Reflection

By Elli__Spirelli

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Ein Zomdado Adventskalender mit ein bisschen Kürbistumor, lasst euch überraschen! :D boyxboy dont like it, do... More

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By Elli__Spirelli

"Ach da bist ja du!" lachte Micha. "Mann diese scheiß Panzer können mich mal!" fluchte Mira und riss ihren Switchcontroller so weit herum, dass sie an die Wand knallte, dann als sie weiter fahren wollte war da eine Bananenschale und schließlich überfuhr sie ein Kugelwilli.

Micha konnte nicht mehr vor lachen und Mira schaute ihn grimmig an, während sie den Controller wütend auf Michas Kopfkissen warf.

Direkt nach der Schule war sie mit zu ihm gegangen. Er hatte an diesem Tag nichts zu tun, wie eigentlich immer. Also warum nicht? Maurice lachte ebenfalls, er hatte seinen altbekannten Platz auf dem Schrank eigenommen.

Als er ihr den Controller wieder vor die Nase hielt schüttelte sie vehement den Kopf wie ein bockiges Kind, dass beim Memory verloren hatte. Sie lag nur da und schaute ihn an, als würde sie ihn umbringen.

"Hey hey, ich kann nichts dafür! Ich war vielleicht das mit der Bananenschale und vielleicht auch das mit dem Panzer, aber come on, das war ein Grüner! Und der Kugelwilli war jemand, der zu dem Zeitpunkt noch schlechter war als du!"

"Du bist ein toter Mann!" sagte sie trocken und begann in ihrem Rucksack zu kramen. "Oh Gott kommt jetzt das Messer?" abwehrend aber noch immer lachend hielt er die Hände vors Gesicht, plötzlich spürte er etwas durch seinen Arm zucken und geschockt riss er die Augen auf.

"Hast du nen Elektroschocker?" Sie kicherte und hielt ein Gerät hoch, was aussah wie eine kleine bunte Pistole aus Plastik. "Was zur Hölle ist das?" "Elektromückenstichheiler." "Wir haben Winter Mira, warum zur Hölle hast du einen Mückenstichheiler mit?"

Sie zuckte mit den Schultern. "Ich hab hier allen möglichen abgefahrenen Scheiß drin." bemerkte sie, als sie ein bisschen weiter in ihrem Rucksack kramte. "Ich bin einfach zu faul das Zeug immer raus zu räumen. Den hatte ich im Sommer wahrscheinlich mal mit und seit dem gammelt der hier drin rum. Hier schau mal, eine Schokoladenglocke, ich glaub die war letztes Jahr in meinem Adventskalender."

"Bahh" Micha verzog das Gesicht. Auch Maurice rümpfte die Nase, der sich mittlerweile zu ihnen runter gesellt hatte und in Miras Rucksack gaffte. "Oh und hier ein Block zum schreiben, und noch einer, und noch einer, oh und auch noch ein Kleinerer."

"Was ist das eigentlich, das worin du immer rum schreibst?" fragte er nun endlich, weil es ihn interessierte. "Oh, Rüdiger?" Sie kramte weiter unten und zog ihr schwarzes Notizheft heraus auf welches sie, was er vorher nie bemerkt hatte, da es immer im aufgeklappten Zustand zusehen war, Kulleraugen aufgeklebt hatte.

"Rüdiger?" musste Micha kurz lachen und das Mädchen lächelte. "Meine Therapeutin hat da irgendeinen langen, komplizierten Begriff dafür, aber Rüdiger fand ich irgendwie schöner, es sind aber eigentlich nur Notizen an mich selbst. Ich soll jeden Tag aufschreiben, welche Gefühle ich hatte und warum und am Ende eine Nachricht an mich selbst, was ich mir mitgeben will auf den Weg und am Ende der Woche soll ich es in der Therapiesitzung vorlesen, die Nachrichten an mich selbst bestanden bis jetzt aber eigentlich immer nur aus Erinnerungen, was ich noch erledigen muss, ich hab das Gefühl, das treibt meine Therapeutin zur Weißglut. Du glaubst ich hab nen Knall, oder?" lachte sie etwas.

"Nein nein, die Kulleraugen sind, ähhh hübsch. Ich wusste nicht, dass du eine Therapie machst, sonst hätte ich das nicht gefragt." "Ach Schwachsinn, nachfragen ist gut, wie soll man schließlich sonst an Antworten kommen? Ich mach das auch nicht erst, seitdem Leo nicht mehr da ist. Sein Zustand davor hat mich mitgenommen und Marie fehlte auch mir. Ich hatte zwar keine psychische Erkrankung zu dem Punkt, aber ich wollte diesem schwarzen Loch so weit wie möglich fernbleiben. Ich hatte auch versucht Leo davon zu überzeugen sich Hilfe zu holen, aber er war ein Dickkopf und auf der anderen Seite ein Kämpfer. Aber nicht alles kannst du allein bewältigen, das hat er nicht verstanden."

Etwas betrübt sah Micha sie an. "Wie geht es dir jetzt?" Kurz war das Mädchen am überlegen. "Nicht so schlecht wie noch vor ein paar Wochen. Ich habe keine Medikamente angenommen, meine Eltern haben die Entscheidung respektiert und mich zu nichts gezwungen. Ich hab mich entschieden meinen Weg weiter zu gehen und meine Gefühle nicht unterdrücken zu lassen, wie zum Beispiel von Medikamenten, die mich ruhiger machen sollten. In dem Aspekt bin ich genau wie er. Ich habe mir in den Kopf gesetzt mich nicht auch noch zu verlieren und mir nicht weh zu tun, indem ich mich in eine introvertierte Person verwandle, die ich von Herz aus nicht bin, was glaube ich auch noch ein zusätzlicher Grund war, dass ich mich gemeldet habe, mit dir das Projekt zu machen, damit ich nicht mit mir allein bleibe. Es ist unmöglich, dass keine Schäden zurückbleiben werden und Ängste und Traumata, die ich seitdem habe werden nicht einfach verschwinden, aber ich bin der Meinung, dass 'Die Zeit heilt alle Wunden' bullshit ist. Die Zeit allein wird mir nicht aus der Situation helfen, also nehme ich das selbst in die Hand. Und ich bin wirklich stolz auf mich, dass ich jetzt schon soweit bin über das alles ganz normal zu reden."

"Das muss doch ziemlich schwierig sein, oder?" "Ja. Wenn man in einer Sackgasse steht und keinen Ausweg mehr sieht, muss man halt über die Mauer klettern. Das hat meine Oma mal, nach ein paar Gläsern Rotwein gesagt, aber Betrunkene sollen ja die Wahrheit sagen und ich finde das eigentlich eine ganz schöne Metapher. Die Mauer hat scharfe Steinkanten und ist rutschig, meinetwegen hat sie auch Dornenranken und groß ist sie, mindestens so groß wie das Empire State Building. Dich ausruhen kannst du nicht und die Kraft die du brauchst scheint unmöglich aufzubringen. Jeder Schritt den du unterschätzt könnte dich wieder ganz nach unten reißen, so sieht meine Mauer aus. Zumindest stelle ich mir sie gerne so vor. Meine Probleme bildlich vor Augen zu haben, hilft mir sie einzuschätzen und damit umzugehen. Und auch wenn ich mittlerweile wieder lachen kann, steckt da Anstrengung dahinter. In Augenblicken in denen es mir nicht gut geht denke ich nur darüber nach, dass ich glücklicher sein würde, wäre er da. Und wenn ich glücklich bin bekomme ich oft Schuldgefühle, fühle mich herzlos dafür, dass ich schon wieder lachen kann. Aber dann sehe ich ihn und denke daran, dass er noch als es ihm am schlechtesten ging alles was möglich war getan hat um mich glücklich zu sehen. Es wäre doch schrecklich wäre diese Mühe umsonst gewesen."

Er sah sie nur an. Er konnte nicht ansatzweise etwas dazu sagen. "Viel Glück." sagte er dann nach einer kurzen Pause des Schweigens. Plötzlich begann sie zu lächeln. Sehr breit und ihre Augen wurden glasig. "Das... das hat er auch gesagt, am Telefon. Ich dachte es war auf die Arbeit bezogen, die ich am nächsten Tag geschrieben habe, aber das meinte er nicht. Es war das letzte was ich von ihm gehört habe und ich könnte mir nichts vorstellen, was er schöneres hätte sagen können."

Eine Weile lang saßen sie nur da. Es war nicht unangenehm oder so, beide hingen ihren Gedanken nach, bis Mira auf die Uhr sah und aufstand. "Hey ich muss los, Tanja vom Kindergarten abholen." Er runzelte leicht die Stirn und sah sie fragend an.

