Captured- Im Netz der Gefühle

By XDmarijam

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Abgeschlossen! Als Amelia Mitchell von ihrem Vater auf ein Mädcheninternat abgeschoben wird, ist die junge En... More

1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
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40. Kapitel
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43. Kapitel
44. Kapitel
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47. Kapitel
48. Kapitel
49. Kapitel
50. Kapitel
51. Kapitel
52. Kapitel
53. Kapitel
54. Kapitel
55. Kapitel
56. Kapitel
57. Kapitel
58. Kapitel
59. Kapitel
60. Kapitel
61. Kapitel
Epilog
Dank

46. Kapitel

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By XDmarijam

Isabell Lanes Sicht:

Ein warmer Schleier legt sich über meinen Körper, als ich sehe, wie sich Amelias zarten Mundwinkel heben und ihr Gesicht magisch strahlen lassen. Es ist ein Segen, nicht mehr mit ansehen zu müssen, wie die salzigen Tränen über ihre weichen Wangen rinnen, sich tief in ihre Seele fressen. Der seichte Glanz in Amelias dunkeln Augen, noch eben von Kummer und Leid gezeichnet, unterstreicht jetzt ihr herzhaftes Lächeln, und lässt mich stumm wissen, dass sie die Sorgen und Gedanken bezüglich ihres Vaters in der tiefste Kammer ihres Herzens verschlossen hält. Und auch wenn dieser Gedanke schrecklich klingen mag, bin ich froh darüber. Amelia leidet unter dem Verhältnis zu ihrem Vater, wünscht sich nichts sehnlicher, als wieder seine kleine Prinzessin sein zu können, und doch ist sie momentan mit all den Gefühlen und Geschehnissen überfordert, dass sehe ich ihr an. Und es zerreißt mich innerlich, zu wissen, dass Amelia nicht glücklich ist, es nicht sein kann. Ich will ihr helfen, sie halten, ihr all meine Wärme und Zuneigung spenden. Und genau das ist der Grund, weshalb ihre Hand jetzt in meiner liegt, und wir stumm zu meinem roten Cabrio gehen. Vor diesem angekommen, halte ich Amelia mit einem liebevollem Augenzwinkern die Autotür auf, woraufhin diese mir ihr schönstes Lächeln schenkt. Als ich wenig später auf der Fahrer-Seite platz nehme, greifen zarte Hände nach meinen Wangen, und ziehen mich bestimmend zu sich. Amelias heißer Atem prickelt auf meiner kalten Haut, doch mir wird augenblicklich heiß, als ich auf ihre dunkel schimmernden Augen treffe, und mich die Intensität ihres Blickes bis ins Mark erschüttern lässt. Der plötzliche Mut, die Aufforderung in ihrem Tun, überrascht mich und lässt mich kurz jede Kontrolle über meinen Körper verlieren, weshalb ich erst später realisiere, dass Amelias samt weichen Lippen bereits auf meinen liegen und diese mit einem fordernden Druck verwöhnen. Ihre Zunge streicht immer wieder neckend über meine Unterlippe, liebkost sie, und erst, als Amelia ohne zu zögern in meinen Mund eindringt, breitet sich die Hitze wie ein Lauffeuer in meinem ganzen Körper aus, und ich schließe endlich seufzend die Augen, erwidere den leidenschaftlichen Kuss. Unsere Zungen umspielen einander, scheinen miteinander zu verschmelzen, und mir bewusst, was genau Amelia mit diesem Kuss eigentlich bewirken will.

Er ist wie Balsam für ihre Seele, eine Art Ablenkung von dem Schmerz in ihrem Körper. Und genau diese Erkenntnis bringt mich dazu, in diesen Kuss all meine Gefühle, meine Versprechungen und Hoffnungen zu legen, ihr die Tiefe meiner Zuneigung spüren zu lassen. Mit einem Kribbeln im Körper, und geschlossen Augen, lösen wir nach endlos verstrichenen Minuten sanft die Lippen voneinander und lehnen nach Luft keuchend unsere Stirnen aneinander.

>>Und, wohin entführst du
mich jetzt?<<,wispert sie schließlich, und lässt ihre Fingerkuppen liebevoll über meine Wange gleiten.

Ich muss lächeln. >>Lass dich überraschen!<<, erwidere ich und zwinker ihr zu, ehe ich mich in meinem Sitz zurück lehne und das Auto starte.

>>Spann mich bloß nicht zu lange auf die Folter, sonst muss ich die Antworten wohl auf anderen Wegen aus dir ausquetschen.<<

Ich spüre, wie sich Amelias triumphierender Bick tief in meine Haut brennt, und ich hab große Mühe, ihre Drohung nicht zu sehr in meinem Kopf auszureifen. Gott, diese Frau!

Die Autofahrt dauert mindestens eine halbe Stunde, was ich hauptsächlich dem Weihnachts-Verkehr zu verdanken habe. So kurz vor den Feiertagen stürmen noch so einige in die Geschäfte, um letzte Besorgungen zu erledigen, und dementsprechend voll sind natürlich auch die Straßen. Dennoch stört mich dies seltsamerweise nicht. Amelias Gesellschaft zu spüren, ihre zärtlichen Blicke auf meiner Haut, ihren Duft so intensiv wahr zu nehmen. All das lässt den Trubel auf den Straßen, und auch den der letzten Tage und Stunden, in Vergessenheit geraten.

Und doch ist da noch eine Frage, die mir auf den Lippen brennt, und die ich einfach nicht zu ignorieren weiß.

>>Amelia, ich....Hast du schon mit Henry reden können? Ich meine, wegen der Nacht, die du bei mir, statt bei Emma verbracht hast<<,frage ich schließlich. Es hat wie Eisenketten um meinen Körper gelegen, zu wissen, mich und Amelia wegen dieser einen Nacht in Schwierigkeiten gebracht zu haben. Zudem kenne ich Henry nicht persönlich, und kann nur hoffen, dass meine Freundin ihm alles so gut es geht erklären konnte. Auch jetzt bereitet mir Amelias Antwort Unbehagen. Doch dieses Gefühl nimmt sie mir sofort, als sich ein sanftes Lächeln auf ihren Lippen legt und sie gutmütig mit dem Kopf nickt.

>>Ich hab ihm gesagt, dass ich in sicheren Händen war, und dass er diese eine Person, bei der ich die Nacht über war, sicher irgendwann kennenlernen wird. Dann hat er gelächelt, und ist zufrieden gegangen.<<

>>Du....du willst, dass ich deine Familie kennenlerne?<<,stotter ich, fast unfähig, mich weiter auf die Straßen zu konzentrieren, da mein Herz plötzlich einen Salto nach dem anderen veranstaltet.

Amelia kichert, sichtlich amüsiert über meine Reaktion. >>Sicher, irgendwann! Zumindestens hoffe ich das.<< Ihre letzten Worte werden leiser, fast zaghaft, und zu wissen, dass Amelia sich genau das für uns wünscht, sorgt dafür, dass mir gleich ganz anders zumute wird. Auf ganz besonders schöne Weise jedoch.

Ein breites Lächeln stiehlt sich auf meine Mundwinkel, und ohne zu zögern, löse ich eine Hand von Lenkrad und verschränke sie mit Amelias. Ich wünsche es mir auch so sehr.

Wenig später kommen wir am gewünschten Ziel an. Als wir aussteigen, ich nach Amelias Hand greife, und das neugierige Funkeln in ihren Augen sehe, fangen die Schmetterlinge in mir sofort wieder an ihre Flügel zu schwingen. Mittlerweile ist die Frage auf all meine Antworten, wie sie es nur immer wieder schafft, eine so enorme Wirkung auf mich zu haben, mit ein paar kleinen Worten gesagt. Worte, dessen wuchtiger Bedeutung ich mir nur zu bewusst bin. Ich schiebe die Gedanken beiseite und führe Amelia zu der riesigen Halle, in der wir daraufhin sofort verschwinden.

Als wir vor der Eisbahn stehen bleiben, auf der schon einige Besucher ihre Runden laufen, drehe ich mich aufgeregt zu Amelia, um ihr ihre Reaktion im Gesicht ablesen zu können. Ihre Gesichtszüge gleichen dem Entsetzten.

>>Eis....Eislaufen? Das kannst du nicht ernst meinen! Ich hatte wohl noch nie erwähnt, dass ich selbst Fahrrad fahren erst mit acht konnte. Von Inline-Skaten mal ganz zu schweigen!<<

Ihre weit aufgerissenen Augen, und der Schock in ihrer Stimme, sorgen dafür, dass ich augenblicklich in Gelächter ausbreche. Nicht, weil, ich mich auf irgendeine Weise lustig über sie mache, sondern eher, weil ich fest damit gerechnet habe, dass sie wie eine Prinzessin übers Eis tanzen wird. Ihr Geständnis dagegen ist zuckersüß.

>>Das ist nicht lustig, Isabell! Ich schwöre dir, dass ich mächtig auf die Schnauze fliegen werde<<,prophezeit sie mir, und muss selbst ein wenig über ihre Worte schmunzeln.

Ich verringere die noch viel zu große Distanz zwischen uns, ziehe Amelia an mich und lasse meine Finger durch ihr weiches Haar gleiten. >>Keine Angst, ich werde dich nicht fallen lassen! Außerdem bin ich Lehrerin. Ich werd's dir beibringen. Es ist gar nicht schwer, wirst du schon sehen!<<

Das Funkeln kehrt in ihren Blick zurück. >>Ich bekomme also Privatstunden, von meiner überaus heißen Lehrerin, ja?<<

Der Gedanke scheint ihr sichtlich zu gefallen.

