Reflection

By Elli__Spirelli

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Ein Zomdado Adventskalender mit ein bisschen Kürbistumor, lasst euch überraschen! :D boyxboy dont like it, do... More

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By Elli__Spirelli

"Ne im Ernst nicht Maurice!" Wieder begann der Tag mehr oder weniger mit einer Diskussion. Mauri wollte, dass er etwas für die Schule tat, er sagte, dass könne er vergessen. Schließlich ist Sonntag.

"Okay vielleicht werde ich etwas regelmäßiger zur Schule gehen, aber wen juckt es wie ich mein Leben lebe? Tu ich jemanden außer mir weh damit, dass ich auf das ganze Zeug nicht so viel Wert lege?"

"Vielleicht nicht direkt damit, aber du lässt ja nicht nur Schule schleifen, sondern generell alles! Deine Zukunft und so auch!" Er rollte mit den Augen. "Und tu ich damit jemanden weh, abgesehen von mir?"

Maurice überlegte kurz. "Ja tust du vielleicht." "Ach ja? Und wem bitte?" "Leute die sich für dich interessieren und welche die davon betroffen sind!" "Und wer soll bitte von meinen Entscheidungen negativ betroffen sein?"

Maurice antwortete nicht mehr. Besser so, er hatte nämlich auch keine Lust mehr zu diskutieren. Es war schon wieder Sonntag, wie ätzend. Seine Mutter hatte heute Morgen nochmal nach ihm gesehen, bevor sie gegangen war und ihm strengstens verboten irgendwas zu tun, was seiner Gesundheit schaden könnte.

Zu seinem Erstaunen nahm sie aber nicht die Zigaretten mit, wie er es erwartet hatte. Am Morgen war ihm noch so schlecht gewesen, dass er keinen Bissen hätte runter bekommen können, nun schien er zu verhungern.

Barfuß tapste er in den Flur und in Richtung Küche. Kurz blieb er irritiert stehen. Da kamen Stimmen aus dem Wohnzimmer, keine Fremden, aber was taten sie hier. Seine Mutter war bei einer Kollegin und sein Vater doch eigentlich wieder auf Reisen, was zur Hölle taten sie im Haus.

Langsam lief er weiter. Tatsächlich standen seine Eltern vor der Couch und zofften sich. Aber vor was für einer Couch? Seit wann hatten sie denn eine Neue? Seine Aufmerksamkeit galt allerdings kurz darauf schon jemand anderen, der durch die Haustür kam.

Ein Junge mit schwarzen Haaren, ziemlich genauso groß wie er betrat das Haus und lief ohne seine Schuhe auszuziehen eilends am Wohnzimmer vorbei in Richtung des Zimmers seines Bruders. "Timo, komm sofort her!" "Warum, ich hab echt kein Bock auf euer Gelaber!" und damit verschwand er in dem Zimmer.

Timo? Das war jeder aber nicht Timo. Sein kleinerer Bruder hatte dunkelblonde, etwas zu lange Haare, sodass er diese manchmal beim malen in einen Zopf binden musste. Er hatte helle große Augen und Grübchen, er war ziemlich klein für seine 14 Jahre und hatte eine helle Stimme, die quietschte, wenn er zu energisch redete, durch den Stimmenbruch, in dem er gerade war.

Das da war fast schon ein Mann gewesen und die Haare mussten gefärbt sein, er hatte ein riesiges Shirt an und zerrissene Hosen, aber nicht diese Art, die man extra so kaufte, die waren 100 prozentig reingerissen. Timo war immer schon ein Schisser gewesen, der es sich nicht mal getraut hatte auch nur normales Tempo zu laufen wenn der Boden etwas vereist war.

Was zur Hölle war passiert? "Mam? Was ist los?" fragte er, als er das Zimmer betrat. Seine Mutter stöhnte. Und fing unbeirrt weiter an mit seinem Vater zu diskutieren. "Es reicht mir jetzt mit dir, raus, sofort, wir sind besser ohne dich dran, schau ihn dir nur an!"

Er schaute fassungslos vom einen Elternteil zum andern. "Ich soll mich aus meinem eigenen Haus werfen lassen?" "Du bist ja doch nie da! Nicht mal jetzt, nicht mal dann, als er weg war!" "Du willst mir gerade allen ernstes die Schuld dafür geben, wie er drauf ist? Das ist seine eigene Schuld!"

"Seine eigene Schuld, seine eigene Schuld ja? Schau dich doch an, du bist ja nie da und wenn terorrisierst du ihn nur, das mit den Jungs ist allein deine Schuld!" "Oh nein! Ich hab bei Michael den Fehler gemacht, dass ich nicht streng genug war und jetzt? Wo ist er jetzt? Schonmal ein Lebenszeichen von ihm gehört? Bei Timo mach ich nicht den gleichen Fehler!"

Fassungslos starrte er sie an. er war doch hier, hier vor ihnen! "Ich bin doch hier, hört endlich auf!" schrie er, doch sie hörten ihm nicht zu. Weiter schrien sie sich an. Es wurde ihm zu viel und so drehte er sich um und ging zurück, allerdings blieb er an seinem Zimmer nicht stehen, sondern lief weiter zu Timos Zimmer und öffnete die Tür.

