Kapitel 1

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Als ich vor einem Jahr Beacon Hills verlassen hatte, um ein Austauschjahr in Frankreich zu machen, hatte ich nicht die geringste Ahnung dass sich bei meiner Rückkehr alles so krass verändert haben würde. Damals war mein Bruder noch ein unscheinbarer Schüler, der kein bisschen Lacross spielen konnte. Und heute? Heute war er eng mit Lydia Martin befreundet, das It Girl der Schule, und war Kaptain des Lacross Teams. Außerdem ist aus seinem einzigen, besten Freund plötzlich eine ganze Clique geworden. Kira, Lydia, Malia und natürlich Stiles. Bis auf Stiles hatte ich mit den anderen davor nichts zu tun gehabt, also war es natürlich eine komische Situation als ich vor zwei Wochen, als Jüngste und Neue zu ihrer Clique hinzugestoßen war. Aber sie hatten mich super aufgenommen.
Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass sie irgendetwas vor mir verheimlichten. Die heimlichen Blicke die sie immer austauschen, die verstummten Gespräche sobald ich auftauchte oder die übermüdeten Gesichter am Morgen, als ob sie die Nacht durchgemacht hätten. Aber vor mir taten sie so als ob nichts wäre.
Und als ob das alles nicht schon genug wäre, meinte mein Vater auch noch nach zig Jahren des Verschwindens, wieder auftauchen zu müssen. So hatte ich mir meine Rückkehr ehrlich gesagt nicht vorgestellt.
"Sophia wo bleibst du? Dein Bruder wartet" hörte ich die Stimme meiner Mutter zu mir ins Zimmer hodchdringen. Seufzend strich ich mein Kleid glatt, das ich erst mit Lydia gekauft hatte und stürmte die Treppe runter, wo mich meine Mutter schon ungeduldig erwartete, mir meine Tasche in die Hand drückte und mich zur Tür rausschob.
"Du bist unpünktlicher wie dein Bruder" murmelte sie und drückte mir einen Kuss aufs Haar. Mich wunderte es sowieso warum sie noch Zuhause war. Normalerweise war sie um diese Uhrzeit schon längst im Krankenhaus beim arbeiten.
"Na Schwesterchen schon wieder genug von Schule?" begrüßte mich Scott und drückte mir einen Helm für sein Bike in die Hand.
"Hm frag mich in einem Monat noch mal" Ich erwischte Scott dabei, wie er mein Kleid kritisch beäugte.
"Danke, ich find es auch schön" meinte ich sarkastisch, weil ich genau wusste was jetzt kam.
"Findest du das Kleid nicht ein bisschen kurz?" Ich stöhnte auf.
"Scott, diese Diskussion hatten wir doch schon durch, Ich bin 15, ich weiß selber was ich anziehe und was nicht, erinnerst du dich?"
"Ich mein ja nur...Wenn dich jetzt ein Typ angräbt -..."
"Ich weiß ich weiß, dann kommt mein großer, starker Bruder und beschützt mich", unterbrach ich ihn augenverdrehend, "Außerdem hat Lydia um weites kürzere Kleider an" Und damit war das Thema erledigt.
Als wir an der Beacon Hills Highschool ankamen, herrschte bereits reges Treiben. So sehr ich Frankreich auch genossen hatte, die Schulen in Amerika waren mir um einiges lieber.
Ich stieg von Scotts Bike ab, strich mein Kleid glatt und richtete meine vom Wind zerzausten Haare. Jetzt wo Scott zur oberen Schülerschicht zu gehören schien, wollte ich ihn als seine kleine Schwester nicht enttäuschen und musste mich perfekt Verhalten. Jeden Tag perfektes Outfit und perfektes Make Up. Perfekt sein wie er und seine Freunde. Scott hielt zwar nicht viel von meiner plötzlichen Verwandlung, aber das lag sicher daran, dass er mich bis jetzt nur anders kannte. Dafür half mir Lydia umso mehr.
Auf dem Weg zum Gebäude stieß Stiles zu uns, wie eigentlich jeden Morgen. Seit letztem Jahr waren seine Haare um einiges gewachsen, was zugegebenermaßen echt gut aussah.
"Und Sophia, hast du dich schon wieder an das heiße Wetter bei uns gewöhnt oder sehnst du dich zurück ins nasse Europa?" Solche Vergleiche konnte ich mir so gut wie jeden Tag von ihm anhören, aber das war halt Stiles.
"Ich vermiss eher die heißen Franzosen, bei uns is da ja eher Flaute" spielerisch sah ich an ihm runter, was sein grinsen sofort wieder verschwinden ließ. Beleidigt sah er mich an, was mich ihm lachend auf die Brust schlagen ließ.
"Scott deine Schwester ist frech geworden" stellte er dann murrend fest, doch bevor ich noch was erwidern konnte waren wir bei Lydia, Kira und Malia angekommen.
Sobald Kira uns endeteckte, oder besser gesagt meinen Bruder, fing sie an zu strahlen. Offiziell waren sie nicht zusammen, aber ich war ja nicht völlig vom Mond, wie die zwei sich ansahen sagte schon alles. Mein großer Bruder war verliebt. Auch Stiles und Malia waren zusammen, was mich zugegebenermaßen etwas überrascht hatte, da vor einem Jahr Stiles noch hoffnungslos in Lydia verknallt war. Somit blieben nur noch Lydia und ich übrig.
Bevor ich nach Frankreich gegangen war, war Lydia mit dem damaligen Lacrosskaptain, Jackson, zusammen gewesen. Soweit ich aber wusste war er inzwischen in London, und Lydia hatte in der Zeit schon wieder einen anderen Freund. Eine Martin war halt nicht lange Single. So gerne ich sie aber auch über diesen mysteriösen Jacksonnachfolger fragen würde, über ihn und Scotts damalige Freundin wurde nicht gerne geredet. Sie starben damals beide bei einem Autounfall, das hatte mir zumindest Scott so erzählt. Ich wusste noch genau wie zerbrochen Scott damals am Telefon geklungen hat, als er mir von ihrem Tod erzählt hatte. Natürlich war ich bestürzt gewesen, aber ich kannte Allsion ja nur aus Scotts Erzählungen, wodurch das ganze für mich nicht ganz so schwer war wie für Scott. Deshalb war ich auch froh, dass er jetzt augenscheinlich was mit Kira zu haben schien. Das tat ihm gut.
"Hübsches Kleid" riss mich Lydia aus meinen Gedanken und grinste ihr einzigartiges Lydia Martin Grinsen.
"Danke, Scott findet es zu kurz" Ich grinste ebenfalls, als ich sah, dass Lydia die Augen verdrehte.
"Scott hatte bis vor einem Jahr noch diesen grausigen Haarschnitt, der braucht da wirklich nicht mitreden" Und bevor Scott oder die anderen auch nur reagieren konnten, war sie schon davonstolziert, mich im Schlepptau.
"Also erzähl", sagte sie aufgeregt sobald wir außer Hörweite waren, "Schon irgendeinen potentiellen Kandidaten gefunden?" Seit ich ihr letzte Woche erzählt hatte, dass ich noch nie eine Beziehung hatte, zumindest keine ernste, bestand sie darauf mir wen zu finden - bislang ohne Erfolg.
"Hmm" murmelte ich unentschlossen und spielte mit einer meiner braunen Haarsträhnen. Lydia seufzte und ließ meinen Arm los.
"Du bist mit deinen Gedanken völlig woanders, stimmts?"
"Hm" Grinsend lehnte sie sich gegen die blauen Schulspinde und sah mich erwartungsvoll an. Ich beschloss auf Riskio zu gehen.
"Ich frag mich zum Beispiel die ganze Zeit was ihr Nachts so treibt, euren Gesichtern am nächsten Morgen nach zu Urteil, müsstet ihr ja die ganze Nacht durchgemacht haben. Oder wohin ihr das Wochenende vor Schulbeginn einfach verschwunden seit." sagte ich trocken und richtete meine Augen erst jetzt auf sie. Auch wenn ich es nicht zugeben wollte, es verletzte mich zu wissen, dass meine Freunde ein Geheimnis vor mir hatten.
Lydias Gesicht wurde augenblicklich ernst, fast schon etwas verlegen.
"Sophia weißt du -..." aber in diesem Moment klingelte es und Lydia eilte erleichtert zu ihrem nächsten Unterricht, nicht ohne mir davor noch ein entschuldigendes Lächeln zu schenken. Ich seufzte. Na toll, jetzt konnte ich bis zu Mittagspause warten. Warum mussten die anderen auch ein Jahr über mir sein? Ich war schon immer der Typ Schwester gewesen, die auch mit den Freunden ihres großen Bruders befreundet war. Nicht dass ich keine gleichaltrigen Freunde hätte, aber ich bevorzugte halt schon immer Stiles und seit neustem auch Kira, Lydia und Malia.
Ich lehnte mich mit dem Rücken an die Spinde und schloss die Augen. Vertrauten mir die anderen nicht? Oder akzeptierten sie mich nur weil ich Scotts kleine Schwester war? Ich war immerhin eineinhalb Jahre jünger als sie.
Plötzlich rempelte mich etwas unsanft an, wodurch mir mein Block aus den Händen rutschte. Erschrocken riss ich meine Augen auf und sah mir einen Typen gegenüberstehen, den ich davor noch nie hier gesehen hatte. Definitiv nicht zuvor gesehen hatte, sojemand wäre mir aufgefallen. Der Typ hatte braune Haare, war in etwa in meinem Alter....und hatte unglaublich blaue Augen. Wow.
Doch bevor ich überhaupt Zeit hatte zu reagieren, hatte der Junge mir schon meinen Block aufgehoben, ein Entschuldigung gemurmel und war weitergeeilt. Perplex sah ich ihm hinterer, drückte meinen Block an meine Brust und ließ mich wieder gegen die Spinde fallen. Wow. Ja, anders war es einfach nicht zu beschreiben.

Hallöchen und herzlich Willkommen zu meiner neuen Story ! :) Ich wollte schon immer mal über Teen Wolf schreiben und diese Story schwirrt mir schon seit einiger Zeit im Kopf rum. Ich hoffe sie gefällt euch, und ach ja, diese Geschichte ist an Staffel 4 angelehnt, aber ich weiche meinem Charakter entsprechend natürlich etwas ab ;)

Ich hoffe wir lesen uns bald!

Maria

When The Sun Goes Down (Liam Dunbar)Where stories live. Discover now