{2}»RE(US)❤️« [Marco Reus FF]...

By DiaReus1909

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Teil 1: »Daddy❤️« Teil 2: »RE(US)❤️« Teil 3: Kane Die Fortsetzung von Daddy, eine Marco Reus FF. Die Geschic... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
•••
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
Kapitel 71
Kapitel 72
Kapitel 73
Kapitel 74
Kapitel 75
Kapitel 76
Kaite 77
Kapitel 78
Kapitel 79
Kapitel 80
Kapitel 81
Kapitel 82
Kapitel 83
Kapitel 84
Kapitel 85
Kapitel 86
Kapitel 87
Kapitel 88
Kapitel 89
Kapitel 90
Kapitel 91
Kapitel 92
Kapitel 93
Kapitel 94
Kapitel 95
Kapitel 96
Kapitel 97
Kapitel 98
Kapitel 99
Kapitel 100
Eine kleine Anmerkung
Anmerkung zur Anmerkung

Kapitel 15

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By DiaReus1909

KAPITEL 15

~ May's Sicht ~

"Es wäre so sozial von euch, wenn ihr mich nicht einfach gehen lassen würdet?", murrte ich herum, während wir einfach so durch Dortmund fuhren. Ziellos anscheinend, da ich das Gefühl nicht los werden wollte, das Marisa keine Ahnung hatte, wo sie hinfuhr. Und da es Stockduster draußen war, war ich der Meinung, dass wir es schon ziemlich spät haben mussten.

Zlatan hatte auch keine Kraft mehr in seinen Arm gehabt, in der er die Pistole hielt, die auf meinen Kopf gerichtet war. Hätte ich doch nur meinen Camaro hier, da wo meine Pistole immer noch war. Ich hoffte mal nicht, dass Marcel oder einer der anderen Mitarbeiter sie gefunden haben. Argh.

Und er schien mir so auszusehen, als hätte er Kopfschmerzen, da ich die ganze Zeit am Labern war. Irgendwelches unnützes Zeug.

"Halt die Klappe", knurrte Zlatan, der neben mir saß. Mittlerweile hielt mir die Knarre nicht mehr an den Kopf, sondern gegen meine Brust. Klar, wenn der Kerl meint. 

"Wenn du glaubst, du kannst mir die Kugel direkt in mein Herz jagen, da hast du die Rechnung nicht mit meiner Brust gemacht. Außerdem bin ich es gewohnt angeschossen zu werden."

"Wie meinst du?", wollte er wissen.

"Schottland, mein bester Freund hat mit einer Waffe rumhantiert, schon ist die Kugel durch mein Oberschenkel gezischt. Im Endeffekt, ist er mir es noch einmal schuldig, dass ich ihn ins Bein schieße."

Zlatan blickte komisch. "Das ist ein Witz?", fragte er.

"Sehe ich so aus, als ob ich Scherzen würde?", stellte ich die Gegenfrage.

Er musterte mein Gesicht. "Nein."

"Hab ich mir gedacht", meinte ich nur und starrte die geschlossene Autotür an. 

Marisa sagte irgendwas auf Französisch was nicht nett klang und Zlatan antwortete ebenfalls auf der Sprache. Hätte ich nur mein Handy dabei, dann hätte ich das erstmal aufgenommen und übersetzen lassen. Aber man kann in manchen Situationen nicht alles haben.

Plötzlich wurden wir langsamer, fuhren irgendwo rechts an und hielten dann ein paar Meter ganz an.

"Was? Wollt ihr mich los werden?", fragte ich.

Marisa sagte wieder etwas und Zlatan zog aus seiner Hosentasche ein Handy hervor. "Hier, geb uns Adresse von Ort wo niemand ist?"

