Red Princess - Die Suche nach...

By RealNez

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Ein Land, das ganz anders ist als alle anderen. Die Bürger untergeordnet in Farben, wovon die Farbe Rot regie... More

Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
Kapitel 71
Kapitel 72
Kapitel 73
Kapitel 74
Kapitel 75
Kapitel 76
Kapitel 77
Kapitel 78
Kapitel 79
Kapitel 80
Kapitel 81
Kapitel 82
Kapitel 83
Ende

Kapitel 58

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By RealNez

Belle

Ich packte meine letzten Sachen in den Koffer und erlaubte mir einen kurzen Moment, um lange durchzuatmen. Ich hatte ausnahmsweise mal gut geschlafen, aber war immer noch so kaputt. Meinem Vater ging es gut und auch Jack hatte endlich das, was er wollte. Um Sierra würde ich mich später kümmern, jetzt erstmal ging es nach so langer Zeit wieder nachhause. Dort wartete bereits die nächste Aufgabe auf mich: Mir mein Armband umlegen. Wenn es dann meinem Vater soweit gut ging, würden wir es bekanntgeben. Es war an der Zeit.

Das hier waren wohl die letzten Tage, die ich als Belle - nur Belle - verbringen würde. Danach gäbe es mich nur als Night, die zukünftige rote Anführerin. Danach würde man mir überall rund um die Uhr auf Schritt und Tritt folgen. Alles was ich dann tun und sagen würde, wäre von größter Bedeutung. Jeder Fehler würde sich maximieren und man würde mir keine ruhige Minute mehr geben.

Darauf war ich nicht vorbereitet, aber das wäre ich auch in zehn Jahren nicht.

»Bist du soweit?«

Ich atmete ein letztes mal tief aus. »Ja.«

Shane nahm sich meine zwei Koffer und ging zur Tür raus. Ich schnappte mir noch mein Handy und meine kleine Tasche ehe ich ihm nach draußen folgte. Von meinem Vater hatte ich schon heute Morgen nochmal Abschied genommen und ihm versprochen, dass ich ihn sobald wie möglich wieder besuchen kommen würde, wenn man ihn nicht entlassen sollte.

Vor uns hin schweigend, traten wir an die frische Luft. Es nieselte, deswegen hielt mir schon ein anderer Sicherheitsmann, Keith, einen Regenschirm über den Kopf, den er parat hatte. Mir machte es nichts aus, nass zu werden, aber es wäre unhöflich ihn abzuweisen. Als ich in der schwarzen Limousine saß, merkte ich wie unnötig es war in so einer Karre von einem Krankenhaus abgeholt zu werden und wie viel Aufmerksamkeit wir dadurch erregten. Patienten und Besucher, die sich gerade auf dem freien Gelände befanden warfen uns fast alle neugierige Blicke zu. Aber alles was sie zu sehen bekamen, war die violette Bedienstete, die wieder zurück zum Arbeitsplatz geleitet wurde.

»Ob sie sich irgendwann an diesen Augenblick erinnern werden, wenn deine Identität erst einmal bekannt gegeben wird? Dann wird ihnen klar, dass sie die rote Nachfolgerin schon einmal persönlich gesehen haben.«, stieg Shane von der anderen Seite ein.

Uninteressiert zuckte ich die Schultern. Das war mir herzlich egal.

Darauf sagte er auch nichts mehr und wir fuhren schweigend los. Während der gesamten Fahrt herrschte eiserne Stille im Wagen, für die ich sehr dankbar war, denn so konnte ich die Ruhe genießen, gedankenlos aus dem Fenster starren und dabei dem Prasseln des immer stärker werdenden Regens lauschen. Ein Blick in den bewölkten Himmel verriet mir, dass es heute sicherlich noch gewittern würde.

Nach einer halben Stunde kam der Wagen zum Stehen und wir waren am Ziel angelangt. Da war es. Mein goldener Käfig. Es gab nur eine positive Sache an der Position als Anführerin: Ich würde diesen Palast öfters verlassen können.

