Blutkrone

By Goldenela93

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Lang lebe die Königin! Lächelnd saß sie auf dem Thron, ihre Angst verbergend. Denn sie besaß ein Geheimnis, d... More

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Danksagung und Infos

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By Goldenela93

Oben die Weltkarte von Blutkrone.

~~~~~~~~~~Lydias Sicht~~~~~~~~~~~~

"Wo steckt Grace denn bloß?", fragte sich eine leicht gereizte Lydia. Die neue Gewohnheit ihrer Königin zu verschwinden war alles andere als Vorteilhaft.

"Hast du sie gefunden?" kam Elisa zu ihr, bemüht kein Aufsehen zu erregen.

"Nein."

Andrea kam auf die beiden zu, mit der selben Frage und bekam dieselbe Antwort.
Die Feier würde bald ihr Ende nehmen und Grace war sogut wie gar nicht da gewesen. Sie hatten doch nur geplant ihnen etwas Freiraum zu geben, jedoch waren sowohl Grace als auch Prinz Adam verschwunden.

"Es wird wohl alles in Ordnung sein, denke ich." versuchte Elisa sie zu beruhigen. Typisch Elisa, dachte Lydia. Von den vier Mädchen war sie schon immer die ruhige, zarte gewesen. Ein Engel könnte man meinen. Andrea war hingegen von ihrer Intelligenz her eine Strategin, die gerne plante. Ihre Königin Grace war schon in der Kindheit ein Freigeist gewesen. Daran würden sie jetzt auch nichts ändern können. Lydia selber empfand sich als eine Art Verführerin. Sie wusste wie sie das bekam was sie wollte. Besonders gut war sie im beschaffen von Informationen.

"Ihr wird es wohl gut gehen. Jedoch ist sie jetzt sehr angreifbar." erklärte Andrea ihre Sorge.

"Wohl wahr. Aber habt ihr nicht auch das Gefühl, dass Grace etwas anders ist?" sagte Lydia leise. Sie wollte nicht das irgendjemand es hörte.
Sie wusste es nicht genau zu beschreiben, doch wirkte ihre Freundin sehr verändert.
Bevor die anderen Fragen konnten, kam Grace schon mit Prinz Adam hinein. Ihr Blick war jetzt ein ganz anderer. Lydia war von Erfurcht erfüllt. Da war ihre Königin. Der starke Blick, das Feuer in den Augen.
War das wirklich Grace?
Lydia wusste, dass etwas anders war. Nur wusste sie es noch nicht zu benennen.
Zusammen mit Andrea und Elisa kam sie auf Grace zu.

"Wo warst du? Wir haben schon nach dir gesucht." tadelte Andrea die Königin.

"Tut mir leid. Adam hat mir die Bibliothek gezeigt." erklärte Grace.
Verwundert zog Lydia die Augenbraue hoch. Seit wann waren Grace und Prinz Adam per du?

"Na, die Hauptsache ist, dass du wieder hier bist." schlichtete Elisa die Stimmung.

"Komm." sagte Lydia und nahm Grace an die Hand.
"Die Prinzessin und ihr Gemahl gehen jetzt zur Vollziehung."

~~~~~~~~~~Emmas Sicht~~~~~~~~~~~

Was war denn eine Vollziehung, fragte sich Emma, während ihre drei Hofdamen mit ihr durch die Korridore liefen und sich dann mit ihr hinter einem Holzfenster mit mehreren Löchern versteckten.
Emma sah sich denn Raum dahinter genauer an. Darin standen die Prinzessin und Gemahl in Nachtkleidern, umgeben von mehreren Personen und einen Priester. In der Mitte des fensterlosen Raumes stand ein großes Bett neben denen Kerzen aufgestellt waren.
Was ging da vor sich?

"Wie es wohl sein muss..." sagte Andrea ganz leise.
Was meinte sie?
Emma sah, dass die Prinzessin und ihr Gemahl zum Bett gingen und begannen sich zu küssen.
Nervös fragte Emma nach: "Was passiert da gerade?"

