Nur regen darf's nicht

By Nuqe22

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Hi ihr Liebe. Auf geht's in die dritte Runde. In meiner neuen Geschichte „ Nur regen darf's nicht" geht es u... More

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Info
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By Nuqe22


~ Lorena ~

Ich weis nicht wie blass ich geworden bin aber der Schweiß lief mir schon. Ich stand wie gelähmt da und konnte nicht rein. Albin fand sich schnell und ging ins Zimmer rein. Klar ging er, er hatte nicht viel zu verlieren, denn ich bin ihm ja wohl nicht wichtig. Es steht für ihn nichts auf dem Spiel.

Lorik: kommst du rein oder soll ich dich tragen?

Ich lief an ihn vorbei und ging in Leonits Zimmer, wo mich gleich alle anschauten. Lorik kam hinter mir rein und machte die Tür zu

Leonit: was ist mit euch beiden los?

Albin: ihr habt es doch gehört?

Sanije: wir haben euch streiten gehört aber nicht um was es ging.

Sie haben nicht gehört. Aber die Tür stand doch offen? Oder war sie doch zu? Ich war erleichtert aber auch ängstlich, denn Albin kann jetzt allem ein Ende setzen. Es sagte keiner was. Albin und ich lieferten ein Blickduell aber viel lesen konnte ich aus seinem Blick nicht.

Leonit: wollt ihr endlich sagen was los ist oder wollt ihr euch zu Tode starren?

Albin: es ist was zwischen mir und ihr, es hat mit euch nichts zutun.

Sanije: Schatz wieso streitet ihr euch? Es muss doch was großes sein.

Ich saß mich auf die Fensterbank und schaute Albin nur an. Ich war erleichtert, dass sie nichts gehört hatten aber uns jetzt hier raus bringen muss er selber. Ich kann nicht eingreifen, ohne auszurasten.

Albin: man es geht euch doch gar nicht an. Ich hab sie nur daran erinnert hier zu bleiben.

Leonit: und dazu musst ihr euch streiten?

Albin: ja. Ihre angebliche Liebe liegt hier und wird operiert aber sie geht ja weg. Anstatt das sie hier ist. Bei dir und bei uns.

Lorik: als ich raus ging, hat sie doch was von Erpressung gesagt.

Albin: ja. Eee ich hab ihr gesagt, wenn sie geht, dann will ich nichts mehr mit ihr zutun haben.

Seit wann kann er so gut lügen? Aber ich weis was er versucht. Er will die OP verhindern aber das wird er nicht schaffen. War er immer so ein guter Lügner und ich hab es nur nicht gemerkt? Kann ich mich in ihn so getäuscht haben?

Sanije: Schatz du kannst sie doch nicht vor diese Wahl stellen. Es ist doch ihre Sache wo sie lebt. Klar würde ich mich freuen, wenn sie hierher kommt aber trotzdem geht es uns nichts an.

Leonit: Albin du übertreibst deine Lage. Wir haben beschlossen, dass wir Freunde bleiben und darüber freue ich mich. Ich freu mich, dass sie gekommen ist aber sie muss hier nicht bleiben. Ja ich werde operiert aber das Leben geht weiter. Sie und ihr alle müsst auch an euch und eure Zukunft denken. Sie kann hier nicht bleiben und ihre Stelle verlieren. Streitet euch nicht umsonst, denn auch wenn sie hier bleibt es wird sich nichts ändern. Es wird nie was zwischen uns sein.

Alle blicke waren auf mich gerichtet aber ich versuchte es zu ignorieren. Keiner sollte merken wie verletzt ich bin. Keiner sollte meine Gefühle durchschauen.

Leonit: ich bin froh eine neue Chance vom Leben bekommen zu haben und werde nach der OP alles ändern. Ich werde mit alles abschließen und in die Zukunft schauen. Ich hab gesehen, dass es falsch ist an etwas zu klammern, was es gar nicht gibt.

Ich hab mich selber kaputt gemacht und in diese Lage gebracht. Aber ich werde alles besser machen. Ich werde mir eine Zukunft aufbauen und meine eigene Familie gründen. Das Leben ist zu kurz um in der Vergangenheit zu schwimmen. Ich werde meine Vergangenheit hinter mir lassen und nur an meine Zukunft denken. Ich will jeden Tag genießen ohne Streit und negative Sachen. Man muss einsehen wenn es vorbei ist.