>>Du kannst so viele Privatstunden haben, wie du willst!<<,erwidere ich ehrlich, und beiße mir lüstern auf die Unterlippe.
Zusammen gehen wir uns passende Schlittschuhe ausleihen, ehe wir mit diesen langsam zum Eis tappeln. Amelias Blick spricht dabei nur so vor Unbehagen. Mit einem aufmunternden Lächeln auf den Lippen greife ich nach ihrer Hand, und ziehe sie vorsichtig mit aufs Eis.

>>Ich werde hier mit ganz vielen blauen Flecken rauskommen<<,jammert sie, während sie vorsichtige Schritte auf dem Eis übt, nicht aber, ohne den festen Griff um meine Hand zu lösen. Ihre Worten bringen mich erneut zum kichern.

>>Und ich werde jeden davon mit zärtlichen Küssen zum heilen bringen<<,antworte ich, wissend, welche Reaktion meine Worte in Amelia auslösen. Ihre Wangen färben sich feuerrot, und ich bin mir sicher, dass dies nicht von der Kälte kommt. Ich breche erneut in Gelächter aus, was Amelia mich sofort mit einem Schlag gegen die Schulter strafen lässt. Dass sie dabei jedoch selber den Halt verliert, hat sie scheinbar nicht bedacht. Mit einer schnellen Bewegung greife ich nach ihren Armen und halte sie so von der vereisten Oberfläche fern. >>Ich sagte doch, du wirst nicht fallen.<<

Amelia schenkt mir ein besänftigtes Lächeln, und dicht neben mir wagt sie schließlich einen Schritt nach dem anderen auf dem Eis. Sie sieht dabei unglaublich süß aus, so vorsichtig und bedacht, wie ein kleines Kind, dass das Laufen lernt. Ihre braunen, mandelförmigen Augen sind voller Konzentration auf die Fläche vor sich gerichtet, und ihre rosafarbenen Lippen stehen einen Spalt offen, was sofort wieder die Versuchung in mir weckt, von diesem süßen Mund zu schmecken.

Nach einer Weile hat Amelia den Dreh raus, und wir fahren in einem gleichmäßigen Tempo nebeneinander her. Dabei scheinen wir unter den vielen Menschen auf der Fläche kaum aufzufallen, und es tut ungemein gut, einfach so sein zu können, wie wir wirklich sind. Nämlich ein Paar, egal ob zwei Frauen, die Gefühle füreinander hegen, oder Lehrerin und Schülerin, die eine verbote Beziehung eingehen. Hier sind wir einfach nur ein Paar, das die unbeschwerte Zeit miteinander genießt.

Nach ein paar Minuten bleibe ich stehen, was Amelia mir nach kurzem Zögern gleich tut. Dass sie dabei große Mühe hat, nicht den Halt auf dem Eis zu verlieren, bringt mich erneut zum schmunzeln. Ich hätte nie gedacht, dass ein Mädchen wie Amelia, eine Sportskanone und obendrein auch noch ein echtes Talent auf dem Hockeyfeld, Sportarten wie diese nicht beherrschen könnte. Doch ich finde es ungemein süß, zudem freut es mich, Seiten an Amelia kennen zulernen, die mir bisher verwehrt blieben. Ich will noch so viel mehr über sie erfahren, Dinge, die mein Mädchen zeichnen, und sie mit ihren Ecken und Kanten glänzen lassen.

>>Vertraust du mir?<<,frage ich schließlich zärtlich.

Amelia nickt ohne zu zögern, lächelt zaghaft und zieht dabei die Stirn kraus. Unglaublich süß!

Ich trete hinter ihr, lasse meine Hände zu ihren Hüften wandern und erfasse den Schwung ihre Taille. Amelia lehnt sich mit leichtem Druck gegen mich, was es mir einfacher macht, sie übers Eis zu führen. Ihre Haare kitzeln in meinem Gesicht, doch es stört mich nicht. Ganz im Gegenteil. Ihr so nah sein zu dürfen, ist für mich ein Segen geworden. Und auch wenn ich sie schon abermals berührt habe, an Stellen, die nur mir erlaubt sind, sorgt selbst diese kleine, zärtliche Geste zwischen uns dafür, dass mein Herz mir bis zum Hals schlägt. Ein Gefühl, so vertraut und doch fremd. Es ist jedesmal ein Abenteuer, ein Erlebnis der Emotionen, ihre weichen Lippen auf meinen spüren zu dürfen, und das pure Glück durch meine Adern rauschen zu hören. Sie bei mir zu wissen, ist schlichtweg der Wahnsinn.

Während wir gemeinsam übers Eis laufen, dreht Amelia ihren Kopf ein kleines Stück zur Seite und der Blick in ihren Augen, gezeichnet von purer Freude und bedingungsloser Liebe, frisst sich bis in die tiefsten Ecken meines Herzens. Dort hin, wo Amelia für immer bleiben wird.

Ich hoffe ihr werdet alle ein wunderschönes Weihnachtsfest haben❤ Genießt die Zeit!😉😘

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