"Die kleinste Tochter von Thoma- also Herr Lorenz. Sie sind auch meine Familie und die kleinen wie meine eigenen Geschwister." erklärte sie, während sie ihren Rucksack schulterte. "Okay, bis Morgen?" "Hey, das musst du mir sagen, du bist doch der, der gern mal ausfallen lässt." lachte sie und er musste grinsen.

"Ne ich komm schon. Tschau." "Bis dann." meinte sie und zog die Tür hinter sich zu. "Maurice?" rief er und warf sich auf sein Bett. Aber der Blonde war nicht da. Immer wenn es um solche Themen ging war er weg, das nervte schon ein wenig.

"Hey!" Micha zuckte stark zusammen, als auf einmal das Gesicht von Mauri vor dem Fenster zu sehen war und wenig später in sein Zimmer schwebte. "Seit wann ist sie weg?" fragte der Grünäugige und setzte sich neben ihn auf das Bett.

"5 Minuten vielleicht." Um ihm besser in die Augen sehen zu können, legte Maurice sich auf die Seite mit dem Gesicht zu Micha, wie sie es so oft taten. Er hatte keine Ahnung warum, doch seine Augen hatten irgend eine beruhigende Wirkung auf ihn, ob sie in echt auch so schön waren, oder waren sie überhaupt schön? Bestimmt war Micha nur fasziniert, ganz sicher.

Maurice streckte die Hand aus, doch richteten seine Finger nichts an, als sie das Gesicht von ihm streifen wollten. Leise seufzte der Blonde . "Dir hängt diese eine Strähne in die Stirn, machst du sie bitte hinter?"

Provokant grinste er. "Warum? Nervt dich das sonst?" "Ja!" "Mimimi." Schmollend drehte sich Mauri auf den Rücken und Micha schüttelte seine Haare komplett ins Gesicht. "Ich sollte dich wohl lieber mal für ne Weile ruhig stellen!" bemerkte der Blonde und sag ihn gespielt genervt an.

"Willst du mich umbringen?" "Nee Miriam hat ihre Mückenpistole nicht da gelassen." Bevor er fragen konnte, was er dann vorhatte, spürte er das Schwindelgefühl. "Oh Mann!" seufzte er und schloss die Augen.

Er fand sich in Leos Zimmer wieder. Auf dem Bett, wo das letzte mal, als er dieses Zimmer sah Leo saß, befand sich jetzt Mira mit der Kleinen, die scheinbar Tanja hieß. "Wenn Leo uns hier drinne sieht, dann kriegen wir ganz dolle Ärger!" "Oh aber er sieht uns gerade und er freut sich ganz sehr sein Schwesterchen zu sehen."

Die Kleine schaute sich aufgeregt im Zimmer um, in der Hoffnung ihren Bruder irgendwo zu sehen. "Aber wo?" "An einem Ort, wo ihn niemand sehen kann und niemand genau weiß wo der Ort ist. Aber da ist es schön, da sind ganz viele kleine bunte Einhörner, aber Nachts, da kommen die Monsterchen und kitzeln kleine Mädchen durch."

Und schon quietschte das Mädchen, als Mira begann sie zu kitzeln. "Du willst doch nicht, dass die Kitzelmonster zu dir kommen, also geh jetzt lieber ganz schnell schlafen!"

Schnell stand Tanja auf und rannte kichernd aus dem Zimmer. Mira ging ihr langsam hinterher, schaute nochmal in das Zimmer und löschte das Licht, um sich dann schließlich von der Klinke zu trennen und ebenfalls aus dem Zimmer zu verschwinden.

Da wo beide hinausgegangen war, war eine Tür mit einer 14 drauf.

Schnell lief er auf diese zu und öffnete sie. Im Gang hatten noch ein paar mehr Lichter Platz gefunden. An der Tür stand ein Wort, was wohl besser zu dem Mädchen nicht passen würde.

'Stärke'

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Gestern hatte meine Mom Geburtstag, da konnte ich nicht schreiben und eigentlich wollte ich 14 und 15 heute zusammen bringen, aber Kopfschmerzen haben mir einen Strich durch die Rechnung gemacht, also kommt es morgen!

So jetzt seid ihr mich erstmal wieder los, einen wunderschönen Tag euch allen!

Elli

1803 Wörter

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