Sanije: aber ihr könnt nicht sagen, dass ihr euch nicht liebt.

Leonit: das habe ich auch nicht gesagt aber diese Liebe tut keinem von uns gut. Wie viele Jahre kennen wir uns und keiner von uns ist glücklich. Vielleicht ist nur der Wunsch nach Liebe da aber eine gesunde Liebe ist es nicht.

Ich versuchte nicht zu weinen. Jedes Wort brannte so stark in mein Herz. Mit jedem Wort starb ein Teil von mir. Ich wollte es mir nicht anmerken lassen. Meine Tränen sollen  nicht gesehen werden.

Natürlich schauten mich alle an, bis auf Leonit aber ich versuchte nur an etwas schönes zudenken, damit meine Tränen keine Chance haben. Ich lies die Situation Revue passieren lassen, als Leonit von der Niere erfuhr und automatisch musste ich lächeln. Seine Freude brachte mich zum lächeln und hielt meine Tränen auf. 

Ich: er hat Recht. Leonit es ist für dich wie eine Zweite Geburt. Nach der OP genieße dein Leben und lass die Vergangenheit vergangen sein. Du hast Recht. Schau in die Zukunft und finde die Richtige Person an deiner Seite. Gründe deine Familie wie du es willst.

Alle schauten mich an und ich glaub keiner hat es erwartet aber was sollte ich den sagen. Er hat alles gesagt was er denkt und was er vorhat, also kann ich es nur so annehmen. Er lächelte mich auch an und eigentlich waren nur Leonit und ich die lächelten. Die Anderen schauten geschockt oder bemitleidend. Nur Hamit schaute glücklich. Glücklich mich los zu sein.

Leonit: wünsche ich dir auch. Es ist das Beste für uns. DU willst kein Freund, wegen dem du soviel Leid erleben musst. Und ich will keine Freundin die mir weg läuft. Ich will eine Frau die zu jeder Lage an meine Seite ist. Ich will für meine Frau da sein und ihr Mann, ihr bester Freund einfach alles sein. Das alles sind wir nicht für einander.

Reicht es ihm nicht oder wieso benutzt er meine Herz als Dartscheibe?

Ich hab ihn sehr verletzt, dass sehe ich alles ein aber muss er es mir so zurück zahlen. Muss er mich vor allen so erniedrigen.

Ich: du hast recht. Wir haben viel erlebt und besonders ich. Ich hoffe keine weitere Frau erlebt es, denn keine würde dir verzeihen. Du würdest es auch niemand verzeihen, wenn du dadurch gegangen wärst aber du hast Recht, vielleicht war es keine Liebe. Wäre es eine Liebe hätten wir alles für einander getan, was nicht der Fall ist. Wäre es eine Liebe hätte ich dir gleich verziehen. Hättest du mich so sehr geliebt hättest du es nicht mitansehen können, wie ich auf der Straße schlafe. Wir haben beide zu sehr an unsere Vergangenheit gehangen aber es hat sich ja geändert.

Sein Blick änderte sich Komplet. Er sah sehr verletzt aus aber wieso? Hat er nicht selber damit angefangen? Hat er erwartet, dass ich ihm wiederspreche? Das gesagte freute Albin, denn er lächelte wie ein bekloppter. Denkt er jetzt ich mach ein Rückzieher?

Leonit: wir bleiben aber Freunde oder?

Ich: ja klar.

Ich schaute mich lächelnd in die Runde um und sah geschockte Gesichter. Naja außer Albin und Hamit aber es war mir egal. Sollen sie sich freuen. Es war für mich alles zu viel. Ich musste raus.

Ich: ok dann geh ich. Leonit ich versuche dann in Einer oder Zwei Wochen zukommen.

Leonit: wieso verabschiedest du dich? Ich dachte du gehst am Sonntag? Heute ist doch Freitag.

Ich: ja aber ich will schon Heute gehen. Mich ausruhen und einkaufen würde nicht schaden, denn ich muss bestimmt durch arbeiten.

Leonit: aha ok.

Ich: viel Glück bei der OP.

Ich gab ihm eine Umarmung, genau wie Sanije, Selma und Lorik. Immer wieder kämpfte ich mit mein Tränen aber es gelang mir sie aufzuhalten. Sie sollten meine Gefühle, meine Trauer und Enttäuschung nicht sehen.

Ich: ach Leonit deinem Baby ist nichts passiert. Ich wasch es gleich und gebe die Schlüssel Ferhide.

Leonit: nein wasch es nicht. Lorik ist doch da und kann das machen Hahahah

Lorik: klar ich hab nichts besseres zutun.

Ich:  nein es wird gewaschen, poliert und getankt in der Garage stehen.

Er nickte nur und ich ging raus. Es war unser Ende. Zu mein Glück kam mir auch keiner nach. Wieso auch? Wenn ich ihnen egal bin. Ich hätte keinen von ihnen, in so einer Situation, allein gelassen aber sie ließen mich allein.

Ich ging ein  letztes Mal zu Leonits Auto und fuhr in die Waschanlage. Es gab eine Autowäsche mit Politur. Ich tankte es voll und fuhr zu ihm Nachhause.

Ich ging in sein  Zimmer um meine Sachen zu holen, als ich damit fertig war ging ich nach unten und stellte auf dem Couchtisch die Hausschlüssel und die Autoschlüssel hin, denn Ferhide war nicht da. Draußen wartete mein Taxi, was ich gerufen hatte und fuhr mich zum Hotel.

Die Zwei Tage bis zu OP werde ich im Hotel schlafen, sollen sie denken, dass ich in Leverkusen bin. Ja ich werde die OP nicht absagen. Er soll meine Niere bekommen und neu anfangen. Egal was er zu mir gesagt hat, denn ich wollte von Anfang an ihm meine Niere geben, nicht weil ich mir was erhofft habe.

Ja ich liebe ihn und sein gesagtes tut extrem weh aber ich hab es nicht anders verdient. Ich hab ihn auch immer verletzt. Ich kam ihm immer mit mein erlebtes an aber hab ihn selber auch sehr oft verletzt. Mit so einer Mutter hat er Glück verdient. Er soll neu anfangen und sein schönes Leben ohne mich führen. Er hat zu lange glitten.

Die Zwei Tage vor der OP verbrachte ich nur im Hotel. Ich ging gar nicht raus. Ich wollte nicht gesehen werden aber ich hatte auch keine Lust. Meine Trauer und meine Enttäuschung war einfach zu groß. Ich blieb 2 Tage im Bett und wollte die OP so schnell wie möglich hinter mir haben.

Die OP sollte um 8 Uhr sein aber ich sollte schon um 6 da erscheinen. Ich hatte die ganze Nacht nicht geschlafen, nicht weil ich Angst vor der OP hatte, sondern weil ich Angst hatte, dass was dazwischen kommt.

Ich machte mich fertig und nahm die Tasche, die ich schon gepackt hatte und fuhr mit ein Taxi ins Krankenhaus. Ich sollte mich bei Dr. Berger melden, der mich freundlich empfang. Er sagte einer Schwester sie solle mich auf die Station bringen, wo ich meine Sachen lassen konnte und mich danach für die OP fertig machen sollte. Zwei Pfleger würden mich mit mein Bett in den OP Saal schieben. Und ja er hatte sein Wort gehalten, ich kam auf eine Station die komplett auf die andere Seite des Krankenhauses war. Ich konnte das Krankenhaus Eingang von mein Fenster sehen aber keiner würde auf den Gedanken kommen mich hier zu finden. Dazu hatte er dafür gesorgt, dass keine Infos am Empfang gegeben werden. Sollte  jemand nach mir Fragen , sollte es heißen, dass keine Patienten mit dem Namen hier sei. Dr. Berger nahm es mit der Schweigepflicht sehr ernst, was mich wirklich freute.

Als ich ins Zimmer kam langen ein Kittel, eine Netzhaube und Schuhüberzieher auf dem Bett. Ich sollte mich komplett ausziehen und nur die Sachen die auf dem Bett lagen anziehen. Was mir gesagt wurde tat ich und legte mich ins Bett hin. Ich hatte zwar ein 2 Bettzimmer aber hatte keine Nachbarin. Ich hoffe es bleibt die Tage auch so. Ich will wirklich meine Ruhe haben und niemand sehen. Eine Schwester kam rein und brachte mir eine Tablette, die ich sofort nehmen musste. Dazu gab sie mir was weißes zutrinken und ging wieder raus.

