Blutkrone

By Goldenela93

114K 6.7K 840

Lang lebe die Königin! Lächelnd saß sie auf dem Thron, ihre Angst verbergend. Denn sie besaß ein Geheimnis, d... More

|♤|
|Meine Welt|
|1|
|2|
|3|
|4|
|6|
|7|
|8|
|9|
|10|
|11|
|12|
|13|
|14|
|15|
|16|
|17|
|18|
|19|
|20|
|21|
|22|
|23|
|24|
|25|
|26|
|27|
|28|
|29|
|30|
|31|
|32|
|33|
|34|
|35|
|36|
|37|
|38|
|39|
|40|
|41|
|42|
|43|
|44|
|45|
|46|
|47|
|48|
|49|
|50|
|51|
|52|
|53|
|54|
|55|
|56|
|57|
|58|
|59|
|60|
|61|
|62|
|63|
|64|
|65|
|66|
|67|
|68|
Danksagung und Infos

|5|

2.5K 133 28
By Goldenela93

Worauf hatte ich mich nur eingelassen, fragte sich eine erschöpfte Emma. Es war noch früh am Morgen und die drei Hofdamen waren hineingekommen und wollten, dass sie schnell die Etikette lernte.
Nun saß sie an einem Tisch, auf dem leeres Besteck und Teller standen, um zu lernen wie es denn Sitte war zu Essen.

"Du hältst das Besteck falsch." belehrte sie eine sehr strenge Andrea.
Augenrollend änderte Emma die Position des Bestecks.
"Und die Augen werden auch nicht verdreht. Das schickt sich nicht."

Eigentlich sollte Emma sehr dankbar sein. Die drei bemühten sich sehr ihr schnell alles was wichtig war beizubringen, um sie zu decken. Doch seit Tagen erhielt sie nur Berichtigungen und Mitteilungen wie "du darfst dies nicht", "du sollst das tun", "und denk daran" und etliches mehr.
Darunter gehörte auch wie sie zu sprechen hatte, wie getanzt wurde, wie sie stehen sollte, wo ihre Hände hingehörten, wo sie nicht hingehörten, wie sie zu sitzen hatte, wie sie gehen sollte und so weiter und so fort.
Wie Grace das ausgehalten hatte war ihr wirklich ein Rätsel.

"Ich brauche eine Pause. Lasst mich etwas Auslauf haben, damit ich wieder Energie erlange." lehnte Emma sich genervt an die Stuhllehne.

"Nein, das kostet Zeit. Du musst erst mal alles lernen." rückte Lydia sie zurecht.
Lydia und Andrea waren sehr streng, einzig Elisa war etwas gnädiger.

"Allerdings muss sie sich auch am Hofe blicken lassen. Ansonsten könnten Gerüchte auftauchen bezüglich des Angriffs." mischte sich Elisa ein.

"Danke." meinte Emma energisch und stand auf.
Die Damen liefen ihr hinterher, da Emma gar nicht weiter auf andere Diskussionspunkte warten wollte.
Sei Grace, ermahnte sie sich, sei Grace.
Schalgartig änderte sich ihre Haltung und ihr energischer Gang wurde elegant.

Draußen war es sehr hell. Die Sonne zeigte sich von ihrer besten Seite, was Emma dazu verleitete aus dem Fenster zu schauen.
Auf dem Hof liefen einige Soldaten umher. Emma fragte sich ob Jordan bald den Söldner Stefan finden würde sowie die Angreifer von Grace. Täglich hoffte sie auf eine Nachricht, doch war bislang nichts gekommen.