"Die nächste Gefängniszelle für euch beiden? Kein Ding", sagte ich und nahm ihn das Handy aus der Hand. Zlatan starrte genau auf den Bildschirm und jede einzelne meiner Bewegung. Er wartete nur auf den kleinsten Fehler, den ich machen könnte. Jeder normale hätte jetzt die Cops angerufen und Hilfe reingeschrien, aber das wollte ich nicht riskieren. Ich hatte hier immer noch eine Knarre auf mich gerichtet. Ich hatte einen Plan und ich hatte keine Ahnung, ob dieser Plan auch gut enden wird.

Es war wirklich spät und es würde wirklich kein Schwein mehr in der Werkstatt sein. Aber da war mein Camaro. Da war meine Waffe. Ich musste an die ran kommen und dann werde ich weiter sehen.

"Ich kenne einen Ort", sagte ich und gab die Adresse der Werkstatt ein. "Meine Autowerkstatt."

"Nein", meinte Marisa.

"Beruhig dich", meinte ich trocken. "Da ist um diese Uhrzeit eh kein Schwein da, mal ehrlich", sagte ich und drückte Zlatan das Handy in die Hand.

"Ihre Route wird berechnet", sagte die Stimme aus dem Handy.

"Wenn du uns anlügst, bring ich dich um!", knurrte Zlatan bedrohlich. Er reichte Marisa das Handy und diese ließ den Motor des Transporters wieder starten.

"Cool, wir sehen uns früher oder später in der Hölle", entgegnete ich trocken und starrte den Rest der Fahrt einfach nur meine Schuhe an. Mist, die waren schmutzig. 

             Circa zehn Minuten später, hielten wir vor verschlossenen Toren der Werkstatt. 

"Wir brauchen Schlüssel!", schrie Marisa, nachdem sie ausgestiegen war. Sie zog die Tür auf und zerrte mich an den Füßen zu sich. Mein Hintern rutschte über den Boden und sie starrte mich sauer an. "Wo sind Schlüssel?"

"Darf ich?", fragte ich und rutschte weiter nach vorne, damit meine Beine aus dem Auto hingen. Dann sprang ich heraus. Zlatan sofort hinterher. Er packte mich an den Haaren und drückte mir die Waffe wieder einmal an die Schläfe.

Ich ging zur Steinmauer und hinter das Gebüsch und zählte die Steine. "Der da. Rausziehen!", sagte ich und tippte einen Stein an.

Zlatan forderte Marisa auf und diese machte sich daran den kleinen Backstein, zwischen den anderen rauszuprokeln. "Ist ein Scherz!", fuhr sie mich an.

Ich verdrehte die Augen und riss ihr den Backstein aus der Hand. Zlatan ließ mich zu meinem Glück los.

"Quatsch, der Schlüssel ist da drinnen", lächelte ich zuckersüß und hätte am liebsten vor Ironie gekotzt, wie das eine Lied namens Brieffreunde von Kopfnussmusik.

Von wegen da ist ein Schlüssel drinnen. Ich verarsche die beiden nur. Ich war hier auf offener Straße und kann hier einfach abhauen. Autos fuhren an uns vorbei und kein einziges Mal, war hier ein verdammter Bullenwagen unterwegs. Aber so wie ich Alysha kannte, war sie mal wieder ganz untergetauscht, anstatt mal den Bullen, oder vielleicht meinen Ehemann bescheid zu geben, dass ich in der Scheiße sitze. 

Die war ganz bei mir durch.

Nur wegen ihr, steckte ich in dieser Scheiße. Argh.

Schnell hatte ich mich umdreht und Zlatan, mit dem Backstein eine übergezogen- mitten durchs Gesicht. Er schrie auf und ging in die Knie. Wenigstens fiel kein Schuss. Ich schubste Marisa zurück und lief die Straße entlang. Als ich einen Blick über die Schulter warf, hatte Marisa die Verfolgung aufgenommen. Zlatan rappelte sich auf und lief ebenfalls hinter her- ich lief nur noch schneller.

Gleich könnte ich links einen Absacker machen und um die Ecke laufen. Weshalb ich noch schneller lief. Der warme Septemberwind huschte an meinem Gesicht vorbei und ich bekam wegen den Adrenalinschub immer wieder Gänsehautanfälle. 

Gerade als ich die Ecke erreicht hatte, fielen Schüsse.

"Fuck!", schrie ich auf und schmiss mich die Ecke entlang. Der Weg an der Mauer war viel zu lang. Ich hatte nirgends Schmerzen, also wurde ich nicht getroffen. Wie gesagt. Der Weg war zu lang. Den würde ich nicht schaffen. Schnell rappelte ich mich wieder auf und kletter die Steinmauer hoch. Als ich oben war, hörte ich Marisa und Zlatan regen. Ich schwang mich rüber und ließ mich leise an der Mauer runter fallen. Ich war auf dem Werkstattgelände. Schnell lief ich zum Gebäude und suchte zwischen den Steinen, nach dem Fakestein. Ich holte mit zitternden Händen die Schlüssel heraus und schloss auf. Die Tür machte ich leise zu und sofort lief ich zu meinem Camaro.

Abgeschlossen!

Schlüssel!

Marcels Büro!

Der ganze Weg zurück. Scheiße. Also lief ich den ganzen Weg in der Werkstatt und zwischen den ganzen teuren Karren zu Marcels Büro. Abgeschlossen. 

"Fuck!", sagte ich und schlug gegen die Tür.

Letztlich blieb mir nichts anderes übrig, als die Tür einzutreten- auch wenn es Krach machte, bezweifelte ich, dass Marisa und Zlatan das aus der Entfernung hören konnten. Ich schnappte mir meine Schlüssel von dem Hängebrett und starrte zum Telefon auf Marcels Schreibtisch.

Das wäre doch auch mal eine kleine Idee, wenn ich mal jemanden anrufen würde, oder nicht? Ich steckte die Schlüssel in meine Hosentasche und schnappte mir den Hörer, dann wählte ich im Dunkeln die Nummer von Marcels Handy. Hoffentlich ging der Spast auch dran.

"Geh ran! Geh ran! Geh ran!", sagte ich hektisch, als es am tuten war.

"Fornell?", hörte ich Marcel am anderen Ende sagen.

"Marcel, ich bin's May. Ich stecke in der ziemlich beschissenen Lage. Ich bin in der Werkstatt, wie du unschwer erkennen kannst, wegen der Nummer. Bitte-"

"Hahaha, verarscht. Ich bin gerade beschäftigt. Hinterlasst eine Nachricht nach dem Piepton", hörte ich Marcel lachen. 

Piiiep.

Seine verfickte Mailbox. Entsetzt blickte ich den Hörer an. "Marcel ändere deine verdammte Mail- ach Scheiß egal. Ich bin in der Werkstatt. Ich werde verfolgt. Franzosen. Einer hat eine Knarre, der heißt Zlatan und die Tussnelda heißt Marisa. Das können wir bitte schön alles der netten und lieben Alysha Aubameyang in die Schuhe schieben, die bestimmt mit dem Auto meines Ehemannes abgehauen ist, da ich mal wieder die Samariterin spielen muss. Ruf die verdammten Bullen! Danke."

Damit legte ich auf und wollte mich wieder auf den Weg in die Werkstatt machen. Jedoch blieb ich an der Tür stehen.

"Wie blöd bist du?", fragte Zlatan mich und hielt mir mal wieder den ach so tollen im Mondlicht scheinenden silbernen Lauf seiner Knarre auf mich gerichtet. An der Augenbraue tropfte Blut auf den Boden. Schade, dass der Backstein, nicht seine ganze Hackfresse zertrümmert hat. Aber man kann ja nicht alles haben.

Ich schnitt eine Grimasse. "Ich habe abgeschlossen? Wie bist du hier rein?"

"Hab aufgebrochen die Tür", meinte er.

"Dann stehen in weniger als fünf Minuten die Bullen vor der Tür", log ich. "Glückwunsch zum Titel verblödester Schwerverbrecher in Europa, mein Kumpano."

"Halt die Klappe und komm", sagte er und packte mich am Arm- dann zog er mich zu sich.

"Wo hast du Bonnie gelassen?", fragte ich.

"Wartet draußen, geh!", er schubste mich voran, durch die Werkstatt und ich sah diesen tollen silbernen Achter auf dem Schreibtisch liegen. Die andere Augenbraue hatte ja noch nichts.

Jeder 'normale' Schwerverbrecher, wäre natürlich auf die Idee gekommen, mich zu fesseln, aber dafür hatten die beide schon mal satte 0 Punkte verdient. Dann auf ein neues. Schnell schnappte ich mir den Schraubenschlüssel von der Arbeitsplatte, drehte mich um und zog an dem Abend das zweite Mal diesen Zlatan etwas durchs Gesicht.

Ein Schuss fiel- an mir vorbei.

HALLELUJA- ne doch nicht!

"MEIN CAMARO!", knurrte ich, als ich sah, dass die Kugel direkt die Beifahrertür meines geliebten Autos getroffen hatte. "Mach dir, Freunde", sagte ich und trat Zlatan, der sich sein Gesicht hielt, in die Kniekehle- er stand mit dem Rücken zu mir. Eisbein gelungen, Franzose am Boden. Ich lief zum Auto und schloss auf, dann riss ich die Fahrertür auf und fasste an die Verkleidung unter dem Lenkrad.

Da ist sie ja!

Gerade rechtzeitig ließ ich meine Knarre in meinem Hosenbund verschwinden und zog mein T-Shirt rüber, da hatte mich der knurrende Zlatan an den Haaren gepackt und hoch gezerrt. Ich ließ die Autoschlüssel fallen und horchte gleichzeitig auf, als ich in der Ferne Sirenen von Polizeiwagen holte.

"Ich hab nicht gelogen", sagte ich, als Zlatan mich nach draußen brachte. Wir kletterten an der Stelle über die Mauer, über der ich geklettert war. Ich als erste und Zlatan danach. Der Transporter wartete schon auf mich und Marisa schaute mich extrem sauer durch das geöffnete Fahrerfenster an.

"Was?", fragte ich pampig.

"Rein", sagte Zlatan und schubste mich in den Wagen.

Er sprang ebenfalls rein und zog die Tür zu. Dann fuhr Marisa los. Jedoch nicht weit. Sie versteckte sich irgendwo in einer Gasse und stieg aus.

"Die suchen uns", meinte Marisa, als sie die Tür aufgerissen hatte. "Zu Fuß weiter. Hier ist Wald. Da lang."

Ich wurde rausgeschubst und Zlatan stellte sich neben mich. Sie zogen die Tür zu und schubsten mich durch die Gasse. Am dunklen Horizont konnte ich die noch dunkleren Baumkronen der Bäume des Westfalenparks erkennen.

Wald. Ist klar. 

Die Lichter des Florians oben im dunklen und klaren Sternenhimmel blinkten auch schon. Vermutlich dachten sie, es sei ein Flugzeug. Was weiß ich. 

Um die Uhrzeit in den Westfalenpark, wo sämtliche Konzerte stattfanden und eine Menge Securityleute herumliefen. Klaro. Dann lass ich die beiden mal einfach ins Fettnäpfchen, der Fettnäpfchen laufen. Und da diese Woche über ein großer Jahrmarkt war- dann bitte. Die Musik hörte man, genau wie die vielen Lichter. Also ich. Wer weiß, wie Taub Bonnie und Clyde waren.

Meine heißgeliebte Berreta drückte ganz schön an meinem kleinen  Speckbauch, den ich mir in den Wochen angefressen hatte. Sie wollte benutzt werden, das wollte sie mir damit sagen, aber ich hielt das jetzt für einen bescheuerten Zeitpunkt. 

"Und wie lange seit ihr so zusammen?", fragte ich, um ein bisschen Smalltalk zu betreiben.

"Fängst du wieder an zu labern wie am Spieß?", stellte Marisa fest.

"Wenn man mir antworten würde, dann würde das nicht in Kopfschmerzen enden."