Um 7 kamen die Pfleger und schoben mich in den OP Saal, wo Dr. Berger auf mich wartete. Er erkundigte sich nochmal, ob es mir gut geht und ob ich es wirklich machen will. Was ich bejahte. Er machte mir am Handrücken eine Kanüle und schloss den Tropf an, dazu machte er ein Pulsmesser an mein Zeigefinger ran. Ich bekam auch EKG Elektroden Pads an meine Brust geklebt. Immer wieder spritzen sie mir was in die Kanüle. Als sie komplett fertig waren und immer mehr Ärzte in den Saal kamen, kam Dr. Berger noch mal zu mir.

Dr. Berger: Fr. Morina wenn bei Ihnen alles OK ist würden wir anfangen.

Ich: ist Leonit auch im OP?

Dr. Berger: ja er ist im neben OP und die Kollegen kümmern sich um ihn. Sobald wir Ihre Niere haben gehe ich zu ihm rüber mit der Niere. Meine Kollegen hier werden sich dann um Sie kümmern. Sie sind in guten Händen Fr. Morina.

Ich: dann legen Sie los und machen Sie mich um eine Niere ärmer hahah

Dr. Berger: ok Sie bekommen jetzt eine Narkosespritze und danach die Sauerstoffmaske. Schöne Träume.

Er entfernte sich von mir und eine Schwester legte mir die Maske an. Ich sollte von 10 runter zählen aber mit jeder Zahl wurde mir schwindliger, sodass ich irgendwann komplett weg war und die Ärzte ihre Arbeit aufnehmen konnten.

Ich wachte in ein anderes Raum langsam auf, denn es war immer noch alles verschwommen. Ich hatte schmerzen und eine starke Übelkeit. Als eine Schwester es merkte kam sie sofort zu mir und sprach mich an. Als ich ihr die Beschwerden nannte reagierte sie sofort. Sie gab mir eine Spritze gegen die Schmerzen und rief Dr. Berger.

Dr. Berger: Fr. Morina wie geht es Ihnen?

Ich: ich hab schmerzen und ich könnte kotzen. Alles dreht sich.

Dr. Berger: gegen die Schmerzen haben Sie was bekommen, es müsste gleich wirken. Übelkeit und Schwindel kommen von der Narkose aber das vergeht auch schnell.

Ich: wie geht es Leonit?

Dr. Berger: gut. Er ist noch nicht aufgewacht aber es ist normal. Er hatte eine stärkere Narkose wie Sie. Die OP ist aber gut verlaufen. Wir reden aber wenn Sie ganz bei sich sind, denn jetzt würden Sie alles vergessen.
Ich nickte ihm zu und schloss meine Augen. Ich wollte nur noch schlafen.

Ich wachte in ein Zimmer auf, was mir bekannt vor kam, es war das Zimmer wo ich mich heute Morgen um gezogen hatte. Ich fühlte mich viel besser als vorhin. Es kam mir alles wie in ein Traum vor, es war alles so unrealistisch aber die Situation lies es mich glauben. Ich schob die Decke zu Seite und zog den Kittel hoch. Ich sah um meine Hüfte und Bauch ein Verband gewickelt. Während ich dabei war alles zu realisieren kam eine Schwester mit ein Tablett in der Hand rein.

Schwester: Hallo Fr. Morina schön das Sie aufgewacht sind. Ich bin Schwester Ramona.

Ich: hi und nenn mich bitte Lorena.

Ramona: ok Lorena ich sage Dr. Berger, dass du aufgewacht bist. Hier hast du was zu essen. Also ich fand nichts anderes außer 2 Scheiben Bort, Käse, Tomaten, Butter und Frischkäse. Ich hoffe es ist ok für dich ansonsten schau ich auf den anderen Stationen.

Ich: nein alles ok. Das reicht mir. Könnte ich was zu trinken bekommen bitte?

Ramona: ja ich bring dir ein Tee und Wasser.

Sie stellte das Tablett ab und ging raus. Kurz danach kam sie mit den Getränken wieder rein.
Sie half mir mich hinzusetzen. Ich fing sofort an zu essen, denn ich hatte Hunger. Ramona beobachtete mich, was mich aber nicht störte.

Ramona: da liegen noch deine Medikamente, sie sind beschriftet zu wann du sie nehmen musst. Eins musst jetzt nachdem essen nehmen.

Ich: ok. Bin ich allein im Zimmer?

Ramona: ja. Anweisung von Dr. Berger. Nach so einer OP bringt er alle Patienten in Einzelzimmer. Nach so einer OP braucht man viel Ruhe und braucht keine Nachbarn oder deren Besucher.

Ich: ja hast recht. Ich darf aber auch aufstehen oder?

Ramona:  heute bestimmt nicht aber Dr. Berger kommt gleich und wird dir alles erklären.

Ich aß zu ende und nahm meine Tablette. Ramona ging erst nachdem ich die Tablette genommen hatte.

Ich fragte mich ob Leonit auch wach ist? Ob es ihm geht oder ob er schmerzen hat? Wie groß seine Erleichterung ist? Ist er traurig, dass ich nicht da bin oder freut er sich deswegen? Sind alle bei ihm oder ist er allein und einsam wie ich gerade? Bevor ich antworten auf meine fragen suchte kam Dr. Berger rein.

Dr. Berger: Fr. Morina wie geht es Ihnen?

Ich: gut. Wie geht es Leonit? Ist er wach?

Dr. Berger: es geht ihm gut. Ja er ist wach. Aber kommen wir zu Ihnen. Haben Sie schmerzen?

Ich: Ja ich hab bisschen schmerzen aber es geht.

Dr. Berger: das freut mich. Wir werden jeden Tag ihre Nierenwerte kontrollieren. Heute und Morgen bleiben Sie bitte liegen. Sie bekommen auch Thrombosespritzen…

Ich: ich hab doch keine Thrombose.

Dr. Berger: nein haben Sie nicht aber das geben wir allen Patienten, die mehrere Tage hier liegen. Übermorgen dürfen oder müssen Sie aufstehen und laufen, also in Bewegung sein. Wir müssen sehen wie ihr Körper reagiert.

Ich: wie lange bin ich hier?

Dr. Berger: also bis nächsten Montag.

Ich: das ist ja Heute in einer Woche. Und wie lange muss Leonit hier bleiben.

Dr. Berger: also bei ihm wird es länger dauern. 3 Wochen muss er hier bleiben . Wenn Sie zu Toilette müssen, dann rufen Sie bitte eine Schwester.

Ich: ok. Danke Dr. Berger für alles.

Dr. Berger: das ist mein Job Fr. Morina. Sie sind eine gutherzige Frau und können stolz auf sich sein. Ich hoffe Sie werden vom Glück belohnt.

Ich: danke. Werde ich die Zeit allein im Zimmer sein?

Dr. Berger: ich hoffe es. Nach solchen OP habe ich es gerne, wenn die Patienten Ruhe haben aber manchmal geht es nicht, da uns Betten fehlen aber zurzeit sieht es gut aus. Es ist besser für Sie. Eine Nachbarin und ihre Besuche würde Ihnen Ihre Ruhe nehmen. Sie brauchen jetzt Ruhe und viel schlaf.

Ich: ok

Dr. Berger: Sie können ja ab Übermorgen auf der Station sich bewegen und Gesellschaft finden, denn ich glaub nicht, dass Sie zu Kantine oder im Park gehen.

Ich: nein werde ich nicht. Die Station reicht mir. Egal wann sie würden mich sehen.

Dr. Berger: es geht mich ja nicht an aber ihre Freunde sind oft bei ihm. Sind sie Berufstätig?

Ich: hahahah ja der eine ist Anwalt und teilt sich seine Zeit wie er will. Sein Bruder hat seine eigene Baufirma und seine Exfrau hat ihr eigenes Nagelstudio. Seine Schwägerin ist in Mutterschaftszeit. Also können sie es sich leisten.

Dr. Berger:  gut gut. Ich muss dann wieder. Wenn was sein sollte sagen Sie der Schwester bescheid und ich werde dann sofort gerufen. Ruhen Sie sich aus Fr. Morina.

