Blutkrone

By Goldenela93

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Lang lebe die Königin! Lächelnd saß sie auf dem Thron, ihre Angst verbergend. Denn sie besaß ein Geheimnis, d... More

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Danksagung und Infos

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By Goldenela93

~~~~~~~~~~~Emmas Sicht~~~~~~~~~~

Nie hätte Emma geglaubt, dass sie sich irgendwann freiwillig dazu entscheiden würde zu ihr zu gehen. Doch nun stand sie hier, oben im Tower und suchte Viktoria auf. Seitdem Attentat auf Edward war sie nun hier eingesperrt und loderte in ihrer Wut auf ihren Sohn Adam.
Diese Wut spiegelte sich in ihren Augen wieder, welche sich in Emma hinein bohrten und sie am liebsten in Stücke reißen wollten. Ihre erhabene Etikette und ihre königliche Gesinnung hat sie jedoch nicht verloren, saß elegant in ihrem dunkelgrünen Kleid auf ihrem kleinem Sofa und trank ihr Wein. Trotz ihrer Haft wurde die Königin nicht vergessen und wurde mit Essen und einem "gemütlichem" Gemach abgemildert. Das war es allerdings auch mit dem gemütlichem, denn es war immer noch eine Zelle und es durfte keiner mit ihr sprechen, geschweige ihr helfen. Dies war eine Anordnung von Adam gewesen. Denn Viktoria war immer noch die giftige Schlange, welche alles und jeden töten würde um ihre Freiheit zu erhalten.
Diese Person hatte Emma nun aufgesucht und hoffte, dass sie das bekommen würde, was sie brauchte.

"Na siehe mal einer an." sprach Viktoria sie zuerst an und der Hohn war zu spüren.
Emma wusste, dass es nur eine Person gab auf die Viktoria wütender war als auf Adam, ja sogar Hass verspürte, und das war sie. Viktoria konnte Emma noch nie leiden. Sie erinnerte sich an die Geburtstagsfeier von Argus auf dem Viktoria zum ersten Mal mit ihr gesprochen hatte. Dort hatte Emma dies zum ersten Mal gespürt.

"Meine Königin hat sich mal zu mir hergegeben. Welch Freude." spottete sie und nahm nochmal ein Schluck aus ihrem Glas.
"Was verschafft mit den die Ehre? Habe ich etwa schon Geburtstag?"

Eine anstrengende Persönlichkeit, dacht Emma und betrachtete sie mit desinteressiertem Blick. Springe nicht darauf an, denn genau das möchte sie. Eine kleine Freude in ihrem monotonen Alltag.

"Damals -auf dem Geburtstagsfest von Argus- hattet Ihr mir eure Hilfe angeboten und ich hoffe, dass Angebot gilt noch." kam Emma direkt zum Punkt und bekam genau die Reaktion, die sie erwartete: Viktoria lachte.

"Na, wenn das mal nicht jede Dreistigkeit übersteigt. Nach allem erwartet Ihr wirklich, dass ich euch noch helfe? Ihr habt mein Sohn nach eurem Willen geformt und ihn gegen seine eigene Familie auflehnen lassen."

"Gebt nicht mir die Schuld. Für eure Lage seid einzig und allein Ihr verantwortlich. Ich wünschte, ich bräuchte eure Hilfe nicht; doch seid Ihr jemand, der ihr ähnlich ist."

Zunächst verwirrt, wen Emma denn meinen könnte, überlegt Viktoria eine Sekunde, dann dämmert es ihr:
"Susan."

"Es gibt wahrscheinlich nirgendwo eine Frau, welche ihr so ähnlich ist wie Ihr. Ihr hegt beide die gleichen Gelüste und strebt beide nach Macht."

"Mit anderen Worten, Ihr möchtet, dass ich Euch verrate, wie Ihr sie loswerden und unschädlich machen könnt." stellte sie fest und erkannte worauf Emma hinaus wollte. Viktoria wusste bestimmt wie Susan dachte und welche Menschen sie um sich gab, damit sie ihre Position in Amestria sichern konnte.
Zwar wurde ihr -durch den Angriff von Dracma- ihr Fluchtweg dorthin genommen, doch glaubte Emma keineswegs, dass Susan sich keine weiteren Sicherheiten zurechtgesucht hätte.

