Nix - ein schicksalhafter Kus...

By Nezumigami

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„Was hattest du vor?", fragte er mit kaltem Blick. Nix schaute ihn nur verwirrt an. Hatte er etwas falsch ge... More

Klappentext
Auszug aus dem Buch der Rassen - Glossar der Dämonen
Auszug aus dem Buch der Rassen - Glossar der Geister
Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Ankündigung Lesenacht in 2 Tagen (bereits beendet)
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 47
Kapitel 48
Epilog
Fragen an die Charaktere (geschlossen)
Q & A zu den Charakteren
Wish list (geschlossen)
Band 4: Cypher - ein schicksalhafter Blick
Das Buch um Handel!!

Kapitel 46

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By Nezumigami

Nix war in dem Dorf angekommen und war den Fußspuren gefolgt, die vor einem Haus endeten. Er lief vorsichtig die Treppe nach oben. Oben sah er, wie die Tür zu einem Raum offenstand und betrat diesen. Vor ihm erstreckte sich das Bild, das er so oft gesehen hatte. Es war unverkennbar. Doch etwas fehlte. Der Käfig und der Vogel fehlten.

Wo war Lyric? Er suchte erneut das Haus ab, doch er fand nichts. Also entschloss er sich, zu dem Raum zurückzukehren. Irgendwie musste er zu Lyric gelangen, vielleicht durch ein Portal, so wie Lucan es beschrieben hatte. Zack war damals einfach verschwunden.

Nun stellte sich nur die Frage, wie er dieses öffnete oder aktivierte. Es musste etwas mit der Geschichte zu tun haben. Da kam ihm die Idee, vielleicht musste er das Lied singen. Also holte Nix Luft und das Lied des Vogels erklang. Als er die letzte Silbe gesungen hatte, begann der Raum zu vibrieren. Lichtstrahlen schossen durch den Raum und bündelten sich auf seiner Brust.

Die Kleidung an seiner Brust verbrannte und Nix schrie, als der regenbogenfarbige Lichtstrahl direkt auf sein Mal traf, das ihn als das Orakel der Hölle auszeichnete. Dann wurde alles um ihn herum weiß.

Das Nächste, was er wahrnahm, war der kalte Boden unter ihm, ein weißer Boden. Der Schmerz in seiner Brust ließ langsam nach und er versuchte, sich langsam zu bewegen.

Als er sich mühselig aufrichtete, schaute er in schwarze Augen mit einem silbernen Ring und eine fremde Stimme erklang: „Hallo, Nix."

Er konnte erkennen, dass Lyric völlig unbekleidet unter einer fremden Gestalt am Boden gefangen war. Sofort setzten seine Instinkte ein und er grollte: „Nimm deine Finger von meinem Herzen."

Das Wesen lachte leise und erhob sich.

Nix kroch zu Lyric und legte ihm die Hand an die Wange. „Alles in Ordnung?", fragte er Lyric mit einer weichen Stimme.

Doch anstatt Freude sah er nur Entsetzen im Blick seines Liebsten. „Warum bist du hier, Nix?", fragte er ihn.

Die Freude in Nix' Brust erhielt einen Dämpfer. „Ich bin hier, um dich zu retten", antwortete das Orakel.

„Geh, bitte verschwinde sofort von hier. Ich bitte dich", sagte Lyric verzweifelt.

Nix verstand nicht, was los war, doch es war zu spät. Ohne Vorwarnung wurde Lyric von ihm fortgerissen. Um Nix' Beine und Hände schlangen sich Fesseln, die ihn an eine Säule ketteten, die hinter ihm erschienen war. Er versuchte sich dagegen zu wehren, hatte aber keine Chance.

„Lyric!", schrie er und suchte verzweifelt nach seinem Liebsten.

„Nix", hörte er Lyrics Stimme. Er stand ebenfalls gefesselt an einer Säule, die sich gegenüber von Nix befand.

„Ich will euer Geturtel nicht unterbrechen, aber... nein ehrlich gesagt will ich es unterbrechen. Na, ihr zwei, wollen wir ein Spiel spielen?"