Was mich im Inneren dieses Käfigs erwarten würde, konnte ich mir schon vorstellen: Endlose Stille. Sierra und Emily würden mich nicht empfangen, da sie diesen Ort, mich und meinen Vater verlassen hatten. Die Arbeiter hatte mein Vater auch versetzt.

Ich nahm mir fest vor, als Erstes diese Menschen freizulassen. Sie sollten dann selbst entscheiden ob sie weiter hier oder wo anders arbeiten wollten. Sobald meine Identität veröffentlich wurde, würde es kein so wichtiges Geheimnis mehr geben, das sie ausplaudern könnten. Deswegen würde nichts gegen ihre Entlassung sprechen. Niemand, auch nicht mein Vater, könnte dann dagegen was einwenden.

Die Sicherheitsmänner am Tor hießen uns willkommen und öffneten die Tore für uns. Ein Druck bildete sich in meiner Brust als ich durch diese Tore schritt. Das letzte Mal verließ ich diesen Ort ohne zu wissen, dass ich so schnell nicht mehr zurückkommen würde.

»Ab heute wird alles wieder gut werden.«, versuchte Shane mich aufzumuntern.

Man musste mir wohl ansehen wie sehr ich diesen Palast verabscheute. Für mich war es immer ein Gefängnis gewesen. Ein riesiges Gebäude, das im Inneren nur von Fremden wimmelte. Und jetzt gab es nicht mal mehr diese Fremde.

Mühevoll rang ich mir ein halbherziges Lächeln ab.

»Shane! Keith!«, riefen die Sicherheitsangestellten nach meinen persönlichen Bodyguards. Beide eilten, nachdem sie mich bis ins Innere begleitet hatten, zurück zum Tor, wo man sie erwartete.

Man machte mir die Türen auf, nahm mir den Mantel von den Schultern und brachte diesen fort als wäre ich selbst nicht dazu in der Lage. Kein Wunder. Anders hatte ich bis jetzt auch nicht gelebt.

»Willkommen zurück.«, begrüßte mich plötzlich eine bekannte Stimme. Es war Olivia. Eine unseres Putzpersonals.

Ich blinzelte in Verwirrung. War sie nicht in Haft?

»Olivia?« Schnell räusperte ich mich. Ich konnte sie schlecht fragen, warum sie denn nicht im Gefängnis saß. »Hallo.«, lächelte ich sie an. Ich war froh wenigstens ein bekanntes Gesicht zu sehen.

Sie legte meine warmen Hausschuhe vor den Füßen ab so wie sie es schon seit meiner Kindheit tat. Dankend nickte ich ihr zu und schlüpfte in diese.

Olivia schloss hinter mir die Tür. Shane hatte wohl andere Probleme, mit denen er sich zuerst befassen musste.

»Der Tisch ist bereits gedeckt, wenn Sie zu mahlen wünschen.«

Waren unsere Köche wieder im Dienst?

»Gerne.«, lächelte ich. Mein Herz ging auf bei dem Gedanken, dass ich doch nicht alleine in diesem kahlen Palast war. Doch als ich ihr ins Speisesaal folgte und den reichlich gedeckten Tisch für nur eine Person erblickte, überkam mich eine Art Traurigkeit, die ich bis jetzt so nicht erlebt hatte. Ich setzte mich an meinen regelmäßigen Platz, aber mir gegenüber keine nervige Blondine und rechts von mir einen leeren Stuhl anzusehen, ohne Emily's Gedränge im Hintergrund, nahm mir den Appetit.

»Fehlt etwas?«, fragte Olivia stutzig und überflog mit den Augen den gesamten Tisch.