"Was habe ich denn davon Euch zu helfen?" fragte Viktoria die offensichtlichste Frage. Natürlich wollte sie etwas für die Informationen haben.
Bevor Emma ihr ein Angebot unterbreiten konnte, wurde die Tür hinter ihr geöffnet und Adam kam herein. Seinem Ausdruck nach zu urteilen, war er nicht erfreut Emma bei seiner Mutter zu sehen.

"Grace, könnte ich einen Moment mit dir sprechen." klang es eher nach einer Aufforderung als eine Bitte.
Emma tat wie gefordert und trat mit Adam vor die Tür, ließ Viktoria wieder vor sich hinschmollen. Dann zog er sie in einen weiter entfernten Flur, an jeder Wachen positioniert. Es war ihm anzusehen, dass ihm die Nähe zu seiner Mutter stark zusetzte; er traute ihr nicht im Geringsten.

"Kannst du mir bitte erklären, was du bei Mutter zu suchen hast? Denn dir sollte klar sein, dass diese Frau dich in einem Moment der Unaufmerksamkeit sofort töten könnte." wollte Adam von Emma erfahren, der sich um seine Frau sorgte.

Emma räusperte sich.
"Ich wollte Informationen von ihr über...meine Mutter.", stockte sie kurz und fuhr dann fort, "Schließlich muss ich sie endlich stoppen. Sie hat ein Attentat auf mich geplant, hinter meinen Rücken Intrigen geschmiedet und ist der Grund von Lydias tot. Das muss aufhören. Wer weiß, wann sie den nächsten Angriff startet."

Adam nahm ihre Hand in seine.
"Ich kann dich verstehen. Doch wird dir meine Mutter niemals helfen, ohne eine Gegenleistung zu erhalten. Außerdem", erklärte Adam weiter,
" was gedenkst du zu tun? Lady Susan hat ihre Männer, welche alle ihr unterstehen und selbst wenn sie beseitigt ist, haben sie dort keine königlichen Ersatz, der ihren Platz einnimmt und dem sie stattdessen folgen würden."

"Das stimmt so nicht." meinte Emma leise zu sich und bereute die Worte sofort.

Argwöhnisch betrachte Adam sie und schien zu überlegen. Versuchte so zu denken, wie Emma es tat. Auf Schlag veränderte sich sein Ausdruck als ihm klar wurde, was sie plante.
"Du möchtest nach Amestria zurück. Du willst deinen Thron dort einnehmen." stellte er fest.
Emma blieb stumm, wartete das Adam die Information verarbeitete.

"Seit wann planst du das bereits?" klang seine Stimme gedämpft, bemüht nicht lauter zu werden.

"Seit Lydias tot. Diese Frau hat bereits so viele getötet und Amestria in Gefahr gebracht. Ich kann das nicht mehr zulassen."

"Das kannst du doch genauso gut hier. Zusammen sind wir stärker."

"Und lasse mein Land in Stich. Mein Volk weiß noch nicht mal wie ich aussehe, wer ich bin. Seit Jahren war ich nicht mehr dort und bin die fremde Königin. Das muss sich ändern. Ich kann Amestria stärken." versucht Emma ihn zu überzeugen. Grace selber war das letzte Mal in Amestria gewesen, da war sie sieben Jahre alt gewesen. Selbst ihre Mutter wusste nicht wie sie vor ihrem Tod ausgesehen hatte. Dies konnte Emma für sich nutzen. Doch schmerzte es Emma Adam dies auf solche Weise zu erzählen. Länger durfte sie jedoch nicht warten. Ihre Zeit in Aerugo war um. Sie war um.

"Umso gefährlicher ist es für dich. Du kennst die Menschen nicht, weißt nicht wem du trauen sollst. Ich werde dich dieser Gefahr auf keinen Fall aussetzen! Vergiss nicht, dass auch Dracma am Rand auf seine Gelegenheit wartet. Dein Diplomat ist immer noch nicht zurück. Warte doch zuerst auf seine Nachricht. Bleibe hier. Hier ist es sicherer für dich."

Zu gerne wollte Emma dies glauben; glauben das ihr gehen nicht notwendig sei und sie an Adams Seite bleiben könne.
"Adam, du weißt genauso gut wie ich, dass ich gehen muss. Ich lebe nicht nur für Aerugo. Das wusstest du als du mich geheiratet hast. Ich bin eine Königin."

