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Mason POV

Genervt starrte die Wand an. Ich konnte Dads Handlungen einfach nicht nachvollziehen. Was denkt der sich? Dass der einfach herkommt, wir ihm um den Hals fallen und zu ihm ziehen?

Was ist eigentlich falsch bei dem? Der hat alles kaputt gemacht. Er wollte nicht mehr Teil von unserem Leben sein, das lässt sich jetzt nicht mehr ändern.

Inzwischen wollen wir auch nicht mehr, dass er ein Teil von unserem Leben ist. Der soll sich einfach verpissen und sich nicht mehr sehen lassen.

Nachdenklich lief ich zurück in den Garten, um mein Handy zu holen, das ich auf dem Tisch liegen lassen hatte. Inzwischen saßen nur noch Jake, Cole und Alex am Tisch.

Wortlos nahm ich mein Handy, als Jake fragte: „whats up Buddy?". „Nichts", erwidere ich kurz angebunden.

„Ist es wegen Dad?", hakte nun auch Cole nach. Ich schüttelte den Kopf, „was soll seinetwegen sein?". „Du vermisst ihn", sagte Jake feststellend.

Wortlos sah ich ihn an. Ich darf ihn nicht vermissen. Er ist einfach nur ein Arschloch, wie sollte man so jemanden vermissen.

„Komm, setzt dich zu uns", sagte Alex, während er mich sanft an meinem Arm auf den Stuhl neben sich zog. „Es ist okay, dass du ihn vermisst", sagte Jake verständnisvoll.

Ich sah auf den Boden, „nein, ist es nicht. Er ist scheiße. Er hat Mila immer wie Dreck behandelt und war auch sonst nie wirklich für uns da. Ich will ihn nicht in meinem Leben haben, ich brauche ihn nicht".

„Du brauchst nicht ihn, aber du vermisst einen Vater. Es ist alles schwer zu akzeptieren. Mom ist Tod und Dad lebt. Du weißt, dass du mom nicht mehr zurückbekommst und wünschst dir, dass du wenigstens deinen Dad zurückbekommst. Er lebt schließlich, er ist nur nicht der Dad, den zu gerne hättest. Das ist okay. Jeder braucht seine Eltern und du hast weder eine mom noch einen dad. Es ist normal, dass dir das schwerfällt. Wir wollen keinen der beiden ersetzten, wir sind eure Brüder und das ist auch gut so. Du darfst Dad vermissen. Milas Erfahrungen mit ihm sind nicht deine", sagte Cole verständnisvoll.

„Ich verstehe es einfach nicht. Warum hat er sich gegen uns entschieden? Mom würde alles dafür geben, wieder am Leben und bei uns zu sein. Er hat die Möglichkeit, aber tritt sie mit Füßen. Es ist einfach schwer zu akzeptieren, dass er die Möglichkeit hat unser Dad zu sein, aber sich dagegen entscheidet", sprach ich leise meine Gedanken aus.

Natürlich vermisste ich meine Eltern, beide meiner Elternteile. Ich vermisste nicht die Person die Dad ist, aber ich vermisste meinen Dad.

„Dir fehlt mom mehr als du zugeben willst", sagte Alex feststellend, was ich mit einem Nicken bestätige. Mom war einfach weg, von der einen Sekunde auf die andere. Sie ist völlig aus dem Nichts gestorben.

Es tat weh, wenn ich an sie dachte und wenn mir bewusst wurde, dass ich sie nie wieder zurückbekomme. Ich spürte, wie mir Tränen in die Augen stiegen. Schnell senkte ich meinen Kopf, um sie vor meinen Brüdern zu verstecken.

„Wir vermissen sie alle, das ist völlig normal", sanft zog Alex mich zu sich rüber und legte seinen Arm um mich.

Es tut einfach weh. Ich vermisste sie so unendlich. Ich wusste, dass meine Brüder alles für uns taten, aber trotzdem vermisste ich sie einfach. Ihre liebevolle Art, ihr Lachen, einfach alles. Es war einfach so schwer ohne sie.

„Du wirst sie immer vermissen, aber es wird besser. Es ist auch okay, dass du Dad vermisst. Jeder braucht seine Eltern und es ist scheiße, dass du sie nicht mehr hast", sagte Alex zu mir.

Es war einfach so schwer. Ich bekomme meine Eltern nicht mehr zurück, sie waren weg für immer. Schnell wischte ich mir meinen Tränen weg.

„Mom wäre sehr stolz auf dich. Auch wenn sie es nicht mehr sagen kann, sie wäre wirklich sehr stolz auf dich", sagte nun Jake.

Big Brothers 7Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt