Blutkrone

Goldenela93

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Lang lebe die Königin! Lächelnd saß sie auf dem Thron, ihre Angst verbergend. Denn sie besaß ein Geheimnis, d... Еще

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Danksagung und Infos

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Goldenela93

~~~~~~~~~~~Emmas Sicht~~~~~~~~~~

Eine schwarze Masse stand im Regen um den Leichnahm in der Mitte der auf einem Scheiterhaufen lag. Der gesamte Hof war zur großen Übergabe versammelt, um Argus die letzte Ehre zu erweisen, bevor er mit den Flammen den Göttern entgegentratt. Emma stand neben ihren zukünftigen Ehemann, der still auf seinen toten Vater sah.
Sie erkannte, dass Adam sich zusammenriss, um nicht vor seinem Volk zu weinen, allerdings erkannte sie die Augen. Diese Augen, die eine neue Leere in einem zeigt. Die Leere, welche vorher eine Person ausgefüllt hatte. Dieses Gefühl kannte Emma leider zu gut. Sie dachte an ihre Schwestern und an ihre Eltern. Sie erinnerte sich an die meterhohen Flammen, welche ihr früheres Zuhause verschlangen und ihr Leben als Emma Darc beendeten. Sie konnte sich nicht an die ersten Monate erinnern. Wie benebelt war sie in dieser Zeit umhergewandert und konnte sich nicht mal wirklich an die Zeit erinnern. Damals war sie alleine gewesen und keinen der ihr geholfen hatte. Doch Adam war nicht allein, und Emma würde nicht zulassen, dass er das gleiche durchmachen musste wie sie.

Ihr Blick wanderte weiter und erblickte Viktoria, welche das Bild einer leidenden Königin perfekt darstellte. Sie war ruhig und kontrolliert, ihr Kinn angehoben und aus ihren Augen lief immer wieder eine Träne. Emma glaubte dies nicht wirklich, denn ihre Trauer erreichte ihre Augen nicht. Es war bereits am ganzem Hofe bekannt gewesen, dass ihre Ehe so kalt war wie die derzeitigen Nächte in Aerugo, in denen der Winter an die Tür klopfte.
Von Leidenschaft und Liebe keine Spur.

Die Reihen weiterhin im Blick erkannte Emma James, der neben seiner Schwester und seiner Volkschaft stand, bereit für seine Reise nach Hause. Ein Kloß bildete sich in ihrem Hals als sie seine blauen Augen auf sich spürte und in sich den Drang verspürte ihn berühren zu wollen. Natürlich war sie sich absolut im Klaren, dass sie sich für Adam entschieden hatte und ihn aus tiefstem Herzen liebte. Doch gehörte ein Teil ihres Herzens auch ihm und sie wünschte sich insgeheim, dass James nicht zurück nach Dracma musste. Die Liebe war das komplizierteste Gefühl welches Emma je erfahren hatte. James schenkte ihr sein altbekanntes und charmantes Lächeln und sie lächelte ihm zaghaft zurück.

Die drei Hohrpriester kamen mit den brennenden Fackeln auf den Körper zu. Emma spürte neben sich Adam, dessen ganzer Körper sich anspannte. Die Flammen machten ihn nervös, denn sie bedeuteten das Ende von Argus Herrschaft und der Anfang für Adams Ära. Langsam rückte Emma näher zu ihm ran, wusste allerdings nicht ob sie seine Hand ergreifen sollte oder nicht. Würde sie Adam schwach wirken lassen, wenn sie dies täte? Oder dachte sie zu viel nach?
Adam nahm ihr die Entscheidung ab und nahm ihre Hand in seine, indem sie ihre Finger verschränkten. Der blonde Thronfolger erschien ihr nun etwas ruhiger, was sie freute. Sie wollte ihn nicht leiden sehen.

Die Hohepriester begannen ihre Rede zu Ehren des Königs zu predigen.
Erzählten von seinen Meilensteinen und seinen Siegen, von seinen Kindern und seiner Frau. Dann hielten sie die Flammen über seinen Leichnahm.
"Hiermit übergeben wir unseren König Argus in eure Hände, oh ihr Götter der Sonne und des Feuers. Lasst ihn an euer Seite sitzen und über Aerugo wachen."
Mit diesen Worten entfachten sie die Flammen. Die Kälte des Regens rückte in den Hintergrund und die Flammen wärmten. Es war paradox, dass die Flammen, welche einen Toten zu Asche verwandelte, zugleich den Lebenden wärme schenkte und vor der Kälte schützte.

Das Feuer ließ Emma nervös werden. Sie fürchtete das Feuer und hörte wieder die Schreie ihrer Familie, wie in ihren Träumen. Ihre Hand wurde gedrückt und sie blickte zu Adam auf, der sie fragend ansah. Sie hatte nicht gemerkt wie stark sie eigentlich gezittert hatte und sogar etwas zurückgewichen war. Wieder im Jetzt blinzelte Emma ihre Tränen fort, die ihr unbewusst hochgestiegen waren.
Um ihm zu zeigen, dass alles gut war, schüttelte sie ihren Kopf und richtete ihre Augen auf das Geschehen.

Nach einigen Minuten war der Körper den Göttern übergeben und die Menschenmenge löste sich auf, um sich wieder seinen Aufgaben zu widmen. So auch Jordan, der auf Emma zusteuerte und ein ruhiges Gesicht zeigte. Allerdings glaubte Emma diesem Gesicht nicht im geringsten, denn seine Augen funkelten vor Ekel. Verdutzt betrachte sie ihren Wächter und fragte sich was ihn denn anekeln könnte.

