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~~~~~~~~~~Emmas Sicht~~~~~~~~~~

In dem Ratsgabinett starrte Emma auf die Landkarte und schaute auf jede Stadt im Norden ihres Landes, mit der Frage in den Gedanken, welchen Ort James für ihr treffen auswählen würde. Allzu lange würde sie nicht mehr warten müssen und sie wusste, dass er zu ihr kommen würde. Die Frage war also wann und wo.

Seitdem sie von ihrer Schwangerschaft wusste, hatte sie zweierlei Gefühle, welche sie verfolgten. Zum einen war es die Freude, dass Kind von Adam und ihr in sich zu tragen. Das stolze Gefühl welche sie spürte und die freudige Erwartung, wenn sie nackt vor dem Spiegel stand, ihren Bauch hielt und sich fragte ab wann es ihr anzusehen war. Dann war dort noch das gegenteilige Gefühl der Angst. Angst, dass Adam das Kind nicht wollte; Angst, dass die Schwangerschaft schlecht verlief und die Angst davor wenn es wirklich soweit war. In was für einer Welt würde ihr Kind dann geboren werden.

Das würde nur das Treffen mit James ihr zeigen können und deshalb hoffte sie, dass sie die Konflikte mit ihm lösen konnte. Konflikt, eine nette Umschreibung für zwei Länder welche beinahe vor einem Krieg standen. Wenn James seine Angriffe nicht sofort einstellen würde, so könnte sie auch nicht mehr ihre Landsleute zurück halten, welche sich dann nach Rache sehnten. Ein Gefühl, welches Emma sehr gut verstand und von dem sie wusste, dass dies nicht so leicht besänftigt werden konnte sobald es in einem brodelte.

An der Tür klopfte es und Emma ließ die Person eintreten. Herein kam eine junge Frau, welche einen Brief in der Hand hielt und unsicher auf Emma zuschritt. Am Hof war rumgegangen wie sie Lady Susan vernichtet hatte, welche sich für ein Leben im Tower entschieden hatte und dort versauerte, was Emma einen mächtigen und beängstigenden Ruf verschaffte. Auch war bereits ihr Ruf als Blutkönigin hierher gedrungen und die Menschen wussten nicht, wie genau mit der fremden Königin umgegangen werden sollte. Emma sagte nichts dazu und wartete ab, dass sich die Lage beruhigte. Es brachte nichts gegen die Gerüchte vorzugehen, wenn die Zeit dies irgendwann erledigen würde.

"Eure Hoheit, es ist ein Brief für euch angekommen. Von König James." erklärte die Überbringerin und Emma bedankte sich und nahm ihn entgegen. Leicht nervös, was darin stehen könnte, öffnete sie diesen und begann zu lesen:

Königin Grace,

Ich hörte du wärst wieder in Amestria, was mich ziemlich verwunderte, doch nun umso mehr freut. So kann unser Treffen schneller stattfinden.
Damit es keine lange Wartezeit gibt, habe ich entschieden in Storkin auf dich zu warten.
Komme lieber schnell, ansonsten reizt es mich auch diese Stadt einzunehmen.

König James.

Diese Worte zu lesen schmerzte Emma, denn es war zu spüren, dass James sich von ihr distanzierte. Zu gerne wollte Emma wissen, was James so verändert hatte und hoffte es in dem Gespräch heraus zu finden.

Zielstrebig ging Emma auf den Flur und forderte ihre Bediensteten auf, alles schnell für eine Reise nach Storkin vorzubereiten. Storkin lag im Norden Amestrias und es würde nur zwei Tage brauchen um dorthin zu gelangen. Je schneller, desto besser.

Am nächsten Tag war alles vorbereitet und Emma stand samt Soldaten, an die 50 Mann, im Hof und machte sich bereit für die Abreise. Vor ihr stand Schatten, ihr Pferd und Freund aus ihrer Heimat, der ihre Kutsche nach Amestria gezogen hatte. Dies hatte Emma nicht mal bemerkt. Anscheinend hatte Adam dies angeordnet. Selbst in seiner Wut auf sie, hatte er ihr ein Geschenk gemacht.
Natürlich wollten die Bediensteten, dass ihre Königin mit der Kutsche fuhr, doch konnte Emma diese zurzeit nicht vertragen und sie wollte endlich wieder reiten.
Schmunzelnd streichelte Emma ihr schwarzes Ross, der unter ihre Berührungen tief atmete und Emma seine Muskeln spürte. Gesattelt und unruhig wollte er bereits los.

Blutkrone Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt