Kapitel Sechs

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Kian

Vor mich hin fluchend verließ ich den Fahrstuhl und steuerte die Tür zu meinem Apartment an.Hinter mir hörte ich Schritte, die mir folgten und mich mit jeder weiteren Sekunde immer mehr zur Weißglut trieben.

>>Jetzt entspann dich. Wir sind da doch heil wieder raus<<, hörte ich ihn hinter mir seufzen.

Ruckartig fuhr ich herum und sah ihn mit einem warnenden Blick an. >>Kein Wort mehr, bevor wir in der Wohnung sind<<, zischte ich aufgebracht, was Jax nur mit den Augen rollen ließ.

>>Benimm' dich nicht, wie ein Baby.<<

Ich benahm mich ganz sicher nicht, wie ein Baby. Dieser Vollidiot, den ich meine Familie nannte, hatte alles vermasselt, was es nur zu vermasseln gab. Er hatte meinen gesamten Plan ruiniert. Durch seine Leichtsinnigkeit wurde die Polizei eingeschaltet und wir hatten großes Glück gehabt, dass wir rechtzeitig aus dem Casino verschwinden konnten. Und trotzdem war ich am Arsch. Wir hatten nicht die Zeit gehabt, um alle Anwesenden zu beseitigen. Coopers Tod würde sich schnell verbreiten und dann würde die Jagt beginnen.

Und das alles nur dank meines hoffnungslosen Bruders.

Mit mahlenden Kiefern, öffnete ich die Tür, doch noch bevor ich mein Apartment richtig betreten konnte, wurden zwei zierliche Arme um mich geschlungen und ein weiblicher Körper drückte sich fest gegen mich. >>Gott sei Dank. Ich habe mir solche Sorgen gemacht.<<

Überrumpelt blieb ich wie erstarrt stehen. Wie war sie hier reingekommen?

Aus dem Augenwinkel sah ich Jax unbekümmert in die Wohnung hineintreten und erinnerte mich wieder an die Wut, die ich noch immer in mir hatte. Also schob ich Talia von mir weg und schloss die Tür hinter mir.

>>Kian, ist alles in Ordnung mit dir? Bist du verletzt?<<, fragte sie gleich mit einer weinerlichen und besorgten Stimme. Doch ich antwortete ihr nicht. Auf sie war ich ebenfalls wütend. Mit war klar, dass Talia diejenige war, die meinen Bruder angefordert hatte hier aufzutauchen. Sie trug ebenfalls die Schuld an der Katastrophe, die geschehen war.

>>Habt ihr beide den Verstand verloren?! Was hast du dir dabei gedacht, den Verrückten anzurufen?!<<, keifte ich sie an, wobei sie leicht erschrocken zurückging.

>>Hey!<<, rief mein Bruder beleidigt.

Ich wandte mich sofort komplett außer mir an ihn. >>Und du! Wie bescheuert bist du, Cooper einfach so abzuknallen?! Damit hast du alles nur noch schlimmer gemacht!<<

>>Er hatte dir seine Knarre an den Kopf gehalten<<, erwiderte er voller Ruhe und im gleichen Moment wich Talia jegliche Farbe aus dem Gesicht.

>>Er hat was?<<, fragte sie nur noch besorgter, stellte sich vor mich und begutachtete mich, als wäre ich ein kleines Kind, das vom Fahrrad gefallen war und sich verletzt hatte.

Doch ich ignorierte sie in diesen Augenblick und konzentrierte mich nur auf meinen Bruder, der das alles ziemlich locker zu sehen schien. >>Ich hatte alles unter Kontrolle gehabt.<<

Jax ließ sich selbstgefällig auf meine Couch fallen und lehnte den Kopf nach hinten an die Lehne, um mich anschließend anzusehen. >>Ah ja? Was wolltest du tun? Cooper durch ein sinnloses Gespräch zur Vernunft bringen? Der Typ war verrückt. Mit ihm könntest du nicht reden.<<

>>Und da knallst du ihn einfach vor versammelter Mannschaft ab. Kleb dir doch gleich eine Zielscheibe an die Stirn und sag jeden, dass du es getan hast.<<

Midnight Games - Begierde ✔️Where stories live. Discover now