"Eure Hoheit." begrüßte Jordan Emma mit einem tiefen Knicks und hielt ihr ein Brief hin.
"Ein Brief ihrer Mutter, Lady Suzan." erklärte er ihr mit harter Stimme. Jetzt verstand sie, dass es Graces Mutter war, der ihn anzuwidern schien. Zu gerne wüsste sie was zwischen ihnen vorgefallen war, dass er dermaßen reagierte.
In dieser Situation war Emma allerdings mehr darüber überrascht, dass sie ihr schrieb. Nicht mal als die Geschichte über den Angriff auf Grace oder Emmas Entführung hatte sie sich gemeldet. Also wieso jetzt?

"Danke, Jordan." lächelte Emma ihm aufmunternd zu, der sich darüber zu freuen schien und den Ekel aus seinen Augen verschwinden ließ. Sie verstand zu gut, weshalb Grace eine Schwäche für ihn gehabt hätte und warum Elisa in ihn verliebt war. Wenn die Wärme seine nebelgrauen Augen erreichten, schmolz selbst Emma ein klein wenig dahin.
"Ich werde es mir nachher durchlesen. Vorher verabschiede ich noch König James."
Jordan verließ Emma und Adam kam an ihre Seite, nahm ihre Hand in seine und gingen zu Dracmas König, der seine Kutsche mit seinen letzten Habseligkeiten beladen ließ.

"Der war eine ganze Weile hier am Hof." stellte Adam fest.

"Ja, war er." erwiderte Emma leise und spürte zugleich Adams Hand in der ihren. Hoffentlich würde er nicht wieder eifersüchtig werden, denn das konnte Emma wirklich nicht gebrauchen. Kurz sah sie ihn an und erkannte nichts in der Art. Sein Ausdruck zeigte lediglich Sorge und er lächelte ihr aufmunternd zu. War es wirklich möglich, dass er ihre Gefühle verstand? Das er verstand, dass James ihr am Hofe sogar Rückhalt gegeben hatte und ihr in vielerlei Hinsicht ähnlich war. Adam erstaunte sie immer wieder wie empathisch er war und sich doch in sie hineinfühlen konnte. Sie hätte eher geglaubt er wäre erleichtert, wenn James gehen würde. So konnte man sich doch irren.

James lächelte die kommenden an.
"Da kommen die beiden Könige, um mich zu verabschieden. Es war ziemlich spannend bei dir, Adam."

"Ja, war es zu meinen Erstaunen wirklich." lachte Adam bei einer Erinnerung und sah zu Emma, die sich denken konnte, was er meinte. James begann auch zu lachen.

"Grace ist wirklich eine wilde Königin. Wie sie um sich geschlagen hatte, um Argus in ihre Finger zu bekommen." sprach James es aus und Emma lief puterrot an.
"Das wird mir ziemlich fehlen." seufzte er. Dann verließ das Lächeln sein Gesicht und blickte Adam direkt in die Augen.
"Doch bevor ich gehe möchte ich von dir noch eine Sache hören."

Scheinbar gefasst erwiderte Adam seinen Blick, während Emma nicht verstand was James denn hören wollte.

"Ich habe Argus nicht getötet." sagte Adam gerade raus und seine braunen Augen, die wie Feuer loderten trafen auf das kalte, eisblau von James. Für ein paar Sekunden war es still und Emma glaubte ihm. Diese Augen lügten nicht. Scheinbar sah es James ebenso und nickte.

"Gut. Denn wenn du es gewesen wärst, hättest du Grace mit hineingezogen und ich hätte dich dafür in Stücke gerissen." lächelte er als ob er nicht gerade den zukünftigen König eines Landes bedroht hätte.
"Was mich zur letzten Frage bringt. Kannst du Grace beschützen?"

"Ja, das kann ich." entgegnete Adam ohne zu zögern.

"Das ist gut." nickte James.
"Denn wenn nicht werde ich wiederkommen."

Adam lachte und reichte James die Hand. Es war Zeit sich zu verabschieden. Dies wurde Emma nun durch den Handschlag der beiden Adligen so richtig klar und ein Kloß bildetete sich in ihrem Hals. Dann legte James sein Blick auf Emma. Sie wusste gar nicht ob sie ihm nur die Hand hinreichen sollte oder ihm eine Umarmung geben. Als ob er genau wusste was sie dachte, hielt er seine Hand hin und Emma legte ihre in seine.

"Es wird Zeit sich zu verabschieden." sagte James mit ruhiger Stimme. Emma nickte.

"Ich hoffe sehr, dass wir eine Lösung finden werden, dass unsere Länder nicht mehr im Krieg miteinander leben müssen." sagte Emma wie eine Königin, doch hätte sie ihn lieber gebeten nicht zu gehen. Dies war allerdings keine Option. Es wäre einfach nur egoistisch von ihr gewesen sich für Adam zu entscheiden und James hierbehalten zu wollen. Es wäre einfach nur grausam.

"Wir werden eine Lösung finden." erwiderte er und sah ihr lange in die Augen. Dann küsste James ihre Hand und hielt diese fest.

"Gib auf dich Acht, Grace." sagte James sanft.

"Du auch, James." verabschiedete Emma sich von ihm und er ließ ihre Hand los. Ein letzter Blick von James und dann stieg er in die Kutsche. Adams Arm legte sich um Emmas Hüfte, um sie zu halten, so wie sie versuchte ihre Tränen zurück zu halten. Die Kutsche rückte vor und verließ den Palast. Sie hielt sich an seine Hand fest und zitterte.

"Du auch."

