Nix - ein schicksalhafter Kus...

By Nezumigami

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„Was hattest du vor?", fragte er mit kaltem Blick. Nix schaute ihn nur verwirrt an. Hatte er etwas falsch ge... More

Klappentext
Auszug aus dem Buch der Rassen - Glossar der Dämonen
Auszug aus dem Buch der Rassen - Glossar der Geister
Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Ankündigung Lesenacht in 2 Tagen (bereits beendet)
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Epilog
Fragen an die Charaktere (geschlossen)
Q & A zu den Charakteren
Wish list (geschlossen)
Band 4: Cypher - ein schicksalhafter Blick
Das Buch um Handel!!

Kapitel 27

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By Nezumigami

Heiße Tränen tropften auf Lyrics Brust, als er verstummte. Es waren nicht nur seine eigenen, die das Bett tränkten, sondern auch die seines Orakels. Es war doch emotionaler gewesen, als er angenommen hatte. Nach all den Jahren hatte er eigentlich gedacht, dass er sich damit abgefunden hatte.

„Das ist nicht fair. Du hast nichts falsch gemacht. Du hast dich nur für deine Freiheit, den zu lieben, den du willst, entschieden", flüsterte Nix.

Nix' Herz fühlte sich an, als sei es von hunderten Dolchen durchstoßen worden. Dieser Dämon hatte Lyric die Chance auf eine glückliche Zukunft, auf körperliche Nähe und auf einen Bund genommen. Das ist nicht in Ordnung. Er hat so viel durchstehen müssen.

„Nix, das Leben ist nicht fair. Jeden Tag passieren schreckliche Dinge, so ist das nun einmal. Ich war an einem Abend zur falschen Zeit am falschen Ort. Ich hätte auf Verstärkung warten können, ich hätte mich dagegen entscheiden können, zu der Veranstaltung zu gehen. Ich habe eine Entscheidung getroffen und muss nun mit den Konsequenzen leben. Es gab viele Chancen mein Schicksal abzuwenden. Ich hätte mit ihm den Bund schließen können, doch ich habe es nicht."

Nix richtete sich auf und schaute Lyric mit verquollenen Augen an. „Warum nicht? Warum hast du es nicht einfach getan?", fragte er verzweifelt.

Lyric lächelte nur und streichelte über seine Wange.

„Weil ich nur meinem Herzen einen Teil meiner Seele anvertraue. Weil ich mich nur denen hingebe, die mir etwas bedeuten. Das ist meine Entscheidung und ich stehe auch heute zu ihr", antwortete er mit weicher Stimme.

Vorsichtig nahm das Orakel seine Hand und drückte einen Kuss in seine Handfläche.

„Dann bin ich es also Wert, mit dir zusammen zu sein?"

Der Runendämon lachte nur und warf ihm einen gefühlvollen Blick zu.

„Nix, du bist es nicht nur Wert, mit mir zusammen zu sein. Du bist es wert, dass ich für dich sterbe."

Diese Worte brannten sich in Nix' Gedächtnis. Sie gingen tief, bis in seine Seele. Er wusste nicht, was er darauf antworten sollte.

Ein Klopfen unterbrach diesen Moment und Nix stand auf, um zur Tür zu gehen. Er war zu durcheinander, musste erst einmal Ordnung in das Chaos seiner Gefühle und Gedanken bringen. Das konnte er nicht, wenn er bei Lyric blieb, also hieß er diese Unterbrechung willkommen.

Vor der Tür stand sein bester Freund und schaute ihn bedeutungsschwanger an.

„Nix, wir müssen reden."

Nix nickte und schaute zu dem Dämon auf seinem Bett.

Dieser nickte nur und sagte: „Geh' nur, ich werde mich ausruhen, damit ich so schnell wie möglich wieder zu Kräften komme."

Also verließ Nix den Raum und folgte schweigend seinem Freund. Sie gingen in den kleinen Besprechungsraum, in dem sie am Tag zuvor gewesen waren. Was will Dayan mit mir besprechen? Er war nervös, denn Dayan machte einen ernsten Gesichtsausdruck, als er sich setzte.

„Tíz, ich habe mich mit Daria getroffen", begann sein bester Freund.

Daria? Die Banshee? Dann erinnerte er sich an deren Fachgebiet. Oh.

„Und was hat sie gesagt?"

„Ich habe Lyrics Situation geschildert, natürlich ohne Namen zu nennen oder auch etwas von seiner Person preiszugeben. Ich habe auch die Wirkung, die ihr beide aufeinander habt, angesprochen", antwortete Dayan.

