Big Brothers 7

By us-princess

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Das ist der 7. Teil von Big Brothers:) More

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By us-princess

Mike POV

Gerade als ich mich wieder meinem Laptop widmen wollte, klopfte es erneut an meiner Türe. Es war einer meiner Einsatzleiter, der fragte "hast du kurz 5 Minuten?".

"Klar, was gibt es?", fragte ich, während ich meinen Laptop zuklappte.

Jim schloss meine Bürotür und setzte sich mir gegenüber auf einen der freien Stühle. "Es geht um die vermissten Mädchen", begann er.

Jim war aktuell der Einsatzleiter von einem größeren Team, welches sich fast ausschließlich mit den verschwundenen Kindern befasste. Leider stockte der Fall aktuell etwas. Es gab weder alte noch neue Hinweise.

Jims Team befasste sich zwar trotzdem mit diesem Fall, allerdings hatte ich schon mehrere Agents, wie Alex zu Beispiel, wieder davon abgezogen und auf andere Fälle verteilt, die ebenfalls Priorität hatten und wichtig waren.

"Ich bin ehrlich zu dir, ich kann das nicht mehr. Ich bin seit 20 Jahren beim FBI, aber mir hat noch kein Fall so zu schaffen gemacht wie dieser. Es verschwinden Kinder und wir haben keine Hinweise darauf, was mit ihnen passiert ist. Die Menschen haben Angst und Fragen, und wir können nichts dagegen tun. Meine Kinder sind erst 7 und 9 Jahre alt, aber trotzdem sehe die ganze Zeit vor mir, wie sie als nächstes entführt werden, auch wenn sie nicht ins Opferbild passen. Das alle beeinflusst mich und meine Familie negative und das möchte ich nicht weiter zulassen. Ich möchte dich gerne darum bitten, dass du mich von dem Fall abziehst und einem anderen zuteilst. Ich brauche Abstand zu all dem und kann das so nicht mehr weiter machen".

Solche Fälle waren immer sehr schwer und sensible. Kinder und Jugendliche stehen ganz automatisch unter dem Schutz von Erwachsenen und wir fühlen uns für sie verantwortlich.

Wenn sowas passiert, war das nicht nur für die Menschen da draußen eine besondere Situation, sondern auch für uns. Hinter den Agents stecken auch nur Menschen.

Es war immer gut, wenn die Agents selbst erkannten, dass sie nicht mehr konnten und abstand brauchten und ich war froh, dass Jim mir das so offen und ehrlich mitgeteilt hatte.

"Danke, dass du mir das gesagt hast. Ich kann dich sehr gut verstehen, dass ist keine leichte Situation. Du kannst dir gerne den Nachmittag freinehmen, den Kopf frei bekommen und ich machte mir dann Gedanken, wo ich dich am besten einsetze, wahrscheinlich wird es der McJohn Fall werden", antwortete ich.

"Danke Mike! Ich habe es versucht, bin aber inzwischen an meinen Grenzen angekommen".

"Das verstehe ich und ist auch kein Problem, jeder von uns stößt früher oder später an seine Grenzen", erwiderte ich. Es war wirklich eine schwere Situation und ich konnte ihn sehr gut verstehen.

Mit Mila, die perfekt in das Opferbild passte, machten wir uns natürlich auch unsere Gedanken und beschäftigen uns viel damit. Es war immer schwer, wenn berufliche Fälle plötzlich auch im privaten Leben auftauchten.

Wenn sich jemand mit meinem Mord beschäftigt, hat er im privaten Bereich meist keine Berührungspunkte damit, aber bei diesem Fall ist die Öffentlichkeit involviert und somit wird es umso schwerer Abstand zu bekommen.

"Danke, ich gebe noch dem Team Bescheid und dann sehen wir uns morgen wieder", dankend sah Jim mich an, bevor er wieder mein Büro verließ.

Ich konnte ihn natürlich in einem anderen Fall einsetzten, jedoch musste auch jemand ihn ersetzten. Auch wenn jeder aus meiner Abteilung über jeden Fall Bescheid weiß, ist das Wissen, wenn man aktiv an einem Fall arbeitet natürlich deutlich umfangreicher und oft kann nur eine Person die sich viel damit befasst, die nötigen Schlüsse auch aus Kleinigkeiten ziehen, die es braucht, um einen Fall zu lösen.

Es nimmt Zeit in Anspruch, bis sich ein neuer Einsatzleiter dem Team und dem Fall angenommen hat, Zeit, die wir aktuell nicht hatten.

Ich dachte kurz nach, bevor ich mich erhob und zu dem Team lief, die sich aktuell mit besagtem Fall beschäftigten. Sie saßen alle zusammen in einem unserer Teamräume, während Jim ihnen die neue Situation erklärte.

Als er fertig war, sagte ich, "da wir aktuell nicht die Zeit haben einen neuen Einsatzleiter einzuarbeiten, bin ich ab sofort euer Ansprechpartner. Haltet mich bitte über alles auf dem Laufenden und kommt zu mir, falls ihr Fragen habt. Auch wenn wir aktuell nicht sonderlich vorankommen, macht ihr alle einen sehr guten Job, macht weiter so!".

Ich hatte mehrere Einsatzleiter, die für die einzelnen Teams in meiner Abteilung zuständig waren und die Verantwortung für die einzelnen Fälle trugen. Sie waren immer der erste Ansprechpartner für die jeweiligen Fälle und ich kam nur bei größeren Fällen oder Entscheidungen hinzu.

Dadurch, dass ich immer bei den größeren Fällen über so gut wie alles Bescheid wusste, konnte ich ohne große Einarbeitungszeit mich um das Team und den Fall kümmern, auch wenn dies wieder Mehrarbeit für mich bedeutete.

Ich unterhielt mich noch kurz mit dem Team, bevor ich wieder in mein Büro laufen wollte, auf dem Weg dorthin allerdings von Alex abgepasst wurde, der mit dem Rest seines Teams die 3 Gangmitglieder verhaftet hatte.

Ich beschloss mit ihm zu den Verhörzimmern zu laufen, wo die Verdächtigen aktuell von anderen Agents vernommen wurden. Jedoch waren sie nicht gerade gesprächig.

"Wir haben vor Ort weitere Waffen und Drogen gefunden. Sie sind aktuell in der Kriminaluntersuchung", brachte Alex mich auf den neusten Stand. "Dann hoffen wir mal, dass sie etwas finden, mit dem wir sie weiter unter Druck setzen können", erwiderte ich.

So wie es aktuell aussah, hatte keiner der drei Lust zu reden. "Ich gehe wieder in mein Büro, gebt bitte Bescheid, wenn sich etwas ergeben hat und denkt a das Schießtraining später", sagte ich zu Alex, bevor ich zurück zu meinem Schreibtisch lief.

Ich setzte meinem Team regelmäßige Termine in ihren Kalender, bei dem sie ihre Schussfähigkeiten unter Beweis stellen mussten. Auch wenn ich davon überzeugt war, dass sie alle den hohen Standard des FBI einhielten, mussten sie das trotzdem auch beweisen. Bei uns sollte nur der eine Waffe tragen und auf Einsätze gehen, der auch fit genug dafür war.

Es war inzwischen schon 3 pm und ich hatte bei weitem noch nicht so viel erledigt wie ich mir das eigentlich vorgenommen hatte. Die nächsten zwei Stunden verbrachte ich also damit, meinen überfüllten Ordner mit To-dos abzuarbeiten, bevor ich mich gegen 5 pm auf den Weg zum Schießstand machte, wo ein Teil meines Teams inzwischen das Training beendet haben sollte.

Sie waren gerade am zusammen packen, als ich zu Jack lief, der bei uns die Schießübungen und Ergebnisse überwachte, "und, wie haben sie sich geschlagen?". "Ganz gut, so wie immer", erwiderte er zufrieden.

Ich sah mir selbst kurz die Ergebnisse, wie die Trefferquote oder die Reaktionszeit an, konnte aber keine Ausreißer nach unten feststellen. Die Agents die hier sind, sind alle topfit und es gab nichts zu meckern.

Natürlich waren nicht alle aus meinem Team hier, es gab immer welche, die in einem Einsatz waren oder zu beschäftigt, um hier teilzunehmen, aber diese kamen dann bei der nächsten Übung dran.

Ich sah zu meinem Team, die zusammen redeten und lachten während sie die Waffen wegpackten. Ich war froh über die entspannte Stimmung und Atmosphäre, die in meinem Team herrschte.

Es ist sehr wichtig, dass sich die Agents untereinander verstanden, aber vor allem, dass sie sich vertrauten. Vertrauen war eine der, wenn nicht die wichtigste Eigenschaft, die ein FBI Team besitzen muss.

Sie müssen sich zum Teil ihr eigenes Leben und die der anderen anvertrauen und um zu diesem Punkt zu kommen, gehört viel dazu. Wenn sich jemand mit dem anderen nicht versteht, fließt das auch automatisch in das Vertrauensverhältnis mit ein und sowas kann unter Umständen gefährlich werden. Daher war ich immer bemüht eine gute Atmosphäre in meinem Team zu haben und Reibereien zu vermeiden.

Glücklicherweise gab es bisher noch keine Probleme dieser Art und ich hoffte, dass dies auch so bleiben wird.

"Und, ist der Chef zufrieden?", fragte Alex als er sich zu mir und Jack stellte. "Mit den anderen schon, aber eigentlich dachte ich, dass du mich langsam einholst", erwiderte ich grinsend, während ich mir nochmal seine Ergebnisse ansah.

Alex konnte sehr gut schießen und war mit Abstand der Beste aus meinem Team, trotzdem ließ ich es mir nicht nehmen, ihn ab und zu aufzuziehen, auch wenn er nur noch sehr knapp hinter meiner eigenen Trefferquote lag.

"Das ist der Höflichkeitsabstand, es geht ja nicht, dass ich besser bin als mein Chef", erwiderte Alex schmunzelnd.

"Das hört sich für mich eher nach einer Ausrede an". Grinsend sah ich wieder zu meinem Bruder.

"Ich nenne es lieber den Höflichkeitsabstand".

"Dann verringere Mal deinen Höflichkeitsabstand", forderte ich ihn heraus, aber Alex winkte ab, "wenn ich besser werde als du, wird der Höflichkeitsabstand zu Cole zu gering". "Damit kann ich leben", hörte ich plötzlich Coles schmunzelnde Stimme hinter mir.

"Dann hast du wohl keine Ausreden mehr. Keiner von uns hat ein Problem damit, wenn du besser wirst als wir", sagte ich grinsend zu Alex, welcher ebenfalls grinsend leicht den Kopf schüttelte.

Auch wenn Alex noch einen Ticken schlechter war als ich, er konnte wirklich sehr gut schießen und wir alle wussten dies. Trotzdem machte es etwas Spaß ihn damit zu ärgern, dass er es noch nicht geschafft hatte uns zu schlagen.

"Hast du kurz Zeit? Ich würde gerne etwas mit dir besprechen", richtete sich Cole nun an mich. "Klar", erwiderte ich sofort. Wir liefen zusammen aus der Schießhalle und blieben im Vorraum stehen, wo wir ungestört und alleine reden konnten.

