Midnight Games - Begierde ✔️

By EvelynR_Fox

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TEIL 2 DER MIDNIGHT-TRILOGIE Durch seine skrupellosen Taten, hat Kian Joyce aus seinem Leben verscheucht. V... More

Prolog
Kapitel Eins
Kapitel Zwei
Kapitel Drei
Kapitel Fünf
Kapitel Sechs
Kapitel Sieben
Kapitel Acht
Kapitel Neun
Kapitel Zehn
Kapitel Elf
Kapitel Zwölf
Kapitel Dreizehn
Kapitel Vierzehn
Kapitel Fünfzehn
Kapitel Sechzehn
Kapitel Siebzehn
Kapitel Achtzehn
Kapitel Neunzehn
Kapitel Zwanzig
Kapitel Einundzwanzig
Kapitel Zweiundzwanzig
Kapitel Dreiundzwanzig

Kapitel Vier

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By EvelynR_Fox

Joyce

Tage waren vergangen. Wochen in denen ich nichts mehr von Kian gehört hatte. Diese Tatsache bereitete mir unglaubliche Sorgen, denn so lange hatte er es noch nie ausgehalten mir nicht wenigstens eine Nachricht zu schicken.

Dieses mal herrschte komplette Funkstille zwischen uns und ich fragte mich, ob er es vielleicht doch noch aufgegeben hätte. Jedoch verwarf ich diese Gedanken gleich, denn ich wusste, dass er nicht so war. Kian war kein Mensch, der so leicht aufgab. Er verbiss sich in eine Sache so sehr, bis er endlich bekam, was er wollte. Es gab also andere Gründe, wieso diese Funkstille anhielt. Und genau diese Gründe und meine Ungewissheit raubten mir nur noch mehr den Schlaf.

Ich wusste, dass ich endlich damit aufhören musste, immerhin war es meine Entscheidung gewesen diese Beziehung zu beenden und mich von ihm fernzuhalten. Doch ich konnte es nicht. Mit jeden weiteren Tag, der verstrich, verringerte sich meine defensive Haltung ihm gegenüber. Mit jeden weiteren Traum, den ich von uns beiden hatte, sehnte ich mich nach ihm. Nach seinem Körper, seiner Stimme, nach seinen Berührungen und nach dem, wie er mich ansah... So als wäre ich die einzige Person für ihn.

Doch jedes mal sagte ich mir, dass dieser Weg der Beste war. Nicht nur für mich und meine Familie, sondern auch für ihn. Die Gefahr für uns beide war einfach zu groß und das konnte ich nicht riskieren. Es ging nicht.. Ganz gleich, wie sehr ich mir eine gemeinsame Zukunft mit ihm vorstellte.

Letztendlich hatte mich Debbie doch noch dazu klein gekriegt ein paar Tage bei ihr zu bleiben. Es tat schon gut wieder etwas Zeit mit Lisa zu verbringen. Genauso, wie mit dem kleinen Kleffer, der in der Zwischenzeit gewachsen war. Im Nachhinein hatte es mir nicht besonders viel gebracht. Ich fühlte mich noch immer beschissen und meine Laune hatte sich in keinster Weise verbessert.

Viel zu früh wurde ich aus meinem Schlaf gerissen, als es an der Tür klingelte und gar nicht mehr aufhörte.

>>Was zur Hölle<<, knurrte ich aufgebracht und stand auf. Welcher grausame Mensch hatte so früh am Morgen keine anderen Hobbys?

Vor mich hinfluchend ging ich zur Tür, als es weiterhin Sturm klingelte. Das hielt man ja nicht aus. Und schon gar nicht um sieben Uhr morgens.

Noch während ich die Tür aufriss, holte ich tief Luft, um den Störenfried gleich zu verjagen, aber als ich sah, wer da vor mir stand, blieben mir die Worte im Hals stecken.

Mit einem viel zu breiten Grinsen und ausgebreiteten Armen, strahlte er mich an, als wäre nie etwas passiert. >>Spätzchen!<<, rief er erfreut aus und trat einen Schritt auf mich zu.

