Die Bewohner von Harrowville...

By Aurora_Luma

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Als Lina mit ihren Eltern nach Harrowville zieht, erwartet sie dort nicht mehr als ein langweiliges Dorfleben... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Epilog
Ende ... oder doch nicht?

Kapitel 3

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By Aurora_Luma

Leider wachte ich nicht in meinem weichen, warmen Bett auf und stellte fest, dass alles nur ein Traum gewesen war. Nein, als mein Bewusstsein langsam in mich zurückkehrte, lag ich immer noch am Waldboden, inmitten von feuchten Blättern. Ich beschloss, meine Augen noch etwas länger zuzulassen. Vielleicht wachte ich ja doch noch auf.

Selbstverständlich tat ich das nicht. Dafür durfte ich Jake und Jared beim Streiten zuhören.

„Wag es bloß nicht, sie mit deinen ekelhaften, behaarten Fingern anzufassen!", knurrte Jake.

„Erstens: Meine Finger sind nicht behaart, aber ich wünschte, deine Fresse wäre es, dann würde ich nämlich weniger davon sehen müssen! Und zweitens: Wer wollte hier gerade Lina verletzen? Ein Vampir oder ein Werwolf?"

„Deinetwegen ist sie überhaupt erst umgekippt!"

„Ich weiß, ich bin nun einmal umwerfend."

„Bescheuert ist ein eher auf dich zutreffendes Wort, würde ich sagen, aber okay. Deine Selbsteinschätzung war schon immer mangelhaft. Und jetzt verschwinde, Lina kennt dich kaum."

„Aber du bist ihr bester Freund oder was?"

„Ein besserer als du auf jeden Fall."

„Weißt du überhaupt, was Freundschaft ist?"

„Weißt du überhaupt, was Intelligenz ist?"

Mit einem leisen Stöhnen setzte ich mich auf und blickte zu den beiden. Keiner von ihnen bemerkte mich – sie waren zu sehr damit beschäftigt, sich gegenseitig niederzustarren. Der Streit ging weiter und für ein paar Sekunden hörte ich sogar noch zu.

„Du bist bescheuert!"

„Du bist noch viel bescheuerter als ich!"

„Du bist das Lächerlichste, was ich in meinem Leben jemals gesehen habe!"

„Und du das Dümmste! Als Gott die Gehirne verteilt hat, warst du abwesend!"

Bla bla bla, und so weiter, und so fort. Ich kümmerte mich nicht länger darum, sondern stand auf. Sollten die beiden doch die ganze Nacht hier stehenbleiben und streiten, ich wollte nur noch nach Hause. Mir war kalt und ich war voller Blätter und Dreck. Ich machte den ersten Schritt. Und rutschte auf den Blättern aus. Na toll.

Ehe ich erneut auf meinem Hintern landete, hatten mich zwei starke Arme gepackt und stellten mich aufrecht hin.

„Vorsichtig", sagte Jake. „Du warst gerade erst ohnmächtig."

„Wirklich?", murmelte ich. „Wäre mir gar nicht aufgefallen." Ich drehte mich zu Jake und fragte mich kurz, wie er nur so schnell reagieren hatte können, um mich aufzufangen. Dann fiel es mir wieder ein: Er war ja ein Vampir. Und Jared, welcher ebenfalls nähertrat, ein Werwolf. Und Maude...

„Hey, wo ist Maude?", fragte ich.

Jake seufzte, als ich ihren Namen aussprach. „Ich habe sie weggeschickt."

Sofort entspannte ich mich. „Na dann ... hat irgendjemand von euch Lust darauf, mir zu sagen, ob dieser Weg wirklich nach Hause führt?"

„Ich kann dich begleiten", bot Jake an.

„Wir begleiten dich beide", besserte Jared ihn aus.

„Du wohnst nicht einmal neben uns!"

„Na und? Deswegen kann ich trotzdem mitkommen! Euch Vampiren kann man doch keinen Menschen anvertrauen!"

„Aber euch Werwölfen schon, oder was?"

„Wir sind zumindest keine blutsaugenden Untoten!"

Jakes Augenbraue zuckte. „Wir auch nicht", schnaubte er. „Und im Vergleich zu euch Werwölfen stinken wir nicht nach nassem Hundefell."

„Stimmt, ihr riecht dafür nach Tod und Verderben. Ich wette was, unter deinem Gruftigewand ist dir bestimmt schon eine Zehe abgefault oder so!"

„Wir sind keine verdammten Zombies, du Vollidiot!"

„Ihr schaut auf jeden Fall genauso modrig und ekelhaft aus."

„Bist du neidisch, weil du so hässlich bist? Das Leben als Werwolf muss schwer sein ... überall wachsen einem die Haare..."

„Das ist ein dummes Klischee und stimmt nicht!"

„Musst du dir vor dem Zähneputzen eigentlich die Zähne rasieren?"

Langsam wusste ich nicht mehr, ob ich lachen oder weinen sollte. Das wurde ja immer lächerlicher! Aber irgendwann hatte auch ich genug. „Könntet ihr bitte einfach leise sein?", seufzte ich. „Eure Streiterei bereitet mir Kopfschmerzen."

Kurz blieben die beiden tatsächlich still. Wow. Damit hätte ich nicht gerechnet.

„Hast du eigentlich Fragen?", sagte Jake auf einmal. „Wegen ... du weißt schon..."

„Meinst du, weil ihr beide ein Werwolf und ein Vampir seid? Nein, nicht wirklich." Jedenfalls noch nicht. Im Moment wollte ich bloß eine Runde schlafen, aufwachen, und so tun, als hätte ich das alles nur geträumt. „Solange euch keine Zehen abfaulen oder Haare auf den Zähnen wachsen, reicht mir das fürs Erste."

Betretenes Schweigen legte sich über die beiden. Endlich, Stille!

Jedoch nicht für lange. „Das hast du ja gut hinbekommen", zischte Jake. „Jetzt traut sie sich nicht einmal, Fragen zu stellen, weil du so blöde Aussagen von dir geben musstest!"

Ich wusste ja nicht, ob das beabsichtigt war oder nicht, aber sein Flüstern war laut genug, dass ich jedes einzelne Wort verstehen konnte.

„Du hast damit angefangen, also Klappe!", knurrte Jared zur Antwort.

„Wie bitte? Ich? Mach dich nicht lächerlich!"

Ich seufzte erneut und blieb kurz stehen, um meinen Rucksack zu öffnen. Irgendwo da drinnen waren meine Kopfhörer ... die Frage war nur, wo. Etwa fünf Minuten lang durchkramte ich alles, während Jake und Jared mich mit fragenden Blicken beobachteten.

„Na endlich", murmelte ich und zog meine Kopfhörer hervor. Sie waren vollkommen verknotet. Großartig. Am liebsten hätte ich ja kabellose Kopfhörer. Nicht diese kleinen Dinger, die man sich ins Ohr steckte, sondern richtig große, unter denen man nichts mehr hörte außer der Musik. Allerdings würde das noch mindestens bis Weihnachten warten müssen, denn ich war mehr oder weniger pleite. Klar, meine Eltern besorgten mir zwar alles, was ich benötigte, aber Dinge, die ich einfach nur haben wollte, weil sie mir gefielen, musste ich mir selbst kaufen. Mit dem bisschen Taschengeld, das ich bekam, dauerte es immer ein wenig, bis ich mir etwas leisten konnte. Na ja, beklagen konnte ich mich trotzdem nicht. Und da es hier im Dorf sowieso kaum Orte gab, an denen man sein Geld verprassen konnte, würde ich in Zukunft schneller ein bisschen zur Seite gelegt haben.

Irgendwann hatte ich meine Kopfhörer entknotet, schaltete Musik ein und setzte den Weg fort. Ja, das war angenehmer.

