Mateo Armani
"Bereit?" Sie nickt und nimmt meine Hand in ihre. Ich schmunzel.
"Mateo-" Mein Onkel öffnet die Tür und sieht mich an. Als er Amanda bemerkt, wird er wütend. "Was hat sie hier zu suchen? Habe ich dir nicht gesagt, lass dich mit ihr nicht hier blicken?!" Er will die Tür wieder schließen, jedoch legt Amanda ihr Fuß dazwischen.
"Mr. Armani, ich will mich mit ihnen Unterhalten." Es ist leise. "Bitte." Mein Onkel macht die Tür genervt auf und lässt uns rein. Amanda sieht mich kurz an, bevor wir das Haus meines Onkels betreten.
Ich bin hier aufgewachsen.
Wir setzen uns hin.
"Sag schon. Wie traust du dich hier zu blicken?" Amanda hält immer noch meine Hand fest.
"Ich will wissen, was Sie gegen mich haben."
"Ich habe nichts gegen dich figlia."
"Warum sind Sie dann gegen uns?"
Amanda ist nicht mehr fröhlich wie davor. Ihr Blick ist streng. Sie ist genervt.
"Ich habe mit den Zellos vor Jahren ein Deal eingegangen. Wenn dieser buona a nulla mal in der Lage wäre, etwas richtiges zutun, hätte ich jetzt keine Probleme." (Nichtsnutz) Er sieht mich genervt an, bevor er wieder Amanda anschaut.
Das stimmt zum Teil. Er will Amanda nicht als meine Braut haben, weil sie Augustus Tochter ist und sie keine Beziehung zueinander haben. Er bekommt finanzielle Unterstützung von den Zellos, weshalb er jetzt Probleme hat, weil sie die Verbindung zu uns abgebrochen haben.
Olivia jedoch arbeitet immer noch bei mir. Sie denkt, dass es nicht so leicht zu Ende kommen kann.
"Was habe ich überhaupt gedacht? Dieser figlio di puttana kriegt nichts hin." (Hurensohn)
"Bitte was?" Amanda löst sich aus meiner Hand und sieht mich an. "Redet er immer so über dich?" Ich sehe sie einfach an.
Vor meinem Onkel verliere ich mein ganzes Selbstrespekt und Mut. Das ist von meiner Kindheit geblieben.
"Sie können nicht so über ihn reden. Sie dürfen nicht."
"Und wer bist du?" Er lacht. Sie schauen sich genervt voneinander an.
"Ich werde ihren Neffen heiraten. Aber ich will nicht, dass Sie gegen uns stehen."
"Sticchio, vergiss nicht vor wem du stehst. Ich mochte dich von Anfang an nicht." (Fotze)
"Zio."
Ich kann nicht zulassen, dass er so mit Amanda redet. Sie hat sich immer für mich eingesetzt. Jetzt bin ich dran.
"Hör auf so mit ihr zu reden." Ich lege meine Hand auf ihre und sehe meinen Onkel an. Amanda sieht mich an.
"Wo hast du auf einmal diesen Mut her?" Er steht wütend auf. "Vergiss nicht vor wem du stehst du pezzo di merda!" (Stück Scheiße)
"Zio," ich stehe auf. "Ich habe mir vieles gefallen lassen, aber ich erlaube dir nicht, dass du so mit ihr redest." Mein Onkel haltet mich an meinem Kragen fest. Amanda steht auf.
"Du bist Più scemo non potevi nascere!" (dumm geboren und nicht dazu gelernt!) Er will mich schlagen aber Amanda hält ihn auf.
"Amanda-" Wir schauen geschockt zu ihr.
"Was glauben Sie dabei?" Sie schaut ihn endgültig wütend an. "Erst machen sie sein Leben zur Hölle und dann reden sie mit ihm so als ob er behindert wäre? Und jetzt noch gewalttätig werden? Fühlen Sie sich nicht mal ein Prozent minderwertig?" Mein Onkel sieht sie wütend an.
Sie schiebt mich von meiner Hand zu sich.
"Wer denkst du wer du bist?"
"Ich?" Sie lacht genervt. "Ich bin Amanda Moretti, Anführerin der Mafia Sevilla. Die zukünftige Frau von ihren Neffen." Sie wird wieder ernst. "Wer denken Sie wer Sie sind?" Mein Onkel lässt mich los und haltet Amanda am Kragen fest.
"Zio!-"
"Sticchio, ich werde dich noch bringen dein verfluches Mund zu halten!"
"Und wie? Indem du meine Eltern tötest?" Ich befreie Amanda aus seinem Halt. "Gute Nachricht, meine Mutter ist schon gestorben."