Ich erzwang mir ein dankbares Lächeln als Joan mit der warmen Suppe hereinkam und sie vor mir abstellte. »Nein, es fehlt nichts... Aber vielleicht wollt ihr ja- äh- mitessen?«

Beide hielten die Luft an bis die Ältere von ihnen schnell wieder zu Atem kam und antwortete: »Das wäre nicht angemessen. Wir essen separat alle zusammen.«

Die Haushaltshelfer aßen bis jetzt immer nach uns in eines der Zimmer ihrer Etage, welche sich ein Stockwerk unter uns befand.

»Oh okay« Ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen wie sehr es mich traf alleine essen zu müssen.

»A-Aber wenn Sie wollen, können Sie sich uns anschließen!«, warf die Jüngere von ihnen begeistert ein und erntete daher einen fassungslosen Blick von ihrer Kollegin.

»Ist schon in Ordnung, Joan, ich möchte euch nicht stören.«

Als hätte Olivia bereits mit dieser Antwort gerechnet, nickte sie.

»Ach quatsch! Bitte gesellen Sie sich zu uns.«, verbeugte sich Joan.

Alleine essen oder mich ihnen anschließen? Olivia hielt es eindeutig für keine gute Idee, da sie in ihren 40 Jahren, die sie hier gearbeitet hatte, noch nie mit einem Mitglied meiner Familie auch nur an einem Tisch saß. Aber ich wollte nicht so sein wie mein Vater. Ich wollte an solchen Tagen nicht alleine essen. Also nickte ich lächelnd, stand auf und nahm mir meinen Teller. »Wo lang geht's?«

Olivias Kinnlade klappte nach unten, aber ihre junge Arbeitskollegin schien weniger überrascht. »Geben Sie mir den Teller, der ist sicherlich schon kalt. Ich hole Ihnen einen neuen.« Sie wollte es mir aus der Hand nehmen, aber ich zog diesen zurück.

»Der ist noch warm!« Was für eine Verschwendung den wegzuschmeißen!

»Aber das haben wir bis jetzt immer getan, wenn es selbst nur für eine kurze Weile ungerührt zu lange auf dem Tisch stand.«

Stimmt. Das hatte Sierra von ihnen immer abverlangt, weil das Essen ihrer Meinung nach zu kalt war. Aber es war warm genug, um es genießen zu können. Im schwarzen Viertel hätte ich meine Seele für einen Teller wie diesen in meiner Hand verkauft.

»Es geht in Ordnung. Zeig mir einfach den Weg.«, schenkte ich ihr ein übermütiges Grinsen.

»O-Okay-« Sie lief endlich vor und ich folgte ihr bis ich bemerkte, dass Olivia uns nicht folgte. Deswegen blieb ich stehen und warf einen Blick über meine Schulter.

»Kommst du?«

Sie hielt mein Glas Wasser in der Hand, den sie mir neben der Mahlzeit serviert hatten. Sie starrte es eine Weile an ehe sie es abstellte und nur nickte. »Kannst du die mitnehmen? Meine Hände sind voll.«

»Wir füllen Ihnen einfach ein neues Glas Wasser.«

Kurz krauste ich verwirrt die Stirn, aber lief den beiden dann hinterher, eine Etage tiefer. Es war hier sehr schön und bequem eingerichtet worden, aber sicherlich nicht von Sierra. Ihrem Geschmack würde der hölzerne Boden nicht entsprechen.

»Wir durften diese Etage damals selbst einrichten.«, erklärte Olivia, die meinen Blick über die vielen Bilder an den Wänden bemerkte. Es waren Fotos von Mitarbeitern, die beispielsweise zusammen mahlten oder Brettspiele spielten. Sie schienen auf jedem Foto ein Lächeln zu zeigen. Es wärmte mir das Herz auf bis ich auf ein Foto von Michael stieß und stehen blieb.

Mein Herz zog sich zusammen bei seinem sorglosen Lächeln in die Kamera. Er stand neben Shane, der ein Glas Wein in der Hand hielt. Ich wollte nicht schon wieder Trübsal blasen, deswegen wandte ich mich von diesem Foto ab. Die Anderen hatten mich währenddessen beobachtet und auf mich gewartet gehabt.