„Schicksal, lass Nix gehen. Er hat mit all dem nichts zu tun", schrie Lyric.

Schicksal? Dieser Bastard ist das Schicksal? Wut stieg in Nix auf und er knurrte das Wesen vor sich an.

Lyric konnte Nix' Reaktion nicht fassen. Doch der Gott war unbeeindruckt von Nix' Gehabe. Warum auch nicht, immerhin waren die beiden an zwei Säulen gekettet und ihm völlig ausgeliefert.

„Gut, fangen wir an. Wir spielen ein Spiel. Ich stelle euch abwechselnd eine Frage. Wenn die Antwort der Wahrheit entspricht, löse ich eine der Ketten. Wenn ihr jedoch lügt, füge ich dem anderen Schmerzen zu. Bereit?"

Lyric und Nix starrten ihn fassungslos an. Er spielt mit unserem Leben, als sei es ein Fußballspiel. Dann schauten sie sich gegenseitig an.

„Egal was ich sage, ich liebe dich", sagte Lyric.

Nix erwiderte: „Ich dich auch."

„Wie süß, mal schauen wie lange noch. Gut Ilyric, deine erste Frage lautet: Wen liebst du am meisten?"

Lyric zögerte nicht einmal.

„Latíz."

Das Schicksal lachte.

„Kluges Bürschchen. Du bist nicht auf meine Falle hereingefallen. Gut." Mit einer Handbewegung des Gottes löste sich die Fessel an Lyrics linkem Bein.

Lyric hatte geahnt, dass es eine Falle war. Hätte er Nix geantwortet, hätte dies bedeutet, dass er jeden Nix, den es jemals gab, ebenfalls lieben würde, was eine Lüge gewesen wäre. Sie mussten höllisch aufpassen, wie sie ihre Antworten formulierten, das war nun auch Nix klar.

„Nächste Frage, Nix: Wen liebst du am meisten?"

Nix wählte seine Worte weise.

„Ich liebe Ilyric."

„Nix, nein!", rief Lyric, doch es war zu spät. Eine Klinge rammte sich in Lyrics linke Hand und spießte diese an die Säule. Er schrie und biss sich auf die Lippen.

Nix bekam Panik. Was habe ich falsch gemacht?

Schade, leider falsch. Die Person vor dir heißt Lyric. Er hat seinen alten Namen vor Jahrhunderen abgelegt."

So ein verdammtes Arschloch. Nix knurrte. Lyric versuchte den Schmerz weg zu atmen.

„Das macht ja richtig Spaß. Lyric, deine nächste Frage: Willst du Latíz zu deinem Gefährten machen?"

Lyric schwieg kurz und antwortete: „Ja, ich will Latíz zu meinem Gefährten machen." Die Fessel an Lyrics rechtem Fuß sprang auf und fiel zu Boden.

„Dieselbe Frage für dich. Willst du Lyric zu deinem Gefährten machen?"

„Ja, ich will Lyric, den Runendämon in diesem Raum, der verletzt wurde, zu meinem Gefährten machen", antwortete Nix. Für einen Moment hatte er Angst, dass er wieder einen Fehler gemacht hatte, doch die Fessel an seinem linken Fuß vibrierte und fiel ab.

„Na na, nicht so übervorsichtig. Das vorhin war doch nur ein Spaß", sagte das Schicksal.

Spaß?! Was geht in seinem kranken Hirn vor, dass er das als Spaß empfand? Nix starrte ihn nur mit einem bösen Blick an.

Das Schicksal schien das wenig zu interessieren. Es wendete sich wieder Lyric zu. „So, nun deine dritte Frage: Würdest du für Nix sterben?"

Lyric schaute Nix mit festem Blick an. „Ja." Die dritte Fessel an Lyrics linker Hand, doch das Messer nagelte diese immer noch an die Säule. Eine leichte Schweißschicht, hatte sich auf Lyrics Haut gebildet, doch er versuchte den Schmerz weiter weg zu atmen.

