Wonderful Dream

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When the world is ever changing
Light a candle in the dark
There's a source of inspiration in the air
Let the magic dry your tears and heal your heart

(Melanie Thornton – Wonderful Dream)

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Die Häuser zogen schnell an Mias Augen vorbei, die auf der Rückbank des Wagens von Lenny saß und aus dem Fenster schaute. Ihre Gedanken hinkten immer noch den Ereignissen des gestrigen Abends hinterher. Ihr Herz schlug bei jeder noch so kleinen Erinnerung ein wenig schneller. Insbesondere die Berührung seiner Finger in ihrem Nacken und seine Lippen auf ihrer Wange hatten es der Blondine angetan. Es hatte sich viel zu gut angefühlt und sie musste sich eingestehen, dass sie ihn gerne geküsst hätte. Aber leider polterte Cara dazwischen, die sich lauthals über den Typen vom Glühweinstand beschwerte. Die Brünette, die vorne auf dem Beifahrersitz saß, hatte immer noch ein schlechtes Gewissen, dass sie die beiden gestört hatte. Nachdem diese sich aus dem Wohnzimmer schnellstmöglich wieder verdünnisierte, war die Stimmung und das knistern trotzdem dahin gewesen und Julian verabschiedete sich, auch mit dem Hintergrund, dass er früh Training hatte und er für das nächste Spiel gut sein wollte. Er hatte der kleinen Blondine zum Abschied einen Kuss auf die Stirn gedrückt und ließ sie mit ihren verwirrten Gefühlen zurück. Sofort spürte sie wieder dieses Flattern im Bauch, als sie zum Ende ihrer Gedanken kam. Sie wusste genau, dass das kein Magengeschwür war, auch wenn sie es sich vielleicht gewünscht hätte, um nicht an Weihnachten heim fahren zu müssen. Es waren wohl Gefühle, die sich langsam für den Fußballer entwickelten. Dennoch fragte sie sich, was der Blonde heute nach ihrer Schicht am Glühweinstand vorhatte. Nachdem die WG gemeinsam gefrühstückt hatte und Mia sich einem Kreuzverhör unterzog, starteten sie in Richtung des Weihnachtsmarktes. Normalerweise hatte die Blondine nicht wirklich Lust andere zu bedienen für das bisschen Trinkgeld, was neben ihrem Lohn raussprang, aber nachdem Julian und sie sich gestern verabschiedet hatte, versprach er ihr, sie morgen nach der Schicht abzuholen und das ließ für Mia den Arbeitstag wie im Fluge vergehen. Mal abgesehen von der Tatsache, dass sich nicht so viele Leute wie am Abend um die Bude drängten. Also konnte Mia noch mit Cara die Geschehnisse von gestern aufarbeiten, was ihren anonymen Flirt anging, bis Julian aufkreuzte.

„Also, was war denn nun mit dem Typen?", hakte die Blondine nach, was Cara laut seufzen ließ, als sie den Tresen erneut abgewischt hatte, was nun das 3 Mal innerhalb von 15 Minuten war.

„Der hatte versprochen, dass er jeden Abend kommen würde und gleich nach dem Versprechen hat der mich sitzen lassen." Cara schlug den Lappen auf dem Tresen aus und Mia zuckte kurz zusammen. Hoffentlich kreuzte der Typ nie wieder auf, dachte sie und malte sich aus, wie der Lappen mit Schwung in das Gesicht des Fremden klatschte, was sie wiederrum zum Lachen brachte.

„Das ist nicht lustig.", murrte die Brünette und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Heulst du immer noch dem Typen hinterher?" Lenny gesellte sich zu den Mädels und verdrehte dabei die Augen.

„Ich heule dem nicht hinterher.", motzte Cara erneut, die die Wangen aufblies vor Empörung, „Es ist einfach nur frech, mich sitzen zu lassen."

„Oh ja, die heilige Cara, die nie irgendwen sitzen gelassen hat, weil der Typ in real nicht so aussah, wie auf dem Bild.", stichelte Lenny weiter, was ihm einen bitterbösen Blick einbrachte.

„Aber du bist besser oder was.", konterte Cara, was Mia immer nur zum hin und herschauen brachte, als sie sich selbst einklinkte.

„Stopp ihr zwei. Das tut doch nichts zur Sache. Vielleicht ist ihm auch irgendwas dazwischen gekommen.", nahm sie den Unbekannten in Schutz und in dem Moment funkelten sie 4 böse Augen an. Sie hatte ihre Regel Nummer 1 vergessen. Sich niemals einmischen, wenn Cara und Lenny sich stritten.

Dortmunder WinterzauberWhere stories live. Discover now