Ich hingegen löste mich dadurch schlagartig aus meiner Schockstarre. >>Oh Scheiße nein.<< Sofort schlug ich ihm die Tür vor der Nase zu und lehnte mich mit dem Rücken dagegen. Was zum Teufel wollte er hier? Aber die bessere Frage war, wieso war er wieder draußen?

>>Ah komm schon Joy! Begrüßt man denn so seinen Vater?<<, fragte er durch die geschlossene Tür und klopfte an. Allein dadurch stäubten sich mir sämtliche Haare am Nacken. Der hatte mir gerade noch bei all dem Übel gefehlt.

>>Verzieh dich, Stanley!<< Der würde mir kein Fuß ins Haus setzen. Keine Chance!

>>Ich bin dein Vater.<<

>>Seit wann?! Und wieso bist du überhaupt draußen, verdammt?<<

Ich hörte ihn lachen und ahnte bereits schlimmes. >>Bin wegen guter Führung raus. Also lass mich rein, damit ich dich in den Arm nehmen kann.<<

Von wegen! >>Nein<<, keifte ich zurück, stieß mich von der Tür ab und verriegelte diese zusätzlich. Sicher war sicher.

 Während der Mann, dem ich meine verkorkste Kindheit zu verdanken hatte, weiterhin draußen herumlungerte und immer wieder nach mir rief, damit ich ihn reinließ, steuerte ich mein Schlafzimmer an, um nach meinem Handy zu greifen.

Mein erster Gedanke war meine Schwester anzurufen und das tat ich auch.

Es dauerte auch eine Weile, bis sie dran ging – was daran lag, dass es noch recht früh war. Und als sie es tat, klang sie nicht gerade begeistert von dem Weckruf.

>>Was stimmt nicht mit dir, Joy?<<, fragte sie mit rauer und schläfriger Stimme.

>>Stanley ist draußen.<< Gleich mit der Tür ins Haus.

Plötzlich wurde es still am anderen Ende der Leitung. Sehr still. >>Debra?<<, fragte ich vorsichtig nach und es dauerte wieder eine Weile, bis sie mir überhaupt antwortete.

>>Das ist nicht lustig.<< Sie klang mit einem mal viel wacher und ernster.

>>Glaubst du darüber würde ich Witze machen?!<<, rief ich hysterisch aus. Wieso stand er ausgerechnet vor meiner Tür?! Konnte er sich nicht einfach gleich ganz weit weg verziehen? Am besten auf den Grund des Ozeans?

>>Aber.. Aber wieso?<<

>>Wegen guter Führung, hat er gesagt.<<

>>Du hast den Vampir in dein Haus reingelassen?! Hast du den Verstand verloren?!<<, schrie sie ins Telefon, sodass ich dieses gleich weiter weg von mir halten musste. Jetzt war ich noch wacher als wach.

>>Nein, bist du bescheuert? Er steht vor meiner Tür und macht Theater.<<

>>Gut. Verscheuche ihn. Soll er sich jemanden anderen suchen, den er nerven kann.<<

Das würde nicht so einfach werden. Und außerdem wäre die andere Person, die Stan nerven würde, ohnehin Debbie.

>>Ich komm zu dir. Lass ihn bloß nicht rein!<< Sie beendete das Gespräch und ließ mich ratlos zurück, während der Nichtsnutz von Vater noch immer vor meinem Haus stand und einen Aufstand begann. Die Nachbarn würden mich dafür hassen. Klasse. Wirklich toll.

>>Joy! Joyce! Meine geliebte Tochter, lass deinen verarmten Vater in dein bescheidenes Haus.<<

Mir kam gleich die Galle hoch, als ich ihn hörte. Von wegen verarmt. Der verdammte Dealer hatte mehr Kohle gebunkert, als ich selbst in einem Jahr verdienen würde.

>>Verschwinde!<<, rief ich wütend aus und ballte die Fäuste. Konnte mein Leben nicht wenigstens ein mal gut verlaufen?

>>Oh, Mrs. Santos. Wie geht es Ihnen? Erinnern Sie sich noch an mich? Wie geht es den Kindern? Ist ihr Mann noch immer bei dieser Kleinen vom Supermarkt?<<

Verdammte Scheiße! Das kann nicht sein verfluchter Ernst sein!

Noch bevor ich richtig überlegen konnte, riss ich die Tür wieder auf, packte den alten Mann am Kragen und zog ihn grob über die Schwelle ins Haus hinein. >>Lass den Scheiß! Hör auf meine Nachbarn zu belästigen.<<

Selbstgefällig sah er mich an und grinste breit. Dieser alte Sack.

>>Was willst du hier?<<, fragte ich und versuchte nicht gleich über ihn herzufallen und ihn lebendig im Garten zu vergraben.

>>Nun ja, ich bin entlassen worden und wollte meiner jüngsten Tochter zeigen, was für ein guter Vater ich doch geworden bin.<<

Aufmerksam sah ich ihn an. Wenn er glaubte, dass ich auf diesen Schwachsinn reinfallen würde, dann hatte er sich dafür das falsche Haus ausgesucht. >>Du hast noch einen Versuch, bevor ich dich wegen Ruhestörung und Belästigung anzeige.<<

Leicht schmollend, entzog er sich meinem Griff, glättete sein Shirt und ging schnurstracks ins Wohnzimmer, um sich dort umzusehen, als wäre er in seinem eigenen Zuhause. >>Ich hatte eine menge Zeit um nachzudenken. Es wird an der Zeit mein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Na du weißt schon. Ehrliche Arbeit, alten Menschen über die Straße helfen und so weiter.<<

Warnend hob ich mein Handy hoch und tippte die Nummer der Polizei ein. Ich merkte gleich, wie ihm langsam die Farbe aus dem Gesicht wich und er hob ergebend die Hände hoch, noch ehe ich auf das grüne Symbol drücken konnte.

>>Okay, okay! Ist ja gut. Ich war bei unseren alten Haus-<<

>>Das du abgefackelt hast<<, legte ich ihm bei, was er gleich mit einer Handbewegung abdankte.

>>Ja, ja.. Also jedenfalls war ich dort und stell dir vor. Sie haben dort ein neues gebaut.<<

Das wusste ich bereits. Dennoch wusste ich noch immer nicht, was er hier wirklich wollte. >>Komm zum Punkt, alter Mann.<<

Seufzend ließ er sich auf meine Couch fallen und schlug die Beine übereinander. Seit dem letzten Mal war er wieder etwas älter und seine Haare um einiges grauer geworden. >>Die Sache ist die. Ich habe auf dem Grundstück mein Geld vergraben und das bräuchte ich dringend wieder.<<

Na da hätten wir es doch. Von wegen ein aufrichtiges Leben beginnen. Er wollte einfach nur sein verdammtes Geld, um noch mehr Scheiße zu bauen. Ich hoffte nur, dass er schnell wieder in den Knast wandern würde.

Mit ausdrucksloser Miene sah ich ihn an und verschränkte die Arme vor der Brust. >>Was willst du hier?<<

Da erschien plötzlich wieder dieses breite Grinsen auf seinen trügerischen Lippen und er stand voller Eifer wieder auf und klatschte in die Hände. >>Ich habe mir gedacht, dass wir nach so langer Zeit wieder einmal eine kleine Vater-Tochter-Aktion starten. Was hältst du davon?<<

Ich knirschte mit den Zähnen und atmete beherrscht ein und wieder aus. >>Du hast fünf Sekunden um aus meinem Haus zu verschwinden oder ich werde dich gleich wieder einbuchten lassen.<<

>>Ah komm schon. Ich meine es ernst. Ich will Zeit mit dir verbringen.<<

Normale Väter würden mit ihren Kindern irgendetwas lustiges unternehmen. Sie vielleicht zu einem Baseballspiel mitnehmen oder sowas. Aber mein Vater, wollte mit seinem Kind in einen Garten von fremden Leuten einsteigen, um sein verdammtes Drogengeld auszugraben. Dürfte ich vorstellen.. der Vater des Jahres.

>>Raus aus meinem Haus<<, warnte ich ihn erneut, doch er gab einfach nicht nach.

