Reflection

By Elli__Spirelli

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Ein Zomdado Adventskalender mit ein bisschen Kürbistumor, lasst euch überraschen! :D boyxboy dont like it, do... More

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By Elli__Spirelli

"Sie ist herzlos!" "Vielleicht hast du ja recht, aber-!" "Sie ist schrecklich!" Schon der Morgen startete für ihn mit Frustration. Gerade war er auf dem Weg in die Schule.

Seine Mutter war diesen Morgen in sein Zimmer gekommen und hatte ihn kaltblütig aus dem Bett gehauen mit der Begründung, dass seine kleine Erkältung jetzt nicht mehr als Ausrede reichen würde.

Tatsächlich war sein Fieber und alles andere stark zurückgegangen und hatten nur noch eine leicht verstopfte Nase zurückgelassen, doch hätte sie doch wenigstens so gönnerhaft gewesen sein können und ihn noch den letzten Tag vor dem Wochenende Zuhause lassen können.

"Ja schon, aber-" versuchte Maurice wieder in seine Schimpftirade reinzugrätschen. "Sie ist das Böse in Person!" Der Blonde seufzte und gab es scheinbar auf. "Hätte es mir denn geschadet, mich noch eine Weile zu schonen?"

"Sicher nicht, aber du warst doch schon gestern so gut wie-" "Aber nein! Ich muss ja trotzdem hin, mit der Begründung ist halt so!" schimpfte er einfach weiter. "Du hast ja Recht-" "Es ist ja nicht mal so, dass ich einen Krankenschein gebraucht hätte, sie hätte mich einfach rausnehmen können."

"Okay stopp mal kurz, ich will dich zu nichts anstiften, oder so, aber die zehn Tage, die ich dich jetzt kenne habe ich eigentlich öfter beobachtet, wie es dir egal war, ob es nun eine Schulpflicht gab oder nicht." schaffte es Maurice jetzt doch einen Satz im ganzen rauszubringen, ohne zwischendrin von ihm unterbrochen zu werden.

"Da haben wir auch direkt den Grund, du kennst mich zehn Tage, was denkst du, wie mich meine Mutter kennt? Die erkundigt sich in der Schule, ob ich da war und wenn nicht, ist die Playstation ganz schnell weg, und ehe du jetzt sagst, dass ich doch in der Lage wäre sie mir einfach wieder zu holen, ja das wäre ich, wenn meine Mutter normal wäre. Bei ihr musst du damit rechnen, dass sie die nicht nur versteckt, sondern direkt aus dem Fenster, zielsicher in den Sondermüll schleudert."

Maurice konnte sich ein kurzes Kichern nicht unterdrücken und bekam dafür einen gefährlichen Blick von Micha zurück, vielleicht nicht direkt tödlich, aber auf jeden Fall so giftig, dass er von den Folgen auf jeden Fall sterben könnte, also sah der Junge lieber weg.

Jetzt schön erschöpft vom Tag setzte sich Micha auf seinen Platz und legte direkt seinen Kopf auf die Arme in der Versuchung nochmal einzuschlafen, was aber verhindert wurde von der Lauten Stimme von Herr Lorenz, der gerade die Begrüßung startete.

Tatsächlich versuchte er zumindest ein bisschen zuzuhören. Er wusste noch immer nicht, wie er mit Mira nach der Sache umgehen sollte und irgendwie fühlte er sich verpflichtet, zumindest den Vortrag nicht zu versauen.

Apropos Mira. Die saß hinten in der Ecke an ihrem Tisch allein und schrieb eifrig. Ihm war allerdings klar, dass das, was sie da tat nichts mit dem Unterricht zu tun hatte. Sie schrieb oft in dieses Buch, vielleicht eine Art Tagebuch.

Aber nicht nur an dem Buch saß sie viel. Generell sah er sie viel schreiben, an alle Möglichen. Für die Pause hatte sie immer ihren Laptop mit und in der Stunde krizelte sie meistens in ihren Block. Sie hatte gemeint, dass ihr Freund ihr oft beim Schreiben zugesehen hat und augenscheinlich war es ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens .

"Was glaubst du möchte sie mal machen?" fragte Maurice interessiert, der neben ihm die Beine aus dem Klassenfenster baumeln ließ. "Vielleicht was mechanisches, wir haben ja demonstriert gekriegt, dass sie da Talent hat." flüsterte er zurück, darauf bedacht, dass das niemand sehen konnte.

"Das Gefühl habe ich nicht. Also klar, kann sie das und hätte keine weiteren Schwierigkeiten das zum Beruf zu machen, aber ich habe nicht das Gefühl, dass es das ist was sie will, sondern eher das was man von ihr erwartet."

Er antwortete nicht mehr, da nun Stillarbeit war und jedes kleine Geräusch von ihm der Klasse auffallen würde, dennoch dachte er darüber nach. Es interessierte ihn wirklich, wie sie überhaupt dazu gekommen war sowas zu machen, und ob es andererseits wirklich das war, was sie machen wollte.