Emma entschied sich für eine Ablenkung und das Schloss zu besichtigen. Insgeheim hoffte sie Adam zu treffen. Nachdem er sie im Arm gehalten hatte, fiel es ihr schwer nicht immer wieder an ihn zu denken. Dickköpfig wie sie war musste sie sich eingestehen, dass sie ihn möchte. Auf welche Art auch immer. Und es war ja nicht furchtbar mit dem zukünftigen Mann befreundet zu sein. Obwohl seine Hand vorher an Grace vergeben war und nicht ihr galt. Immer wieder ertappte Emma sich, wie sie sich wünschte er würde ihren Namen sagen und nicht Graces. Doch würde dies nie geschehen. Denn das galt es auf jeden Fall zu verhindern.

~~~~~~~~~~~Adams Sicht~~~~~~~~~~~

Gelangweilt saß Adam seinem Vater gegenüber. Auf dem Tisch stand ein Schachbrett, dessen Spiel sein Vater fast zu gewinnen schien.

"Du scheinst mir sehr abgelenkt, mein Sohn." fragte König Argus direkt heraus und rückte seinen Läufer vor.

"Nun ich habe eine Frage. Königin Grace ist nun bereits eine Woche in unserem Schloss, und dennoch hast du noch nicht ein Wort über unsere Hochzeit verloren." sagte Adam direkt, fixierte seinen Vater mit einem strengen Blick und zerschlug den Läufer mit seinem Bauer.

"Worauf willst du hinaus?" fragte Argus nahezu gelangweilt, der nur das Brett ansah.

"Warum das Warten. Worauf wartest du?"

"Nun, es hat sich eine Gelegenheit für Aerugo ergeben."

"Was für eine Gelegenheit?" fragte Adam genervt. Er mochte es nicht, dass sein Vater scheinbar kein Interesse daran besaß eine Allianz mit Amestria zu schaffen.

"Wir werden Besuch erhalten. Sie müssten bald eintreffen."

Skeptisch sah Adam ihn an.
"Wer wird kommen?"

"König James von Dracma und seine Schwester, Prinzessin Lilith."
Geschockt sah Adam seinen Vater an. Warum sollten sie hierher kommen, wenn ihre Erzfeindin Grace an dem Hof war? Das schrie förmlich nach einer Katastrophe.
Da kam Adam ein Gedanke. Was, wenn sein Vater geglaubt hatte, dass Grace nicht mehr hier ankommen würde?
Finster sah er den Mann vor sich an. Hatte er womöglich denn Anschlag auf Grace verordnet?!

"Wann hattest du die Einladung für Dracmas König entsandt?" sagte er kalt, krallte seine Finger in das Sofa.
Ebenso kalt sah dieser seinen Sohn an.

"Das tut nichts zur Sache. Du wirst dir die Frau zur Braut nehmen, die ich für dich vorsehe. Du wirst immer das tun, was ich dir Befehle."
König Argus stand auf und ließ seinen Sohn sprachlos zurück.
Adam dachte scharf nach. Wenn Grace wirklich beim Anschlag gestorben wäre, hätte James dann seinen Anspruch auf Amestria geltend gemacht und nun würde er wollen, dass er seine Schwester Lilith zur Braut nahm. Sein Vater würde dies begrüßen, da er somit zur größten Allianz gehören würde. Grace stand dem nur im Weg. Tod wäre sie seinem Vater mehr von nutzen.

Wut stieg in ihm auf. Wie konnte er nur?! Grace war bereits als Kind hier gewesen, er hatte die Pflicht für Grace zu sorgen, damit ihre Mutter Lady Susan erst mal für Amestria sorgen konnte, bis sie selber dazu bereit war. Nun war es soweit und er wollte sie beiseite schaffen?!
Wütend blickte er auf und schickte nach seinem Bruder Edward. Nur nach kurzer Zeit war dieser bei ihm.

"Was gibt es, Adam?" fragte er vorsichtig, da er die Wut in Adams Augen sehen konnte. Dies war ein seltener Anblick und doch ein furchterregender.

"Wir haben ein Problem, Ed. Ich denke Vater hat den Anschlag auf Grace verordnet." lehnte sich Adam an die Wand, seine Arme verschränkend.

"Bist du dir ganz sicher?" fragte Edward nach. Nicht dass er ihm nicht glaubte; er wollte nur sicher gehen, dass Adam sich bewusst war, was er vermutete. Edward selber wusste von welchem Schlag sein Vater war.
Adam nickte, sein Blick ernst.
"Dann ist Königin Grace hier am wenigsten sicher." sagte Edward direkt heraus.

"Ja, und es kommt noch schlimmer. Vater hat König James hierher eingeladen."

"Ist er verrückt?! Er lädt förmlich den Krieg zu uns ins Haus ein."

"Weshalb ich möchte, dass du ihre persönliche Leibwache wirst. Nicht dass sie, bevor James ankommt, noch beseitigt wird. Beschütze sie, Ed."
Verwundert sah Edward seinen Bruder an.

"Sie bedeutet dir viel, nicht wahr?"
Adam sah zunächst verdutzt aus. War sie ihm wirklich schon so ans Herz gewachsen?
Er dachte darüber nach. War sie ihm eigentlich so viel Wert, dass er sich gegen seinen Vater auflehnen wollte?
Er schloss seine Augen und hatte zwei Momente mit Grace in Gedanken. Als sie als Kind in der Bibliothek saß, lachend und wissbegierig; und als sie nach dem Weinen ihm fest in die Augen gesehen hatte. Der Blick war der einer wahren Königin gewesen: stark und bereit alles zu tun, um ihrem Volk zu dienen.
In dem Moment war er sich sicher.
"Ich lasse nicht zu, dass ihr noch jemand etwas antut. Niemals."

