Reflection

By Elli__Spirelli

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Ein Zomdado Adventskalender mit ein bisschen Kürbistumor, lasst euch überraschen! :D boyxboy dont like it, do... More

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By Elli__Spirelli

Wie jeden Samstag wachte er erst am Nachmittag auf. Abends bei Luis war es außerdem noch ziemlich spät geworden und mal wieder verfluchte er sich doch noch mit getrunken zu haben. "Shit!" fluchte er, als er sich aufsetzte.

Sein Kopf dröhnte gewaltig. "Morgen." sagte er zu seiner Mutter, nachdem er sich endlich aufgerappelt hatte und ins Wohnzimmer geschlurft war, wo er sich eine Jacke überstreifte und sich die Schuhe anzog.

"Ich geh mal kurz frische Luft schnappen!" rief er noch, dann ging er aus der Tür. "Einen wunderschönen guten Morgen!" rief Maurice laut, der von irgendwo her angeschwebt kam. "Boar nicht so laut Mann!" fluchte Micha und hielt sich die Hand an den Kopf.

"Kopfschmerzen?" fragte der Grünäugige scheinheilig. "Gleich nicht mehr." meinte er nur trocken und zündete sich eine Zigarette an. "Geiles Frühstück." meinte Maurice. "Ein wunderschöner Morgen um mit dem Rauchen zu beginnen, was?"

Er schnaubte. "Ich fang nicht an." "So?" "Vor 2 Wochen hatte ich meine Letzte." "Das ist sehr verantwortungsvoll von dir." "Meine Mutter hatte mir das Taschengeld gestrichen." meinte er nur wieder trocken.

"Und schwupps, schwappt die Verantwortung wieder zu den Eltern über. Pläne heute?" "es ist Samstag, da hat man keine Pläne." "Naja ich kenne schon Menschen, die da was vorhaben. Vorallem welche, die Freunde haben." "Ouch, das hat jetzt aber wehgetan, die gehen heute Abend feiern, ich hab keinen Bock die ganze Schachtel in innerhalb von 3 Tagen aufzurauchen, um dann wieder 2 Wochen verzichten zu müssen."

"Das ist sehr erwachsen von dir. Eine sehr rationale Entscheidung mit sehr guten Gründen." spottete Maurice ein wenig. Als er aufgeraucht hatte versuchte er kläglich ein Loch in den vereisten Boden zu graben, damit seine Mutter die Kippe nicht fand und entschloss dann, sie einfach in ein Taschentuch einzuwickeln, um sie in den Küchenmülleimer zu schmeißen, nachdem er sie im Schnee aufgedrückt hatte.

Er warf sich drinnen auf die Couch. Hunger hatte er keinen, sonst hätte er sich Frühstück gemacht. Vielleicht war er aber auch einfach zu faul in die Küche zu gehen. Seine Mutter hatte sich ins Arbeitszimmer verzogen und so war er mit Maurice allein im Wohnzimmer.

"Wegen gestern." fing er an. "Das Wort war Selbstverwirklichung." "Jap." antwortete Maurice, der sich gerade an einem Handstand am Bücherregal versuchte. "Denkst du Mira glaubt an ihren Traum? Ich meine was wenn das nicht so wird, wie sie sich vorgestellt hatte, dafür gibt es doch keine Garantie. Niemand kann wissen, ob die Selbstverwirklichung sich überhaupt lohnt, warum geht man das Risiko ein."

Kurz schaute Maurice verdattert. "Kann es sein, dass du mir irgendwie meine ganze Arbeit abnimmst?" "Wie meinst du das?" "Seit wann kommst du denn zu mir? Ich muss dich doch immer dazu bringen, genau solche Fragen zu stellen und dann auf schlau zu tun und jetzt machst du das von alleine?"

"Äh scheinbar?" "Na gut. Kann es sein, dass du Angst vor Enttäuschungen hast?" fragte Maurice ihn, während er sich auf der Couch platzierte. "Hä, wie meinst du das jetzt?" "Naja du findest es abwegig etwas zu tun, was einen glücklich macht, weil es sein könnte, dass es nicht klappt. Das muss doch einen Grund haben "

"Wer mag schon Enttäuschungen? Ich meine es ist doch besser an eine Sache ranzugehen, in dem Glauben, dass es nicht klappt, dann freust du dich wenn es doch geht, aber bist auch nicht enttäuscht, wenn es nicht so ist."

"Ja, aber was gibt dir Motivation eine Sache zu tun, von der du denkst, sie klappt eh nicht. Dann lässt man es lieber gleich sein und tut halt Dinge mit geringerer Fallhöhe, die dich vielleicht aber nie glücklich machen, ist es da nicht besser es zu wagen und das Risiko einzugehen für die Selbstverwirklichung und daran zu glauben, dass man es schaffen kann, auch wenn der Sturz vielleicht wehtun könnte?

Er sagte nichts darauf. Was hätte er auch sagen sollen? Er wusste nicht was er glauben sollte, oder an was. An sich selbst? Darauf, dass er wirklich er selbst sein konnte und sein Geld mit Zocken verdienen würde? Er weigerte sich da wirklich Chancen zu sehen.