Das Klingeln erklang und er wurde prompt von seinen Freunden in Beschlag genommen, wesshalb er die Gedanken kurz beiseite schob.

"Hey kommste heut Abend noch mit zu mir?" fragte ihn Luis, der gerade von Hinten an ihn herangetreten war. Gerade hatte er den Blick noch auf Mira gerichtet gehabt, jetzt schüttelte er kurz den Kopf, um sich auf das neue Thema zu fokussieren.

"Äh klar." antwortete er schließlich. Luis verfolgte den Blick von Micha. "Läuft da eigentlich was?" fragte er grinsend und deutete leicht auf Mira, die gerade auf der Tischplatte eingeschlafen zu sein schien.

"Mit Mira? Nein tut es nicht." "Jaja klar, verarschen kann ich mich alleine, glaubst du, du bist unsichtbar? Man hat genau gesehen, wo du die gesamte Stunde hingeschaut hast, außerdem nennst du sie beim Spitznamen. Ich meine hübsch ist sie ja, aber nervt die nicht manchmal?"

"Also zuerst mal hab ich keine Ahnung wie sie wirklich heißt, ich kenne nur den Spitznamen und zum andern hat mich nur interessiert, was sie da macht." Luis zog nu belustigt die Augenbrauen hoch und schaute ihn dann abwartend an, als ob er wartete, dass auch der letzte Teil seiner Bemerkung beantwortet werden würde.

"Was? Ja vielleicht ist sie hübsch, keine Ahnung..... ich, ich hab da ehrlich gesagt noch nie drüber nachgedacht, und nervig...." Er musste kurz überlegen. Dass er noch nie über das Aussehen vom Mira nachgedacht hatte, war nicht gelogen, aber musste er sich erinnern, was an ihr nervig gewesen war.

"Ich, also ja, keine Ahnung am Anfang kommt sie vielleicht so rüber, aber eigentlich...." wieder machte er eine kurze Pause. Er hatte keinen Plan, was er da sagte, eigentlich sprach er nur die Gedanken aus, die ihm gerade durch den Kopf gingen.

"Eigentlich tut sie nur das, was sie für richtig hält und nimmt die Dinge in die Hand wenn sie nicht laufen. Sie übernimmt vieles und hilft einem auch irgendwie und sie als nervig zu bezeichnen wäre.... unfair."

Es war, als hätte er es mehr zu sich gesagt, als zu Luis. Bevor er diese worte ausgesprochen hatte, hatte er selbst noch eine andere Meinung gehabt, aber nur, weil er es aus dieser Sicht noch nie gesehen hatte. "Alles klar, du hast dich heftig verschossen." bemerkte Luis und ging kopfschüttelnd zurück zur Gruppe, die nur ein-zwei Meter neben ihnen stand.

Auch darüber musste er kurz nachdenken, kam aber relativ schnell zu dem Schluss, dass dies nicht so war. Mira war gerade in einer Zeit in der sie wahrscheinlich noch nicht schon wieder bereit war sich auf jemanden einzulassen, doch das machte ihm in keiner Weise etwas aus, warum auch, er empfand nicht so etwas für das Mädchen mit den braunen Haaren, auch wenn er nicht leugnen konnte, dass sie etwas positives für ihn ausstrahlte.

Vielleicht bewunderte er sie, vielleicht hatte er auch einfach Mitleid mit ihr. In den restlichen Schulstunden passierte nicht mehr viel, also eigentlich gar nichts. Er dachte nicht mehr über Mira nach und wurde auch nicht weiter von Luis vollgequatscht, auch Maurice war still seit der ersten Pause, ungewöhnlich still für seine Verhältnisse.

"Hey." hörte er hinter sich und drehte sich auf dem Sofa im Wohnzimmer, wo er gerade war, da seine Familie nicht da war um. Maurice stand in der Tür. "Wo warst du? Ich hab dich seit ende Chemie nicht mehr gesehen."

"Naja, also bei Mira." Michael hob eine Augenbraue hoch. "Du hast Mira gestalkt?" "Nein, also ja irgendwie, aber nicht so richtig, ich ähh, wir hatten vorhin das Thema und ich wollte einfach mal wissen wie sie so ist und was das mit dem Technikkram für einen Hintergrund hat und so."

Er sah ihn belustigt an. "Ahja." "Lust auf nen Ausflug?" "Ich lass mich da nicht blicken." "Nicht auf diese Art." Kurz überlegte er, was Maurice meinte, bis der Groschen fiel. "Auf die 'wir stehen in Manus Zimmer und gucken ihn bei privaten Sachen zu' Art?"

"Korrekt!" "Na schön." meinte er gespielt genervt und legte sich mit geschlossenen Augen auf die Couch. Diesmal standen sie in einem Badezimmer, soweit er das beurteilen konnte, da die Sicht anfangs noch ein wenig verschwommen war.

Vor dem Spiegel stand Mira und flocht sich die Haare grob nach Hinten. Sie war geschminkt und Trug eine Bluse auf einer engen Jeans, scheinbar machte sie sich fertig auszugehen.