Nun war Nix neugierig. Ihre Situation war speziell, eventual noch nie da gewesen. Was hatte die Fluchexpertin dazu gesagt?

„Sie konnte natürlich nur Vermutungen anstellen, doch hat sich auf zwei Szenarien mehr oder weniger festgelegt." Er machte erneut eine Pause. „Tíz, wenn ich dich bitten würde, dich von Lyric fernzuhalten, würdest du es tun?"

Diese Frage erschütterte Nix mehr, als er gedacht hätte. Natürlich hatte er sich schon oft Gedanken gemacht, doch er hatte nie den Entschluss gefasst, dies zu tun.

„Nein, warum?", antwortete Nix.

„Es gibt zwei Szenarien: das erste ist, dass, sollte Lyric den Fluch auslösen, ihr den Bund schließt und glücklich werdet."

Und das zweite Szenario?

„Das zweite ist, dass Lyric sich an dich bindet und die dämpfende Wirkung, die er auf dich hat, verschwindet. Du wirst nicht mehr in seiner Nähe sein können, während er gleichzeitig immer deine Nähe suchen wird."

„Scheiße." Mehr kam nicht aus Nix' Mund. Er presste die Lippen zusammen und schaute seinen Freund ernst an. „Wie... Wie wahrscheinlich ist das zweite Szenario?", fragte er mit zitternder Stimme.

Dayans Blick veränderte sich und er erkannte, dass ihm die Antwort nicht gefallen würde. „Beide sind gleich wahrscheinlich, es ist absolut nicht vorauszusagen, was passieren wird. Das weiß nur das Schicksal."

Ein verzweifeltes Lachen erfüllte den Raum. Nix lehnte zurück, konnte es einfach nicht zurückhalten. Seine rechte Hand bedeckte seine Augen, während sich die linke in seine Hose krallte. „Das war doch klar. Wie hätte es auch anders sein können? Beide Szenarien sind gleich wahrscheinlich? Willst du mich verarschen?"

Dayans Brust zog sich zusammen. Als er in Nix' Augen sah, sah er nur Schmerz und Resignation.

„D, jedes Mal, wenn das Schicksal", er spie das Wort aus, als sei es eine Krankheit, „etwas entschieden hat, hat es sich für die schlimmste Variante entschieden. Warum sollte es jetzt wieder anders sein? Ich erhalte eine Kostprobe vom Glück, nur damit es mir das wieder nehmen kann."

Nix' Worte schnitten ihm wie ein Messer durch sein Herz.

„Aber weiß du was, wenn es mich unbedingt tot sehen will, dann kann es das haben. Ich werde mich mit Lyric verbinden und wir werden gemeinsam gehen, denn diese Bindung kann es mir nicht nehmen. Diese Entscheidung kann es mir nicht nehmen."

„Tíz. Bitte. Ich weiß, es ist nicht richtig, aber verlasse Lyric. Sobald ihr die restlichen Gegenstände gefunden habt, geht bitte getrennte Wege. Es mag zwar kein glückliches Leben sein, aber es ist immerhin ein Leben. Ich werde immer an deiner Seite-"

„Es ist ein Leben?", schrie Nix und stand auf.

Dayan schaute ihn erschrocken an. Nix hatte ihn noch nie angeschrien. Nicht ein einziges Mal.

„Es ist ein Leben?! Was für ein Leben?! Ich kann niemandem zu nahe kommen, ich kann niemanden lieben, niemanden berühren! Ich kann noch nicht einmal meinen besten Freund umarmen, der mir seit Jahrhunderten zur Seite steht! Das ist kein Leben! Wärst du nicht gewesen, wäre ich schon lange vom Antlitz dieser Welt verschwunden. Lieber sterbe ich, als das auch nur ein weiteres Jahr zu ertragen!"

In diesem Moment war alles, was sich in den letzten Jahrhunderten angestaut hatte, aus Nix herausgebrochen. Jede Emotion, jeder Gedanke, alles. Schweratmend stand Nix dort und kam zur Ruhe. Dann realisierte er, dass er gerade seinen besten Freund, der sein Leben für ihn geopfert hatte, der immer an seiner Seite gewesen war, angeschrien hatte.

Er war die letzte Person, die das verdient hatte, die letzte, der er von seinen Selbstmordabsichten hatte erzählen wollen.

