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Müde rieb ich meine Augen. Nachdem ich gestern mit Jake und Cole über alle gesprochen habe, bin ich relativ schnell danach eingeschlafen und habe auch den restlichen Tag und die ganze Nacht durchgeschlafen. Es war gut, dass ich das alles mit meinen Brüdern besprochen hatte und ich möchte versuchen, etwas Abstand zu all dem zu bekommen. Jake hatte recht damit, dass ich sowieso nichts an der aktuellen Situation ändern kann und es nichts bringt mir deswegen den Kopf zu zerbrechen. Ich muss versuchen, etwas Abstand zu all dem zu bekommen und mich nicht davon verrückt machen zu lassen. "Guten Morgen Prinzessin", holte Coles Stimme mich wieder aus meinen Gedanken. Er saß mit seinem Laptop auf dem Schoß auf der Couch, während Jake ebenfalls arbeitete, allerdings gerade seinen Laptop beiseitelegte und zu mir gelaufen kam. "Wie geht es dir?", fragte er nach. "Gut", erwiderte ich noch etwas verschlafen. "Darf ich mir mal deinen Kopf ansehen?", etwas zögerlich setzte ich mich aufrecht hin, sodass Jake das Pflaster entfernen und sich die Wunde ansehen konnte. Glücklicherweise hatte ich trotz der kleinen Kopfverletzung keine Kopfschmerzen. Mein Bruder klebte ein neues, kleines Pflaster auf meine Kopfhaut, das die Nadeln etwas abdeckte, bevor er sich meinen Beinen widmete. Ich hatte mich noch nicht getraut, meine Beine zu bewegen. Ich hatte Angst, dass es doch nicht funktionieren wird. Jake schlug die Bettdecke auf, sodass er sich meine Beine ansehen konnte. "Spürst du das?", langsam fuhr er mir mit seinem Finger meine Fußsohle entlang. Ich spürte wie es etwas mit kitzeln begann und zuckte leicht zusammen. Ich spüre meine Beine wieder. Erleichterung machte sich in mir breit. "Drück bitte mit deinen Füßen gegen meine Hände", Jake hielt seine Hände gegen meine Füße, während ich leicht dagegen drückte. Ich konnte echt meine Beine wieder bewegen. Gestern wurde mir zum ersten Mal bewusst, wie schlimm es eigentlich ist, wenn das nicht geht. Ich drückte leicht gegen Jakes Hände, hatte allerdings noch nicht so viel Kraft in den Beinen und Füßen wie erhofft. Es fühlte sich alles noch ein wenig taub und schwer an. "Es wird alles wieder normal im Laufe des Tages. Es dauert einfach etwas Zeit, bis sich dein Körper wieder erholt", sagte Jake, während er wieder von meinen Füßen abließ. "Darf ich aufstehen?", fragte ich. Auch wenn sich das komisch anhört, ich konnte es kaum erwarten endlich wieder zu laufen. "Du kannst es versuchen, ja", antwortete mein Bruder. Langsam zog ich meine schweren Füße über die Matratze und ließ die schließlich die Bettkante runter baumeln. Zögerlich ließ ich meine Füße auf den Boden ab. Jake nahm meine Hände und zog mich langsam auf die Beine, während er mich gleichzeitig festhielt. Ich war noch etwas wackelig auf den Beinen, aber sie hielten meinem Gewicht stand. Langsam trat ich einen Schritt nach vorne, während Jake mich noch immer etwas festhielt, falls meine Beine doch noch unter mir nachgeben werden. Ich hatte etwas Probleme damit, mein Gleichgewicht zu halten, schaffte es aber trotzdem ein paar wackelige Schritte zu laufen. Ich war so unfassbar erleichtert, dass ich wieder laufen konnte. Erschöpft von den paar wenigen Schritten setzte ich mich wieder auf die Bettkante. "Das war gut, in 1-2 Tagen wirst du wieder normal laufen können, das braucht einfach noch etwas Zeit. Wir machen nachher nochmal CT Aufnahmen um uns deine Wirbelsäule und das Rückenmark anzusehen, wenn das alles gut aussieht, wovon ich ausgehe, können wir danach nach Hause gehen. Aber auch wenn wir zu Hause sind, machst du die nächsten zwei Tage noch langsam. Dein Körper braucht Zeit sich zu erholen und die werden wir ihm geben", sagte Jake zu mir, während ich mich wieder in das große Bett legte. Ich hatte kein Problem damit mich die nächsten Tage noch etwas auszuruhen, Hauptsache ich kann wieder laufen...

Big Brothers 7Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt