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„Mila", begann Jake erneut, aber ich unterbrach ihn: „nein, lasst es bitte gut sein. Ich verspreche euch, dass ich nichts angestellt habe und auch nicht werde, aber bitte lasst mich in Ruhe. Ich kann es euch einfach nicht erzählen". Das erste Mal seit ich hier sitze, sah ich auf und blickte zu meinen Brüdern.

„Wovor hast du Angst?", besorgt sah Jake mich an. „Vor nichts, ich möchte es einfach nicht erzählen", erwiderte ich, während ich nervös mit meinen Fingern herumspielte.

„Wir sehen, dass du Angst hast", erwiderte Cole. Erneut sah ich zu Boden.

„Okay, lass uns anders beginnen", sagte Mike nach ein paar Sekunden des Schweigens: „du vertraust uns doch, oder?".

Langsam nickte ich.

„Warum hast du dann Angst, uns das zu erzählen?". „Weil... weil ich Angst habe, dass ihr mir nicht glaubt und dass ihr wieder so enttäuscht von mir seid. Und ich habe Angst, dass ihr mich vielleicht wegschickt, wenn ihr das wisst", antwortete ich zögerlich auf Mikes Frage.

„Hat sie dir gesagt, dass wir so reagieren werden, wenn du uns das erzählst?", fragte Jake, was ich mit einem leichten Nicken beantwortete und er daraufhin sagte: „du hast gerade gesagt, dass du uns vertraust. Wer auch immer sie ist, ich denke nicht, dass du ihr mehr vertrauen solltest als uns..". „Das mache ich auch nicht", unterbrach ich ihn.

„Okay, aber dann vertraue ihren Worten nicht mehr als unseren. Wenn du uns nicht sagst, was passiert ist, können wir dir auch nicht sagen, ob wir enttäuscht sein werden oder nicht, aber egal was es ist, wir würden dich nie weg schicken.

Wir finden für alles eine Lösung, das haben wir bisher immer, aber du musst uns auch vertrauen und sagen, was los ist. Warum denkst du, dass wir dir nicht glauben werden? Haben wir dir einmal nicht geglaubt, als du uns wirklich die Wahrheit gesagt hast?", wollte Jake wissen.

Ich dachte einige Sekunden nach, aber meine Brüder haben mir immer geglaubt, wenn ich auch wirklich die Wahrheit gesagt hatte.

Zögerlich schüttelte ich den Kopf. „Warum sollten wir dir dann dieses Mal nicht glauben? Wenn du uns die Wahrheit erzählst, werden wir dir das glauben. Du musst uns vertrauen, auch wenn du Angst hast", erwiderte nun Cole.

Warum machen sie es mir nur so schwer?

Auf der einen Seite möchte ich es ihnen erzählen und ich will, dass sie mir helfen, aber auf der anderen hatte ich einfach Angst.

„Aber... es war... es geht um die Zeit als ich in Compton war. Da war ich anders, als ich jetzt bin. Ich habe Angst, dass ihr mir das nicht glaubt, dass ich das nicht war. Aber ich war es wirklich nicht, das verspreche ich euch", gab ich zögerlich von mir.

„Du hast uns alles erzählt, was in Compton passiert und hättest du etwas so Gravierendes, wie es gerade den Anschein macht, ausgelassen, hätten wir das bemerkt. Außerdem hatten wir nie das Gefühl, dass du uns etwas verschwiegen hast. Erzähle uns bitte, worum es geht, nur dann können wir dir helfen", antwortete Cole.

„Es... ich kann nicht", stotterte ich. „Versuche es bitte", forderte Alex mich auf.

„Es gibt jemanden, der behauptet, dass ich etwas getan habe, obwohl ich es nicht war. Aber es gibt meine Fingerabdrücke darauf, die mich damit in Verbindung bringen. Ich habe Angst, dass ihr dem und ihr mehr glaubt. Ihr wisst, wie ich damals darauf war und ich habe Angst, dass ihr mir zutraut, dass ich das wirklich gemacht habe", antwortete ich leise.

„Menschen hinterlassen überall ihre Fingerabdrücke, das alleine beweist aber nicht viel. Wenn du nichts gemacht hast, brauchst du auch keine Angst davor zu haben.

Big Brothers 7Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt