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~~~~~~~~~~~James Sicht~~~~~~~~~~~

Es war bereits Nacht und James saß auf seinem Balkon, schaute in den Sternenhimmel. In Dracma bekam er diesen leider nicht oft zu Gesicht, da die Wolken in seinem Land die Oberhand hatten. Auf die hohen Bergen im Norden war er allerdings sehr stolz. Diese unterstrichen die Stärke seines Landes.

An diesem Abend hatte James allerdings eine andere Art Stärke kennengelernt. Nämlich die der Königin von Amestria, Grace Edeens.

Nachdenklich setzte er sich auf die Veranda des Balkons und lehnte seinen Kopf an die Wand des Schlosses. Noch nie war ihm eine solche Frau begegnet, oder generell ein Mensch wie sie. Wie sie blutbeschmiert und dreckig vor all den Menschen stand und es schaffte dennoch voller Würde zu stehen. Jeder andere Monarch, ihn selbst eingeschlossen, würden dies nie tun, aus Furcht schwach zu wirken. Grace hatte dies zu ihrem eigenen Nutzen umgedreht und wirkte so noch stärker.

Schmunzelnd musste er sich eingestehen, dass auch er vor Staunen und Erfurcht stehen geblieben war, um ihr Strahlen zu bestaunen. In James regte sie die Lust, diese Frau in den Armen zu halten.

Wütend rückte er sich selber zurecht.
Denke nicht mal daran. Du wirst sie niemals haben können, mahnte er sich selber. Sie ist Adam versprochen worden.
Seufzend kletterte er von der Veranda herunter.

Eine Dienstmagd kam herein, um ihm noch etwas zu Essen zu bringen. Als ob er nicht schon genug auf dem Ball gehabt hätte.
Charmant lächelnd ging er auf sie zu. Sie kam ihm gerade sehr gelegen.

"Kann ich noch etwas für Euch tun, König James?" fragte das schüchterne Ding vor ihm.
"Wahrlich, dass kannst du." kam er ihr näher, versenkte seinen Kopf in ihrer Halsbeuge und küsste sie. Er spürte, wie sie unter seiner Berührung erschauerte. Grinsend fuhren seine Lippen von ihrem Hals zu ihrem Ohr weiter.
"Du kannst meinen Hunger stillen."

~~~~~~~~~~~Adams Sicht~~~~~~~~~~~

Bereits in seinem Bett liegend dachte Adam über die Ereignisse des Tages nach. Er fand keine Ruhe, da er Facetten von sich entdeckt hatte, welche er niemals bei sich vermutete.

Allein wie er seinen Vater eine verpasst hatte. Zuvor war dieser für Adam ein Vorbild gewesen. Jemand dem er entsprechen wollte. Nun würde er alles tun, um niemals ein solcher Mann zu werden wie er.

Doch nichts an diesem Tag übertraf seine Erleichterung über Graces Rückkehr, ebenso der Kuss.

Oh, dieser Kuss. Es war ihm nahezu unmöglich gewesen aufzuhören. Zu gerne wollte Adam ihre Haut an seiner spüren. Erst nachdem Grace ihn daran erinnert hatte, dass sie beide nicht weiter gehen konnten, ließen seine Hände sie voller Widerwillen los.

Seine Lippen hatten bereits einige Mädchen geküsst, doch keine hatte in ihm jemals ein solches Verlangen ausgelöst.

Egal was Adam tat, er konnte in dieser Nacht nicht einschlafen. Zumal Grace ihm erzählt hatte, dass sie im Alleingang ihre Entführer niedergestreckt hatte. Das Bild von Grace lag vor seinen Augen, wie sie mit einem Schwert kämpfte und wie eine Göttin aus dem Kampf hervorging.

Ja wahrlich, dachte Adam, dieser Tag würde noch viel mit sich bringen, dessen war er sich sicher.

~~~~~~~~~~Emmas Sicht~~~~~~~~~~~

Es war dunkel, schwül und roch nach Blut. Das Gefühl der Angst überkam Emma und sie wollte aus der Dunkelheit austreten. Eine gefühlte Ewigkeit schien sie zu rennen.
Langsam wurde es heller. Doch je heller es wurde, je mehr sie das Licht zu schützen schien, desto mehr begann Emma einen leisen Schrei zu hören, welche immer lauter zu werden schien.
Sie rief: "Kehre um!".

Blutkrone Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt