All I Want For Christmas Is You

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I don't want a lot for Christmas
There is just one thing I need
I don't care about the presents
Underneath the Christmas tree

I just want you for my own
More than you could ever know
Make my wish come true
All I want for Christmas is you

(Mariah Carey – All I Want For Christmas Is You)

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Vor Mias Augen zogen die Bäume vorbei, die in der Straße ihres Elternhauses gepflanzt worden waren. Sie konnte es kaum fassen, dass sie sich jetzt im Auto mit Julian befand. Seine Hand lag auf ihrem Bein, was sich so gut für sie anfühlte. Sie erkannte ihr Gesicht in der Fensterscheibe, was nicht mal mehr ansatzweise so verbittert und unglücklich wirkte, wie noch vor ein paar Stunden. Ihr größter Weihnachtswunsch war einfach ins Auto gestiegen und innerhalb eines Tages zu ihr nach Dortmund gefahren, um sie zu erlösen. Sie konnte es kaum glauben, als sie ihn am Eingangsbereich sah. Sie dachte, sie träumte, aber er war wahrhaftig da. So wie sie, konnten auch ihre Familienmitglieder ihn sehen und trauten ihren Augen kaum. Ihren Cousins blieb die Luft weg, als sie erkannten, dass es Julian Brandt war. Ihrer Cousine war sogar das heißgeliebte Smartphone runtergefallen und ihre Mutter quasi in Panik ausgebrochen, weil ein ungebetener Gast mehr vorhanden war, was Mias Vater direkt im Keim erstickte, als er meinte, der Vogel würde auch noch für 5 weitere Gäste reichen. Während ihre Familie noch damit klar kommen musste, wer da gerade in ihrem Wohnzimmer stand, hatte Mia das Vergnügen Julians Familie per FaceTime kennenzulernen, als er sie darüber informierte, dass er gut angekommen sei. Seine beiden Brüder hatten einen anerkennenden Pfiff ausgestoßen woraufhin der Fußballer das Telefonat beendete. Die kleine Blondine hoffte, dass sie sie mochten, wenn sie am zweiten Weihnachtsfeiertag dort aufschlugen. Nachdem Julian den Raum betreten hatte, wechselte die komplette Stimmung von einem Destaster zu ein bisschen mehr Harmonie, auch wenn Mia wusste, dass es nur Geheuchelt war, aber er hatte es auf jeden Fall erträglicher gemacht. Allein schon, weil er ihre Cousins dermaßen abblitzen ließ bei jedem Gesprächsversuch. Mia hatte Julian genug über die beiden erzählt, sodass er wusste, dass er mit denen nur das nötigste Reden wollte. Ihre Mutter hingegen, war von Mia mehr als enttäuscht, dass sie nicht einen Ton gesagt hatte, dass sie einen Freund besaß. Wobei die kleine Blondine selbst nicht wusste, ob Julian ihr Freund war. Nachdem er aber ungeplant vor ihrer Haustür stand, wusste sie, dass er seine Worte vom letzten gemeinsamen Abend ernst meinte.

„Woran denkst du?", holte Julian Mia aus den Gedanken, die seufzend ihren Kopf zur Seite legte und ihn ansah.

„An den Abend.", antwortete sie und legte dabei ihre Hand auf Julians, was ihn lächeln ließ.

„War doch eigentlich ganz schön oder?" Er schaute kurz zu der Blonden rüber, die ein müdes Lachen ausstieß.

„Erst anstrengend, dann wunderschön."

„Ich habe dir doch gesagt, Weihnachten muss nicht immer scheiße sein." Julians Blick wurde ein bisschen ernster, „Aber ich muss sagen, deine Verwandtschaft würde ich niemanden wünschen."

„Ich auch nicht.", murmelte Mia.

„Aber dein Vater ist nett.", erklärte er, „Zumindest hat er dir erlaubt, dass wir bei mir Schlafen und wir morgen nach Bremen fahren können."

„Ja, ich glaube, er ist der einzige der mich noch versteht." Mia war müde von dem Thema, sie war froh, dass der Fußballer da war, aber der Abend hatte sie dennoch erschöpft. Sie hatte stundenlang mit ihrer Mutter diskutiert, dass sie nicht an den nächsten beiden Tagen zu ihren Onkels möchte. Sie wollte lieber mit dem Fußballer die Zeit verbringen, was ihre Mutter sauer aufstoßen ließ, bis sich ihr Vater einklinkte und Mia quasi den Freifahrtsschein gab. Ihre Cousins waren todesenttäuscht, dass sie Julian nicht ihre tolle Leverkusen Sammlung zeigen konnten und ihre Cousine, die sich den ganzen Abend versuchte an den Blonden ranzuschmeißen, war ebenfalls geknickt, weil er sie abblitzen ließ, als sie ihm ihre Nummern zusteckte. Bei dem Gedanken musste sie wieder in bisschen lächeln und drückte erneut Julians Hand.

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