Inzwischen hatten sich viele Arbeiter dieses Palastes hier versammelt und sich an dem großen Tisch im Esszimmer verteilt. Jeder, der mich erblickte, machte ein verwundertes Gesicht, richtete sich auf und verneigte sich leicht vor mir. Ich nickte jedes Mal unbehaglich zurück und fragte mich, was mein Vater eigentlich mit Haft gemeint hatte, da doch alle hier waren. Nur die Bediensteten, welche an jenem Tag mit mir auf dem Markt gewesen waren, fehlten.

»Wo kann ich mich setzen?«, fragte ich Clara, die gerade fertig damit geworden war, Besteck für jeden auszuteilen.

»Äh« Sie warf einen raschen Blick in die Runde und deutete schließlich auf den Stuhl vor mir. »Sie können sich überall setzen, Miss.«

Ich nickte dankend und nahm genau auf dem Stuhl vor mir Platz. Meine Suppe war inzwischen kalt geworden, aber das war mir egal. Sobald jeder die Überraschung überwunden hatte, dass ich hier war, nahmen sie wieder untereinander Gespräche auf, weswegen ich endlich erleichtert aufatmen konnte. Jeder nahm Platz, aber aß noch nicht. Sie warteten bis auch der Letzte soweit war. Es waren rund 20 Mitarbeiter hier an einem langen Tisch. Es war voll und laut und ich liebte es. Noch nie hatte ich mich so schnell so wohl bei Leuten gefühlt. Auch ich trank jetzt meine Suppe und unterhielt mich mit einem der Gärtner, der hier schon zehn Jahre arbeitete. Er erzählte mir von den neusten Blumen, die er im Vordergarten gepflanzt hatte und fragt mich, was denn meine Lieblingsblumen waren. Sonnenblumen hatte ich darauf geantwortet. Sofort versprach er mir vor meinem Balkon so viele Sonnenblumen wie möglich zu pflanzen. Ich kicherte erfreut.

Keine Ahnung wie lange ich mich noch nach dem Essen mit den Anderen unterhalten hatte, aber als ich wieder nach oben ging, war es kurz nach 16 Uhr. Sie waren alle sehr nett und zuvorkommend gewesen. Immer wieder fragten sie mich nach meinem Wohlergehen und erklärten wiederholt, wie froh sie darüber waren, dass ich unversehrt zurückgekehrt war. Ich konnte mich glücklich schätzen, solche Leute um mich zu haben.

Mit einem breiten Lächeln im Gesicht, lief ich hoch in mein Zimmer. Meine Koffer hatte Shane bereits vor meine Zimmertür gestellt. Und wie ich vermutet hatte, kümmerte er sich im Moment um andere Angelegenheiten. Das stand zumindest auf dem kleinen Notizzettel, den er mir auf die Tür geklebt hatte. Diesen nahm ich ab und schob es vorerst in meine Hosentasche.

So kam es, dass ich endlich die Zeit hatte, mich für eine Weile in meinem Zimmer zurückzuziehen. Um das Armband würde ich mich dann morgen kümmern.

Ich befreite meine Haare aus dem Zopf, den ich seit heute Morgen trug und wuschelte mir durch die freien Strähnen, um meine Kopfhaut zu entspannen. Mein Zimmer sah aus wie immer. Nichts hatte sich verändert.

Was sollte ich nun tun?

Planlos setzte ich mich an meinen Schreibtisch und kramte meine Malutensilien hervor. Meine Finger strichen über eine leere Seite meines neusten Skizzenbuchs. Mit der rechten Hand spielte ich mit meinem Lieblingsbleistift und starrte das Stück Papier vor mir an.

Mir war klar, dass ich mir fest vorgenommen hatte, diese Alberei aufzugeben, aber mein Herz schlug einen Takt schneller, wenn ich einen Stift oder eine Pinsel in der Hand hielt. Und diese Ruhe würde ich nicht mehr bekommen.

