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An dem Tisch des Speiserraumes saßen nun die Darc mit ihrem Gast Herzog Bradley und aßen zu Abend. Die Stimmung war angenehm und vergnügt, während die Männer einen herzhaften Wein tranken und Emmas Mutter Mary sich mit Bradleys Gemahlin Cassy unterhielt. Um genau zu sein waren die Erwachsenen vergnügt, während sowohl Emma als auch ihre Schwestern sich langweilten.
Emma saß zwar wie gewünscht am Tisch, doch starrte sie in den Kamin, der -trotz der Wärme draußen- den Raum erwärmte.

Erst nachdem Emma ihren Namen hörte, sah sie rüber und merkte, dass sie gerade das Gesprächsthema war.
"Eine wunderschöne Tochter habt ihr, Earl Darc. Natürlich auch die jüngeren. Habt ihr bereits Verehrer die um ihre Hand werben, ansonsten wüsste ich einige Kandidaten aus den höheren Adel, welche bestimmt Interesse zeigten." meinte Konrad Bradley lobend und betrachtete Emma eingehend.
Diesen Blick verstand Emma leider sehr gut. Er betrachtete sie- wie alle adligen Männer Frauen betrachteten- als Besitz; als Mittel ihre Positionen oder ihr Geld zu festigen, gar zu erhöhen. Emma verachtete dieses Denken, doch brauchte es mehr als ihr Mundwerk um das Denken der Männer zu ändern; wenn dies überhaupt möglich war.
Schnaubend wandte Emma sich ab, was ihr einen korrigierenden Blick Seitens ihrer Mutter einhandelte.
Umso mehr erstaunte sie die Worte ihres Vaters.

"Die Entscheidung, wen meine Töchter als Ehemann zu nehmen gedenken, obliegt alleine ihnen."

Emmas Herz machte vor Stolz und Freude einen Satz. In diesen Moment verehrte sie ihren Vater zutiefst für seine Güte und das Geschenk, dass es war.
Sanft lächelte Emma ihrem Vater zu und sah auch ihre Mutter lächeln. Dieses Lächeln zeigte ihre Liebe zu ihm.
Lilly und Rose freuten sich ebenfalls. Obwohl sie so jung waren verstanden sie, dass ihre Leben von einem Mann bestimmt würde und die freie Wahl von diesem war ein Recht welche nicht jede erhielt.

Nach einigen Gesprächen bis zu den Abendstunden hin bat Mary Emma die Zwillinge ins Bett zu bringen. Mary selber zog sich mit der Gemahlin zurück, sodass die Männer sich einen Wiskey genehmigten.
Emma stieg mit Lilly und Rose die Treppe empor, half ihnen aus den Kleidern zu steigen und deckte sie in ihren gemeinsamen Bett, welches sie teilten, zu.

"Ich finde es großartig, dass Vater uns die Wahl lässt." meinte eine übermüdete Rose und lächelte sanft ihre große Schwester an, während diese ihrem bereits schlafendem Ebenbild die Hand hielt.
"Findest du nicht auch, Emma?"

Ebenso sanft entgegnete Emma ihrem Blick und gab ihre Schwestern ein Gutenachtkuss, bevor sie leise aus dem Zimmer schlich. Auch wenn sie oft ihre Geduld strapazierte, so konnte sie sich ein Leben ohne den beiden nicht vorstellen.

Ermüdet ging Emma in ihr Schlafgemach und sah im Flur, dass auch Cassy zu Bett ging, welche ihren Bauch hielt. Sie konnte sich noch erinnern wie ihre Mutter aussah als sie mit ihren Schwestern schwanger war. Fasziniert betrachte Emma die Frau und diese entgegnete ihren Blick.

"Möchtet ihr einmal spüren, wie das Baby tritt?" bot die Brünette an und Emma wusste nicht so recht ob es sich schickte. Allerdings interessierte es sie sehr. Vor allen Dingen da bei ihr vor kurzen die Blutungen begonnen hatten und ihre Mutter ihr erklärt hatte, wozu diese schmerzliche Prozedur diente.

"Darf ich wirklich, MyLady?" fragte Emma nochmal nach und Cassy nickte. Fast ehrfurchtsvoll legte Emma ihre Hand auf den Bauch und merkte, dass etwas sich regte. Erschrocken fuhr sie zurück.

"Schmerzt es euch nicht?" wollte Emma wissen.

"Hin und wieder ist es unangenehm, doch dies ist mir nicht wichtig. Ich liebe dieses Kind, da halte ich diese kleinen Schmerzen aus."

"Das stimmt." hörte Emma ihre Mutter hinter sich sagen, welche gerade die Treppe empor stieg und sich über die Situation zu freuen schien.
"Die Schmerzen sind nichts zudem Glück welches ich fühlte, als ich dich und deine Schwestern zum ersten Mal hielt." erzählte sie und legte sanft ihre Hand auf Emmas Schulter.

Blutkrone Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt