Blutkrone

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Langsam öffneten Emma ihre Augen. Noch nicht völlig erwacht, versuchte sie sich zu orientieren, wo sie sich denn befand. Schnell erkannte sie, dass sie in ihrem Gemach war und war erstaunt darüber, dass sie sich völlig ausgeruht fühlte.
Als nächstes nahm sie die Wärme an ihrem Rücken war und die Arme, welche sie umschlossen hielten. Wie vom Blitz getroffen, fror Emma in ihrer Bewegung ein. Die Erinnerungen dieser Nacht prasselten auf sie ein und wusste, dass Adam sie in seine Arme geschlungen hatte. Mit einem Mal wurde Emma fürchterlich heiß als sie seinen ruhigen Atem an ihrem Hals spürte.

Was sollte sie nur tun?! Sich heimlich aus dem Bett schleichen würde nichts bringen, er wusste ja wo er sich befand. Ihn zu wecken kam ihr auch unklug vor. Einfach liegen bleiben und vortäuschen weiterhin zu schlafen schien Emma auch erbärmlich. In ihrem Kopf spielten sich mehrere Szenarien ab, sodass sie nicht mitbekam, dass Adam bereits erwacht war.

"Guten Morgen." hörte Emma ihn sagen und ihr Herz setzte aus als sie die zerzausten Haare und seine verschlafene Miene sah. Bildete Emma es sich ein oder wurde Adam von mal zu mal immer anziehender.

"Guten Morgen..." brachte Emma gerade so hervor und hörte sein Lachen. Weshalb Adam lachte wusste sie nicht bis er auf ihre Haare deutete, welche in alle Richtungen abstanden. Peinlich berührt versuchte sie das Chaos auf dem Kopf zu beseitigen und kämmte ihre Haare mit den Fingern durch. Da saß sie nun mit zerzausten Haaren und wusste nicht was sie nach dem Streit sagen sollte. Eine Sache die Adam gesagt hatte lag ihr wie ein Stein im Magen. Dachte Adam wirklich, die Küsse die sie vorher geteilt hatten würden ihr nichts bedeuten?

Adam merkte, dass Emma ihn nachdenklich ansah. Scheinbar wusste auch er nicht was er zu ihr sagen sollte. Kurz schloss Emma ihre Augen, holte tief Luft und stellte ihre Frage: "Glaubst du wirklich unsere Küsse waren ein Fehler?" Es kostete ihr viel Überwindung, diese zu stellen, denn sie gab ihm somit eine Angriffsfläche.
Einige Sekunden verstrichen in denen Adam sich eine Antwort überlegte. Das Warten war für Emma eine Qual.

"Es war unüberlegt und voreilig." sagte Adam dann und Emma hätte das Gefühl nicht richtig atmen zu können. Er bereute die Küsse.
Schnell stand Emma auf, wollte nicht weiter mit ihm in einem Bett liegen.
Als ob Adam es wusste ergriff er ihre Hand und zog sie zurück zu sich ins Bett. Bevor Emma wieder anfangen konnte sich zu wehren, küsste Adam sie und hielt sie in seinen Armen. Ihre Lippen lösten sich und Adam fuhr fort: "Und doch würde ich es immer und immer wieder tun. Weil du mir wichtig bist, Grace."

Erleichterung machte sich in Emma breit. Er bereute die Küsse nicht. Diesmal legte Emma ihre Lippen auf seine und genoss jede Sekunde davon. Die Küsse wurden intensiver und Adam legte Emma auf die Kissen.
Vergessen war der Streit, vergessen war die Politk und vergessen war die Tatsache, dass sie sich eigentlich nicht so nah sein durften. Erst nach der Ehe war eine solche Nähe erlaubt, doch ließen sich Emma und Adam von ihrer Lust treiben. Es war Adam, welcher die Zügel anzog, denn es hätte nicht viel gefehlt und sie beide wären auf das Äußerste gegangen.

"Stopp...Grace, wir müssen aufhören..." setzte Adam an und betrachtete Emma mit seinen starken, braunen Augen. Ihre Atmung war beschleunigt und Emma musste erst mal Luft holen. Keines ihrer vorherigen Küsse war mit diesem vergleichbar gewesen. Emmas Körper hatte die völlige Kontrolle übernommen und erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie beinahe eine Grenze überschritten hätten.
Verlegen sah Emma zur Seite. Insgeheim wollte sie diesen Moment nicht abbrechen, sondern wollte Adam spüren. Noch nie in ihrem Leben hatte sie etwas derartiges gespürt.

Später fand sich Emma auf den Fluren des Schlosses wieder, in einem blauem Kleid und hoffte die Röte im Gesicht verbergen zu können. Adam war aufgesprungen und nach mehreren Worten der Unannehmlichkeiten war er aus dem Raum verschwunden, was ihr Recht gewesen war, denn sonst hätten sie sich nicht mehr zurück halten können.