Bis eine Seite ausfiel. Also wenn es irgendwo einen Gott gab, hasste er mich gerade. Leise vor mich hin fluchend zog ich die Kopfhörer aus den Ohren, knüllte sie zu einem Ball und stopfte sie in die Hosentasche. Okay, dann wohl zurück zu Jakes und Jareds Streiterei. Zu meiner Überraschung blieb es ruhig um mich herum. Anscheinend stritten die beiden nur, wenn sie sich sicher waren, dass ich es auch mitbekam.

„So, da sind wir schon", sagte Jake, welcher nun wieder links neben mir ging. Vor uns endete der Wald und ich trat über einen schmalen Weg zwischen zwei Gartenzäunen zurück auf die Straße.

„Hey, die Straße kenne ich!", stellte ich erfreut fest.

Jake schmunzelte. „Hätte mich gewundert, wenn nicht."

Gerade, als ich mich fragte, wo genau ich hier war und wieso ich mich auskannte, entdeckte ich ein paar Häuser weiter mein eigenes Haus. Oh. Okay. Ich bräuchte definitiv ein Navi, das mir zu jeder Zeit ansagte, wo ich hingehen musste.

Jake und Jared begleiteten mich zum Eingang meines Gartens.

„Wir ... sollten noch reden", sagte Jared. „Wegen der ganzen Werwolf-Vampir-Sache."

Ich verzog das Gesicht. „Muss das sein?"

„Ja, das muss sein", beharrte Jake. „Sind deine Eltern daheim?"

Ich drehte mich um und blickte in unsere Einfahrt. Das Auto meines Vaters stand noch nicht da – das meiner Mutter genauso wenig. „Sieht nicht so aus", murmelte ich. Das war seltsam. Normalerweise sollte zumindest meine Mutter da sein. Daheim in der Stadt hatte sie zwanzig Stunden in der Woche gearbeitet und den Rest damit verbracht, den Großteil des Haushalts für die ganze Familie zu schmeißen. Hier im Dorf hatte sie, soweit ich wusste, noch keinen Job. Aber na ja, ich wusste sowieso nicht, ob man in einem solchen Kaff überhaupt eine Biologin benötigte. Wenn sie arbeiten wollte, würde sie wohl pendeln müssen. Aber okay, sie war ja damit einverstanden gewesen, für den Job meines Vaters umzuziehen, also war das ihr Problem.

„Na gut, kommt mit hinein", seufzte ich und sperrte die Haustür auf. Jake und Jared folgten mir nach drinnen ins Wohnzimmer, welches leer war. Gerade, als ich dachte, dass meine Mutter wohl einkaufen war, entdeckte ich den Brief am Tisch.

„Was ist das?", fragte Jared und hob ihn hoch, ehe ich danach hatte greifen können. Schnell nahm ich ihm den Brief ab und begann zu lesen.

Hallo Linchen,

deine Mutter ist zurück in die Stadt gefahren, da es Probleme mit dem Umzugstransport gab. Sie wird voraussichtlich übermorgen zurückkommen. Ich wurde zu einem Einsatz gerufen, der wohl länger dauern wird. Wenn du irgendetwas brauchst, ruf deine Mutter an, oder klopf bei den Nachbarn.

Papa

Okay, Eltern. Lasst mich ruhig alleine in einem neuen Haus, mitten in einem neuen Ort, umgeben von Werwölfen und Vampiren. Ich wüsste beim besten Willen nicht, was dabei schiefgehen sollte.

„Alles klar?", fragte Jared und musterte mich mit seinen goldenen Augen.

Ich winkte ab. „Ja, klar. Meine Eltern werden in den nächsten Tagen wohl nicht daheim sein, aber das ist halb so schlimm." Halb so schlimm? Ich war fast sechzehn! Eigentlich sollte ich froh darüber sein, eine Nacht für mich alleine zu haben!

Jake und Jared tauschten einen kurzen Blick. „Wir bleiben hier", sagten sie gleichzeitig und ich hielt inne.

„Was genau meint ihr mit hierbleiben?"

„Wir bleiben die Nacht", sagte Jared. „Damit du nicht alleine bist."