Eine Weile saßen sie einfach nur so da und hingen ihren Gedanken nach, bis er aufstand um in sein Zimmer zu gehen. Was er beim öffnen der Tür nicht gesehen hatte, was die 11, die auf jener stand, denn er fand sich statt in seinem Zimmer im langen Gang wieder.

"Ich hab an meinen Übergängen gearbeitet!" sagte Maurice stolz, der jetzt neben ihm stand. Er hätte sich es eigentlich denken können was Maurice vorhin versucht hatte ihm zu verklickern. Auf der Tür stand nämlich.

'Hoffnung'

Als er sich wieder umdrehte, von seiner eigentlichen Zimmertür weg, stand er auch nicht mehr im Gang, sondern tatsächlich in seinem Zimmer und als er wieder zur Tür schaute war auch das Wort nicht mehr da.

Er hatte das Gefühl, dass Maurices Übergänge nicht besser, sondern einfach nur verwirrender wurden.

Wieder strich der Tag ins Land, ohne das etwas passierte. Er hatte keine Ahnung wie lang das noch so weiter gehen sollte und wann es aufhörte. Er fühlte sich nicht glücklich an, doch wusste er nicht woran das lag.

Inzwischen war es schon wieder dunkel draußen. Er hatte mit seiner Mutter und seinem Bruder zu Abend gegessen, wo die Stille herrschte, von Weihnachtsvorfreude keine Spur.

Jetzt lag er auf dem Rücken in seinem Bett und starrte Löcher in die Decke, neben ihm der Blonde, der allerdings zu schlafen schien oder zumindest eine Ruhepause eingelegt hatte.

"Du Maurice?" "Hm?" Der Blonde drehte sich zu dem Braunhaarigen um. Beide lagen nun auf der Seite und sahen sich in die Augen. "Du bist ja verliebt oder?" "Ja." "Also, äh, wie machst du dir Hofffnungen, wie geht das? Wie kannst du davon ausgehen, dass es was werden könnte?"

Maurice verzog das Gesicht. "Aua." "Nein so meinte ich das nicht. Wie gehst du nicht immer gleich davon aus, etwas endet in einer Katastrophe?" "Warum fragst du? Tust du das denn?" Ein Nicken bekam er.

"Naja ich bin ein Träumer. In meiner Welt hat er mich bemerkt und da tauche ich manchmal ein und vergesse die Realität, nämlich dass er an mir vorbei geht, ohne zu wissen wer ich bin. Vielleicht klingt das traurig, aber ich denke, wenn man schon so lang auf eine Person fokussiert ist ohne die Hoffnung jemals aufzugeben ist das etwas schönes, stell dir das vor, eine wunderschöne, ähh Schnecke-"

"Schnecken können schön sein?" unterbrach ihn Micha. "Diese ist schön, sie ist blau, hat große Stielaugen.... ähh, eine rote Krawatte-" "Das ist deine Definition von schön?" "Für mich ist das schön und jetzt lass mich das zu ende bringen!"

"Okay." Der Blonde atmete einmal durch. "Also, stell dir vor, das ist eine wunderschöne Schnecke und das ist toll, weil die halt voll schön ist, aber auf einmal fängt die an so mit Steinen auf dich zu werfen-"

"Was für Steine, die Schnecke hat nicht mal Arme Mann!" lachte er. "Die schon, jedenfalls tut das dann ganz schön weh und du willst einerseits, dass die weg geht, aber andererseits nimmst du den Schmerz auch in Kauf, weil die Schnecke so schön ist und du nicht willst, dass sie geht, verstehst du was ich meine?"

"Hast du Kröten geraucht?" "Ich finde die Metapher ist mir sehr gut gelungen." "Hä. Du redest auf einmal über schöne Schnecken, die mit Steinen werfen und das soll eine gute Metapher sein?" Er hörte gar nicht mehr auf mit lachen.

"Okay pass auf. Hoffnung ist was wunderschönes, kann aber auch ganz schön weh tun." "Wie eine schöne Schnecke, die mit Steinen wirft." "Exakt. Du machst dir nie allzu große Hoffnungen, weil du nur erfahren hast wie, sehr die wehtun. Dabei hast du aber nicht gesehen, dass sie zugleich verdammt schön sind. Da ist der Unterschied zwischen uns beiden. Du verlierst Hoffnung, sobald es weh tut und du der Überzeugung bist, dass es sich nicht lohnt weiter an ihr festzuhalten. Ich wiederum verliere meine Hoffnungen nie. Es hat mir schon oft wehgetan, ja, aber hab ich immer an ihnen festgehalten, weil die Vorstellung, dass sie wahr wird zu schön war, um sie zu verlieren. Beides ist nicht unbedingt gut. Ich drohe vor lauter Hoffnung irgendwann den Realitätssinn zu verlieren und du kannst vielleicht nie richtig träumen, aber kannst dadurch auch nicht enttäuscht oder verletzt werden.

"Wow. Und dafür brauchtest du jetzt eine Schnecke?" "Eine schöne Schnecke! Ich nenne sie Schneckchen! Und immer wenn du drohst deine Hoffnungen hinzuwerfen denkst du an die schöne Schnecke."

______________________________

Müde

So, jetzt seid ihr mich erstmal wieder los, einen wunderschönen Tag euch allen!

Elli

1423 Wörter

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