Verzweiflung spiegelte sich Adams Gesicht. Er wusste, dass Emma recht hatte. Er wusste es und doch machte es diesen Abschied nicht leichter. Den genau bedeutete es: ein Abschied.

"Es tut mir Leid, Adam." sagte sie sanft, gab ihm ein Kuss auf die Wange und wandte sich zum Gehen, wollte vermeiden, dass Adam doch andere Argumente fand.

"Das kann ich nicht zulassen." hörte sie ihn hinter sich sagen.
"Wachen, bringt die Königin in ihr Gemach und sorgt dafür das sie dort bleibt!" befahl Adam und Emma sah ihren Mann geschockt an, während die Wachen sie umzingelten. Dann stieg die Wut in ihr auf.

"Du kannst mich nicht gefangen nehmen, Adam! Ich bin eine Königin!"

"Du bist meine Königin! Ich suche nach einer anderen Lösung, doch wirst du auf keinen Fall das Schloss verlassen. "

Mit einem Handwinken zeigte er den Männern auf sie fort zu bringen. Zunächst wehrte Emma sich, doch merkte sie schnell, dass dies nichts brachte. Die Flure durchschreitend, wunderten sich die Menschen, weshalb die Königin in Begleitung des Königs und umzingelt von Wachen war und begannen direkt zu spekulieren.
Im Flur begegnete sie Andrea, welche die Welt nicht mehr verstand und ihnen folgte.
In ihrem Gemach ankommend, ließen die Wachen sie allein und positionierten sich vor dem Eingang; die Königin wurde unter Hausarrest gestellt. Wütend stellte Emma sich an das Fenster, vermied den Blick zu Adam, der ruhig spüren sollte, dass sie wütend war.

"Grace. Du weißt ich tue dass nur um dich zu schützen." erklärte Adam seine Handlung, versuchte Emma zu beschwichtigen.

"Und wer beschützt Amestria?" konterte Emma und Adam verließ seufzend den Raum, nachdem Andrea eingetreten war.

Verwirrt blickte sie ihre Freundin an.
"Könntest du mir bitte erklären was hier eigentlich los ist?"

Emma berichtete ihr von ihrem Vorhaben, von dem selbst Andrea noch nicht wusste, und dass Adam sie nicht gehen lassen möchte.
Zunächst grimmig über die verschwiegene Entscheidung, überlegte Andrea und seufzte dann.
"Ich kann deine Entscheidung verstehen. Wirklich. Doch muss ich Adam auch Recht geben. Und jetzt wird er dich nicht gehen lassen."

"Ja, aber Amestria braucht endlich ihre Königin zurück, ansonsten werden die Dinge nur schlimmer." argumentierte Emma und sie war ebenso im Recht.

"Kannst du dass denn tun?" fragte Andrea und Emma verstand zunächst nicht was gemeint war. Als Andrea merkte, dass sie nicht nachvollziehen konnte, was sie meinte, fuhr sie fort:
"Kannst du Adam wirklich verlassen? Uns verlassen? Mich verlassen?"
Tränen stiegen Andrea in die Augen und Emma umarmte ihre Freundin, welche sie so lange begleitet hatte. Andrea hatte Lydia verloren, ihr Vater hatte sie verstoßen, Elisa war fortgegangen und nun wollte auch Emma gehen. Einer nach dem anderen schien sie zu verlassen. Emma spürte die Angst und Sorge in ihr und weinte mit ihr. Das war der Grund gewesen, weshalb sie es nicht vorher sagen konnte. Sie wollte Andrea nicht verletzen, wollte Adam nicht verletzen und war selbstsüchtig gewesen, auf Kosten der nun besorgten Familie. Denn das waren sie: eine Familie.

"Du weißt, wie schwer es mir fällt, Andrea. Du weiß es. Doch muss ich es tun. Ich muss. Ich habe Grace geschworen Amestria zu retten und zu beschützen. Ich..." weinte Emma nun bitterlich, denn sie musste das, was sie am meisten liebte und erst so kurz in ihrem Leben wiedergefunden hatte wieder fortgeben.
Es war unfair die Menschen lieben zu lernen und dann zu verlassen.

"Ich werde dich begleiten." entschied Andrea sich.
Zunächst freute Emma sich über dieses Angebot, doch dachte sie dann an Edward.

"Nein, wirst du nicht." schüttelte Emma den Kopf und lächelte ihr sanft zu.