Ich starrte die beiden an. Im ersten Moment wusste ich nicht, was ich antworten sollte. Eigentlich war das der Traum der meisten Mädchen: Zwei gutaussehende Typen, die es sich einbildeten, einen beschützen zu müssen.

„Ganz sicher nicht", entkam es mir. Ja klar, ich mochte die beiden, aber eigentlich kannte ich sie kaum erst. Und abgesehen davon waren sie ein Vampir und ein Werwolf, welche sich innerhalb von Sekunden verwandeln und einem die Kehle herausreißen konnten, aber das war auch nicht so wichtig. Wichtig war nur, dass mein Vater durchdrehen würde, wenn er mich allein daheim mit zwei Jungs fand. Ja, so konservativ war er leider doch. Aber besser noch, er fand es heraus, als meine Mutter. Sie würde sofort damit anfangen, mir einen stundenlangen Vortrag über Verhütung und Geschlechtskrankheiten zu halten. Vor allem über Geschlechtskrankheiten. Genitalwarzen und so ein Zeug ... igitt! Tja, so konnte man Teenager effektiv davon abhalten, Sex zu haben.

Aber egal, wieso dachte ich überhaupt soweit? Es war ja nicht so, als ob ich vorhatte, mit einem von den beiden zu schlafen oder so...

„Erde an Lina, bist du noch anwesend?", fragte Jake. Er und Jared musterten mich mit besorgter Miene.

„Hm? Was?" Ich hatte wohl zu intensiv über Geschlechtskrankheiten nachgedacht, um ihnen vernünftig zuzuhören. Was für ein Glück, dass keiner von ihnen Gedanken lesen konnte. Oder doch? Ach du meine Güte, bitte nicht!

„Ich sagte, wir sollten uns vielleicht zusammensetzen und darüber reden, was passiert ist", sagte Jake.

Kurz zögerte ich. Eigentlich wollte ich lieber so tun, als wäre nichts passiert. Nicht, dass das auf Dauer gutgehen würde, aber wer mag schon Konfrontation?

„Okay", antwortete ich bloß und setzte mich an das Kopfende unseres rechteckigen Tisches. Jake und Jared setzten sich links und rechts von mir an die Längsseite.

Ein paar Sekunden lang herrschte Stille.

Jared räusperte sich. „Also, Lina, hast du Fragen?"

Ich runzelte die Stirn. „Was könnt ihr so alles? Also was für Fähigkeiten haben Vampire und Werwölfe?"

„Na ja", murmelte Jared und zuckte mit den Schultern. „Ich kann mich verwandeln und habe bessere Selbstheilungskräfte. Vampire kriegen nur ein bisschen längere Zähne und Nägel, und werden etwas stärker, das wars auch schon."

„Wir werden auch schneller", warf Jake ein.

„Und eure Augen leuchten rot – keine Ahnung, wofür das gut sein soll. Ihr seht damit ziemlich bescheuert aus."

„Also gut...", murmelte ich und betrachtete die beiden. „Ist das alles?" Oder war es nur alles, was sie mir sagen wollten?

Beide nickten.

„Also können sich Vampire nicht in Fledermäuse verwandeln?"

„Zumindest niemand, den ich kenne", antwortete Jake.

„Und ihr trinkt wirklich kein Blut?"

„Nope."

„Wie alt werdet ihr?"

„Kommt drauf an ... die Vampire aus der alten Generation leben schon ewig, aber Maude und ich altern normal."

Maude und ich ... wieso erwähnte er Maude gemeinsam mit sich selbst im Satz? Waren die beiden doch zusammen? Nein, oder?

Jetzt wandte ich mich zu Jared. „Drehen Werwölfe zu Vollmond durch?" Ich sah, wie er zögerte.

„Die meisten nicht. Manchen fällt es schwerer, sich zu beherrschen. Aber wir sorgen für gewöhnlich dafür, dass niemandem etwas passiert."

„Ach ja?", fragte Jake. „Was war denn mit letztem Jahr?"