Amanda-
"Ich würde es mir niemals gefallen lassen, dass jemand so mit mir redet. Auch wenn derjenige mein Onkel ist." Sagt sie zu mir gerichtet. Sie dreht sich zu meinem Onkel. "Sie haben kein Recht vor seiner Entscheidung zu stehen Mr. Armani. Sie haben jahrelang über sein Leben gestimmt. Und es reicht." Sie nimmt meine Hand in ihre.
"Zio." Ich sehe zu ihm. "Sie hat Recht." Er schaut mich wütender als vorher an. "Ich habe dir immer gehorcht. Weil du Familie bist. Aber jetzt entwickle ich eine neue Familie. Und brauche dich nicht mehr." Ich sehe ihn rührend an. "Du hast mich benutzt. Du hast mir meine wichtigsten Personen in meinem Leben genommen. Weil du eifersüchtig warst. Aber ich werde dir nicht erlauben, dass du sie mir wegnimmst. Niemals." Ich halte Amanda fester fest. "Ich hoffe, du akzeptierst mich irgendwann."
Ich gehe mit Amanda in meiner Hand raus. Vor ihrem Auto bleiben wir stehen.
Ich gehe mit meiner Hand durch meine Haare und laufe im Kreis.
"Mateo."
"Amanda, du solltest ihn nicht so kennen lernen-"
"Mateo-"
"Er ist eigentlich ein guter Onkel."
"Mateo-"
"Ich-"
"Mateo." Sie stoppt mich und umarmt mich.
Das habe ich gebraucht.
"Du hast dein bestes getan." Sie sieht mich an und lächelt. "Ich bin stolz auf dich."
Ich lege meine Arme um sie und lege meinen Kopf auf ihr Kopf.
Sie ist alles was ich brauche.
(...)
Amanda Moretti
Ich habe mich angezogen für das Abendessen bei den Venturis. Eigentlich habe ich nicht den Kopf dafür.
Ich bin nicht mit Nico nach Florenz gefahren und war auch nicht im Hauptquartier, weil ich bei Mateo bleiben wollte.
Es hat gut getan.
Ich hätte mir die Konversation mit seinem Onkel gestern nie so vorgestellt. Er ist herzloser als gedacht.
Kein Wunder, dass sich Mateo nach Liebe sehnt.
Das was ich mich jedoch frage ist, ob es wirklich eine Gute Idee ist mit unserer Ehe.
Ja, ich bin viel glückliches als davor, aber ich bereite viel zu viele Schwierigkeiten hervor.
"Amanda, bist du fertig?"
"Ja." Die Tür öffnet sich und ein gut aussehender Mateo kommt rein, der mich von unten nach oben beobachtet.
Nicht das er davor nicht gut aussah.
"So kannst du nicht raus."
"Und warum das?"
"Du siehst viel zu gut aus." Ich lache.
Wir haben unbewusst gematcht.
"Du siehst auch gut aus." Er legt seinen Arm um meine Taille und grinst mich an.
"Ja?" Ich nicke. Ich lege meine Hand auf seine Wange.
"Wie geht es dir?"
"Hervorragend."
"Sicher?" Er nickt und küsst meine Wange.
"Hey." Ich löse mich von seinen Armen. "Hör auf mich andauert zu küssen."
"Warum?" Er schmunzelt und bückt sich zu mir runter. "Ich zeige, wie angezogen ich mich von dir fühle."
Oh-
"Komm, wir kommen zu spät." Ich nehme meine High heels und gehe runter. Mateo folgt mir schmunzelt und zieht sich unten seine Schuhe an. Ich mache das gleiche.
Wir steigen in seinen Porsche 911 Turbo S ein. Er fährt los.
Die Fahrt ist leise. Als wir nach der kurzen Fahrt auf dem Grundstück der Venturis ankommen, steigen wir aus und betreten das Haus. Mateo nimmt meine Hand grinsend in seine.
"Amanda!" Emilia steht auf und kommt auf uns zu. Ich löse mich von Mateo und umarme sie lächelnd.
"Hey, wie geht es dir?" Frage ich flüsternd.
"Viel besser." Sie löst sich von mir und schmunzelt.
"Hallo Mateo." Mateo grinst nur und nimmt meine Hand wieder in seine. Er führt mich zum Tisch und schiebt ein Stuhl für mich raus. Ich setze mich irritiert hin und er schiebt das Stuhl wieder ran. Er setzt sich neben mich hin.
"Guten Abend, schön euch zu sehen." Ich sehe zu Tarmin. Er lächelt mich an. Ich lächele höflich zurück.
"Guten Abend." Mateo sitzt versteift neben mir und schaut wieder genervt in die Runde.
Warum ist er immer so schlecht gelaunt in der Öffentlichkeit?
In der Runde sitzen bekannte Gesichter. Es sind die gleichen da. Außer Olivia und Tarcisia.
"¿Cuánto tiempo llevas comprometida, mujer bonita?" (Seit wann bist du schon verlobt hübsche Frau?)
Bevor ich etwas sage, redet Mateo mit Damian.