~~~~~~~~~~~Emmas Sicht~~~~~~~~~~

Emma ging mit ihren Hofdamen Richtung Saal, um zu sehen ob Adam sich vielleicht dort aufhielt. Zu ihrer Freude stand er dort mit seinem Bruder Edward. Jedoch schien er nicht allzu erfreut zu sein, vielmehr besorgt. Was bereitete ihm denn Sorgen, fragte sich Emma.
Adam sah auf und bemerkte die Königin.

"Ich hoffe, ich habe nicht gestört." entschuldigte sie sich.
Adam kam auf sie zu, um sie zu grüßen.

"Nein, hast du nicht. Wie geht es dir? Irgendeine Besserung bezüglich deiner Erinnerungen?"
Emma sah, wie die Mädchen neben ihr zuckten. Ganz unmerklich, doch hatte sie es wahrgenommen.
Sie hoffte, dass Adam und Edward dies nicht aufgefallen waren.
Emma schüttelte den Kopf.

"Nein, leider nicht. Ich befürchte allmählich, dass diese niemals zurückkehren werden." warnte sie den Prinzen.

"Ich hoffe sehr, dass dem nicht so ist."
Geknickt sah Emma zur Seite. Sie konnte seine Hoffnung nicht zerstören, doch würde sie diese auch niemals erfüllen können.
Ihr Blick fiel auf das Schachbrett auf dem Tisch. Sie lächelte.
Ihr Vater hatte es ihr beigebracht, in der Hoffnung sie würde etwas wichtiges über das Leben lernen. Ihre jüngeren Schwestern wollten es nie lernen, doch sie genoss die Zeit mit ihrem Vater. Bis jemand ihr Zuhause samt Familie niedergebrannt hatte. Seitdem hatte sie als Nomadin und Diebin gelebt und nie wieder Schach gespielt. Der Anblick des Schachbrettes schmerzte. Es erinnerte an eine Zeit wo sie sorgenlos mit ihrer Familie gelebt hatte. Nun war die Sorge ihr ständiger Begleiter.
Adam sah wie Emma das Brett fixierte.

"Grace, möchtest du vielleicht eine Runde mit mir spielen?" lächelte er ihr zumunternd zu.
Die Anrede brachte Emma ins hier und jetzt zurück.

Lydia Schritt ein. "Ähm, die Königin erinnert sich womöglich nicht mehr daran wie das Spiel geht, eure Hoheit." Wahrscheinlich dachte sie Emma hätte keine Ahnung vom Schach. Nun konnte sie diese eines besseren belehren. Sie war zwar keine wirkliche Königin, doch dumm war sie auch nicht.

"Nun, dann wäre es mir eine Ehre wenn Adam es mir noch einmal beibringen würde." lächelte Emma provokant. Sie wollte gerne spielen und Adam gleichzeitig ablenken.
Verschmitzt lächelte der Prinz zurück.

"Wie du wünscht."
Kurz erklärte Adam die Regeln des Spiels und die Arten der Figuren. Edward, Lydia, Andrea und Elisa sahen den beiden zu, gespannt wer wohl das Strategiespiel gewinnen würde.
Weiß zog zuerst, was hieß, dass Emma anfing. Es begann ziemlich harmlos, doch lächelte Emma frech als sie sah, dass Adam ziemlich erstaunt über die Züge zu sein schien, ebenso wie die anderen vier Zuschauer.

"Bist du sicher, dass du dich nicht erinnerst?" zog er sie auf. Sie brachte ihn ziemlich in die Bedrängnis.
Er lächelte verschmitzt und schien nun selber an Fahrt zu gewinnen. Keiner der Beiden schien nachgeben zu wollen. Doch fiel Emma etwas auf. Ihr Gegner schien immer wieder zu versuchen seine Königin in Sicherheit zu bringen. Das nutzte sie zu ihrem Vorteil.

"Dir scheint viel an deiner Königin zu liegen?" fragte sie reizend, sodass Adam leicht an Röte gewann.