"Halt einfach deine Klappe."

Ich hielt meine Hand an meinem Kinn. "So besser?", fragte ich Marisa, die neben mir ging.

"Zwing mich nicht dich zu erschießen", drohte sie mir.

"Zwing mich nicht dich zu erschießen", ahmte ich sie nach und nahm meine Hand aus meinem Gesicht.

Völlig wütend blickte Marisa mich an und ging weiter. Zlatan schubste mich voran, sodass ich mich auch wieder in Bewegung setzte. Also gingen wir die Gasse zwischen den Wohnhäusern weiter. 

Da war eine Kellertreppe und mir kam sofort ein einfacher Gedanke. Marisa die Treppen runtertreten, Waffe ziehen, auf Zlatans Bein schießen, abhauen- mal wieder.


~ Marcel's Sicht ~

"Marco komm runter", sagte ich, als wir aus den Polizeiwagen stiegen, nachdem wir vor der Werkstatt hielten. Ich musste meinen besten Freund wirklich erstmal festhalten, damit er nicht auf das Gelände stürmte. Auch wenn es so aussah, als sei der Zaun zu.

"Sag mir nicht, dass ich runterkommen soll", fauchte er mich an und wollte sich meinem Griff entfliehen, aber ich drückte ihn dann einfach - auch wenn's mir leid tat und das eigentlich nicht machen wollte - auf die Motorhaube des Polizeiwagens. Ich lag halb auf ihm und schaute in sein Gesicht, welches durch das Blaulicht immer blau leuchtete. Ihn liefen wieder Tränen über die Wangen. So fertig, habe ich den noch nie erlebt. Doch die Trennung zwischen May und ihm, aber das damals war noch zig mal schlimmer.

"Ich will zu meiner Frau!", wimmerte er nur und vergrub sein Gesicht in seinen Händen.

"Sie werden May schon finden", sagte ich aufmunternd und rutschte von meinem besten Freund runter. Marco hob seinen Oberkörper an und blieb weiter auf der Motorhaube sitzen. Wir hatten Auba bei Alysha und den Kindern gelassen- wie Mario.

Alysha ist total ausgerastet, als Auba ankam, und Auba wäre am liebsten wieder abhauen, da er Curtys dabei hatte. Seine Mutter wollte Curtys umarmen, aber er hatte sie weggestoßen und ist nach oben zu Kane gelaufen- dieser war auch schon fix und fertig, nachdem er uns mit den Polizisten wieder belauscht hatte. Nico hatte weiterhin super Mina abgelenkt, dass sie von dem anderen Mist, was sich dann abspielte, gar nichts weiter mitbekam.

Ich hatte eine Nachricht auf meinem Handy - von May. Ich war erst verwirrt, wieso mich mein Bürotelefon anrief und als ich dann die Mailboxnachricht abgespielt hatte, war ich erleichtert, dass es May wenigstens da noch gut ging.

Wer weiß, wie es jetzt ist.

War sie verletzt?

Lebte sie überhaupt noch. 

Ob sie noch da sind? In unserer Werkstatt?

 Da brannten keine weiteren Lichter, so wie ich sah, als ich durch den Zaun geschaut hatte. Aber die Tür zum Gebäude stand auf. Entweder sind sie noch drinnen, oder sind längst wieder weg.

Die Feuerwehr brach das Schloss vom Zaun ab und das SEK stürmte hinein. Marco rutschte von der Motorhaube und schaute auf das Geschehen, als die Truppe ins Gebäude trat. Er raufte sich wortwörtlich die Haare.

Als mein Handy klingelte, fragte ich einen Polizisten, ob er nicht mal kurz auf Marco aufpassen konnte, da er schon wieder zuckende Beine hatte- nicht das er aufs Gelände läuft.

Was geht hier eigentlich schon wieder vor sich. Das ist einfach nur surreal. Einfach unglaubwürdig, dass das ausgerechnet in meiner Familie passiert.

Ich ging ans Handy- es war Kane's Nummer gewesen.