Ich: danke  Dr. Berger.

Er nickte mir zu und ging wieder raus. Jetzt lag ich wieder allein hier. Es war komisch, ich hätte nie gedacht hier zu liegen, in diese Situation zu kommen. Die letzten Jahre waren so Filmreif für mich. Ich hab Sachen erlebt wovon andere Albträume bekommen. Ich hab nichts dazu gewonnen, nur verloren und das jeden Menschen der mir wichtig war. Ich hab viele enttäuscht aber ich wurde selber auch sehr enttäuscht. Bestes Beispiel ist Albin. Ich hätte gedacht, dass er jetzt bei mir wäre und mir beigestanden hätte aber nein er hat mich erpresst und mich somit verloren. Ok er hat mich bei Leonit nicht verpetzt aber es ändert nichts daran, dass er mich im Stich gelassen hat. Kann er sich nicht denken, dass ich es für ihn auch getan hätte?

Die Zwei Tage lag ich nur im Bett. Zu Toilette wurde ich von Ramona gebracht, was peinlich war, denn sie stand vor der Tür und naja manche Geräusche lassen sich nicht unterdrücken und erst recht wann man sie nicht will. Aber Ramona störte es nicht, sie meinte sie hat schlimmere Arbeiten und fand alles natürlich.

Heute hatte Dr. Berger alles abgemacht und meinte ich kann oder besser gesagt ich muss auf stehen und mich bewegen. Natürlich wollte ich nicht raus, obwohl ich es dürfte aber Dr. Berger sagte ich kann mich auf der Station frei bewegen. Auf der Etage waren Vier Stationen, die alle zum Fahrstuhl führten, wo davor Zwei Gemeinschaftsräume mit einer Glastrennwand waren. Es wurden von alle Vier Stationen genutzt, von Patienten und deren Besuchern.

Duschen durfte ich nicht und musste mich mit Katzenwäsche zufrieden geben. Naja besser als gar nicht aber meine Haare wollte ich heute waschen. Was ich auch tat und von Ramona Hilfe bekam. Ich zog mir danach eine Shorts und ein Tank Top und Latschen dazu. Es war freizügig aber es sah nicht schlampig aus aber es war für mich leichter anzuziehen, denn mit der Kanüle an der Hand war es für mich schwer mich anziehen.

Ich nahm noch Kleingeld mit und ging raus, denn bei den Gemeinschaftsräumen gab es Getränke und Snack Automaten. Das laufen fiel mir schwer aber ich hielt mich an den Wandläufern fest, sodass es gut funktionierte.

Als erstes lief ich mehrere Runden durch den Stationsflur, denn mich gleich irgendwo hinsetzen wollte ich nicht. Obwohl mich jeder Schritt im Flur traurig machte, denn es war Heute sehr warm und fast alle Zimmertüren waren offen. Ich hatte ein Blick in jedes Zimmer und konnte viele Patienten und ihrer Besucher sehen, was mir die Trauer und die Einsamkeit brachte. Ich mein ich hatte eine schwere OP und bin auch nur ein Mensch aber hatte kein Besuch. Keiner der sich um mich sorgen machte. Ok außer Albin weis es niemand aber er hätte doch jetzt hier sein sollen. Er hätte sich sorgen um mich machen sollen? Naja was habe ich bitte erwartet, ich hab ihn die Freundschaft gekündigt, hab seine Nr. blockiert und ihm jeder Chance genommen heraus zu finden wo ich bin.

Um nicht noch mehr in Trauer zu verfallen ging ich zu den Gemeinschaftsräumen und wollte mir ein Kakao holen. Als ich das Becher in der Hand nahm und mich um drehte, knallte ich gegen ein Mann der sein Handy in der einen Hand hatte und in der anderen sein Portmonee. Aus Reflex ging ich schnell zu Seite und bekam von mein Kakao nichts an mein Beinen oder Füßen, denn bei dem heißen Kakao wäre es sehr schmerzhaft gewesen.

?: tut mir Leid. Wirklich ich…

Ich: ist schon ok. Ist ja niemand verletzt.
Ich machte Platz und zeigte auf den Automaten.

?: was wolltest du trinken?

