Blutkrone

By Goldenela93

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Lang lebe die Königin! Lächelnd saß sie auf dem Thron, ihre Angst verbergend. Denn sie besaß ein Geheimnis, d... More

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Danksagung und Infos

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By Goldenela93

Bild: Schloss in Dracma

~~~~~~~~~~~James Sicht~~~~~~~~~~~~

Beinahe starr blickte James aus dem Fenster seines Büros des Schlosses auf die weiß gewordene Landschaft von Dracma.
Sein Land lag im Norden, wodurch der Winter dort schneller einkehrte.
Sein Volk hatte ihn und seine Schwester herzlichst empfangen. Diese Freude konnte er jedoch nicht teilen, denn ein Teil von ihm war bei Grace in Aerugo geblieben. Es war erstaunlich wie stark das Gefühl der Liebe war. Entweder konnte es einen beflügeln und alles andere war unwichtig; oder das Gegenteil war der Fall und allein der Gedanke an den geliebten Menschen fügte einem unsagbare Schmerzen zu. Das war auch der Grund, weshalb das unvermeidliche Thema ihn herzlichst schmerzte.

"Eure Hoheit, schenkt Ihr mir Gehör?" sagte Igor, seine Rechte Hand, der auch einst seinen Vater zur Seite stand. Da Charles allerdings immer noch am Leben war und in seinem Zimmer vor sich hinsichte, traute James ihm nicht. Igor erinnerte James immer wieder an einen Vogel aufgrund seiner großen Nase, doch war es unbestreitbar das Igor in James Abwesenheit gute Arbeit geleistet hatte.

"Ja, Igor. Ich habe es gehört." runzelte James seine Augenbrauen.
"Mein Vater erwartet, dass ich also unverzüglich eine gebärfreudige Frau an meine Seite habe, ist das korrekt?" gab James schnippisch zurück und sah den kleinen Mann direkt in die Augen.

"Nicht in dem Wortlaut, aber ja." entgegnete Igor ungerührt. Er hatte jahrelang unter Charles gedient, da konnte ihn nichts erschrecken.

James wusste, dass es kein Vorbei mehr an eine Pflichtehe gab. Jahrelang hatte er sich vor dieser Pflicht drücken können. Dann hatte er Grace (die Grace, deren Land Amestria er eigentlich in Anspruch nehmen sollte) kennengelernt und sich verliebt und die Liebe direkt verloren. Bald würde er zwanzig werden und hatte nun keine Wahl mehr. Ohne ein Nachfolger war seine Macht nicht gesichert. Immer wieder gab es Leute die ihn nicht als König ernst nehmen wollten, da er und Lilith eigentlich Bastarde waren. Traurig dachte James an seine Mutter und was mit ihr geschehen war. James wäre beinahe, und was ihm um alles in der Welt lieber gewesen wäre, gar nicht König von Dracma geworden.

Charles hatte in seiner Ehe mit der Königin keine eigenen Kinder kriegen können und sich später in eine Bedienstete seines Schlosses namens Claire verliebt, seine Mutter. Diese Liebe beruhte allerdings nicht auf Gegenseitigkeit, was Charles als König natürlich nicht verstand und sich einfach nahm was er wollte. Wodurch Claire schwanger wurde. Dies versuchte sie damals zu verstecken und hatte es sogar geschafft, mit Hilfe der Königin, welche von den Kindern wusste. Im Winter wurde James geboren, den Claire bei einer Hebamme versteckte. Dann verlangte Charles wieder nach ihr und sie trug wieder im Geheimen Lilith aus. Sieben ganze Jahre hatte Claire ihre Kinder verstecken können. Die Königin verriet Claire -warum sie es tat wusste James nicht- und sie wurde aufgrund des Verrats an die königliche Krone geköpft.
Diesen Tag würde James nie vergessen. Es war ein kalter Wintertag wie an den heutigen und Charles war wutverzerrt gewesen als James in zum ersten Mal sah. James musste neben seinen Vater stehen, während er seine damals 6 jährige Schwester im Arm hielt die schrecklich weinte, und zusah wie ihre Mutter nicht um sich selbst sondern um ihre Kinder weinte. Sie weinte, da sie wusste dass sie ihre Kinder niemals wieder sehen und beschützen konnte und nun von Charles ausgenutzt werden würde. Und James schrie noch einmal nach seiner Mutter bevor die Axt heruntergeschlagen wurde.

Seit diesem Tag verachtete James seinen Vater zutiefst und wünschte sich nichts sehnlicher als seinen Tod. Am liebsten wollte er diesen selber hervorrufen, doch wurde Charles stark bewacht. Wenn Charles eines gut konnte, dann war es niemanden zu vertrauen. Das hatte auch seine königliche Ehefrau den Kopf gekostet da sie ja jahrelang von den Kindern gewusst hatte. Seitdem misstraute Charles einfach allem. Es grenzte an Paranoia.

Wieder im hier und jetzt angelangt sah er seine Gehilfen an.
"Und so wie ich euch kenne habt Ihr bereits eine passende Kandidatin für mich gefunden." wusste James bereits Bescheid. Manchmal wirkte es so als habe Igor die Fähigkeit in die Zukunft zu sehen, denn er schaffte es immer wieder Dinge vorzubereiten bevor James sich so entschieden hatte. Es hatte seine Vorteile, doch war es auch ziemlich gruselig.

Igor nickte selbstzufrieden.

"In der Tat. Da Ihr euch momentan gegen die Einnahme von Amestria enschieden habt, darf euer Volk nicht den Eindruck bekommen, dass Ihr schwach währed. Um euch und Dracma gegenüber anderen zu stärken empfehle ich die Tochter des Herzogs Chester, Lady Amelia. Die Familie Chester besitzen großen Einfluss auf den Außenmarkt und handelt viel mit Sheng Nin und Amestria. Zusätzlich besitzt er viele Ländereien und seine Tochter Amelia ist bei dem Volk beliebt." beendete er seine Erklärung.

Wenig beeindruckt musste James dem leider seine Zustimmung geben und befahl Igor den Herzog und seine Tochter einzuladen und stand dann auf. Sein Blick blieb auf etwas auf seinem Regal hängen. Es war der Dolch seiner Mutter, so lang wie ein Unterarm und mit tiefblauer Klinge auf dem eine Mondsichel zu sehen war. Diesen hatte sie ihm kurz vor ihrer Hinrichtung geschenkt. Grace war ihr in vielerlei Hinsicht ähnlich, weshalb ihm ein Gedanke kam.

"Igor, ich möchte euch um noch etwas bitten."

Langsam schritt James auf die Tür zu Charles Gemach. Seit seiner Ankunft vor zwei Tagen hatte James ihn noch nicht besucht und musste es nachholen. Wie immer brauchte James einen Moment bevor er diesen Raum betreten konnte. Alles in ihn wollte nicht hinein gehen, wollte dieser Kälte diesen Mannes entfliehen.
Noch einmal Luft holend klopfte er an die Tür. Ein tiefes "Herein" war zu hören und James trat ein.
Der Raum war nahezu leer, nur ein Bett in der Mitte war darin und die Fenster mit tiefblauen Gardinen abgedeckt, sodass keiner von Außen hineinblicken und dort den dahin wegetierenden Mann sehen konnte. Um Charles herum standen sechs Wachen zu seinem Schutz. Schutz vor Angreifern; Schutz vor James, doch boten sie keinen Schutz vor dem Tod, dem er schon so lange zu entrinnen versuchte.

"Ach wie schön." sprach Charles mit tiefer, schwacher Stimme die dennoch vor Sarkasmus triefte.
"Mein Sohn hat sich endlich nach einen Monat zurück zu mir bemüht. Und erfolglos, denn du hast meine Anordnung nicht erfüllt."

James ballte seine Hände und dachte an Grace. Was wäre wohl mit ihr geschehen wenn sie ihn geheiratet hätte? Jetzt, wo er Charles sah, dem Tod so nah und noch skrupelloser als je zuvor, war James froh Grace an Adams Seite zu wissen.