>>Komm schon, Schatz. Dein Vater braucht deine Hilfe und verweigerst sie ihm?<<

Schnaubend fuhr ich mir durch die Haare und versuchte nicht meine Nerven ganz zu verlieren. Obwohl ich wirklich kurz davor stand. >>Hast du die ganzen Jahre nicht schon genug angerichtet? Und jetzt willst du, dass ich mich wegen dir nur noch mehr straffällig werde? Haben sie dich im Knast so sehr verprügelt, dass du nicht mehr richtig denken kannst?<<

Noch bevor er irgendetwas darauf erwidern konnte, hörte ich, wie die Eingangstür aufgerissen wurde und laute Schritte auf uns zukamen. Keine drei Sekunden später tauchte Debra in ihren Schlafanzug in meinem Wohnzimmer auf und starrte Stan wie ein wildgewordenes Tier an. Wie war sie nur so schnell hier her gekommen?

Der alte Mann begann augenblicklich glücklich zu strahlen. >>Debra! Die Sonne meines Lebens.<< Er merkte nicht einmal, dass er am Rande der Klippe stand. Er befand sich mit zwei Töchtern, die ihn für ihr zerstörtes Leben verachteten, in einem Raum und er war sich überhaupt nicht dessen bewusst, in was für einem Schlamassel er steckte.

Zornig wie noch nie, stampfte Debbie an ihm vorbei, packte mich grob am Arm und zog mich in die Küche.

>>Du hast ihn rein gelassen?! Habe ich dir nicht gesagt, dass du das nicht tun sollst?!<<, pöbelte mich Dabbie an, nachdem sie mich ziemlich unsanft wieder losließ.

>>Hätte ich denn zulassen sollen, dass er die Nachbarn nur noch mehr belästigt?<<

>>Lass sie doch die Polizei rufen, dann sitzt er wenigstens wieder hinter Gittern<<, zischte sie aufgebracht. Ich musste zugeben, dass wenn es um Stan ging, sie zu einer richtigen Furie werden konnte. Sie war wie ausgewechselt. Nicht mehr die Sexbesessene Verrückte, die kein Blatt vor den Mund nahm. Nein.. Von dieser Person war nichts mehr zu sehen.

Aber wenn man bedachte, was wir durch unsere Eltern bereits durchstehen mussten, wunderte es mich, dass wir beide nicht selbst bereits im Knast oder sogar bereits unter der Erde waren.

>>Jetzt ist es nun mal geschehen. Daran kann ich nichts ändern<<, versuchte ich sie zu besänftigen. Zugegeben, war das ein schlechter Versuch, denn ich konnte deutlich diese kleine Ader an ihren Hals anschwellen sehen. Sie war verdammt wütend.

Und sie ging schnurstracks an mir vorbei und verließ die Küche. Oh verfluchte Scheiße!

Schnell eilte ich ihr hinterher und blieb, prompt im Durchgang stehen, als Debras Faust in Stanley's Gesicht landete. Heilige Scheiße!

>>Verfluchter Scheißkerl!<<, schrie sie ihn wütend an.

Unser Erzeuger schwankte einen Moment, blieb aber dennoch auf den Beinen. Einzig und allein war es seine Nase, die alles abbekommen hatte und nun blutete.

>>Den habe ich wohl verdient<<, stöhnte er auf und bedeckte sein Gesicht mit der Hand.

>>Du hast noch mehr verdient, du Arschloch!<<, schrie sie ihn weiterhin an und holte erneut aus. Doch noch bevor sie ihm noch einen Schlag verpassen konnte, schritt ich ein und drängte mich zwischen die beiden.

>>Jetzt ist aber Schluss.<<

>>Lass mich durch, Joyce, damit ich ihn dieses Mal in die Luft jagen kann.<<

>>Bist du noch immer wütend auf mich deswegen? Das war doch ein Unfall, Spatz. Wer hätte gedacht, dass die Rechnung nicht genau war?<<

Wie ein tollwütiger Hund wollte sie sich wieder auf ihn stürzen, doch ich hielt sie mit aller Kraft zurück.

>>Alles was wir je besessen hatten, war in diesen Haus! Und du verdammter Dealer hast alles verbrennen lassen!<<

So langsam hatte ich wirklich Schwierigkeiten sie festzuhalten. Sie war wie eine Furie. Aber wie gesagt, verdenken konnte ich es ihr nicht.

>>Stan, verschwinde von hier, bevor sie dir noch etwas anderes bricht, als die Nase<<, riet ich ihm, was er nur seufzend entgegen nahm. Lebensmude war der Typ auf jeden Fall.

