Kapitel Elf

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Kian

Voller Wut knallte ich die Tür zu und stampfte in mein Wohnzimmer. Am liebsten hätte ich irgendetwas zertrümmert. Und noch lieber wäre es der Kopf von diesen Drecksack. Die ganze Zeit über hatte er versucht mich auszuspielen. Mit Absicht. Offensichtlicher konnte es ja nicht mehr werden. Und das schlimme daran war, dass Joyce es nicht einmal bemerkt hatte. Sie war so geblendet von diesen Bastard und seinem Gelaber über damals, dass sie auf nichts anderes mehr geachtet hatte.

Dass sie eine gemeinsame Vergangenheit hatten, verstand ich ja, aber dass er sie so unter seiner Kontrolle hatte, gefiel mir überhaupt nicht. Ich wusste, dass ich mich gleich hätte um ihn kümmern sollen. Ich hätte Talias Vorschlag annehmen sollen. Jetzt war es zu spät. >>Das wird er noch bereuen.<< Ich würde ihn noch kriegen. So einen Scheiß ließ ich nicht auf mir sitzen.

>>So eine Scheiße<<, fluchte ich vor mich hin, während ich in die Küche ging, um mir ein Glas Whiskey einzugießen. Irgendwie musste ich meine Nerven beruhigen.

>>Wow. Was ist jetzt passiert?<<, hörte ich mit einem mal meinen Bruder sagen.

Mich an der Kücheninsel abstützend, blickte ich zornig zu ihm hoch. Jax bemerkte sofort, dass er mich in diesen Moment nicht provozieren sollte und kam vorsichtig auf die andere Seite der Insel. >>Hattest du dich nicht mit ihr versöhnt?<<

>>Hatte ich<<, knurrte ich und nahm einen kräftigen Schluck.

>>Und wieso siehst du so aus, als hätte sie dir einen Tritt in die Eier verpasst?<<

Schwer seufzend richtete ich mich auf und ging zurück in den Wohnbereich. >>Es geht weniger um sie, als um den Mistkerl mit dem sie jetzt im Kino sitzt.<<

Jax blinzelte verwirrt und zog anschließend seine Augenbrauen nachdenklich zusammen. >>Hä? Warte mal. Bist du nicht ihr Freund? Wieso ist sie mit 'nem anderen weg?<<, fragte er voller Verwirrung.

Mit der Zunge schnalzend wandte ich mich zu ihm. >>Ist ihr bester Freund. Aber ich sag dir was. Irgendwas stimmt mit ihm nicht. Du hättest sehen sollen, wie er ständig versucht hat sie von mir abzubringen. Ich hätte ihm am liebsten die Zähne ausgeschlagen.<< Meine Hand umschloss das Glas nur noch fester. Und hätte ich noch mehr Kraft angewandt, wäre es vermutlich in meiner Hand zersprungen.

Plötzlich machte sich ein verschlagenes Grinsen auf dem Gesicht meines Bruders breit, was mich jetzt schon wieder zu nerven begann. >>Konkurrenz also.<<

>>Konkurrenz. Am Arsch<<, schnaubte ich. >>Er kann mir nicht mal das Wasser reichen. Wie ein kleines Hündchen hängt er an ihren Bein. Er geht mir richtig auf den Sack.<<

>>Ich kann mich um ihn kümmern. Ist kein Problem.<< Er wandte sich Schultern zuckend von mir ab und wollte die Tür ansteuern. Bevor er aber die Wohnung verlassen konnte, packte ich ihn am Kragen und zog ihn augenblicklich zurück.

>>Halt die Füße still, habe ich dir gesagt. Schon vergessen? Das hier ist mein Problem, also halte dich raus.<< Ich konnte nicht noch mehr in ihren Augen in Ungnade fallen.

Mein Bruder richtete sich sein Shirt,nachdem ich ihn wieder losgelassen hatte und rollte mit den Augen. >>Da will man dir helfen und du meckerst.<<

Er sollte wirklich damit aufhören zu handeln ohne sein Hirn zu benutzen. Da fiel mir doch etwas wieder ein. Aufmerksam sah ich ihn an und stellte mich auf das schlimmste ein. >>Wo warst du die ganze Nacht, Bruderherz?<<

Jax ging zur Couch, um sich gleich darauf auf diese fallen zu lassen. Er legte sich längst darauf und streckte seine Beine aus. >>Hier und da<<, antwortete er lediglich, was mich nicht gerade glücklicher stimmte.

Midnight Games - Begierde ✔️Where stories live. Discover now