„Nix. Wie lange schon?", fragte Dayan und schaute ihn mit Tränen in den Augen an. Dayan hatte nie geweint, nie. Doch nun stand er kurz davor. Er hatte Dayan nie angelogen und würde nun auch nicht anfangen.

„Seit ich Aleks' gesehen habe. Diese Reise sollte meine letzte werden."

Dayan konnte es nicht glauben, auch wenn er es geahnt hatte. Es war immer ein unwillkommener Gedanke gewesen. Etwas, das noch weit entfernt gewesen war, doch nun war es real.

„Dayan, es ist nicht deine Schuld, doch ich werde dich nicht anlügen. Ich will mit Lyric den Bund schließen und wenn das nicht funktioniert, werde ich gehen."

Dayan vergrub das Gesicht in seinen Händen. Er konnte ihn nicht bitten, weiterzumachen, bei ihm zu bleiben. Er konnte ihn nicht bitten, sein Leiden seinetwegen fortzusetzen. Es war nicht fair. Dayan hatte sein Glück gefunden, doch Nix, der es mehr als jeder andere verdiente, sollte dies bis zum Schluss vorenthalten werden. Dann spürte er es. Er spürte warme Arme, die ihn in eine enge Umarmung schlossen. Erschrocken schaute er nach oben in Nix lächelndes Gesicht.

„Ich liebe dich, Dayan. Vergiss das nicht."

Daraufhin begann sein Körper zu zittern und Nix' Augen rollten nach hinten. Alle Anspannung wich aus dessen Körper und er fiel bewusstlos nach vorne.

Dayan fing ihn auf, fassungslos, wie sein bester Freund so etwas Leichtsinniges hatte tun können. All die Schmerzen, nur um mich zu trösten. Er hob Nix hoch und trug ihn zu seinem Schlafzimmer, zu dem einzigen Dämon, der Nix' Leiden heilen konnte.

༻✧༺


Nix wachte mit unsäglichen Kopfschmerzen auf und stöhnte. Mit einer Hand rieb er sich über die Stirn und zog sie kraus.

„Kopfweh?", fragte eine weiche Stimme.

Das Orakel nickte nur. Dann spürte er, wie zwei Finger seinen Schläfen massierte und die Schmerzen schwanden.

„Das war leichtsinnig", sagte der Runendämon. „Dayan hat ausgesehen, als wäre er dem Tod gegenübergestanden, so habe ich ihn noch nie gesehen."

„Ich musste es tun", sagte Nix, die Augen immer noch geschlossen, während er sich an Lyrics Brust kuschelte.

„Was ist denn passiert, dass es so ausgeartet ist?", fragte Lyric.

Nix versteifte sich. Er würde Lyric nichts von ihrer Unterhaltung erzählen. Nicht bevor wir den Schlüssel haben. Dann werde ich ihn fragen, ob er mein Gefährte werden will.

„Nichts Wichtiges. So ein Freundeding."

Lyric wusste, dass Nix ihn anlog, doch er würde nicht nachhaken. Es gab sicherlich einen Grund, warum er nicht darüber reden wollte.

Seufzend setzte sich Nix auf. Das Orakel hatte noch etwas zu erledigen, das sich nicht aufschieben ließ.

„Bist du sicher, dass du dich schon wieder bewegen sollst?", fragte sein besorgter Dämon.

„Ja, passt schon. Mir tut nur ein bisschen der Kopf weh", sagte er mit einem gespielten Lächeln, das seine Augen nicht erreichte.

Lyrics Hand schloss sich um sein Handgelenk. Mit ernster Stimme sagte er: „Ich lasse erst dich gehen, wenn ich sicher bin, dass es ungefährlich ist."

„Keine Sorge, ich statte nur Astaroth einen Besuch ab", sagte Nix.

„Ich komme-"

„Nichts da, du bleibst hier und wirst gesund. Wenn es gut läuft, bist du in zwei Tagen wieder halbwegs fit und das musst du auch sein, wenn wir unsere Suche fortsetzen wollen."

Lyric wusste, dass Nix recht hatte, doch es gefiel ihm ganz und gar nicht. Widerwillig ließ er sein Orakel los. „Pass' bitte auf dich auf."

Nix lachte und diesmal war es echt. „Aber sicher doch. Wenn ich zurückkomme, kannst du mir ja zeigen, wie sehr du mich vermisst hast", sagte ermit einem kecken Grinsen.

Lyric knurrte als Antwort.
_________________________________

Nix hat einen Entschluss gefasst und nichts wird ihn umstimmen.

Was könnte er mit Astaroth zu besprechen haben?

Eure Mausegöttin

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