„Ihr seid ja viel zu ehrlich. Das macht ja gar keinen Spaß. Gut, dieselbe Frage für dich, Nix."

Auch Nix antwortete, ohne zu zögern: „Ja." Daraufhin war sein rechtes Bein befreit.

Nun kam Lyrics letzte Frage. Lyric atmete tief ein und aus, machte sich innerlich bereit. Doch nichts hätte ihn auf diese Frage vorbereiten können.

Das Schicksal grinste und schaute Lyric an. „Lyric. Wenn du die Wahl hättest, zwischen dich von deinem Fluch und oder Nix von seinem Fluch zu befreien, wen von euch beiden würdest du befreien. Bedenke, dass der andere zu einem normalen Dämon wird, der den Regeln des jeweiligen Fluchs unterliegt."

Lyrics Augen weiteten sich. Das kann doch nicht sein Ernst sein. Er will, dass ich zwischen meinem und Nix' Leiden wähle? Lyric begann zu lachen. Nix schaute ihn fassungslos an.

„Netter Versuch, doch die Antwort ist einfach." Dann wurde er ernst. „Ich werde Nix von seinem Fluch befreien, ihn küssen und zu meinem Gefährten machen", sagte er mit fester Stimme, seine Augen auf seinem Liebsten gerichtet.

Die letzte Fessel fiel und Lyric war frei. Nur noch das Messer hielt in an der Säule befestigt. Mit einem Ruck riss er dieses heraus und befreite sich. Seine Knie knickten ein und er sackte zu Boden. In Nix' Brust wirbelte ein Feuersturm an Gefühlen. Wenn er den Dämon nicht schon abgöttisch lieben würde, wäre ihm spätestens jetzt verfallen.

„Soso, merk dir deine Worte. Nix, welche Wahl würdest du treffen?"

Nix schwieg. Normalerweise würde er dieselbe Antwort wie Lyric geben, doch er sprach sie nicht aus. In seinem Kopf herrschte ein Kampf. Das ist eine Falle. Er sah es deutlich vor sich. Auch wenn er wusste, dass Lyric es nicht verstehen würde, so musste er die Wahrheit sagen.

„Schicksal, ich würde weder meinen noch seinen Fluch aufheben."

Lyrics Blick traf auf seinen und Nix wendete den Blick ab. Er konnte das Warum in seinem Blick lesen.

„Wenn ich meinen Fluch aufhebe, bin ich nicht mehr in der Lage, dich zu beschützen. Ich würde meine Seherfähigkeiten verlieren", sagte Nix zu seinem Liebsten.

„Und dafür gibst du ein Leben in Freiheit auf? Du wirst niemals jemanden außer mir berühren können, ohne mich in Niemandes Nähe sein können", sagte Lyric fassungslos.

„Ich weiß, aber dein Leben und deine Sicherheit ist mir mehr wert", sagte Nix mit gequältem Blick.

Lyric verstummte.

Die Fessel an Nix' linken Arm vibrierte, löste sich und fiel zu Boden. Der Gott kicherte.

„Ist das etwa der erste Streit zwischen euch Turteltauben? Gut, eine Frage ist noch übrig. Du hast die Wahl. Du kannst mit Lyric glücklich zusammen sein und ihr werdet beide von den Flüchen befreit."

„Was ist die zweite Option?", fragte Nix misstrauisch.

„Nun ja, es bedeutet auch, dass ihr den Schlüssel nicht erhalten werdet. Die Alternative ist einfach, du kannst hier und jetzt das Ende der Welt verhindern, dafür wird Lyric aber auch hier und jetzt sterben. Wenn du jedoch keine Wahl triffst, ist es dein Leben, das hier endet."

Lyric keuchte auf.

Das ist nicht sein Ernst. Er zwingt mich zwischen meinem Glück und dem Überleben aller zu wählen?

Lyrics Gesichtsausdruck spiegelte ebenfalls Entsetzen wider.

