Ich will dich nicht verlieren

By Vic_Gibson

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»Ich wusste nicht, dass man so schnell seine Versprechen brechen konnte, denn am nächsten Tag und auch darauf... More

Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19 - Dain
Kapitel 20 - Dain
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23 - Dain
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26 - Dain
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33 - Dain
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Epilog

Kapitel 5

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By Vic_Gibson

Leicht unter Druck gesetzt, schrieb ich den letzten Satz meiner Klausur noch zu ende. Ich hatte nicht mehr viel Zeit und ich muss noch mindestens einmal über meinen Text drüber gehen. Professorin Foster saß vorne im Raum und schaute auf die Uhr. "Kommt bitte langsam zum Ende." Gut, ich hatte noch ungefähr 5 Minuten Zeit, also überflog ich meinen Text so gut es ging, korrigierte jeden Rechtschreibfehler den ich noch fand und machte Wörter mit Tip-Ex weg, nur um sie wieder neu aufzuschreiben, damit es ordentlicher und leserlich war. Als ich damit fertig war, sah ich, wie Professorin Foster schon aufgestanden war und vorne die Klausuren einsammelte. Ich bin fertig und ich bin mir nicht ganz sicher, was ich von meiner Leistung halten soll. Ich kann jetzt nur noch hoffen, dass ich das bestanden habe. Nachdem sie meine Klausur mitgenommen hatte, stand ich auf und packte meine Sachen zusammen. Bevor ich aber den Raum verließ, schnappte ich mir noch mein Handy von vorne. Vor der Tür wartete Stacy schon auf mich und lächelte mich an. "Und? Was meinst du?" fragt sie sofort. "Ach, ich weiß nicht. Ich hoffe einfach nur, dass ich bestehe."

"Ich auch." Stacy hatte ungefähr 20 Minuten vor mir abgegeben und ich fragte mich, wie sie die Klausur nur in 100 Minuten fertig bekommen hat, ich brauchte die vollen 120. "Uff, ich bin komplett durch. Ich würde am liebsten jetzt einfach nach Hause fahren und ein Schaumbad nehmen."

"Da stimme ich dir zu. Ich habe mich auch dazu entschieden heute Nachmittag nicht in die Vorlesung zu gehen, dafür bin ich einfach zu fertig." Perplex schaue ich sie daraufhin an. "Wirklich?"

"Ja, warum sollte ich auch. Ich weiß, dass ich eh nicht mehr aufpassen werde." Ihre Antwort quittierte sie mit einem Schulterzucken. "Aber weißt du, worauf ich Lust habe?" Fragend zog ich die Augenbrauen hoch. "Na auf shoppen gehen."

"Ernsthaft?"

"Ja, ich brauche noch was für die Party am Samstag."

"Dann auf geht's in die Innenstadt." Unsere Pläne für den restlichen Tag standen also nun fest und wir schlenderten durch das Hauptgebäude bis zur S-Bahn Station, um in die Stadt zu fahren.

In der Stadt angekommen, gingen wir sofort in einen Bekleidungsladen und Stacy fing an, nach etwas Tragbarem zu suchen. Sie hatte schnell ein paar Sachen gefunden und begab sich in eine Umkleidekabine und als sie fertig war, blieb mir der Atem weg. Sie trug einen hautengen schwarzen Lederrock, der ihr bis zur Mitte ihrer Oberschenkel ging und dazu ein passendes schwarzes Ledertop, welches wohlgemerkt auch hauteng anlag. Ich brach instinktiv in schallendes Gelächter aus. "Was lachst du denn jetzt?", Stacy schien nicht begeistert von meiner Reaktion. "Versteh mich nicht falsch, du siehst umwerfend aus, aber...", ich bekam mich fast nicht mehr ein. "Aber du siehst aus wie eine Schlampe."

"Soll ich dir was sagen?" Stacy lächelte ganz teuflisch. "Das wollte ich hiermit erreichen." Sie drehte sich auf der Stelle um und zog den Vorhang wieder zu. Während sie das nächste Outfit anprobierte lachten wir beide. Die Outfits, die sie als nächstes anzog, gefielen mir sowohl auch ihr, als auch mir nicht wirklich. Stacy brauchte etwas, was sexy war, aber nicht nach Schlampe aussah wie das erste Outfit. Da unter ihren Kleidungsstücken nichts Passendes dabei war, hingen wir die Sachen weg und gingen in ein anderes Geschäft. Die Sachen, die sie dort fand, waren schon besser, aber immer noch nicht das richtige. Ich beschloss, als sie sich umzog, nochmal auf die Suche zu gehen. Ein paar schöne Kleider gab es hier schon, aber sie gefielen Stacy sowohl in Farbe als auch im Schnitt nicht. Nach kurzer Zeit kam ich zu einem Ständer, an dem schwarze Kleider hingen. Sie waren zwar ziemlich schlicht, aber Stacy kann es ja mal anprobieren. Ich nahm mir eins in ihrer Größe mit und ging zurück. "Wo warst du denn?"

