I See You.

Af Lexyheart68

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Lina - Studentin, Mauerblümchen und IMMER vernünftig. Will - Ingenieur, ein Chameur und verdammt sexy. Lesep... Mere

Vorwort
Prolog
Oh man...
,,Hilfst du mir?"
Punkt!
Ob wir dem Weltuntergang nahe sind?
,,Man Amy, das ist nicht lustig."
Ein echtes Monster!
,,Hast du Zeit?"
Wir sind alle doofe Menschen!
Halleluja.
,,Mir ist...heiß"
Daran hängt mein Herz.
,,Vergiss es."
Nein.
,,Das Kleid ist jetzt eh nass."
,,Ein Mädelsabend enthüllt alle Geheimnisse."
,,Lina, was denkst du nur wieder?"
,,Schlaf hier."
,,Dann hast du wohl richtig gefühlt."
Will.
,,Will ist kein Beziehungstyp."
,,Ich mag hässliche Menschen nicht!"
Mich überwältigt das Gefühl.
,,Obst also."
„Es ist oke."
,,Entspann dich, Lina."
„Ich muss ihn anrufen."
„Damit bestrafst du aber auch mich."
Wobei, es lohnt sich immer.
,,Soll ich mitkommen?"
,,Lass uns solange einen Tee trinken."
„Wusstest du davon?"
Endgültig.
Lass dein Herz sprechen...
,,Du bist mein Mittelpunkt."
Morgen geht Coles Flieger.
Ich rocke das alles solange alleine.
Verstehe einer die Männerwelt.
„Ich liebe dich, Lina."
Nachwort + Ende

,,Dein Vater würde sich für dich schämen."

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Af Lexyheart68

Nun, ein Frühstück bei ihm wird nichts, denn mein Überraschungsbesuch von Freitag hat ja nicht sehr gut geklappt. Außerdem ist seine Cousine mit dem Kind noch da. Wieso ist sie eigentlich nicht mit ihrem Mann da? Wie kann er die alleine lassen? Gut, man kann auch ohne Mann erziehen. Es ist überhaupt nicht meine Sache und mir Gedanken drüber machen ist auch sinnlos.

Okay, dann frühstücke ich wohl alleine. Amy ist gestern zu Theo gegangen und hat da übernachtet. Ich würde gerne mit Will frühstücken, aber ihn hierher zu zitieren wär auch etwas komisch.

Noch komischer ist es, dass es an der Tür klingelt. Amy sollte das nicht sein, denn es ist zu früh für sie zum Aufstehen. Zehn Uhr.

Meine Ahnungslosigkeit kann ich gut damit aufdecken, indem ich die Tür öffne und meine Mutter dort stehen sehe. Die letzte Person, die ich erwartet hätte. ,,Guten Morgen?", begrüße ich sie eher fragend, weil ich ihren Zustand noch nicht ganz durchblicken konnte. Hat sie was getrunken?

,,Steh nicht so rum, bitte mich rein. Ich bin deine Mutter", wird sie aber pampig und es ist klar, betrunken ist sie schon mal nicht. Ich mache platz und sie kommt forsch rein. Ja, bitte Mutter. Ich habe dich so sehr vermisst. Sie sieht wieder dünner aus, obwohl das eigentlich nicht mehr gehen sollte. ,,Du bist alleine? Wo ist denn deine bessere Hälfte?", fragt sie mich und meint damit Amy. Bessere Hälfte. Danke, Mutter.

,,Bei ihrem Freund. Genüge ich dir nicht?", stelle ich die Gegenfrage und ernte nur einen kurzen Check meines Aussehens, während sie durch die Wohnung geht und alles gründlich inspiziert.

,,Die Wohnung macht sich gut. Immerhin verschleuderst du mein Geld nicht für Müll." Aha, sie ignoriert meine Frage komplett und haut etwas raus, das einem Kompliment ähnelt. Was soll ich dazu nur sagen? ,,Ich will für euch kochen", meint sie jetzt einfach und ich sehe sie sehr skeptisch an. Hab ich richtig gehört?

,,Für wen?", frage ich daher, damit ich mich nicht zu früh... äh, freue.

,,Für dich und Amy. Da Amy nicht da ist, kann sie später was essen." Wir haben gerade mal nach Zehn. Geht's ihr gut? Ich kann nicht großartig etwas sagen, da sie schon in die Küche geht und anfängt. ,,Mach dich nützlich und schäle die Gurke", fährt sie mich quasi an. Okay, das kommt jetzt mehr nach ihr. Aber wieso soll ich die Gurke schälen? Will sie uns ein übertrieben gesundes Essen machen? Ich esse nicht ungesund und viel. Trotzdem übertreibt es meine Mutter immer mehr.

Ich schäle wie gewünscht die Gurke und schneide sie in kleine Stücke, wie es meine Mutter will. Dabei sehe ich sie an und während auch sie schnibbelt, wirkt sie tatsächlich normal. Wie eine richtige Mutter. Sobald sie aber ihren Mund öffnet, wird sie zur Furie. Wieso nur? Will sie kein normales Verhältnis zu ihrer Tochter? Es würde uns beiden sicher gut tun.

Ein erneuten Klingeln reißt mich aus meinen Gedanken und ich warte nicht lange, um aus der Küche zu stürmen und die Tür zu öffnen. ,,Oh was ein Glück", begrüße ich Will überschwänglich und umarme ihn direkt. Er lacht und hebt mich in die Wohnung, um die Tür zu schließen. ,,Ich freue mich auch riesig dich zu sehen", erwidert er und küsst mein Haar. Ich lasse ihn los, sehe die Tüte mit Brötchen in der Hand und sehe ihn verzweifelt an. Einerseits bin ich überglücklich diese angespannte Stimmung nicht mehr alleine ertragen zu müssen, andererseits will ich nicht, dass Will meine Mutter kennen lernt. ,,Ich habe gehört, dass Amy bei Theo ist. Da dachte ich, ich komme mal zu dir. Hast du schon gefrühstückt?", erklärt Will sein Auftauchen und ich zucke meine Schulter.

,,Ich hätte sehr Lust auf ein Frühstück. Nur, wie soll ich das sagen? Meine Mutter ist da." Will nickt.

,,Ist es schlecht? Soll ich gehen?", fragt er und ich schüttle übertrieben schnell meinen Kopf.

,,Nein Nein Nein. Bitte nicht. Ich wollte dich nur vorwarnen. Ach und sie kocht. Um zehn. Mittagessen. Sie ist komisch", kläre ich auf. Will lacht etwas.

,,Nun gut, dann halt Mittagessen", murmelt er und dreht mich, um mich in die Küche zu schieben. Oh man, irgendwie wünschte ich mir, er würde einfach sagen: Oh Nein, ich will ihr nicht begegnen. Dann würde ich mit ihm aus der Wohnung stürmen. Tut mir leid, Mutter.

Kaum sind wir in der Küche, schaut meine Mutter auf. Ihr Blick ist unbezahlbar, denn die Augen werden groß. ,,Hallo? Wer ist denn das, Lina?", fragt sie mich. Will lässt mich los und gibt ihr höflich die Hand.

,,Ich bin Will, schön Sie kennen zu lernen." Meine Mutter staunt nicht schlecht. Immerhin spricht er sie direkt an und nicht über mich.

,,Ich bin Linas Mutter. Sieht man nicht direkt, aber ich bins", stellt sie sich vor und beleidigt mich doch direkt mit.

,,Eine gewisse Ähnlichkeit sieht man schon", widerlegt Will das gerade Gesagte.

,,Ja", würgt sie raus. ,,Lernt ihr zusammen für das Studium?", fragt sie, denn sie kann sicher nicht glauben, dass er Interesse an mir hat.

,,Nein. Lina braucht keine Hilfe. Ich bin ihr Freund." Das überrascht meine Mutter noch mehr und das zeigt sie deutlich, indem sie lacht.

,,Ach sowas. Lina hat nie von einem Freund gesprochen. Oder überhaupt von Männern", erklärt sie ihr Staunen. Will lacht auch etwas und nickt.

,,Von einer Mutter hat sie auch nicht viel geredet", erwidert er und da muss ich etwas lachen. Natürlich habe ich ihm von meiner Mutter erzählt. Halt nicht das Beste, wenn es überhaupt etwas Gutes zu erzählen gibt von ihr.

Meine Mutter sieht von mir zu ihm und wieder zurück. ,,Ich verstehe schon. Na wie dem auch sei. Kochen macht zu dritt auch mehr Spaß." Echt? Sie will jetzt zusammen kochen? Ich dachte, sie verschwindet beleidigt und kommt nie wieder her, aber das stimmt nicht ganz. Ihr macht es anscheinend mehr Freude mich weiter zu quälen.

Aber viel können wir auch nicht machen. Mama schnibbelt einen Salat, die Gemüsepfanne ist schon am braten und Will soll ein Dressing zaubern. Kann er das? Meine Mutter will den natürlich so Kalorienarm wie nur möglich. Ja und ich stehe da wie angewurzelt. Kurz geht Will raus und ich wünsche mir einfach, durch ein Seil mit ihm verbunden zu sein, damit er mich mit sich herzieht. ,,Stell die Teller hin, Lina. Muss man dir alles sagen?" So wirft meine Mutter mich aus meiner ewigen Starre. Toll, sie hätte es auch netter ausdrücken können. Ich decke also den Tisch und das so langsam wie nur möglich, denn eine andere Aufgabe erscheint mir nicht sehr attraktiv. Vorallem, wenn sie von meiner Mutter kommt.