"Es geht um die vermissten Mädchen", kam Cole direkt zum Punkt, "eine unserer Pressesprecherinnen ist gerade zu mir gekommen. Sie hat eine Bekannte bei einem TV Sender und über die erfahren, dass besagter Sender wohl eine kleine Serie über die Fälle der vermissten Mädchen und das FBI drehen wird. Es sind wohl auch die Eltern der Mädchen dabei. Wahrscheinlich erhoffen sie sich dadurch neue Beweise zu finden. Ich kann eine Unterlassungsklage gegen den TV Sender stellen und das Produzieren der Serie verhindern lassen, allerdings würde ich das gerne vermeiden. Stattdessen möchte ich die Plattform nutzen, um die Menschen zu sensibilisieren, in diesem Fall, aber auch generell. Viele Menschen werden sich diese Serie anschauen, wir könnten das nutzen und generell für mehr Aufmerksamkeit und Achtsamkeit für Kinder und Jugendliche appellieren. Du kennst die Zahlen wie viele Minderjährige in den USA jeden Tag verschwinden und wie viele davon vermieden werden könnten, wären die Eltern und Mitmenschen aufmerksamer. Ich bin mir sicher, dass wir das mit dem TV Sender verhandeln können, aber sie wollen im Gegenzug bestimmt eine Stellungnahme von uns haben. Das Ganze wird so oder so viel Aufmerksamkeit auf uns ziehen und den Druck auf dein Team verstärken, die Frage ist nur, ob wir das Ganze noch mehr aufbauen und unseren Vorteil daraus ziehen, oder ob wir das mit einer Klage die Serie verhindern werden, aber dadurch auch wiederum viel Aufmerksamkeit auf uns ziehen werden. Ich möchte das nicht ohne dich entscheiden, das ist schließlich ein Fall, der dein Team bearbeitet". 

"Es wäre eine wirklich gute Plattform, um die Message zu verbreiten", stimmte ich Cole zu, "wir könnten eine der Pressesprecher das FBI in der Serie vertreten lassen, damit könnten wir den Inhalt auch etwas beeinflussen. Sie könnte allgemein etwas zu Serientätern erzählen und woran man sie trotz der scheinbar perfekten Fassade erkennen kann. Wir könnten nicht nur Kindern und Jugendlichen helfen, sondern bekommen dadurch vielleicht auch neue Hinweise. Der Druck wird so oder so wachsen, so könnten wir wenigstens etwas Profit daraus schlagen".

Es ist nichts Ungewöhnliches, dass sich TV Sender für solche Fälle interessieren. Wir würden nie Interna herausgeben, aber wir könnten durch unsere Mitwirkung die Menschen sensibilisieren.

"Also bist du auch eher dafür?", hakte Cole nach. "Optimal ist es nicht, aber es ist eine gute Chance, die wir meiner Meinung nach nicht verstreichen lassen sollten", erwiderte ich.

"Dann lasse ich Kontakt mit dem Sender aufnehmen und dann schauen wir mal, wie sich das alles entwickelt. Die Serie soll bereits in den nächsten 2 Wochen gedreht und in 3 veröffentlicht werden, es ist alles also ziemlich kurzfristig, aber dann lasse ich alles in die Wege leiten. Das alles bedeutet aber auch mehr Arbeit für dich und dein Team", antwortete mein Bruder.

Es wird nach der Serie bestimmt sehr viele neue Hinweise geben, denen wir allen nachgehen müssen, aber vielleicht ist einer davon auch ein entscheidender Hinweis.

"Wir haben doch sowieso kaum etwas zu tun", erwiderte ich grinsend, mit Blick auf die Uhr die mir verriet, dass ich heute auch schon wieder über 12 Stunden im Büro war.

Gerade als ich noch etwas anderes ansprechen wollte, kam Alex mit dem Handy in der Hand zu uns und sagte zu mir, "einer der Verdächtigen hat geredet. Es soll wohl einen Waffendeal in 2 Stunden geben".

"Macht euch fertig, ich komme gleich hoch", erwiderte ich, woraufhin Alex wieder verschwand.

"Wir reden dann nochmal, wenn alles fix mit dem TV Sender ist?", wand ich mich nochmal a Cole. "Ja, ich melde mich dann bei dir", erwiderte er, bevor ich mich auf den Weg zu meinem Team machte.

Bei größeren Einsätzen ging ich immer mit meinem Team mit. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich allerdings noch nicht, wie dieser Abend enden würde...

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