"Ist gerade ganz schlecht", sagte ich sofort.

"Was neues von Mama?", hörte ich Mina fragen.

"Mäuschen, was machst du denn?", fragte ich und ging weiter vom Geschehen weg. 

"Ich will doch nur wissen, ob Mama okay ist."

"Mama geht es gut, dass weiß ich. Wir reden darüber, wenn ich mit deinem Papa wieder zu Hause bin."

"Mina, was machst du denn mit meinem Handy?", hörte ich Kane im Hintergrund fragen. Dann ein Rascheln. "Marcel?"

Ich hielt Inne, als ich um eine Ecke gegangen bin und legte einfach auf, als ich einen schwarzen Transporter zwischen zwei Häuserwänden erkennen konnte. Ich steckte mein Handy in die Hosentasche und ging näher ran. 

Renault. Schwarz. Transporter. Kein Kennzeichen. 

Ich wollte die Türen aufreißen, aber hielt mich zurück. Fingerabdrücke und Spuren. Ich zog mein T-Shirt am Bauch hoch und wickelte meine Hand dort ein, ehe ich die Tür aufschob. Mit der Taschenlampe im meinem Handy leuchtete ich rein. Nichts.

Außer verwischte Blutspuren auf den hellgrauen Boden und an der Wand. Scheiße. Ich ließ die Tür offen und lief sofort zurück zur Werkstatt.

"Was gibt es?", fragte ich, als ich auf die Polizisten zu lief.

"Die haben nichts, außer ein paar Blutspuren gefunden", sagte ein Polizist zu mir. Er wollte weggehen, aber ich hielt ihn am Handgelenk fest. "Was?"

"Ich denke ich habe den Transporter entdeckt?", meinte ich. "Wo ist mein Kumpel?"

"Sitzt im Polizeiauto. Er ist gerade ziemlich ausgerastet, da seine Frau nicht hier ist und hat Ausversehen einen Kollegen ins Gesicht geschlagen."

"Das werden Sie aber nicht anzeigen?"

"Nein. Ausversehen", sagte er und trommelte ein paar Kollegen bei. Dann zeigte er mir, in welchem Auto Marco saß und ich setzte mich zu Marco nach hinten.

"Hey, Kumpel", meinte ich.

Marco saß da, die Schultern zusammengesackt, seine Stirn gegen den Sitz vor sich gedrückt.

"Sie ist nicht hier", nuschelte er nur.

"Ich weiß", meinte ich. "Aber sie war hier. Ich hab den Transporter gefunden."

"Meine Frau?", wimmerte Marco nur und blickte mich mit verheulten Augen an.

"May, war da nicht drinnen. Aber sie müssen hier irgendwo sein. Die Cops tun alles, um unsere Zicke wiederzufinden. Auch wenn es hart ist, wir müssen uns gedulden."

Marco wimmerte wieder und lehnte seine Stirn an den Sitz an. "May", seufzte er dann. Ich blickte aus dem Fenster und runzelte die Stirn, als ich den Florian sah. Der Westfalenpark. Was ist, wenn sie da waren? Das war doch offensichtlich. Die haben da geparkt, sind die Gasse entlang. Sie müssen da sein. "Ich komme gleich wieder", meinte ich und stieg aus. "Hey, können Sie noch mal auf ihn aufpassen?", fragte ich den Polizisten mit der blutigen Nase. "Ich muss nur schnell ein Telefonat führen."

"Klar," sagte der Cop und stellte ich ans Auto.

"Das tut ihm übrigens leid", sagte ich.

"Kann ich verstehen", sagte der Polizist nur und drehte sich mit dem Rücken zu mir. Ich tat so, als würde ich ein Telefonat führen und entfernte mich immer weiter vom Blaulicht-Theater. Kaum war ich außer Reichweite, steckte ich mein Handy weg und lief in Richtung Westfalenpark.

Der Jahrmarkt. Teilweise perfekt zum untertauchen, teilweise auch wieder nicht.





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