"Ich hab mich ein wenig umgeschaut. Schau mal, was ich gefunden habe." Ich hielt ihr das Kleid hin. "Aber so eins hatte ich doch schon anprobiert."

"Nein, das hier hing komplett wo anders und hat auch keine Raffungen an der Seite. Versuch es einfach mal." Widerwillig drehte sie sich um und probierte das Kleid an. Es sah gut an ihr aus, ein schlichtes schwarzes enges Minikleid. Es zeigte nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig und saß wie angegossen. "Und?" fragte ich. Stacy drehte sich noch ein paar Mal vor dem Spiegel, strich sich andauernd wieder über das Kleid und überlegte. "Ich mag es."

"Wirklich?"

"Ja, das nehme ich." Sie drehte sich zufrieden zu mir um. Somit hat Stacy nun auch was für Samstag gefunden. Auf dem Weg zur Kasse fragte sie mich, ob ich mir nicht auch was holen wollen würde, aber das verneinte ich, ich habe noch genug Kleidung zuhause und werde schon etwas Passendes finden, wenn ich mich entscheide mit zu gehen.

Vor dem Geschäft atmen wir erstmal durch. "Endlich fertig. Das war aber auch ein Aufwand." Stacy nickte nur zustimmend und ging weiter. Sie steuerte einen gezielten Punkt an und es konnte entweder nur Starbucks oder unser Lieblingscafé sein. Schnell stellte sich heraus, dass es unser Lieblingscafé war. Wir setzten uns, bestellten und fingen an, über die Klausur zu reden. Stacy erzählte mir, dass sie so schnell fertig war, weil sie ab der letzten Aufgabe einfach nicht mehr weiter wusste. Wir sollten dort nämlich keinen Prozess oder ein Diagramm beschreiben, sondern eine eigene Hypothese aufbauen und diese begründet erklären. Ich bin ehrlich, mir fiel das auch ziemlich schwer, das liegt aber auch daran, dass ich zwar immer Hypothesen aufstellen kann und diese auch begründen kann, aber ich bin mir immer unsicher, weil ich von meiner damaligen Oberstufenlehrerin immer über meine Hypothesen kritisiert wurde, denn sie entsprachen nicht den Lösungen. Aber jetzt mal ehrlich, eine Hypothese zu einem bestimmten Thema ist doch von Person zu Person verschieden, da jeder andere Denkweisen hat, das ist genauso wie in Deutsch mit dem Deuten von Gedichten.

"Und ich habe mich schon gefragt, wie du 20 Minuten vor mir fertig werden konntest." Stacy lächelte leicht. Im nächsten Moment kam die Kellnerin mit unseren Getränken. Wir bedanken uns. "Jetzt muss ich dich aber in die Mängel nehmen, Kylie. Kommst du mit auf die Party?"

"Ich weiß nicht."

"Komm schon. Es wird lustig und falls du Angst hast, dass etwas passiert, denk immer dran, Finn und ich sind auch dabei."

"Du hast schon recht, aber ich bin einfach kein Party Mensch."

"Das sagst du immer, versuch doch einfach mal was Neues."

"Na gut, aber ich werde nicht lange bleiben."

"Das sagst du jetzt noch", sagte Stacy. Sie schien über meine Antwort zufrieden.

Ich gehe also am Samstag nun auf eine Studentenparty. Sowas habe ich schon lange nicht mehr gemacht, das letzte mal war in meinem ersten Semester, damals dachte ich mir noch, dass das ziemlich cool wird, aber dann haben sich zwei Studenten gegenseitig geprügelt und sind im Krankenhaus gelandet. Ich war ziemlich schockiert, dass keiner dazwischen gegangen ist, sondern sie auch noch angefeuert haben, aber Stacy hat mir dann erzählt, dass das normal auf solchen Partys sein würde. Ich glaube ihr bis heute noch nicht.

Wir unterhielten uns noch ein wenig und tranken unsere Getränke, bis Stacy von ihrem Freund angerufen wurde, ihr Getränk noch bezahlte und dann anschließend ging. Ich blieb noch ein wenig sitzen und genoss das schöne Wetter, bis ich dann auch bezahlte und Richtung Bahnhof ging, um nach Hause zu fahren. Auf dem Weg zum Bahnhof, sah ich den Jungen aus der Buchhandlung noch einmal. Er trug seine Schultasche auf dem Rücken und ging neben einem Mann her. Der kleine Junge schien aufgeregt zu sein, denn er fuchtelte wild mit seinen Händen in der Luft rum und hatte ein breites Grinsen auf den Lippen, die Reaktion des Mannes konnte ich aber nicht erkennen.

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