"Königin Grace hat sich für eine Bindung mit König Adam entschieden. Ich konnte ihr nur den Antrag machen, doch wen sie zum König nehmen würde, war ihre Entscheidung." erläuterte James lächelt an die Erinnerung als sie ihn geküsst hatte. Eine süße und traurige Erinnerung die nur ihm gehörte.

"Bah!" spuckte Charles beinahe aus.
"Das kommt davon, wenn eine Frau über ein Land regiert. Sie bringt nur Chaos über ein Land und ist unkontrollierbar. Das dieses Weibsbild ein so reiches Land regiert ist ein Tragödie." schimpfte er und hustete, da er kaum Luft bekam.
James missfiel es wie Charles über Grace sprach, doch hielt er seine Wut im Stillen.

Nachdem er wieder Luft bekam ging seine Schimpftirade noch weiter.
"Und dann angelt sich sich dieser neue Balg von König noch dieses Reich an seine Seite, weil mein Sohn nicht dazu in der Lage war dieses Weibsbild flachzulegen!"

James Wut stieg weiter an. Das Charles so über Adam sprach gefiel ihm gar nicht. Auch wenn sie beide um Grace konkurriert hatten, so sah James in Adam eine Art Freund, der ebenso wie er niemals zulassen würde, dass jemand Grace Leid zufügen würde. Und das er über Grace dermaßen herablassend sprach brachte James Wut zum Überlaufen.

"Es ist ziemlich mutig auf diese Weise über andere zu sprechen, wenn man selber kein König mehr ist, meint ihr nicht Vater?" platzte es aus James und fixierte Charles mit seinen eisblauen Augen.

Charles selber war erschrocken über James, der zum ersten Mal sich gegen ihn auflehnte.
"Was sagst du da? Du bist doch ein Nichts ohne mich. Wäre ich nicht krank und hätte meinen Tod vor dem Volk nicht vorgetäuscht, würdest du noch immer als Bastard betitelt werden!" richtete er sich auf, doch fürchtete sich James nicht mehr. Grace hatte ihm dies gelehrt.

Da kam James eine Idee und zufriedenes Lächeln auf sein Gesicht. Seine Körperhaltung wurde sicherer, seine Hände ineinander gefaltet.
"Das stimmt. König Charles ist vor mehr als einem Jahr von uns gegangen, weshalb eine Leiche keine Wachen benötigt. Meine Herren..." wandte er sich an die Wachen die ihren König zum ersten Mal zu sehen schienen.
"...eure Dienste werden nicht zur Leichenwache benötigt."

"Das kannst du nicht tun!" schrie Charles James an, doch er ignorierte es und sah die Männer gehen, beinahe mit einem Lächeln in dem Gesicht.

"Und natürlich wird keine weitere Behandlung von Nöten sein, weshalb ich diesen Raum absperren werde. Lebe wohl, Charles."

"Das wagst du nicht! Ich bin der König!"

"Nein." sagte James kühl und wandte ihm den Rücken zu.
"Ich bin Dracmas König und du nur ein Schatten deiner selbst."

"Du kannst mich nicht zum sterben zurück lassen!" wurde Charles rot vor Wut und wollte aus dem Bett kriechen.

"Das ist für meine Mutter." sah James ihn mit kalten Augen an, was Charles erbleichen ließ. Schnell schritt James aus dem Raum, hinter ihm ein Mann der aus leibeskräften schrie und vor ihm die Männer die auf ihn warteten. Ihre Blicke zeigten ihm eine neue Seite als König, Loyalität ihm und nur ihm gegenüber.

"Verriegelt diese Tür." befahl er und lächelte zufrieden als er durch seine Flure ging.
Endlich gehörte Dracma wirklich ihm.

♤♤♤
Halli Hallo ihr Lieben😁

Vielleicht haben einige gedacht, dass James nicht mehr vorkommen würde aber er ist immer noch ein wichtiger Bestandteil dieser Geschichte. Jetzt kennt ihr ihn etwas besser und wisst von seiner Mutter Bescheid.

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