Epilog

2.9K 150 77
                                    

Joyce

Eine Woche später...

>>Ich fasse es einfach nicht!<<, rief Debbie geschockt aus und starrte mich mit riesigen Augen an. >>Hast du sie noch alle?!<<

Mit den Augen rollend setzte ich mich auf die Couch und legte gleich Kians Arm um meine Schultern, um mich an seine Seite zu kuscheln. >>Hör auf zu schreien.<<

Meine Schwester war wieder drauf und dran den Mann neben mir an die Gurgel zu gehen, wurde jedoch sofort von ihren Ehemann aufgehalten. Leo trat an ihre Seite und legte ihr sanft aber bestimmend die Hand auf die Schulter. >>Baby, wir haben doch etwas besprochen, bevor wir hergekommen sind.<<

Hin und her gerissen blickte sie zwischen ihren Mann und mir Kian hin und her, ehe sie schließlich nachgab. >>Ist ja schon gut<<, knurrte sie gereizt. >>Das heißt aber noch immer nicht, dass sie komplett hirnlos gehandelt hat. Was wenn ihr etwas zugestoßen wäre?<<

Natürlich hatte ich Debra erzählt war geschehen war. Und natürlich hätte sie mich selbst am liebsten unter die Erde gebracht.

Ja, meine Entscheidungen waren selten richtig gewesen. Doch letztendlich hatten sie dazu geführt, dass die Sache endlich vorbei war. Es war alles vorbei. Curtis war Tod. Kian und Jackson in Sicherheit. Nur das allein zählte.

Das jedoch gerade Roy derjenige war, der das alles zu Ende gebracht hatte, hätte ich nie einplanen können. Seine Tat hatte mich überrascht, auch wenn ich nie gewollt hatte, dass er so weit gehen würde.

Ihn im Auto sitzen zu sehen, mit all dem Blut im Gesicht, es hatte sich in meinem Kopf eingebrannt und ich wusste, dass ich diesen Anblick nur schwer wieder loswerden würde. Ich wusste aber auch, dass ich für eine sehr lange Zeit nichts mehr von ihm hören würde. Denn es war auch das letzte mal, dass ich ihn gesehen hatte. Dort in der Wüste.

>>Also ich finde, dass tante Joy die mutigste Frau ist, die ich kenne<<, warf Lisa ein und setzte sich zu mir.

Lächelnd tätschelte ich ihren Kopf, versuchte aber gleichzeitig auch das Raubtier zu ignorieren, welches sie meine Schwester schimpfte. >>Nimm dir bloß keinen Beispiel an ihr, sonst schicke ich dich in den Kloster!<<

Mein Lachen unterdrückend, legte ich meinen Arm um Kians Bauch und vergrub mein Gesicht an seiner Brust. Jetzt noch vor Debbie im Gelächter auszubrechen, wäre vielleicht nicht die beste Idee gewesen.

Also tat ich das, was am besten war, mich lieber auf den Mann zu konzentrieren, für den ich tatsächlich mein Leben geben würde. >>Ich liebe dich<<, raunte ich, - während meine Schwester im Hintergrund mit Leo zu diskutieren begann - und merkte gleich, wie er bei meinen Worten die Luft einzog. Seine Arme schlossen sich etwas fester um mich und ich spürte den sanften Kuss, den er auf meinem Kopf hinterließ.

Seit dem das passiert war, wollte mir Kian nicht von der Seite weichen. Ich konnte verstehen, dass er es nicht tat. Immerhin hatte ich ihm wirklich einen riesigen Schock versetzt. Doch nach knapp einer Woche musste ich ihn zwingen mich wenigstens für ein paar Stunden in Ruhe zu lassen. Es war wirklich nicht einfach gewesen.

Dennoch hatte ich gemerkt, dass er sich seit dem Geschehen verändert hatte. Seine Gedanken, sein Blick waren nicht mehr die selben. Er war nicht länger auf der Hut. Ich hatte gemerkt, dass er nicht länger auf jede Ecke achtete, von der Gefahr aus drohen könnte.

