Wir waren mitten in einem Überfall der Farblosen! Oh Gott! Mein Herz rutschte mir in die Hose. Da vor hatte Dad mich jedes Mal gewarnt! Und es geschah. Alles was ich bis jetzt nur aus den Nachrichtensendern kannte, spielte sich vor meinem Auge ab.

Ängstlich sah ich kurz auf und entdeckte maskierte Typen, die Stände umwarfen und Leute mit ihren Waffen bedrohten. Und plötzlich wurde alles ganz still. Ich hörte rechts von mir ein Schluchzen, Mia saß in Tränen auf dem Boden. Vor ihr... vor ihr lag Michael. Aus ihm tropfte - nein! - floss Blut. Eine Lache hatte sich bereits unter ihm gebildet. Entsetzt keuchte ich auf. Michael! Meine Augen füllten sich automatisch mit Tränen als ich meinen Bodyguard da leblos auf dem Boden liegen sah. Mein Magen verkrampfte sich. Schwermütig wand ich mich von dem Anblick ab und klammerte mich zitternd an Shane, der mich mit festem Griff um meine Taille hinter sich behielt. Seine Pistole war gesenkt. Ich wusste nicht auf was er wartete. Die Angreifer kamen uns näher und suchten die Menge ab. Sie schienen nach jemandem zu suchen, aber ich wusste nicht nach was oder nach wem. Da kam mir ein irrsinniger Gedanke in den Sinn und mir wurde schlecht. Suchten sie nach mir?

»Ich muss dich hier rauskriegen.«, flüsterte Shane leise zu mir. »Sofort.«

Augenblicklich schüttelte ich den Kopf und sah zu Mia. Eine gute Anführerin kümmerte sich um ihre Bürger. Hinter Mia hatten sich auch die anderen vier Arbeiter meines Zuhauses versteckt. Ich konnte sie nicht hier zurücklassen. Sie waren immer an meiner Seite. Sie waren die Einzigen, die wirklich wussten wer ich war.

»Um die wird sich gekümmert.«, beharrte Shane. »Wir müssen weg bevor sie bei uns sind, los!«, zischte er und drängte mich rückwärts zu kriechen.

Noch blieben wir dank dem umgekippten Tisch hinter uns unentdeckt. Ich blieb stehen und weigerte mich weiterzugehen. »Mia!«, versuchte ich sie leise auf mich aufmerksam zu machen. Sie weinte, sie hörte mich nicht. Aber Jade hinter ihr entdeckte mich. Ihre roten Augen glänzten auffällig. Ich gab ihr ein Zeichen uns zu folgen. Sie alle. Sie sollten mitkommen!

Aber ihre Reaktion überraschte mich. Mit verzogenem Mund schüttelte sie den Kopf. Ich blinzelte die Tränen weg. Meinte sie das ernst? Nochmal zischte ich nach einer anderen Bediensteten. Aber mir gefror das Blut in den Venen als sie mich aus ihren hellen Augen missachtend anblickte. Als wäre sie die nächste, die ihr Leben verlieren müsste. Als gäbe sie mir die Schuld für das Ganze hier. Irgendwas Anderes ging hier vor sich. Dann schüttelte ich den Kopf. Was sollte hier schon vorgehen außer dass wir mitten in einem brutalen Angriff steckten?

»Belle«, knurrte Shane aufdringlich. Er war der Einzige, dem ich erlaubte mich bei meinem Vornamen anzusprechen. Immerhin verbrachte ich meine meiste Zeit mit ihm.

Auch als er mich kräftig vorwärts drückte, traute ich mich aufzustehen und zu Mia zu laufen. Ich packte sie am Arm und zog sie mit mir zu Shane, der gerade hinter uns schoss. Ich zuckte zusammen und sah nach hinten zu einem maskierten Mann, der sich an den blutenden Arm hielt. Schnell fasste er sich wieder und griff nach seiner Waffe, die zu Boden gefallen war. Aber Shane war schneller und zog uns bereits durch die Menge Richtung Ausgang. Immer wieder musste er schießen. Trotzdem schafften wir es uns ein ganzes Stück zu entfernen. Shane war wirklich gut in seinem Job.

»S-Sind wir jetzt in Sicherheit?«, stotterte meine Dienerin.

Shane beachtete Mia erst gar nicht, sondern schnappte sich das Headset und verständigte sich mit seinen Kollegen, die er für Verstärkung herbeigerufen hatte. »Ich habe Miss Night vom Tatort entfernt. Neben mir ist auch eine Bedienstete. Der Rest ist zurückgeblieben. Ihr müsst euch um sie kümmern. Schnell.«

Mir fiel ein Stein vom Herzen als ich erfuhr, dass man auch die anderen da rausholte. Halb erleichtert fasste ich mir an das rasende Herz und sah zu Mia, von der ich dieselbe Reaktion erhoffte, aber sie war kreidebleich. Ihre Augen vor Schreck aufgerissen. Entsetzt, sogar beinahe zornig, starrte sie Shane an. Verwirrt krauste ich die Stirn. Okay?