"La mujer bonita es mi prometida." (Die hübsche Frau ist meine Verlobte.)
Ich sehe Damian entschuldigend an und sehe dann zu Mateo. Er haltet immer noch meine Hand fest.
"Kannst du bitte aufhören, so grimmig zu sein?" Flüstere ich zu Mateo zu.
"Warum? Das haltet die davon ab, sich an dich ranzumachen." Flüstert Mateo in mein Ohr zu.
Gänsehaut.
Ich lasse seine Hand los und schaue zur Runde.
"Und? Erzählt mal was." Sagt Tarmin. Ich sehe zu Adriana, die mich die ganze Zeit ansieht. Sie schaut schnell weg.
"Uh." Vor der Tür steht Angela. Wir haben am Handy geredet, dass sie sich etwas verspäten wird. Ich stehe auf und gehe zu meiner Cousine rüber.
"Das ist meine Cousine Angela aus Napoli." Tarmin nickt.
"Ich kenne dich doch." Sagt Luca. Angela nickt und wird leicht rot.
"Komm setzt dich zu uns." Damian zeigt auf dem Stuhl neben Emilia. Emilia nickt lächelnd. Angela schaut mich kurz an und setzt sich dann neben Emilia hin. Ich setze mich wieder neben Mateo hin.
"Wir-" Olivia und Tarcisia stürmen rein und schauen uns an.
"Mateo?" Mateo seufzt leise neben mir. Ich verkneife mir ein lachen.
Die beiden setzen sich vor uns beiden hin.
"Wir sind vollständig." Sagt Tarmin. "Der Service kann beginnen." Sagt er zu den Dienstmädchen.
Angela unterhaltet sich mit Luca und Damian, sowie mit Emilia. Adriana hat sich entschieden, einen Schritt zu wagen und sich mit Tarmin zu unterhalten. Tarcisia und Olivia schauen mich und Mateo an.
Olivia beobachtet uns. Mateo nimmt wieder meine Hand und legt sie auf dem Tisch.
"Ich sollte dir ein größeres Diamant kaufen." Er schaut sich mein Ring an.
Ich weiß, was er versucht. Er versucht alle im Zimmer klar zu machen, dass wir zusammen sind und sich niemand an uns ranmachen soll.
"Mateo." Ich lege unsere Hände auf meinem Schoss hin.
"Viel besser." Er lehnt sich an seinen Stuhl an und legt seine Hand auf meinen Oberschenkel. Er grinst mich an.
Ich schaue auf seine Hand und lege meine Hand drauf. Ich werde rot.
"Seit wann bist du so touchy?" Flüstere ich ihm zu.
"Schon immer." Er schiebt meinen Kopf mit seinen Fingern nach oben, damit ich ihn anschaue.
Olivia steht lautstark auf und verlässt den Raum. Tarcisia folgt ihr. Ich löse mich von Mateo, sowie seiner Hand auf meinem Oberschenkel.
"Du tust ihr weh."
"So wird sie verstehen, dass ich nichts von ihr will." Er steht auf. Alle schauen auf ihn. "Ich habe keine Lust mehr. Jeder ist hier, auf der Suche nach einem Partner. Ich habe dich schon. Ich gehe." Er verlässt den Raum. Ich schaue ihn verwirrt hinterher.
"Amanda?" Ich schaue auf Tarmin.
Ich stehe auch auf und verbeuge mich von allen.
"Ich danke dir für den Abend Tarmin." Ich verfolge Mateo und lasse sie verwirrt am Tisch.
Mateo steht vor seinem Auto und grinst mich an, als er mich erkennt.
Ich laufe zu ihn rüber.
"Ich wusste, dass du kommst."
"Was soll das? Was willst du tun?" Mateo zieht mich zu ihm, indem er sein Arm um meine Taille legt. "Mateo-"
"Du bist atemberaubend." Ich sehe ihn schief an. Er schaut zwischen meinen Augen und Lippen.
"Mateo!" Wir sehen zur Stimme. Es ist Olivia, die vor dem Eingang steht.
Mateo schaut mich wieder an. Olivia bleibt dort stehen.
"Weiß du wie wir sie loswerden?" Ich sehe ihn fragend an.
"Mateo, komm sofort her!" Schreit Olivia. Ich sehe wieder zu ihr. "Ich werde dich noch umbringen." Ich sehe zu Mateo. "Du wählst sie?!"
"Küss mich, Amanda. Küss mich, als gäbe es kein Morgen. Dann haben wir sie los."
Das tue ich. Ich küsse ihn. Ich vergrabe meine Hand in seinen Haaren. Er schiebt mich enger zu sich und legt seine Hand hinter meinem Kopf.
Wir hören Olivia schreiend weggehen aber lösen uns nicht.
Ich küsse ihn nicht wegen Olivia.
Ich küsse ihn, weil ich es will.
(...)