Die schweren Ketten, die Curtis ihm auferlegt hatte, waren verschwunden. Endlich.. nach so langer Zeit war Kian frei. Und auch er fühlte es. Er Lächelte immer öfter, fühlte diese Last nicht mehr, die auf ihn gelegen hatte. Er wusste, dass es endlich vorbei war. Und gerade das zu sehen, machte mich umso glücklicher. Das war alles, was ich mir für ihn gewünscht hatte.

Jetzt war es an der Zeit neu anzufangen. Die Vergangenheit ganz hinter uns zu lassen. Die Zeit war gekommen den nächsten Schritt zu wagen.

>>Da fällt mir ein. Ich habe dir noch nicht deine Frage beantwortet.<< Ich blickte zu ihm hoch, nur um seine Verwirrung in den Augen zu sehen.

>>Welche Frage?<< Zwar dachte er wirklich angestrengt nach, doch ich war mir sicher, dass er nicht darauf kommen würde. Also beschloss ich ihm einen kleinen Tipp zu geben. Ich nahm seine Hand und fuhr federleicht mit der Fingerspitze an seinem Ringfinger entlang. Und tatsächlich dauerte es keine Sekunde, bis er er begriffen hatte.

Wir vom Blitz getroffen richtete er sich auf, sodass ich ihn loslassen musste und sah mich mit großen Augen an. >>Du meinst..?<< Ich nickte, was ihn scharf die Luft einziehen ließ. >>Das heißt also du..<<

>>Ja<<, erwiderte ich mit einem Lachen, obwohl er die Frage nicht mal zu ende gestellt hatte. Wie gesagt, es war an der Zeit ein neues Kapitel aufzuschlagen und die Vergangenheit vergehen zu lassen. Egal, was damals geschehen war. Egal, wie sehr ich geprägt wurde. Kian hatte mir gezeigt, dass es wert war, auf eine eigene Zukunft zu hoffen. Und diese Zukunft wollte ich mit ihm verbringen. Wollte, dass wir eine Familie werden. Ich wollte mit ihm alt werden.

>>Scheiße<<, hauchte er und rückte mich wieder fest an sich. >>Du machst mich so glücklich, Sweetheart!<<

>>Was ist denn jetzt los?<<, hörte ich meine Schwester fragen.

Lisa lachte neben uns. Sie war ein kluges Köpfchen und sie hatte die Situation gleich begriffen. >>Mom. Sieht so aus, als müssen wir uns bald ein paar schicke Kleider kaufen.<<

>>Was?! Nein! Auf gar keinen Fall! Nur über meine Leiche!<< Ihre Proteste wurden schnell von ihren Mann unterbrochen und sie begann wieder mal mit ihm zu diskutieren.

Die Hintergrundgeräusche ignorierend konzentrierte ich mich einzig und allein auf Kian. Nein, ich war nicht perfekt. Das waren wir beide nicht. Doch seit ich ihn kannte, hatte er jeden einzelnen Zweifel in meinem Leben weggefegt. Ich wusste, dass es das richtige war. Das er der richtige war. Und dass wollte ich mir von keinem auf dieser Welt vermiesen lassen.

Und Debra? Die würde schon damit klar kommen. Und wenn nicht, würde ich sie wieder im Keller einsperren, bis sie sich wieder beruhigen würde. Es wäre immerhin nicht das erste mal.

-------------------

!!Ein kleines Dankeschön!!

Hallo ihr Lieben!

Nach einer ungewollt langen Zeit ist der letzte Teil von Joyce und Kian abgeschlossen. Nun können die beiden ein Leben zu zweit beginnen.

Ich möchte mich bei allen, die bis zum Ende dabei waren bedanken!
Vielen Dank für eure Unterstützung, für euro Kommentare und die lieben Worte! Ich hoffe ihr konntet die Geschichte bis zum Ende hin genießen und dass es euch bis zum Schluss gefallen hat!

Eure Eve💜

Midnight Games - Erlösung ✔️Kde žijí příběhy. Začni objevovat