"Die Vollziehung. Die beiden werden nun miteinander schlafen und werden geweiht, in der Hoffnung ein Sohn zu zeugen." erklärte Andrea der Unwissenden.
Emma erschrak als sie die Prinzessin stöhnen hörte. Es klang als ob sie Schmerzen hätte. Emma wusste, so hatte ihr es einst ihre Mutter erklärt, dass das erste Mal sehr schmerzhaft sein konnte.
Der Mann schien sehr grob zu sein, regelrecht forsch. Er schien nur schnell ein Kind zeugen zu wollen.
Ängste stiegen in Emma auf.
Würden sie auch alle bei ihrem ersten Mal beobachten? Würde es mit Adam sein? War er auch so grob oder würde er sanfter sein?
Der Anblick der beiden verschmolzenen Menschen war sowohl faszinierend und erschreckend. Alle vier mussten zugeben, dass sie die Situation erregte. Vor allem nachdem sich das Stöhnen in lustvollere Geräusche wandelten.
Wie es wohl sein würde, wenn Adam sie küsste. Emma ertappte sich dabei, wie ihr Herz einen regelrechten Satz machte.

"I-ich würde jetzt gerne gehen." schluckte Emma den Kloß runter.
Sie rannte förmlich davon. Die Angst, dass Adam sie auch einfach so nehmen würde, ohne auf ihre Gefühle zu achten, ließ sie flüchten.

"Was ist denn los? Grace, rede mit uns." hielt Elisa sie an der Hand fest.
Sie standen bereits in ihrem Gemach und Emma hätte sich am liebsten direkt ins Bett gelegt und sich versteckt.

"Ich habe einfach nur Angst, das ist alles." gestand Emma wehmütig.

"Wovor?" fragte Andrea dann.

"Vor allem! Davor eine schlechte Königin zu sein. Davor, dass Adam mich vielleicht niemals lieben wird. Davor das mich dieser Hof gar nicht hier haben will. Davor alles falsch zu machen!"
Zitternd stand Emma vor ihren Hofdamen. Andrea ging auf Emma zu, legte ihre Hände auf ihre Schultern und sah ihr direkt in die Augen. Erst sah sie Emma sehr sanft an. Dann verzog sich ihr Gesicht, verwirrt und geschockt.
"Warum sind deine Augen braun? Sie waren doch immer grün, nicht wahr?" fragte Andrea vorsichtig.
Elisa und Lydia sahen sich Emma jetzt auch mal genauer an. Geschockt wichen die drei zurück.
Emma schien nicht mehr zu atmen vor Schreck.
Oh nein! Sie wissen es!

"Wer bist du?" fragte Lydia in Abwehrhaltung, bereit jederzeit die Wachen zu holen.

Emma hielt ihre Hände hoch, um ihnen zu zeigen, dass von ihr keine Gefahr ausging.
"Bitte nicht, wartet. Hört mir zu."

"Warum sollten wir?! Du bist..." wurde Lydia lauter, während Elisa denn Tränen nah war und Andrea Emma genau zu beobachten schien.

"Es stimmt." unterbrach Emma Lydia.
"Ich bin nicht Grace. Bitte lasst mich es euch erklären. Bitte. Es war Graces Wunsch."

Andrea ging einen Schritt auf die für sie Fremde zu.
"Wo ist Grace jetzt?"
Emma sah die Dunkelhaarige an und begann zu weinen.

"G- Grace... sie ist...tot."

Geschockt sahen sie die drei an.
"Du lügst. Sie kann nicht..." weinte Elisa nun völlig.

"Leider ist es wahr. Grace hat den Angriff nicht überlebt. Ich hatte es versucht. Ich hatte es so sehr versucht, doch die Wunde war viel zu tief und... und..."

"Und du dachtest, weil ihr euch so ähnlich seht, kannst du einfach ihre Krone stehlen?" fragte Andrea kalt.

"Nein! Sie hatte mich darum gebeten. Ich wollte es ihr ausreden, doch war es ihr letzter Wille. Sie wollte nicht, dass Amestria ohne Schutz leben muss."

"Warum sollten wir dir glauben? Du könntest lügen." gab Andrea zu bedenken.

"Grace hat ein Pergament verfasst. Ich kann es euch zeigen. Ich habe es unter der großen Eiche versteckt."
Die drei jungen Frauen sahen sie an. Emma wusste wie es klingen musste.
"Grace sagte mir ihr würdet mir helfen, damit Amestria nicht in Gefahr schwebt." fügte Emma hinzu.

Laut aufstöhnend sagte Andrea dann:
"Ja, dass klingt nach Grace. Ist sie wirklich..."
Emma nickte nur. Lydia wollte noch nicht nachgeben, weinte jedoch um ihre verstorbene Königin.

"Zeig uns das Pergament. Und wage es ja nicht zu fliehen."

"Das werde ich nicht. Ich habe es Grace geschworen." sagte Emma nun mit fester Stimme.

"Nicht zu verschwinden?"

"Eine gute Königin zu werden."

Staunend sahen sie die drei an.
"Dann bringe uns zur Eiche." sagte Elisa ruhig.
Vor der Eiche standen sie einzig mit Fackeln und Emma holte das Stück Papier, welches ihr Leben veränderte, hervor.
Elisa verlass es laut, sodass es die anderen hören konnten:

"Ich, Königin Grace Edeens von Amestria, liege im Sterben. Mit meiner Einwilligung gebe ich die Krone an Emma weiter, um über mein Volk zu regieren. Ich bitte um Gnade für Sie und um Hilfe, dass sie eine wahre Königin werden möge.
Eure Königin
Grace Edeens von Amestria."

"Also ist es wahr. Grace ist tot." sagte Lydia traurig.

Andrea wandte sich mit Tränen an die ihr Fremde: "Dein Name ist also Emma. Bitte erzähle uns alles was passiert ist."
Und Emma erzählte alles. Erzählte von der tiefen Wunde in Grace Bauch, erzählte von ihrer Idee, von der Diskussion, erzählte wie sie nicht mehr atmete und wie sie das Gebäude in Brand gesteckt hatte. Eine Last fiel von ihren Schultern. Sie musste das Geheimnis nicht mehr alleine tragen. Doch nahm Schuld deren Platz ein.
Bitterlich weinten Elisa, Lydia, Andrea und Emma um die tote Königin.

"Grace..." jammerte Elisa.

"Grace hatte Recht. Amestria braucht eine Königin. Sie hasste es zu verlieren, weshalb sie die Krone an dich weitergab." schluckte Andrea den Kloß in ihrem Hals hinunter.

"Ich werde dir helfen, Emma." sagte Andrea. Dann fügte sie nochmal fester hinzu: "Ich meine Grace, eure Majestät."

"Ich werde auch helfen." sagte Elisa, ihre Wangen gerötet von Weinen.

Lydia sah Emma etwas länger an.
"Ich traue dir noch nicht, aber ich werde dir helfen."
Dann verdrehte Lydia die Augen.
"Und somit begehen wir alle Hochverrat."

"Hoffen wir, dass es niemals ans Licht kommt." sagte Andrea strenger, dann sah sie Emma an.
"Das heißt für dich du hast einiges zu lernen, wenn du eine gute Königin sein willst."

"Ich werde alles tun." gab Emma ihre Zustimmung.
Schweigsam gingen die vier, nachdem sie das Pergament wieder versteckt hatten, zum Schloss zurück.
Emma wusste, dass die Mädchen die Informationen verdauen mussten. Alle drei gingen still in ihre Gemächer, ohne sich zu verabschieden. Emma stand vor ihrer Tür, erschöpft von diesem Tag. Hinter ihr stand plötzlich ein Mann und sie wirbelte vor Schreck herum.

"Jordan! Du hast mich zu Tode erschreckt." hielt sich Emma eine Hand an der Brust.

"Verzeiht, eure Majestät. Es war nicht meine Absicht."

"Was wollt ihr denn zu dieser Stunde hier?"
Scheinbar verwirrt sah sie der Ritter an.

"Ihr wünschte doch mit mir zu sprechen, eure Majestät."
Zunächst wusste Emma nicht was er meinte, dann fiel es ihr wieder ein. Sie wollte ja erfahren, warum Grace ihn fortgeschickt hatte.

Müde lehnte sich Emma an die Tür und sah ihn an.
"Kann es nicht bis morgen warten?" klagte Emma erschöpft.

"Verzeiht, aber es kann nicht länger warten."
Emma betrachtete den Mann, der sie sehr sorgvoll ansah.

"Nun gut, kommt hinein." gab Emma nach. Je länger sie hier stehen würden, desto länger würde es brauchen bis sie ins Bett konnte.

Jordan betrat das Gemach, während ihre Wachen vor der Tür standen.
Hoffentlich würde es nicht falsch betrachtet werden: ein Mann in der Nacht bei der Königin.

"So, worum hatte ich Euch gebeten, bevor der Angriff auf mich stattfand?" wurde Emma bewusst distanziert.
Es durften keine Gerüchte entstehen, soviel war ihr klar.

Jordan schien zunächst verwundert, sagte dennoch nichts dazu.
"Ihr könnt Euch immer noch nicht erinnern, eure Majestät?" fragte Jordan nochmal.

"Nein. Die Erinnerungen kehren nicht zurück."

"Eure Majestät schickte mich heimlich nach Kastil, um herauszufinden wer den Angriff auf das Dorf zu verantworten hat."

Von den Angriff hatte Emma gehört. Viele Dutzend Menschen wurden niedergemätzelt und die Stadt in Brand gesteckt. Es gab viele Vermutungen, wer dafür Verantwortlich war. Grace wollte es wohl herausfinden.

"Wie ist die Suche verlaufen?" fragte Emma dann und setzte sich auf den Diwan.

"Es war eine Söldnergruppe unter ihrem Anführer Stefan. Jedoch gab mit keiner Auskunft, wer ihn dafür beauftragte."

"Natürlich nicht." flüsterte Emma.
Stefan war ein gefürchteter Mann. Emma war ihm sogar begegnet und er hatte versucht sie zu umwerben als sie in einer Taverne einen Unterschlupf gesucht hatte. Er war sehr direkt und gerissen. Emma hatte sich damals nur gerade so retten können, indem sie ihn mit zuviel Alkohol befüllt hatte und davonlief.

"Wie meinen, eure Majestät?" fragte Jordan verwundert.

"Nichts." Emma stand auf.
"Könntet Ihr ihn mir hierher beschaffen? "

"Was ist euer Plan, Majestät?" fragte Jordan verwundert.
Emmas Erfahrungen im Wald und als Diebin hatten sie geschult und sie wusste wie man Menschen zum Reden brachte.

"Ich möchte ihn persönlich befragen. Doch sagt ihm, er würde für eine dringliche Aufgabe gebraucht was ihm viel Geld bringen würde. Ich will selber hören, wer für die Toten von Kastil verantwortlich ist." wand sie sich von ihm.

Jordan hinterfragte: "Glaubt Ihr nicht, dass es Dracma war?"
Mit strengen Blick wand sie sich zu ihm. Dracma wollte schon lange Amestria einnehmen. Der König James wollte seinen Anspruch auf die Krone Amestrias einfordern. Er war ein entfernter Cousin von Grace, doch war Grace der direkte Nachfahre des vorherigen Königs. Es würde Emma nicht wundern, dass er die Krone gewaltsam holen würde. Außerdem dachte sie an den König von Aerugo, der auf der Feier sich sehr provozierend verhielt.

"Nach dem heutigen Tag verdächtige ich lieber jeden als nur einen."
Verwundert verbeugte sich Jordan vor seiner Königin.
Bevor er ging hielt Emma ihn auf.
"Ach, und Jordan. Stock die Wachen vor meinen Gemach auf. Ich will mehr Schutz. Und ich will, das Ihr mir meine Angreifer auf ein Tablett serviert. Keiner kommt ungestraft davon eine Königin anzugreifen." befahl Emma dem Mann mit wütender Stimme. Sie wollte die Mörder von Grace selber hängen sehen.
"Ja wohl, eure Majestät."

Als Emma alleine war, hatte sie das Gefühl in Gefahr zu sein. Das Schloss war für sie kein Schutz, es war die Gefahr selber. Sie wusste nicht ob sie ihren Schwur gegenüber Grace wirklich einhalten konnte.

♤♤♤
Hi. :)
Nun wissen Emmas Hofdamen auch Bescheid. Ob Emma in Sicherheit ist?

Viel Spaß beim Weiterlesen♡
Eure Goldenela93

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