In der Hand des Schicksals erschien eine lange blaue Klinge, die über dessen Hand schwebte. Das Orakel riss erschrocken die Augen auf. Nein. Die Vision. Das ist das Schwert aus der Vision. Hat Schicksal mir diese Vision geschickt, damit ich die richtige Wahl treffe? Ich kann nicht zulassen, dass Lyric stirbt. Wir brauchen aber auch den Schlüssel. Nix lachte bitter. In Wirklichkeit habe ich gar keine Wahl. Beide wussten, dass die Klinge wie das Messer in Lyrics Hand war. Es würde mühelos Haut und Knochen durchdringen.

„Ach komm schon, die Wahl ist doch nicht schwer. Du wolltest deinem Leben doch eh ein Ende setzen. Nicht wahr?"

Lyric schaute fassungslos zu Nix, wartete, dass dieser es verneinte. Doch Nix biss sich nur auf die Unterlippe und schwieg. Nix wollte sich umbringen?

„Sag mir, dass er lügt. Sag mir, dass du dich nicht umbringen wolltest", sagte Lyric in einem fast flehenden Ton.

Nix drehte sein Gesicht weg. „Nein, er hat recht. Bis vor kurzem hatte ich vor mir nach dieser Reise das Leben zu nehmen."

Das war wie ein Schlag ins Gesicht. Lyric wollte etwas erwidern, doch Nix schaute das Schicksal an und begann zu sprechen: „Ich wähle meinen Tod. Aber ich bitte dich darum, Lyric den Schlüssel zu übergeben und einen Nachfolger für mich zu wählen, der bei Sinnen ist und alle durch die Prophezeiung leitet. Außerdem bitte ich dich darum für Lyric ein neues Herz zu erwählen."

Das Schicksal schaut das Orakel an. Faszinierend, er trifft dieselbe Wahl wie Zackory damals, dachte es. Sterbliche sind schon etwas Besonderes. Ist das etwa das, was als bedingungslose Liebe bezeichnet wird?

„Einverstanden, doch im Gegenzug will ich deine Seele. Du wirst nicht wiedergeboren werden und Lyric nie wieder sehen."

Es stellte Nix vor dieselbe Wahl wie Zackory.

„Latíz, nein!", schrie Lyric und rappelte sich auf. Doch er hatte keine Chance.

„Einverstanden." Nix drehte sein Gesicht ein letztes Mal zu seinem Liebsten. „Ich liebe dich." Dann schoss der Gott die Klinge direkt auf Nix' Herz ab.

Nix schloss die Augen, wartete auf den Einschlag. Ein schmatzendes Geräusch erklang, doch er spürte keinerlei Schmerz. Als er die Augen öffnete erfasste ihn das Grauen. Vor ihm stand Lyric, mit dem Gesicht zu ihm. Er schaute direkt in die obsidianschwarzen Augen seines Liebsten. Lyric hustete und ein kleines rotes Rinnsal lief aus seinem Mund über sein Kinn.

Nix' Augen wanderten nach unten und sah, wie eine blaue Klinge aus Lyrics Brustkorb ragte. Nein. Lyric begann zu röcheln und kippte zu Seite. Die letzte Fessel fiel von Nix ab und er stürzte panisch nach vorne, nahm seinen Liebsten in die Arme.

„Lyric, warum?", fragte er schluchzend. Sein Dämon schaute ihn an und flüsterte.

„Ich lass dich nicht sterben, niemals. Ich werde auf dich warten, versprochen."
Seine letzten Worte entsprachen denen seines Abschiedsbriefes.

Nix schrie auf. Er schaute voller Zorn das Schicksal an. „Weiß du was, diese Welt kann brennen, ist mir egal. Ich werde nicht in einer Welt ohne ihn leben." Dann warf er sich nach vorne und zog Lyrics Brust an die seine. Die blaue Klinge durchstieß Nix' Herz in einer glatten Bewegung. Gemeinsam mit seinem Liebsten tat auch er seinen letzten Atemzug.
______________________________

Keine Worte.

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