»Können wir wieder zurück?«

»Ihr bleibt am besten erstmal hier.« Wir betraten ein kleines Versteck, das einer kleinen Steinhöhle ähnelte. Es war dunkler hier. »Es ist hier sicherer bis Verstärkung eintrifft.«

»Dein Arm«, stotterte Mia schüchtern. Auch ich bemerkte nun die schlimme Verletzung an seinem Oberarm.

»Oh Gott!«, schnappte ich schwer nach Luft. »Du- Das muss sofort behandelt werden!«

Er presste die Lippen aufeinander. »Es geht.«

Ich schüttelte den Kopf. »Nein, du-«

»Ich sagte, es geht.«, sagte er gestresst und setzte sich in eine Ecke des Verstecks.

Ein wenig verletzt über seine groben Worte, verschränkte ich die Arme. »Wie du meinst.«, murmelte ich.

Dann wand ich meinen Blick von ihm ab und setzte mich auch hin. So verbrachten wir die nächsten zehn Minuten bis plötzlich jemand lauthals nach Shane rief. Alarmiert sprang ich auf die Beine. Die Anderen ebenso.

»Hinter mir.«, wies er an und wir horchten. Hinter seinem Rücken versuchte ich einen Blick nach draußen zu ergattern. »Verdammt! Sie brauchen Hilfe.«, erkannte er sofort.

»Was jetzt?«

»Bleibt hier, ich muss ihnen helfen. Es wird gleich jemand eintreffen, um euch nachhause zu bringen.«

Meine Augen wurden groß, mein Magen zog sich krankhaft zusammen. »Du willst uns hier doch nicht alleine lassen, oder?«

Shane drehte sich zu mir und sah mir in die Augen. »Nur für zwei Minuten. Ihr seid hier in Sicherheit.« Doch meine Blicke sprachen für sich. Er seufzte. »Versprochen.«

Atmen! Ich musste atmen. Es war ja nicht so als würden hier Farblose sein. Nur zwei Minuten.

Ich nickte und schon sprintete er los.

Wir warteten. Eine Minute. Zwei Minuten. Und als auch nach zehn Minuten niemand auftauchte, hielt ich es nicht mehr aus. Ich zog mein Handy aus der Jackentasche und rief meinen Vater an. Die Leitung war belegt. Ich atmete tief durch.

Okay, okay.

Das war kein Problem. Auf sowas trainierte man mich immerhin nicht umsonst... Das Wichtigste in solchen Momenten war es, die Ruhe zu behalten.

»Miss«, hörte ich leise aus der hintersten Ecke der Höhle. »Sie sollten Ihr Handy abschalten und hier verstecken.«

Verwirrt blinzelte ich. »Wieso sollte ich so etwas tun?«

Vorsichtig stand sie auf und trat näher. »Es wird länger dauern.«, schluckte sie schwer. »Wenn uns die Farblosen vorher finden, dann... dann-« Sie brach in Tränen aus. »Dann werden sie Sie durch Ihr Handy identifizieren können und... und...«

Und bevor ich wusste was ich da eigentlich tat, hatte ich meine Arme um sie geschlungen und murmelte Shhh, um sie zu beruhigen. Aber sie weinte heftiger. »Uns wird nichts passieren.«, fügte ich hinzu.

Glaubte ich selbst an das, was ich ihr versuchte einzureden?

Und als hätte das Schicksal es so vorgesehen hörte ich Schritte aus nicht allzu weiter Ferne und immer lauter werdende Stimmen. Ich hielt den Atem an und zerquetschte wohl Mias Finger in meiner Hand.    

»Wir müssen uns beeilen. Wir haben keinen zu fassen bekommen!«, hörte ich eine wütende Stimme, die mir keineswegs bekannt vorkam. Eine Gänsehaut legte sich auf meinen gesamten Körper.

Ich reagierte schnell. Mia hatte Recht. Mein Handy könnte mich verraten, wenn sie meine Identität nicht bereits kannten. Ich wollte das Handy ausschalten, aber meine Hände zitterten enorm. Es kostete mich viel mehr Zeit als sonst, aber ich schaffte es. Und gerade noch rechtzeitig schleuderte ich es ins Dunkle, denn ein Fremder erschien genau vor dem Höhleneingang und entdeckte uns in der Sekunde als er eintrat.

»Jack!«, rief er sofort. »Sieh mal, was ich hier gefunden habe!«

Und es war genau dieser Moment, der mein ganzes Leben für immer verändern sollte.

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