„Oh, du willst über letztes Jahr reden? Du hast wohl vergessen, dass es deine Schwester war, die den Streit begonnen hat!"

„Hat sie nicht!"

„Vielleicht solltest du dir mal eingestehen, dass sie verdammte Aggressionsprobleme hat."

Ich hob eine Augenbraue. Ja, Allie wirkte ein wenig unheimlich ... aber Aggressionsprobleme? Na ja, ich kannte sie nicht gut genug, um das zu beurteilen. Und wenn man bedachte, dass sie sich mit Leuten wie Maude umgab...

Aber egal, nicht mein Kaffee. „Okay, das war eigentlich alles", sagte ich, um zu verhindern, dass die beiden wieder zu streiten begannen. „Ich habe keine Fragen mehr, also..." Ich deutete Richtung Ausgang.

„Also was?", fragte Jared.

„Also könnt ihr gehen."

„Wieso gehen? Ich dachte, wir hätten schon geklärt, dass wir bleiben."

Ich starrte Jared an. Seine goldenen Augen schienen größer zu werden, als er mit dem süßesten Hundeblick, den ich je bei jemandem gesehen hatte, zurückstarrte. Das war nicht sein Ernst, oder?

„Ich ... Ich meine, ihr könnt nicht bleiben", versuchte ich zu erklären. „Das ... geht doch nicht."

Jareds Blick schien sich zu intensivieren. Verdammt, wie sollte ich ihn jetzt noch hinauswerfen? Er sah aus wie ein kleiner Welpe, der kurz davor war, von seinem Besitzer getreten zu werden. Nur, dass ich in diesem Fall der Besitzer war.

Ich stöhnte auf. „Meinetwegen, ihr könnt bleiben."

Jareds Blick verwandelte sich in ein wölfisches Grinsen und seine Ähnlichkeit zu einem Welpen verblasste. Ich hätte ihn einfach wegschicken sollen.

„Aber ihr schlaft unten im Wohnzimmer", bestimmte ich. „Irgendwo liegen noch Schlafsäcke herum, die könnt ihr nehmen."

„Schade", sagte Jared, immer noch ein Grinsen auf den Lippen. „Ich hatte gehofft, dein Bett wäre breit genug für zwei Leute."

Am liebsten hätte ich irgendetwas nach ihm geworfen.

Bevor ich etwas erwidern konnte, kam Jake mir zuvor. „Vielleicht solltest du lieber nach Hause gehen und dort allen mit blöden Sprüchen auf die Nerven gehen."

„Vielleicht solltest du nach Hause gehen, um mit deiner Anwesenheit nicht die Stimmung zu vermiesen!"

„Und du solltest nach Hause gehen, um mit deinem Gestank nicht die Luft zu verpesten!"

„Ich stinke nicht, du stinkst!"

Ging das schon wieder los? Ich schüttelte den Kopf. „Wenn ihr noch irgendetwas braucht: Ich bin in meinem Zimmer und mache Hausaufgaben. Bitte bringt euch in der Zwischenzeit nicht um oder so."

Ich drehte mich um und ging die Stufen nach oben, ehe einer von ihnen antworten konnte. Und ja, ich machte tatsächlich Hausaufgaben. Hauptsächlich deswegen, weil ich wusste, dass Mrs. Greywoods mich morgen lynchen würde, sollte ich sie nicht machen.

Erst ein paar Stunden später kehrte ich nach unten zurück. Die beiden Jungs hatten es tatsächlich geschafft, die Schlafsäcke zu finden, von denen ich mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher gewesen war, ob wir sie überhaupt noch hatten, und hatten ihre Schlaflager so weit voneinander entfernt wie nur möglich im Wohnzimmer aufgebaut.

Wir aßen noch gemeinsam zu Abend, danach ging ich zurück in mein Zimmer. Mein Kopf rauchte. Alles in mir drehte sich um Werwölfe, Vampire, und Hausaufgaben. Wenigstens war ich müde genug, um sofort in einen traumlosen Schlaf zu gleiten. Nein, Scherz, natürlich träumte ich etwas. 

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