Ich: nichts danke. Ich sag den Schwestern bescheid, bevor jemand ausrutscht.

?: kann ich dir was holen. Es war meine Schuld..

Ich: ist ok. Ich hab ja auch nicht aufgepasst, dann du mit dein Handy. Keine gute Kombination würde ich sagen hahaha.

Ich lies ihn stehen und sagte Schwester Ramona bescheid, die sofort jemand aus der Reinigung rief. Als sie alles gewischt hatte bedankte ich mich bei der Dame und wollte ein Zweiten Versuch wagen aber da hielt mich eine männliche Stimme auf.

?: ich hab dir ein Kakao geholt. Ich wusste nicht ob ich  Kaffee holen soll aber dann sah ich Kakao auf dem Boden.

Ich: Kaffee wäre mir lieber aber darf ich leider nicht. Es wäre nicht nötig gewesen. Wie schon gesagt es war auch meine Schuld.

?: hallo erstmal. Ich bin Blerim. Willst du mir Gesellschaft leisten oder wartest du auf jemand?

Ich: ich bin Lorena. Danke für den Kakao und nein ich warte auf niemand.

Blerim: uu Albanerin.?

Ich: hahha

Blerim: und weshalb bist du hier Lorena?

Ich: wegen dem Kakao hahha und du?

Blerim: wegen den schönen albanischen Patienten . Nein ich hatte ein Blindarmriss und hatte dadurch eine Blutvergiftung was mehrere Organe betroffen hat und ich dadurch kurz vorm abkratzen war. Und du?

Ich: ich hoffe es geht dir aber jetzt besser. Oder bist du immer noch in Gefahr?

Blerim: nein ich bin schon fast Gesund. Muss aber noch fast Zwei Wochen hier bleiben. Und du?

Ich: ich hatte eine Nieren OP und muss bis Montag hier bleiben.

Er scheint sehr nett zu sein und redete viel. Irgendwie erinnert er mich an Albin. Als ich Albin damals kennenlernte war er auch so, nur unsere Situation war eine andere.

Ich: Blerim ich muss zurück. Länger kann ich nicht mehr hier auf dem Stuhl sitzen.

Blerim: sorry wenn ich dich voll gelabert habe. Geh ruhig ich bleib noch. Es ist ruhiger wie in ein 4 Bettzimmer hahahah

Ich: kann ich verstehen. Ich hab das Glück ein Zimmer allein zu haben.

Ok denkt er jetzt, ich würde vor ihm weg laufen? Oder das er mich gelangweilt hat? Ich bekam irgendwie ein schlechtes Gewissen.

Ich: also wenn du willst kannst du zu mir ins Zimmer kommen. Also TV haben wir da und ein anderes Bett ist auch.

Blerim: klar wieso nicht.

Das taten wir auch. Er war wirklich sehr gesprächig aber auch extrem lustig. Man kam zwar wenig zum Wort bei ihm aber man langweilte sich nicht. Er erzählte mir viel über sich und sein Leben.

Blerim: ich hab mit mein Eltern und mein Bruder in Köln gelebt. Als meine Eltern Rentner wurden sind sie nach Kosovo gegangen und leben auch dort. Sie kommen nur zu Besuch hierher. Meine Bruder und seine Frau leben mit ihren Kindern in Köln. Ich bin wegen mein Studium hierher gezogen und hab nach mein Studium ein sehr gutes Jobangebot bekommen, sodass ich jetzt hier lebe.

Ich: was hast du Studiert?

Blerim: ich bin Bauingenieur in eine sehr große Baufirma aber leider muss ich für 2 Jahre zurück nach Köln.

Ich: wieso?

Blerim: wir haben ein großen Auftrag bekommen. In Köln wird ein sehr großes Einkaufscenter gebaut und ich soll die Leitung übernehmen.

Ich: und wieso leider?

Blerim: weil meine Ex da ist.

Ich: ja mit dem Ex ist fast immer so ein Problem.

Blerim: Problem ist untertrieben. Wir waren 4 Jahre zusammen, meine Familie hat sie geliebt. Naja außer meine Schwägerin. Da war aber mein Bruder Verlobt. Ich wollte nach Berlin ziehen und sie sollte mit mir mit. Ihre Eltern wollten nicht, weil wir unverheiratet waren, also haben wir uns Verlobt und wollten im Sommer heirateten.