"Ich muss schon meine Liebe zurück lassen. Doch lasse ich nicht zu, dass du deine verlassen musst. Du und Edward wollt doch heiraten. Also werfe dieses Glück nicht weg. Wer weiß, vielleicht kann ich irgendwann nach Aerugo zurück kehren." versuchte Emma optimistisch zu klingen, doch erkannte Andrea die Lüge sofort. Sobald Emma in Amestria wäre, würde sie nicht zurück kehren.

"Außerdem", fügte Emma hinzu bevor Andrea Einwände vorbringen konnte, "musst du hier für mich Stellung halten, damit ich einen Überblick behalten kann. Du bist mir hier eine größere Hilfe."

"Verdammt Emma!" wurde Andrea nun wütend.
"Du bist viel zu selbstlos! Du glaubst wirklich, dass du die Einzige bist, welche Opfer bringen muss. Erlaube dir doch auch etwas Glück! Suche doch eine andere Lösung! Bleibe hier!"

Bevor Emma etwas erwidern konnte, klopfte es an der Tür und ein Soldat kam herein, mit einem Korb in der Hand.
Er entschuldigte sich für die Störung, doch gäbe es dort etwas, dass kein Aufschieben erlauben dürfe.
Den Soldaten dann rein bittend, stellte dieser den Korb auf den Tisch. Sein Gesichtsausdruck war bleich und ihm war deutlich anzusehen, dass er gegen die Übelkeit ankämpfte.

"Ich muss Euch allerdings warnen, heute Majestät. Dieser Anblick ist...erschreckend."

Verunsichert über die Warnung hob Emma vorsichtig den Deckel und erstarrte in der Bewegung als sie sah, wer darin lag. Am liebsten hätte sie gerne aufgeschrien, wäre vorgerannt als der abgetrennte Kopf von ihrem Diplomaten Claus Devir ihr mit leeren Augen entgegenblickte. Der Gestank war unerträglich und Emma war endlich in der Lage den Deckel wieder zu schließen. Schnell rannte sie zum Fenster, riß es trotz eisiger Kälte auf, versuchte zu atmen und nicht in Ohnmacht zu fallen. Andrea hatte den Anblick schwerer getroffen, sie hatte noch nie einen verstümmelten Mensche gesehen und erbrauch sich in einer Vase.
Wer, dachte Emma entsetzt, wer hatte Devir das angetan? Sie hatte ihn nach Dracma geschickt, um mit James über den Frieden zu sprechen und nun lag der sonst 1,68m große Mann in einem 50 Zentimeter großen Korb.

Nach einigen Minuten drehte Emma sich zögerlich, in der Angst Devir nochmal sehen zu müssen, zu dem Soldaten um, fragte was er darüber weiß.
Dieser überreichte ihr einen kleinen Zettel. Unscheinbar, nur wenige Zentimeter groß, auf dem nur ein Satz stand.

Komm selber zum Verhandeln.

König James

Dieser Satz erschütterte Emma bis ins Mark. Nein, das konnte nicht sein. Niemals würde James so etwas tun. Doch hatte sie sich bereits einmal geirrt als James ohne Vorwarnung Trimeer angegriffen hatte.
Die Soldaten bittend Devir rauszutragen und seine Familie sowie König Adam zu informieren, waren die beiden Frauen wieder allein, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. Doch eine Sache hatte Devirs tot verdeutlicht.

"Mein Rückkehr kann nicht weiter aufgeschoben werden, Andrea. Ich muss so schnell wie möglich los." saß Emma auf dem Bett und blickte ihre Freundin ernst an.

Diese nickte nur, verstand die Dringlichkeit.
"Doch wie erklärst du es Adam? Devirs tot wird ihn nur darin bestärken dich auf keinen Fall gehen zu lassen."

Andrea hatte Recht. Dafür liebte Adam sie zu sehr. Da kam Emma eine Idee. Eine grausame Idee.
Dann bringe ihn dazu dich zu hassen, dachte sie und begann zu zittern.
Sie wollte dies eigentlich auf eine andere Art tun, doch nun würde sie sein Herz brechen, indem sie sein Vertrauen in sie zerbrach.
Emma würde Adam die Wahrheit sagen, die ganze Wahrheit, und ihn dazu bringen sie gehen zu lassen. Entweder das oder er würde sie für Verrat köpfen lassen.

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