~~~~~~~~~~~~James Sicht~~~~~~~~~~~

Nachdenklich lehnte sich James an das Fenster der Kutsche und sah sich nochmal die Landschaft von Aerugo an. Dachte an das Erlebte und an Grace. Die ganze Zeit an Grace. Er wollte es sich nicht eingestehen, doch konnte er das Gefühl der Wut und Eifersucht nicht unterdrücken. Sein Kopf verstand Graces Entscheidung, doch sein Herz tat es nicht. Er malte sich aus wie Grace in einem Hochzeitskleid lächelnd auf ihn zu schritt. Auf ihn, nicht auf Adam. James lächelte grimmig. Die Eifersucht war ein hässliches Ungeheuer von dem er sich nicht beherrschen lassen wollte.

"Woran denkst du, Bruder?" fragte Lilith vorsichtig, welche bis jetzt still gewesen war und ihm seinen Freiraum gelassen hatte. Mit erschöpften Augen sah er sie an, welche in dem Moment ihrer Mutter wieder so ähnlich sah.

"Du weißt genau woran ich denke." lehnte er sich zurück und starrte mit glasigen Augen hinaus in die Wälder.
"Da verliebe ich mich zum ersten Mal in meinem Leben und mir ist es nicht vergöhnt sie an meiner Seite zu wissen."

Lilith schlug die Augen nieder und strich sich einer ihren blonden Stränen hinter das goldgeschmückte Ohr.
"Wenn wir wieder zu Hause sind wird es dir einfacher fallen. Dort warten deine Verpflichtungen auf dich."

"Dessen bin ich mir bewusst. Ich weiß, dass diese Gefühle irgendwann nachlassen." Zumindest hoffte er das, doch war er sich dieser nicht sicher.
"Was es für mich so schwer macht ist zu wissen, dass sie dort an seiner Seite nicht sicher sein wird."

"Wie meinst du das, James?" fragte Lilith und lehnte sich zu ihrem Bruder hin. Dieser kam ihr entgegen, sodass sie leiser sprechen konnten.

"Adam sagte, dass er Argus nicht getötet hatte und das glaube ich ihm. Doch war der Zeitpunkt von seinem Tod zu perfekt und Adam sagte, dass nicht er ihn umgebracht hatte. Doch klang das so als ob er wusste wer es getan hatte. Und ich kenne neben Adam nur eine Person, welche von Argus Tod am meisten profitierte."

James ließ eine kurze Pause, sodass Lilith selber überlegen konnte, wer es denn war. Wie erwartet benötigte sie nicht lange um zu schlussfolgern.
"Königin Viktoria."

James nickte.
"In seinem Schloss machte sich die Schlange breit. Ich hoffe, er ist bereit diese zu köpfen bevor sie alles und jeden vergiftet."

♤♤♤
So, James verlässt jetzt Aerugo und kehrt nach Dracma zurück. Doch der verschwindet nicht aus der Geschichte, keine Sorge.🤗

Als nächstes steht jetzt die Hochzeit an. Seit gespannt was Emma noch alles erwarten wird.

Eure Goldenela93

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