Ich kam hierher und die ersten Vier Monate haben wir uns nicht gesehen. Ich bekam von mein besten Freund Bilder, wo sie mit ein anderen war aber man konnte nicht wirklich sagen was da lief und sie meinte sie wären nur Freunde. Die Liebe lies es mich glauben.

Ich: ist ja auch schwer sowas zu glauben, wenn Gefühle im Spiel sind.

Blerim: ja ich konnte es nicht glauben, bis mir meine Schwägerin sagte, dass sie im Zweiten Monat schwanger ist. Sie konnte es sogar beweisen, denn ihre Schwester arbeitet beim Frauenarzt und sie war Patienten dort also bin ich nach Köln gegangen und hab ihr nichts gesagt, hab sie beschattet sozusagen und wusste wann sie den Termin für die Abtreibung hatte.

Ich hab sie davor abgefangen und zu rede gestellt. Ich mein wir hatten uns 4 Monate nicht gesehen und sie war im Zweiten Monat Schwanger, also konnte sie es nicht abstreiten und ich hab Schluss gemacht.

Ich: das tut mir leid. Ist hart aber sei froh, dass es raus gekommen ist.

Blerim: bin ich auch.

Ich: liebst du sie immer noch?

Blerim: nein aber die Wut kommt hoch wenn ich sie sehe. Ich mein ich hab versucht uns eine Zukunft aufzubauen und sie betrügt mich.

Ich: sei froh. Irgendwann kommt die Richtige.

Blerim: hoffentlich. Was ist bei dir?

Ich: bei mir hat es nichts mit Betrug zutun.

Ich erzählte ihm auch von mir aber nicht was Lonit mit dem Tod seines Cousin zutun hatte. Und die Entführung fasste ich knapp, also ohne was da erlebt wurde.

Blerim: krass. Schlimmer geht’s immer.

Ich: und wieso seit ihr nicht wieder zusammen?

Ich: zuerst wollte ich nicht. Keine Ahnung ich konnte ihm nicht verzeihen aber jetzt hat er mir klar gemacht, dass er nicht will.

Blerim: und du hast ihm die Niere gegeben? Ich würde meiner Ex meine Süden geben aber nichts anderes.

Ich: ich hätte es für jeden getan. Wirklich ich will nicht, dass er es erfährt. Deswegen will ich nicht raus oder zu Kantine. Wenn ich entlassen werde gehe ich kurz zu ihm aber dann zurück nach Leverkusen und endgültig alles hinter mir lassen.

Blerim: wirklich du bist extrem gutherzig. Aber was ist mit deinem Besten Freund?

Ich: ich will nichts mehr mit ihm zutun haben.

Blerim: es steht mir nicht zu was dazu zu sagen aber ich kann ihn verstehen. Du bist ihm wichtig und er wollte dich beschützen. Es hätte schlimm enden können oder es kann immer noch was passieren.

Ich: er hat mich erpresst Blerim.

Blerim: ja er hat den falschen Weg gewählt aber ganz ehrlich ich hätte nicht anders reagiert. Ich hätte auch alles versucht um die OP zu verhindern.

Wie kann das niemand verstehen. Er hat mich verletzt und ich soll ihn verstehen? Nie wird das passieren. Er ist komplett aus mein Leben raus. Er hat sich selber aus mein leben raus gekickt und jetzt brauch ich auch kein Verständnis für ihn zu haben. Er hätte zu mir stehen sollen aber mich nicht so feige erpressen. Er ist es nicht mal wert, mir überhaupt über ihn Gedanken zumachen.

Wir unterhielten uns mit Blerim lange und ich merkte, dass wir uns super verstehen und in Kontakt bleiben werden. Ich bin öfters in Köln also wird da kein Problem geben. Er ging zu Cafeteria um uns was zu essen zu holen, denn das Essen im Krankenhaus ist katastrophal.
Ich war ihn dankbar, denn allein hier in Einsamkeit und Trauer hätte ich es nicht geschafft. Ich kenn ihn seit Paar Std. und er hat mich abgelenkt. Er scheint sehr nett zu sein und ich freu mich auf die weiteren Tage mit ihm.

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