Es sah ganz anders aus, als sonst. Zugegeben, er war länger nicht in diesem Zimmer gewesen, doch konnte er sich nicht vorstellen, dass es sich in dieser Zeit so sehr verändert hatte. Keine Staffeleien standen mehr wild im Zimmer herum, an der Wand waren keine Farbflecken, keine Stifte und Pinsel lagen wild im Zimmer herum.

Alles war..... ordentlich. Zu ordentlich ehrlich gesagt. Er hatte nur noch einen sehr kleinen Schreibtisch mit einem harten Stuhl, wie aus der Küche, kein typischer Schreibtischstuhl. Sein Bett war direkt daneben, dicht daran geschoben.

Den meisten Platz nahm ein großes Regal ein mit riesigen Mengen Büchern, keine normalen, ausschließlich Sachbücher und die Wände waren weiß. Weder sein Fernseher, noch sein Computer waren noch vorhanden.

Das war nicht Timos Werk. Er hasste lesen, er hasste die Ordnung, er brauchte etwas wo er sich wohl fühlte um Kreativität zu schöpfen. Dieser Raum hatte eher den Flair von einem schlechten Hotel, oder.... einem Gefängnis.

Das Zimmer war schon immer kleiner gewesen als seines, wegen dem großen begehbaren Schrank, in welchem er immer seinen Krempel verstaut hatte. Es war allerdings immer so viel, dass entweder die Tür nicht mehr richtig zu ging, oder man sich in Acht nehmen musste, wenn man die Tür öffnete.

Das Innere des Schranks war anders, ganz anders, als der Rest des Zimmers. Kissen und Laken lagen auf dem Boden und es stank fürchterlich nach Rauch. An den auch darin weißen, aber bei weitem nicht so sauberen Wänden waren rote Spuren und Fingerabdrücke, fleckige Taschentücher lagen auf dem Boden und in ihrer Mitte saß Timo..... mit einer Spritze.

Augenblicklich wurde ihm unvorstellbar schlecht. Was war nur los, sowas würde sein kleiner Bruder doch nie tun! "Als du die Schule abgebrochen hast und ausgezogen bist, hast du deiner Familie einen Schlag versetzt. Ein paar mal hast du dich bei ihnen gemeldet, als du Geld brauchtest, du hast es für Drogen ausgegeben."

Ruckartig drehte er sich um. Da stand Maurice. "All die Hoffnung eurer Eltern lag plötzlich auf ihm. Ein riesiger Druck für ihn. Er beschäftigte sich lieber mit dem Malen, als mit Schulaufgaben, auch wenn seine Noten nicht schlecht waren, er kam halt durch, wie immer schon, aber deinem Vater reichte das nicht. Er hat all das Zeug vernichtet, einschließlich schon gemalter Bilder und hat den Raum verändert, wie du siehst. Er hat alle Ablenkungsmöglichkeiten entfernt. Er wollte nicht, dass Timo endet wie du. Dein Bruder verkümmerte unter der Last, den Erwartungen, den unerfüllten Bedürfnissen, der Enttäuschung, dass sein Bruder ihn verlassen, alleingelassen hatte."

"N-Nein!" stotterte er. "Du lügst! Sie würden das nie tun, sie- sie würde das nicht zulassen, meine Mutter würde das nicht zulassen und was macht er da? Timo! Hörst du mich? Leg das Zeug weg, bitte tu es weg! Sag ihm er soll aufhören, er ist jung er weiß nicht was er tut!" rief er verzweifelt.

"Er ist 17." "Mein Bruder ist 13!" "Wir befinden uns aber nicht in der Gegenwart." "Aber auch nicht in der Zukunft! Das ist nicht die Zukunft! Das ist nicht seine Zukunft! Das kann nicht sein, das darf nicht sein!"

Wütend stürmte er aus dem Schrank.... hinaus, nicht in das grauenhafte Zimmer, sondern in einen weihnachtlich geschmückten Flur. "Nein." hauchte er. Er wollte nicht hier sein, er wollte wieder zurück! 'Einfluss'

Das Wort an der Tür interessierte ihn nicht, er wollte zurück! Das Bild verschwamm vor seinen Augen. Er schnellte hoch. Kerzengerade saß er im Bett. Er war wieder zurück! Sein Blick huschte durchs Zimmer und blieb an der Schachtel hängen.

Ohne groß über sein Vorhaben nachzudenken pfefferte er sie in den Mülleimer. Dann stürmte er aus dem Zimmer "Timo?!" rief er schon fast, als er in das Zimmer seines kleinen Bruders stürzte. Der kleinere sah verwundert zu seinem abgehetzten Bruder, der auf ihn zurannte und ihn stürmisch umarmte.

"Ich krieg keine Luft mehr und du hättest fast mein Bild versaut." röchelte Timo. Er ließ von ihm ab und packte ihn an den Schultern um ihn richtig anzusehen. Er sah normal aus, das Zimmer sah normal aus. "Gott bin ich froh, dass es dir gut geht!" "Was ist denn überhaupt los?"

"Das ist sehr schwer zu erklären. Aber bitte veränder dich niemals okay!?" "Warum sollte ich? Erklärst du es mir trotzdem?" Micha schüttelte den Kopf. "Du würdest mir das ohnehin nicht glauben."

"Doch, ganz bestimmt!" sagte er ernst und hatte sich nun komplett zu ihm gedreht, weg von seinem Schreibtisch. Er überlegte kurz, na schön warum nicht.

"Uff, also wir sind hier zu dritt im Raum." fing er an und schaute kurz zu Maurice. "Wer ist da?" fragte sein Bruder neugierig und folgte seinem Blick. "Ein nerviges Wesen." grinste er und sah wieder den Blonden an, der eine gespielt beleidigte Grimmasse zog.

"Ist das nen Dämon oder so? So mit Flügeln und so abgefahrenem Scheiß?" Er musste lachen, Maurice auch. "Eigentlich sieht er wie ein ziemlich normaler Mensch aus." Sein Bruder begann nach einem Stift zu kramen und kritzelte kurz darauf eine Umrisszeichnung auf ein neues Blatt Papier.

"Hat er helle Haare?" "Ungefähr wie du." "Junge?" "Ich denke schon." antwortete er mit einem belustigten Blick zu dem Jungen. "Soll ich meine Hose ausziehen?" lachte dieser. "Ne lass mal." "Ist das eigentlich der, mit dem du immer in deinem Zimmer redest?" fragte Timo, während er auf dem Blatt rumkritzelte.

"Woher-" "Dünne Wände. Lange, kurze Haare, Augenfarbe?" "Ähh, so wie meine, bisschen kürzer vielleicht, komm mal her, was hast du für ne Augenfarbe?" Maurice trat ein paar Schritte näher. "Matschig." sagte er auf seine Frage hin. "Chillige Farbe. Keine Ahnung gelb, grün, grau irgendwie so-" "Matschig?" fragte Timo.

"Na gut. Warum willst du das überhaupt wissen?" "Keine Ahnung interessiert mich. So?" Erstaunt schaute er auf das Bild. "Ja, wow ziemlich genau sogar, wie hast du die Kopfform so hinbekommen?" "Passt am besten zur Frisur und ich bin jetzt einfach mal davon ausgegangen, dass er nicht rumläuft wie ein Vollidiot und Sachen trägt, die ihm gar nicht stehen."

"Er hat mich hübsch genannt." grinste Maurice. "Hat er nicht!" "Nicht eifersüchtig sein." das Grinsen wurde immer breiter. "Meinet wegen kannst du ihn heiraten, ich gebe euch meinen Segen." "Was?" fragte Timo verständnislos.

"Du heiratest Maurice." "Wen?" "Ihn." sagte er und zeigte auf das Bild. Timo lachte. "Wenn er Geld hat. Du hast mir übrigens noch nicht den Grund gesagt, nur dass da so ein Typ ist den ich nicht sehen kann."

"Und du glaubst mir das ganze?" "Lügst du denn?" "Nein." "Dann gibt es doch keinen Grund dir nicht zu glauben, oder?" Erstaunt schaute er seinen kleinen Bruder an. Dass er ein derartiges Vertrauen zu ihm aufbrachte hatte er tatsächlich nicht erwartet.

"Der Rest ist noch komplizierter, vielleicht erzähl ich dir das irgendwann mal, wenn ich es selbst richtig verstanden habe." "Ist gut." Er wuschelte ihm noch einmal durchs Haar, dann verschwand er wieder aus dem Zimmer.

"Du hattest Recht." sagte er, als er wieder vor der Tür war. "Wenn es um ihn geht kennst du nichts was?" Er schüttelte den Kopf. "Nur wusste ich das ja bis eben selbst noch nicht." Noch einmal schüttelte er den Kopf, um sich auf etwas anderes zu konzentrieren.

"Und jetzt? Zocken?" "Ich weiß ja nicht, ob ich das Schicksal meines Charakters, deiner Steuerung überlassen will." Er grinste. "Ich bin super vertrauenswürdig, ich hab gerade meine Zigaretten weggeschmissen."

Leicht lächelte Maurice ihn an. "Ich hab auch nie behauptet, dass ich dir nicht vertraue."

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Ahhh fertig! Also mit dem Kapitel upsi. Wattpad spinnt gerade wieder und meint einfach meine Sachen löschen zu müssen, aber guuut. Ich schreibe an den letzten Kapiteln jetzt parallel und bei den meisten hab ich schon tausend Wörter, ist also nicht mehr allzu viel zu tun.

Für den Fall, dass ich es heute nicht mehr schaffe, weil Wattpad mich wieder hops nimmt, oder aus irgendwelchen anderen Gründen wünsche ich euch einen Guten Rutsch ins neue Jahr und bis Morgen, zu den restlichen Kapiteln.

So jetzt seid ihr mich erstmal wieder los, ein wunderschönes Silvester euch allen!

Elli

2042 Wörter

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