"Morgen hab ich keine Zeit, ich muss Mom wieder in der Werkstatt helfen." sagte sie etwas lauter als normal, scheinbar redete sie mit einer Person in einem anderen Raum.

"Sie ist doch sicher nicht sauer, wenn du nicht kannst." antwortete ihr eine Stimme aus dem Nebenzimmer, die beiden trennte nur ein Gang, auch wenn er den Jungen, der sprach nicht sehen konnte war für ihn nur logisch, dass er sich in dem Zimmer, dessen Tür offenstand befinden musste, welches man durch die geöffnete Badtür sehen konnte.

Zwar wusste er er nicht woher, doch hatte er irgendwie das Gefühl, dass er die Stimme schon einmal gehört hatte. "Nein, aber ich hab ein schlechtes Gewissen sonst, Paps ist nicht da und sie braucht Hilfe." erwiderte Mira.

"Ihr habt Angestellte, ich glaube eher, du drückst dich es ihr zu sagen." "Das stimmt gar nicht." "Ach so? Wann sagst du ihr denn, dass du die Werkstatt nicht übernehmen wirst?" fragte die männliche Stimme belustigt.

"Bald. Ganz sicher. Ich denke nur, sie würde es nicht verstehen. Sie weiß, dass mir das ganze Spaß macht und alles und deshalb würde sie nicht kapieren, dass ich mir nicht vorstellen kann damit glücklich zu werden, mein ganzes Leben in der Werkstatt zu verbringen."

"Du machst dich damit verrückt Miri. Ich denke sie würden es gar nicht so eng sehen, als ob sie dich jemals in irgendeiner Weise einschränken wollten." "Nein, aber enttäuscht wären sie trotzdem. Sie haben sich das gemeinsam aufgebaut, ihr Traum war immer eine komplette und sesshafte Familie zu haben, eine eigene Werkstatt und sie wünschen sich, dass ihr einziges Kind diese irgendwann übernimmt um es später, an dessen Kinder weiterzureichen, das ist das was sie wollten. Was glaubst du halten sie dann davon, dass ihre Tochter als Journalistin durch die Welt reisen möchte?"

"Sie hatten ihren Traum, sie haben daran festgehalten und ihn verwirklicht. Jetzt bist du dran. Jetzt ist es Zeit deine Wünsche zu verwirklichen, wer könnte das besser verstehen, als sie? Und bist du jetzt langsam mal fertig, wir müssen vor 5 Minuten deine Oma abholen." lachte der Junge, den er noch immer nicht sah.

"Jaja, ich muss mich doch mindestens so schön machen, dass du auch Augen für mich hast und nicht nur für meine Cousine." lachte sie nun ebenfalls. "Weist du was? Ich gehe heut Abend auf die Knie vor dir und sag damit deiner gesamten Familie, einschließlich deiner 3 Jährigen Cousine, dass ich dich heiraten will."

"Du machst mir einen Antrag?" fragte Mira und schaute ihre fertige Frisur im Spiegel von allen Seiten an. "Ne, ich hab spontan kein Ring, außerdem würdest du nein sagen, weil du sauer bist, dass ich den Antrag gemacht habe und nicht du."

"Du kennst mich zu gut. Da spare ich auf einen Ring, nur damit du den Antrag machen darfst? Ne nicht mit mir!" "Du sparst schon?" "Also wenn ich jede Woche 50 Cent zurücklege, kriegst du mit 25 von mir nen Schönen und er könnte sogar glitzern! Aber nur wenn meine Karriere gut läuft, sonst brauch ich das für Miete." lachte sie machte Anstalten aus dem Raum zu gehen.

"Ich freu mich drauf." meinte nochmal die Jungenstimme, da machte Mira schon die Tür hinter sich zu. An der Tür stand eine 10, was er jetzt erst sah, als diese geschlossen war. Die Person, mit der Mira geredet hatte, war offensichtlich ihr Freund gewesen, was Micha bedrückte.

Die beiden hatten offensichtlich noch viele gemeinsame Pläne gehabt. Er ging auf die Tür zu und öffnete sie. Er stand wie erwartete nicht in dem Gang, den er zuvor noch gesehen hatte durch die Tür, sondern auf seinem Gang.

Von der Decke hingen nun Topfpflanzen, die dem langen Raum nochmal eine ganz andere Atmosphäre gaben. Insgesamt schien der Gang immer schöner zu werden. Auf der Tür, aus der er eben gegangen war stand.

'Selbstverwirklichung'

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Oha ohne Nachwort sind es einfach genau 2021 Wörter! Wenn ich Verschwörungstheoretiker wäre, würde das jetzt bestimmt voll die krasse Bedeutung haben. Außerdem, finde ich ist es noch gar nicht so spät, weshalb ich stolz auf mich bin! So hab ich jetzt noch genug Zeit Kapitel 11 zu machen ohne einzuschlafen!

So jetzt seid ihr mich erstmal wieder los, einen wunderschönen Tag euch allen!

Elli

2088 Wörter

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