„Sie haben mich gehört, raus." Mit offenen Mund sah ich sie an. Das konnte doch wohl nicht ihr ernst sein, ich wollte mein Handy doch gerade ausstellen! Das Tuscheln um mich rum wurde lauter, doch ich versuchte es auszublenden.

Mit zusammengepressten Lippen packte ich mein Zeug zusammen und Schritt mit so viel Selbstbewusstsein wie ich aufbringen konnte an Mrs. Lanthro vorbei.

„Warten Sie vor der Tür, ich hole Sie am Ende der Stunde wieder rein. Den Stoff holen Sie selbstverständlich nach." rief sie mir noch hinterher, bis die Tür ihre Stimme abschnitt.

Frustriert schmiss ich meine Tasche auf den Boden und lehnte mich an die Wand. Na toll, ich hoffte nur dass meine Mum nicht davon Wind bekam, die würde mich killen. Aufgebracht fuhr ich mir durch die Haare und überlegte gerade was ich mit der Zeit jetzt anfangen solle, als mich eine Stimme ansprach.

„Ich schätze meine Langeweile hat jetzt ein Ende." Erschrocken fuhr ich hoch und traf auf blaue Augen.

„W-was?" fragte ich überrumpelt. An der gegenüberliegenden Wand gelehnt stand der Junge von gestern.

„Ich steh hier seit 10 Minuten und da du ja gerade anscheinend auch rausgeflogen bist, stehen wir zwei hier noch zusammen bis zum Ende der Stunde." erklärte er und stieß sich schmunzelnd von der Wand ab.

„Hey ich kenn dich doch, du bist die, die ich gestern ausversehen angerempelt habe." Ja und die, die dich seitdem immer komisch anschaut.

Ich räusperte mich verlegen. Komm schon reiß dich zusammen... mach es wie Lydia!

„Ja, ich schätze die bin ich." lächelte ich leicht und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht, "Und du bist rausgeflogen wegen...?"

„Ich denke meinem Lehrer ist Pünktlichkeit wichtiger als ich dachte."

„Oh wem sagst du das" murmelte ich, was er eigentlich nicht hören sollte, doch er hörte es trotzdem. Ich rief rot an als er zu lachen anfing.

„Also normalerweise hab ich selten Ärger mit Lehrern." stellte ich klar. Oh Gott, das fehlte noch, dass er mich für so ein Bad Girl hielt. Kurz sah er mich an, bevor er sich lächelnd auf den Boden setzte.

„Ich bin Liam" Liam also. Irgendwie gefiel mir der Name und ich hatte das Gefühl, dass ich ihn nicht zum letzten mal hörte.

„Ich bin Sophia. Also erzähl, bist du neu hier?"

Und so verbrachten wir die restliche Stunde, Lachend und redend auf dem Boden. Ich musste Mrs. Lanthro danken, dass war definitiv besser als Mathe.

Etwas verspätet eilte ich zu den Zuschauerrängen um den Jungs beim Lacrossetraining zuzuschauen. Ich mochte Lacrosse, und das nicht nur, weil mein Bruder es spielte, aber manchmal, wollte ich nach der Schule eigentlich einfach nur nach Hause und nicht noch eine Stunde beim Lacrossetraining zuschauen. Aber ob ich wollte oder nicht, Scott war meine Fahrgelegenheit.

Heute war so ein Tag. Eigentlich wollte ich nach der Schule sofort nach Hause, und meiner besten Freundin alles erzählen. Erzählen, dass ich mit dem mysteriösen Jungen gesprochen hatte, dass er Liam hieß und einfach nur super süß war. Auch wenn Chloe meine Freunde hier nicht kannte, und ich sie für längere Zeit nicht wiedersehen würde, war sie meine beste Freundin. Ich hatte sie in Frankreich kennengelernt, da sie die Freundin von meinem Tauschbruder war. Am liebsten hätte ich sie mit zurück nach Amerika genommen, aber wir skypten so gut wie jeden Abend zusammen, das war ein guter Ersatz.

„Hey Sophia" begrüßte mich Kira fröhlich und rückte ein Stück, sodass ich mich neben Malia, die in ihrem Mathebuch las, setzten konnte.

„Na, alles gut?" fragte ich und packte mein Geschichtsbuch aus. Malia, Kira und Ich warteten immer zusammen bis die Jungs fertig waren, da Malia auf Stiles, Kira auf ihren Dad und ich auf Scott warten musste.

When The Sun Goes Down (Liam Dunbar)Where stories live. Discover now