Lange dauert die Zubereitung jetzt auch nicht. Ist ja nur Gemüse.

Wir setzen uns und ich schaue von Will zu meiner Mutter und zurück. Beide stellen sich so an, als wär nichts unnormal, aber es ist alles unnormal. Meine Mutter sitzt hier mit mir und isst. Wie eine normale Mutter es mit ihrer Tochter macht. Daneben ist zu allem Überfluss auch noch mein Freund. Den ich im best-möglichsten Fall nicht verschrecken will dadurch. ,,Was machen Sie, Will?", fragt meine Mutter mitten in die Stille rein. Erst sieht Will kurz zu mir, bevor er sich meiner Mutter zuwendet. Er erzählt ihr von seinem Job. Sie hört ihm einfach zu und nickt. Mich lässt sie nie ausreden. Gut, bei ihm muss sie ihren Eindruck wohl mehr verbessern. Nur wofür? Keine Ahnung. Irgendwann redet sie auch mit mir. ,,Lina, ich wollte mit dir reden. Ich bin nicht umsonst hergekommen", wendet sie sich nun an mich und da ist es auch schon. Das war ja klar. Wieso sollte sie ihre Tochter auch einfach besuchen kommen?

,,Was denn?", frage ich und schaue mein Essen an, von dem ich noch keinen Bissen genommen habe, weil ich nichts runterkriege. Nicht vor meiner Mutter. Sie meint sowieso immer, ich sei zu dick. Dabei habe ich nicht einmal eine Rolle an mir. Nicht einmal einen sichtbaren Bauch. Was auch egal wär, aber es geht hier ums Prinzip. Sie macht mich immer fertig. Wieso nur?

,,Bald ist der Todestag deines Vaters. Um seinetwillen könnten wir zusammen zu seinem Grab gehen", meint sie und es haut mich um, wie sie es sagt. Um Seinetwillen. Ich denke nicht, dass Papa es gut gefallen würde, wenn wir gezwungen nebeneinander stehen. Für sie geht es immer um einen guten Eindruck, selbst bei meinem toten Vater.

,,Nein", entgegne ich daher. Überrascht über meine Reaktion, sieht sie mich eiskalt an. Ich werde auch nicht nachgeben, nur damit das klar ist.

,,Nein? Denk einmal nicht an dich. Es geht um deinen Vater", erklärt sie wie selbstverständlich. Ich schüttle meinen Kopf.

,,Ich denke nicht an mich. Ihm wird es sicher nicht gefallen, wenn du eine Show vor seinem Grab abziehst. Ich gehe alleine. Wie immer." Ich stehe auf und räume meinen noch vollen Teller weg. Wenn ich aber dachte, dass meine Mutter mich jetzt in Ruhe lässt, dann habe ich mich aber scharf geschnitten. Auch sie steht auf.

,,Eine Show? Was weißt du denn? Dein Vater hat dich geliebt und du verwehrst ihm diesen einen Wunsch..."

,,Was weißt du denn, was er sich wünscht?!", werde ich lauter und bin überrascht über mich selber. Ich bin aber sauer und das darf sie auch wissen. Nie schert sie sich um mich und jetzt wo der Todestag von Papa ist, will sie auf eine heile Familie machen. Das ist lächerlich. ,,Du lebst ausschließlich für dich und dem perfekten Eindruck. Du willst ihm zeigen, wie sehr wir uns nahe stehen? Glaub mir, er weiß, dass es beschissen läuft, falls er uns überhaupt hört. Mich würde es nicht wunder, wenn er sich schon längst abgewandt hätte", rede ich mich in Rage, während die Augen von Mama etwas glasig werden. Auch das wundert mich, wie diese ganze heuchlerische Situation.

,,Dein Vater würde sich für dich schämen", sagt sie ruhig und reckt ihr Kinn nach oben. Will steht auf und ich sehe, dass er was sagen will, aber ich komme ihm dazwischen.

,,Nein. Du bist die einzige, die sich für mich schämt, weil du mit einer Scheuklappe durch das Leben rennst. Er wär stolz auf mich und jetzt geh", bitte ich sie forsch. Wobei es meine Bitte ist. Sie geht trotzdem. Vielleicht war ich zu hart zu ihr, aber es ist das Letzte mir zu sagen, mein Vater schämt sich für mich. Sie kennt ihn nicht, wenn sie das denkt.

Ich merke nicht, wie ich etwas zittere, bis Will mich in den Arm nimmt. ,,Hey, es ist alles gut. Sie ist weg", haucht er und ich schmiege mich erleichtert an seine Brust, um den Tränen freien Lauf zu lassen. Es war klar, dass aus diesem Besuch nichts wird. Nichts Gutes. 

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