Also, was hielt mich auf? Ich steckte mir Kopfhörer in die Ohren und sobald die ersten Töne in meinen Ohren erklangen, fingen meine Finger wie von alleine an, sich über dem Blatt zu bewegen.

Ab morgen würde ich mich vor niemandem mehr verstecken müssen. Dann werde ich das rote Armband tragen und jeder, der mich sah, wird verstehen, wer ich war. Keine Versteckspiele mehr und keine Lügen.

Ich wechselte den Stift, um mehr ins Detail gehen zu können. Das hatte ich vermisst. Musik hören und meine Gedanken auf Papier fest zu halten. Erst am Ende merkte ich, dass ich Jacks Augen niemals so gut hinbekommen würde, wie ich es mir in meinem Kopf vorstellte. Trotzdem nahm ich einen feineren Stift und fuhr nochmal darüber. Als ich fertig war und mein Werk betrachtete, merkte ich noch einmal wie es in meiner Brust zog. Ich wünschte, dass ich ihn wenigstens noch einmal gesehen hätte bevor er wieder ins schwarze Viertel zurückkehrte. Aber weg war er.

Unwillkürlich dachte ich über den Handel nach, den er eingegangen haben könnte, um seine Freiheit wieder zu erlangen. Was hatte mein Vater ihm vorgeschlagen? Was verlangte mein Vater im Gegenzug? Was hatte Jack aufgeben müssen? Es raubte mir den letzten Nerv darüber nachzudenken. Ich hatte so viele Fragen, aber keine einzige Antwort.

~~~

Ich vergaß die Zeit um mich. Erst als es in meinem Zimmer dunkler wurde und ich das Licht anmachen musste, fiel mir auf, dass ich ganze fünf Stunden an meinem Skizzenbuch gearbeitet hatte, welches nun voll mit Gesichtern und Orten aus dem schwarzen Viertel gefüllt war. Als ich Laylas Gesicht zeichnete, schenkte ich ihr buschige - fast zusammengewachsene - Augenbrauen, einen Damenbart und eine dicke Zahnlücke. Ihre hässliche Visage wollte ich wirklich nie wieder sehen. Hoffentlich würde sie irgendwann in der Hölle schmoren. Natürlich nur nett gemeint.

Gerade fing ich eine neue Seite an, worauf ich mein Erlebnis mit den Beeren festhalten wollte, da hörte ich plötzlich etwas zu Boden fallen. Wie eine Vase, die in unzählige Stücke zerbrach. Ich hielt inne und nahm die Kopfhörer aus den Ohren. Das Geräusch kam vom Büro meines Vaters, welches sich direkt unter meinem Zimmer befand. Ich schlug das Buch zu und stand auf. Es hatte wie eine runtergefallene Vase geklungen. Wahrscheinlich war es jemandem beim Putzen runtergefallen. Deswegen setzte ich mich wieder hin, aber hielt erneut inne. Mein Vater hatte es jedem verboten gehabt während seiner Abwesenheit sein Büro zu betreten. Das war eins der größten Tabus in diesem Palast und niemand hatte es bis jetzt gewagt, diesen Fehler zu begehen.

Ich stand erneut auf und lief zu meinem Balkon, um von da aus einen Blick auf den Balkon meines Vaters zu erhaschen. Und tatsächlich sah ich, dass in seinem Zimmer Licht brannte. Was zur Hölle? Wer wagte es?

Verwundert zog ich den Kopf wieder ein, da es draußen stürmte und ich einige Regentropfen abbekommen hatte in der kurzen Zeit. Dann lief ich rein und riss empört meine Zimmertür auf.

»Scheiße, du hättest einfach drinnen bleiben sollen.« Sofort fühlte ich etwas Kühles an meiner linken Schläfe, weswegen ich erschrocken stehen blieb.




Ein langes Kapitel diesmal, hoffe euch gefällt es soweit. :)

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