"Wie bitte?"
Emma setzte einen Läufer in die Nähe des Königs und umzingelte zum Schluss mit ihrer Königin seinen König.

"Schachmatt." grinste Emma freudig.
Staunend betrachtete Adam das Brett.
Leicht verärgert sah er sie an.

"Ich will eine Revanche."
Die anderen lachten in sich hinein, sowie Emma auch. Der Anblick eines schmöllenden Adam war wirklich niedlich.

"Es wahr offensichtlich, dass du umbedingt deine Königin retten wolltest. So hast du denn König außer Acht gelassen."

"Das würde ich immer tun." sagte Adam leise und betrachtete Emma. Leicht nervös und verwirrt über diesen intensiven Blick fragte sie nach.

"Was würdest du immer tun?"

"Ist es nicht furchtbar?" begann er.
"Das Spiel geht weiter wenn die Königin beseitigt wird, aber das Spiel endet, wenn der König besiegt ist." sagte er verbittert.

Emma betrachtete das Schachbrett und hatte das Gefühl, er würde nicht mehr vom Schach sprechen. Verwirrt sah sie ihn an und bereute es sofort. Seine braunen Augen schienen sie vollkommen einzunehmen. Ihr Herz machte einen Satz.

"Doch werde ich meine Königin beschützen. Komme was da wolle."
Emma räusperte sich. Von der Seite sah sie ihre Hofdamen und seinen Bruder, gespannt hörten sie zu.

"Das ist allerdings sehr...einseitig gedacht." kam es abrupt von Emma, was zur Folge hatte, dass alle leicht erschraken.

"Wieso sagst du sowas?" flüsterte Elisa in Emmas Ohr. Sie hob die Hand, um ihr deutlich zu machen, dass sie sich dessen bewusst war, was sie sagte.

Leicht entrüstet fragte Adam dann nach.
"Wieso denkst du das?"

Emma zeigte auf das Schachbrett.
"Die Königin kann sich frei über das Brett bewegen, während der König nur an seine Umgebung gebunden ist. Es ist die Aufgabe der Königin den König zu schützen."

Lächelnd blickte er sie an. Scheinbar hatte er es verstanden.
"Du willst mir sagen, ich soll die Stärke einer Königin nicht unterschätzen."
Grinsend lächelte Emma. Der Prinz verstand schnell, was sie sehr freute. Es fiel ihr leicht mit ihm zu sprechen.

"Also ist es die Aufgabe des Königs und der Königin sich gegenseitig zu schützen." lächelte er bei dem Gedanken.
Emma sah die Blicke der anderen. Edward sah sie bewundernd an, und ihre Hofdamen wirkten erleichtert sowie zufrieden.
Grinsend begann Adam die Figuren wieder aufzustellen.

"So jetzt meine Revanche."
Je wurde das Spiel unterbrochen. Jordan kam hinein, direkt auf Emma zu. Er grüßte alle in dem Raum und fragte, ob er eben mit ihr sprechen könne. Sie verabschiedete sich und ging mit Jordan mit.

Um der Ecke fragte sie dann: "Habt Ihr etwas in Erfahrung bringen können?"

"Wir haben den Söldner Stefan in Gewahrsam nehmen können. Allerdings schweigt er wie ein Grab."

"Und von meinen Angreifern?"

"Noch keine Spur." antwortete Jordan knapp.
Enttäuscht sah Emma zur Seite. Zu gerne hätte sie die Angreifer nun hängen lassen. Sie wollte Vergeltung für die Tat.
"Sucht weiter. Ich habe nun ein Treffen im Kerker."

Continue Reading

You'll Also Like

4.9K 119 37
Rose ein 19 Jähriges Mädchen die sehr viel unter dem Einfluss von ihrem großen Buder und ihrem Stiefvater leidet. Sie beschließt abzuhauen doch lange...
181K 14.1K 107
Verena Blaze verfügt über die Fähigkeit, das Böse zu spüren, bevor es überhaupt passiert. Das macht sie zum perfekten Superhelden-Sidekick. Aber ihre...
1.3M 63K 80
•Das verschollene Königreich• Akademie (✔️) •Das verschollene Königreich• Königreich (✔️) ••• 4 Elemente 3 Königreiche 2 Menschen 1 Krieg Man wir...
89.8K 12.5K 200
In einer nicht all zu fernen Zukunft schuftet sich Bahe jeden Tag ab, um seine Familie unterstützen zu können, die unter enormen Schulden leidet. Doc...