>>Jetzt lass mich endlich los, Joy!<<

>>Nein, verdammt. Ich brauche hier keine Leiche.<<

Debbie knurrte mich zornig an und richtete ihre wilden Augen auf unseren Erzeuger. Wenn dieser Idiot nicht gleich die Biege machen würde, würden wir hier tatsächlich einen Tatort haben.

>>Mach schon!<<, keifte ich ihn an. Dieses Mal aber, drückte er seine Hand auf die blutende Nase und ging ohne weiteres.

Erst als die Tür zugeschlagen wurde, atmete ich erleichtert aus und ließ Debra los.

Diese schnaubte wie ein verrucktgewordener Bulle und begann vor mir auf und ab zu laufen. >>Was denkt er dich dabei. Dieser elende Drecksack.<<

Ich wusste, dass diese Situation nicht passend war, doch über ihre Wortwahl musste ich doch schmunzeln.

Debbie bemerkte meine aufgeheiterte Stimmung und sah mich wütend an. >>Was findest du jetzt lustig daran? Er hat unser Leben zerstört!<<

Obwohl es wirklich nicht lustig war, prustete ich los, denn das Bild in meinem Kopf wollte einfach nicht verschwinden. >>Scheiße, du hast ihm die Nase gebrochen.<<

Entgeistert sah mich meine Schwester an, ehe sie anscheinend ebenfalls den Moment in Erinnerung rief, denn auch sie begann zu grinsen.

Ein Moment, den ich nie wieder vergessen würde, denn das war das mindeste, was er verdient hatte, dafür, dass er uns beide zerstört hatte.

>>Ich wusste gar nicht, dass du so fest zuschlagen kannst<<, meinte ich, was Debbie selbst zum lachen brachte.

>>Wusste ich auch nicht.<< Sie wedelte leicht mit der Hand, die ihr nach dem Schlag anscheinend doch noch wehtat.

Erledigt setzte ich mich auf die Couch und betrachtete meine Schwester erneut. >>Wie bist du so schnell hier her gekommen?<<, fragte ich. Diese Antwort würde mich brennend interessieren.

Debbie tat es mir gleich und setzte sich neben mich, wobei sie sich zurücklehnte und den Kopf gegen die Rückenlehne lehnte. >>Hab richtig Gas gegeben und mit Sicherheit einige Gesetze gebrochen. Aber dafür hatte es sich gelohnt.<<

Das hatte es. Auch ich lehnte meinen Kopf zurück und wir beide starrten an die Zimmerdecke. Was nun? Stanley war aus dem Knast raus. Ich wusste ganz genau, dass er in kürze wieder irgendetwas kriminelles anstellen würde. Die gesamte Welt wusste es, denn ganz gleich, wie oft er hinter Gittern landen würde, dieser Mann änderte sich nie. Schon bald würde er wieder etwas durchziehen und ich wusste auch, dass es sich wieder einmal auf Debbie und mich auswirken würde. Davor hatte ich tierische Angst.

>>Was machen wir jetzt?<, fragte mich meine Schwester mit einem mal, ohne den Blick von der Decke zu nehmen.

Nachdenklich stieß ich die Luft aus und zuckte mit den Schultern. >>Ich weiß es nicht. Aber fürs erste wird er sich nicht mehr so schnell hier blicken lassen.<< Hoffte ich jedenfalls. Allerdings war dieser Mann für seine bescheuerten Überraschungen bekannt.

Alles was ich wusste war, dass ich mich auf einiges gefasst machen musste. Ich hasste es. Ich hasste diesen Mann und seine kranken Ideen.

Ich merkte, wie Debbie nach meiner Hand griff und sie fest drückte. Tief in mir wusste ich, dass auch sie diese Gedanken hatte. Sie fürchtete sich vor den Nachwirkungen, die über uns hereinbrechen würden. Sie fürchtete sich davor, auf welche Weise dieser alte Mann unser Leben noch mehr ruinieren würde, als ohnehin schon.

Ohne etwas zu sagen, drehte ich meine Hand herum und verflocht unsere Finger miteinander. Egal, wie schwer und chaotisch es noch werden würde, wir würden es nur gemeinsam überstehen. So wie immer. 

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